Drei Monate nach Beginn seiner zweiten Amtszeit gerät US-Präsident Donald Trump zunehmend unter Druck – insbesondere in einem Bereich, der einst als seine politische Stärke galt: der Wirtschaft. Eine neue Umfrage des Pew Research Center zeigt, dass eine Mehrheit der Amerikaner Trump nicht mehr zutraut, die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes zu meistern.
Laut der Befragung, die zwischen dem 7. und 13. April 2025 durchgeführt wurde, haben 54 % der Amerikaner wenig oder gar kein Vertrauen in Trumps wirtschaftspolitische Entscheidungen – nur 45 % äußerten Vertrauen. Zum Vergleich: Noch im November 2024 vertrauten ihm 59 %, ein deutlicher Meinungsumschwung.
Trumps Zustimmungswerte unter Druck
Insgesamt liegt Trumps generelle Zustimmungsrate bei 40 %, während 59 % seine Arbeit ablehnen – ein Rückgang von 7 Punkten seit Februar. Besonders bedenklich für Trump: Die Zustimmung unter wechselwilligen Wählern, die im letzten Wahlkampf entscheidend waren, ist spürbar gesunken. Während seine Hardcore-Basis mit 96 % Zustimmung nahezu unverändert bleibt, sank die Unterstützung bei moderaten Trump-Wähler*innen von 88 % auf 75 %.
Die hohen Zölle, die Trump im Rahmen seines Handelskonflikts mit China und anderen Staaten eingeführt hat, stoßen auf breite Ablehnung: Fast 60 % der Befragten lehnen die Strafzölle ab. Die wirtschaftlichen Folgen – unter anderem ein instabiler Aktienmarkt – scheinen das Vertrauen zusätzlich zu untergraben.
Widersprüchliche Wirtschaftspolitik
Trump selbst kündigte inzwischen eine 90-tägige Aussetzung der drastischsten Zölle an und sagte, die Tarife auf chinesische Waren würden zwar „deutlich gesenkt“, aber „nicht auf null“. Gleichzeitig versucht er, mit neuen Verhandlungen Vertrauen zurückzugewinnen – etwa mit China und anderen Handelspartnern.
Auch Fed-Chef Jerome Powell darf bleiben – entgegen früherer Drohungen. Dies könnte als Versuch gewertet werden, die Märkte zu beruhigen.
Kein Rückenwind für Demokraten
Trotz Trumps Schwäche profitiert die Demokratische Partei kaum. Nur 38 % der Befragten haben eine positive Meinung über sie, während 43 % den Republikanern eher wohlwollend gegenüberstehen. Selbst innerhalb der Demokraten sind nur 75 % mit ihrer Partei zufrieden – ein Hinweis auf interne Unzufriedenheit.
Was mögen – und missbilligen – Amerikaner an Trump?
Gefragt nach positiven Aspekten der neuen Amtszeit antworteten 30 % der Befragten mit „gar nichts“. 20 % nannten Trumps harte Linie in der Einwanderungspolitik positiv, etwa Abschiebungen und Grenzsicherung.
Größte Kritikpunkte sind sein autoritärer Führungsstil, seine Selbstbezogenheit und das Ignorieren gerichtlicher Entscheidungen – 22 % der Antworten fielen in diese Kategorien.
Besonders schlecht schneidet Trump in einer entscheidenden Frage ab: Nur 33 % trauen ihm zu, das Land zu einen – 67 % verneinen das klar.
Fazit
Zum 100-Tage-Punkt seiner zweiten Amtszeit zeigt sich ein Präsident, dessen Vertrauen in der Mitte der Gesellschaft bröckelt, während seine Basis ihn weiter stützt. Trumps Herausforderungen wachsen – und sein Kurswechsel in der Wirtschaft deutet darauf hin, dass auch er das erkennt. Ob es reicht, das Ruder politisch herumzureißen, bleibt offen.
Kommentar hinterlassen