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Zwei US-Amerikaner haben ihre Hungerstreiks für die Freilassung von westlichen Gefangenen im Iran beendet. Die zwei Männer, die selbst jahrelang in der Islamischen Republik inhaftiert waren, reisten vorige Woche für ihren Protest nach Wien, wo zurzeit über die Wiederherstellung des Atompaktes mit dem Iran verhandelt wird. Nachdem Barry Rosen nach fünf Tagen abbrach, stellte auch Nizar Zakka heute die Aktion ein, die von beiden als Erfolg gewertet wird.

„Wir sind optimistisch, dass die amerikanischen und europäischen Verhandler das Geisel-Thema in die stattfindenden Gespräche einbeziehen und es priorisieren werden“, hieß es in einer Stellungnahme der Organisation Hostage Aid Worldwide, in der Rosen und Zakka aktiv sind.

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In Rom hat heute Nachmittag der zweite Wahlgang für die Kür des neuen Staatspräsidenten begonnen. Erwartet wird, dass kein Kandidat die notwendige Zweidrittelmehrheit der Stimmen erreichen wird. Gesucht wird ein Nachfolger für den seit 2015 amtierenden Präsidenten Sergio Mattarella.

Sollte es wie auch im ersten Wahlgang zu keinem Ergebnis kommen, ist morgen eine weitere Wahlrunde geplant. Ab dem vierten Wahlgang am Donnerstag genügt eine einfache Mehrheit von 505 Stimmen für die Wahl des Präsidenten. Die Mitte-rechts-Parteien führten heute Gespräche, um den anderen Parteien aussichtsreiche Kandidaten vorzuschlagen.

An der Wahl des Staatschefs nehmen in Rom insgesamt 1.009 Wahlmänner und -frauen teil. Es sind das die 630 Abgeordneten und 321 Senatoren (darunter sechs Senatoren auf Lebenszeit) sowie 58 Delegierte aus den 20 italienischen Regionen. Die Präsidentenwahl erfolgt in geheimer Abstimmung. Strenge Anti-CoV-Maßnahmen wurden ergriffen.

35 zurzeit infizierte oder unter Quarantäne stehenden Wahlleute dürfen an der Wahl teilnehmen – indem sie auf einem Parkplatz unweit der Abgeordnetenkammer ihre Stimme abgeben. Voraussetzung für die Umsetzung dieser ungewöhnlichen Prozedur ist eine Regierungsentscheidung, die den Wahlleuten eine Sondergenehmigung zum Verlassen ihrer Wohnungen gesetzlich ermöglichte.

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Die radikalislamischen Taliban haben nach eigenen Angaben Dutzende Menschen daran gehindert, Afghanistan „illegal“ zu verlassen. 40 Frauen und Männer, die versucht hätten, von der nordafghanischen Stadt Mazar-e Sharif aus „illegal mit einem Flugzeug ins Ausland zu reisen“, seien festgenommen worden, teilte Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid gestern Abend via Twitter mit.

Laut Mujahid wurden die meisten der Festgenommenen rasch wieder freigelassen. Einige Frauen befänden sich aber noch in Gewahrsam, „weil ihre männlichen Angehörigen noch nicht gekommen sind, um sie (nach Hause) zu begleiten“.

Wer den Flug für die Menschen organisiert hatte, ist unklar. Nach der Machtübernahme der Taliban im vergangenen August hatten Zehntausende Afghaninnen und Afghanen das Land mit von den USA und anderen westlichen Staaten organisierten Evakuierungsflügen verlassen.

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Aufregung um die Wahl des  Bundespräsidenten in knapp drei Wochen: Weniger die Tatsache, dass sich heute SPD, Union, Grüne und FDP offiziell hinter eine neuerliche Amtszeit für Frank-Walter Steinmeier stellten – vielmehr jene, dass sich die rechtsextreme AfD einen CDU-Mann als Kandidaten angelte, und dieser das nicht rundheraus ablehnt, sorgt für Wirbel in Berlin.

Der Bundesvorsitzende der Werte-Union, Max Otte, weist die Forderung der CDU zurück, wegen seiner Nominierung durch die AfD als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl aus der Partei auszutreten. „Es gibt für mich keinerlei Gründe, über einen Austritt nachzudenken“, sagte Otte der Zeitung „Die Welt“ am Dienstag. Er nimmt demnach die Nominierung durch die AfD an, die er als „große Ehre“ bezeichnete.

Otte war gestern von der AfD-Führung als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl nominiert worden. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak forderte Otte darauf heute zum Verlassen seiner Partei auf. Andernfalls ist auch ein Parteiausschlussverfahren nicht ausgeschlossen.

„Ich sehe keinen Grund, bei einem höchst demokratischen Vorgang solche Töne zu verbreiten“, sagte Otte der „Welt“. „Der CDU-Generalsekretär möge mich bitte anrufen, dann können wir über seine Forderung sprechen. Ich bin und bleibe felsenfest CDU-Mitglied.“

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