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Tödliche Flutkatastrophe in Texas: Heftige Regenfälle reißen über 50 Menschen in den Tod

8moments (CC0), Pixabay
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Eine massive Flutkatastrophe hat am Unabhängigkeitstag die texanische Region Hill Country erschüttert. Mindestens 53 Menschen kamen ums Leben, zahlreiche weitere – darunter Kinder – werden noch vermisst. Ursache war ein außergewöhnlich heftiges Unwetter, das in kürzester Zeit große Regenmengen über das bergige Gebiet ergoss.

Nach Angaben der Nationalen Wetterbehörde fielen in Teilen Zentral- und Südtexas innerhalb von drei Tagen bis zu 40 Zentimeter Regen. Am 4. Juli wurden stellenweise bis zu sieben Zentimeter Niederschlag pro Stunde gemessen – Mengen, die ausreichen, um Stadien zu fluten und Flüsse binnen Minuten gefährlich anschwellen zu lassen.

Flutwelle am Guadalupe River

Der Guadalupe River trat nach stundenlangen Starkregenfällen über die Ufer und stieg innerhalb kürzester Zeit um mehr als sechs Meter an. Besonders betroffen war die Stadt Kerrville mit rund 24.000 Einwohnern. Die Behörden sprechen von einem der schlimmsten Hochwasserereignisse in der Geschichte des Flusses – der seit 1978 bereits über ein Dutzend Mal über die Ufer trat.

Geografie und Klima als tödliche Kombination

Mehrere Faktoren kamen zusammen, um die verheerende Situation zu begünstigen: Das Hill Country, eine hügelige Region mit steilen Klippen und flachen Böden, ist berüchtigt für sogenannte „Flash Floods“ – plötzliche Sturzfluten, die binnen Minuten ganze Landstriche überfluten können. Die Böden können kaum Wasser aufnehmen, sodass der Niederschlag sofort in die engen Flusstäler abfließt.

Meteorologen verweisen zudem auf die ungewöhnlich warme Golfküste. Feuchte, tropische Luftmassen, verstärkt durch die Reste des Tropensturms Barry, stießen am 4. Juli auf atmosphärische Störungen und das Gelände der texanischen Hochebene – eine fatale Mischung, die die Unwetterlinie regelrecht an Ort und Stelle festnagelte.

Der Einfluss des Klimawandels

Klimaforscher warnen seit Jahren, dass durch die Erwärmung von Luft und Meer extreme Regenereignisse häufiger und intensiver werden. Das Wasser des Golfs von Mexiko – mittlerweile von manchen Forschern als „Golf von Amerika“ bezeichnet – lag stellenweise bis zu acht Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt. Laut Studien kann wärmere Luft deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben – mit zunehmend dramatischen Folgen.

„Die Häufung solcher Ereignisse ist ein klares Signal des Klimawandels“, sagt Kevin Reed, Klimaforscher an der Stony Brook University. Mehr als die Hälfte aller Extremregen-Rekorde in den USA stammen aus den letzten 30 Jahren.

Texas: Hochwasser-Hotspot der USA

Texas gilt seit Jahrzehnten als Bundesstaat mit den meisten Todesopfern durch Hochwasser. Besonders das Hill Country, das sich über Zentral- und Südzentral-Texas erstreckt, trägt seinen Ruf als „Flash Flood Alley“ nicht ohne Grund: Bereits 2002 starben in der Region sieben Menschen, als innerhalb von sechs Tagen rund 1100 Millimeter Regen fielen und der Guadalupe River auf Rekordhöhe anschwoll.

Der texanische Zivilschutz warnt Touristen und Einwohner regelmäßig vor den Gefahren: „Campen Sie niemals in Flussniederungen oder Schluchten – eine Sturzflut kann Sie im Schlaf überraschen.“

Suche nach Vermissten läuft weiter

Am Morgen des 5. Juli waren Rettungskräfte weiter im Einsatz, um Vermisste zu finden. Die Lage bleibt angespannt. Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, gefährdete Gebiete zu meiden, Notunterkünfte aufzusuchen und Wetterwarnungen ernst zu nehmen.

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