Hintergrund: Peter Weinzierl, ehemaliger Chef der österreichischen Meinl Bank, befindet sich seit Freitag in Untersuchungshaft in den USA. Der Grund: Die US-Justiz sieht bei ihm eine hohe Fluchtgefahr und hat seinen Antrag auf Kaution abgelehnt. Weinzierl wurde von Großbritannien an die USA ausgeliefert und in das Bundesgefängnis in Brooklyn gebracht.
Schwere Vorwürfe: Geldwäsche und Steuerhinterziehung
Weinzierl wird vorgeworfen, in einen internationalen Geldwäscheskandal verwickelt zu sein. Konkret geht es um die Meinl Bank Antigua, eine ehemalige Tochtergesellschaft der Wiener Meinl Bank. Über diese Bank sollen im Rahmen des Odebrecht-Korruptionsskandals rund 170 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern geflossen sein. Der Odebrecht-Skandal ist eine der größten Korruptionsaffären Lateinamerikas und betrifft zahlreiche Politiker und Unternehmen.
Ermittlungen in den USA und Österreich
Während die US-Behörden gegen Weinzierl wegen auf Geldwäsche beruhender Steuerhinterziehung ermitteln, läuft auch in Österreich ein Verfahren. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) untersucht den Fall seit Jahren. Trotz der schweren Vorwürfe beteuert Weinzierl weiterhin seine Unschuld.
Weiterer Verlauf ungewiss
Die nächste Anhörung vor einem US-Gericht ist für den 20. Mai angesetzt. Sollte Weinzierl verurteilt werden, drohen ihm bis zu 60 Jahre Haft. Sein US-Anwalt hat sich bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.
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