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Trump stellt Plan zur Förderung künstlicher Befruchtung vor – Rabatte auf Medikamente und weniger Bürokratie

kalhh (CC0), Pixabay
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US-Präsident Donald Trump hat am 16. Oktober einen umfassenden Plan vorgestellt, um den Zugang zur künstlichen Befruchtung (IVF) in den Vereinigten Staaten zu erleichtern. Damit will er ein zentrales Versprechen aus seinem Wahlkampf 2024 einlösen: Mehr Kinder für Amerika – durch weniger Hürden bei der Familiengründung.

Im Oval Office kündigte Trump an, Kosten senken und bürokratische Hürden abbauen zu wollen – sowohl für Arbeitgeber als auch für Familien, die sich eine Kinderwunschbehandlung bislang nicht leisten konnten.

Kein Versicherungszwang, aber neue Möglichkeiten für Arbeitgeber

Obwohl Trumps Plan nicht – wie ursprünglich versprochen – eine Pflichtversicherung für IVF-Leistungen vorsieht, soll Arbeitgebern künftig erlaubt werden, IVF unabhängig von klassischen Krankenversicherungen als Zusatzleistung anzubieten. Vergleichbar ist dies mit freiwilligen Angeboten für Zahnzusatz- oder Lebensversicherungen.

Die Ministerien für Arbeit, Finanzen und Gesundheit bereiten entsprechende Richtlinien vor, um diesen neuen Weg der Kostenübernahme zu ermöglichen. Dadurch sollen Unternehmen besser kalkulieren und Arbeitnehmer selbst entscheiden können, ob sie IVF-Leistungen in Anspruch nehmen möchten.

Rabatte auf Fruchtbarkeitsmedikamente durch „TrumpRx“

Ein zentrales Element des Plans ist eine Preisvereinbarung mit dem Arzneimittelhersteller EMD Serono, dem größten Anbieter von Fertilitätsmedikamenten in den USA. Im Rahmen einer sogenannten „Most-Favored Nation“-Preisregelung sollen Medikamente wie Gonal-f, das die Eizellreifung stimuliert, zwischen 42 % und 79 % günstiger angeboten werden – abhängig vom Einkommen der Patient*innen.

Die vergünstigten Medikamente sollen ab Anfang 2026 über die Plattform TrumpRx, einem Direktvertriebs-Portal für rezeptpflichtige Medikamente, verfügbar sein.

Trump erklärte dazu:

„Es gibt kein größeres Glück, als Kinder großzuziehen. Millionen Amerikaner mit unerfülltem Kinderwunsch bekommen nun eine neue Chance, dieses Wunder zu erleben.“

Kostenersparnis bis zu 1.900 Dollar pro Behandlungszyklus

Ein IVF-Zyklus kostet derzeit zwischen 20.000 und 30.000 Dollar. Durch die geplanten Maßnahmen könnten Betroffene laut Regierungsangaben zwischen 1.200 und 1.900 Dollar pro Zyklus sparen, je nach Einkommen. Anspruch auf den Rabatt sollen Personen mit einem Einkommen von bis zu 550 % der US-Armutsgrenze haben – etwa 86.000 Dollar im Jahr.

Wahlversprechen trifft auf Kritik

Trump hatte sich im Präsidentschaftswahlkampf 2024 als „Vater der IVF“ bezeichnet, um sich von dem Vorwurf zu distanzieren, dass seine konservativen Supreme-Court-Ernennungen die Rechte auf Reproduktionsmedizin in Gefahr gebracht hätten. Nachdem das Oberste Gericht 2022 das Recht auf Abtreibung bundesweit gekippt hatte, befürchteten viele, auch IVF könnte in einigen Bundesstaaten unter Druck geraten.

Demokraten kritisieren Trumps neue Ankündigung als zu halbherzig, da sie keine gesetzliche Absicherung der IVF-Zugänglichkeit beinhaltet. Pro-Life-Konservative wiederum äußern Vorbehalte aus religiösen Gründen. Trump verteidigte seinen Plan:

„Das ist sehr wohl pro life. Mehr Leben zu schaffen, ist das Leben bejahendste, was man tun kann.“

Kinderwunsch wird zum Jobkriterium

Laut aktuellen Umfragen ist Fruchtbarkeitsunterstützung ein zunehmend wichtiger Faktor für Arbeitnehmer. Eine Studie der Maven Clinic zeigte, dass 69 % der Befragten schon einmal über einen Jobwechsel wegen besserer Familienleistungen nachgedacht oder diesen vollzogen haben. Auch eine Umfrage der Beratungsfirma Gallagher ergab, dass 63 % der Beschäftigten bereit wären, den Arbeitsplatz für bessere Benefits zu wechseln.

2024 boten laut dem Beratungsunternehmen Mercer etwa die Hälfte der US-Unternehmen mit über 500 Mitarbeitenden IVF-Leistungen an. Bei Großunternehmen mit über 20.000 Angestellten lag der Anteil sogar bei 70 %.

Ein Plan mit Lücken – inmitten eines Shutdowns

Trumps Ankündigung erfolgt mitten in einem anhaltenden Regierungsstillstand, der nun den 16. Tag andauert. Die Demokraten lehnen einen republikanischen Haushaltsentwurf ab, solange keine Rücknahme von Medicaid-Kürzungen und die Verlängerung von Obamacare-Subventionen erfolgt.

Ob Trumps Vorstoß zur IVF also mehr ist als ein Wahlversprechen im politischen Krisenmodus, bleibt abzuwarten.

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