Trump Rallye an den Märkten-Star-Investor Bill Gross hält diese für gefährlich. Er sieht gewaltiges Rückschlagspotential und setzt die momentane Lage in Relation zur Finanzkrise von 2008.

Bemerkenswert ist die Haltung, die Gross zum neuen US-Präsidenten Donald Trump einnimmt. Der Star-Investor suchte einst im Auftrag der Allianz nach Renditemöglichkeiten. Heute kritisiert er die unreflektierte Begeisterung von Investoren und gleichzeitig Fans für den US-Präsidenten Die Illusion eines Wirtschaftswachstums von drei bis vier Prozent und magische Wohltaten von Steuersenkungen und Deregulierung könnten in Versuchung führen.

Die Börsenindizes sind in den USA seit dem unerwarteten Wahlsieg der Republikaner kräftig gestiegen. Das Allzeithoch liegt für den Dow Jones bei über 21.000 Punkten. Viele Anleger erhoffen das Wirtschaftswachstum als Grundlage für weitere Kursgewinne am Aktienmarkt  – es sollte umgekehrt sein! Das kann nicht gut gehen. Viele Marktteilnehmer fühlen das mit Kenneth Rogoff von Harvard mit dessen Buch: This Time is different – doch wer handelt danach?

Bill Gross ist als „Anleihenguru“ davon überzeugt, dass Trump seine ökonomischen Versprechen nicht erfüllen (können) wird. Folgerichtig sind Verluste an den Märkten zu erwarten – auf Basis eines handfesten Crashs!

Trump ist nicht das Risiko, das Börsen zum Beben bringen kann. Viel eher ist es die weltweite Verschuldung, die als Gefahr anzusehen ist. Der aktuelle Schuldenberg ist heute größer ist als zu Beginn der Finanzkrise 2008. Die ausstehenden Kredite in den USA liegen bei 65 Billionen Dollar, dem Dreieinhalbfachen der jährlichen Wirtschaftsleistung. Mit den neuen Planungen der US-Regierung wird bereits von 200 Billionen Dollar gesprochen. „Das kreditfinanzierte System ist wie eine Ladung Nitroglycerin auf einer holprigen Straße“ – so Bill Gross.

Ein einziger Fehler  könnte eine Kredit-Implosion auslösen. Wenn Gläubiger gleichzeitig ihr Geld zurückverlangen, wenn Investoren ihre Investitionen in Aktien, Anleihen und Hypotheken loswerden wollten, können die Zentralbanken heute  nicht wie 2008 die Leitzinsen senken und im Rahmen von ultra-lockerer Geldpolitik Billionen ins Finanzsystem pumpen. Der Bankrott der weltweiten Finanzsysteme ist heute durch diese schnellen und drastischen Maßnahmen nicht abzuwenden. 2017 sind Notenbanken nicht in der Lage wie 2008 Nothilfe zu leisten. Die Zinsen sind nahe Null, zum Teil negativ. „Die US- und die Weltwirtschaft bewegen sich auf einem schmalen Grat – Seien Sie mehr darüber besorgt, ob Sie ihr Geld wiederbekommen und nicht so sehr darüber, wie viele Zinsen Sie für Ihr Geld bekommen.“

Die Konsequenz kann für den amerikanischen Präsidenten wieder ein neuer Deal sein:

Wenn der Dollar nicht mehr gut genug ist und die Großanleger ihre Mittel ohnehin verlieren, könnte der Mittelstand (= Wähler) geschützt werden und die von fremden Staaten (= im größten Umfang China) gewährten Kredite nicht mehr bedient werden.

Diese Ultima Ratio würde dem US-Präsidenten wieder Vorteile bringen.

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