Terminshopping ist wie ein kleines Pflaster bei einer Wunde die genäht werden muss

Was wir vor einem Jahr schon berichtet haben, Corona hinterlässt einen verschuldeten Mittelstand. Das bestätigt sich nun immer mehr, denn vielen Händlern geht mittlerweile die wirtschaftliche Luft aus. Sie stehen ganz einfach vor der Insolvenz.

Das bedeutet nicht nur die Vernichtung einer Existenz, sondern hat natürlich auch Auswirkungen auf die Beschäftigten solcher Unternehmen, sie verlieren ihren Arbeitsplatz. Jenen Arbeitsplatz, der auch ihr finanzielles Auskommen über Jahre gesichert hatte.

Zudem haben wir dann oft auch den Leerstand der Immobilien, in denen diese Unternehmen ansässig waren. Das bedeutet dann wiederum für den Vermieter einen Einnahmeverlust. So setzt sich die Kette natürlich fort. Es ist ein Teufelskreis aus dem man nur schwerlich herauskommt.

Nun will man mit einem kleinen Trostpflaster die Läden wieder öffnen lassen. Terminshopping heißt das Zauberwort, aber einen wirklichen Zauber hat das in der Praxis nicht insich.

Viele Geschäfte, gerade in Innenstädten, leben doch von sogenannten Spontankäufen. Sie gehen zum Kaufhof, machen einen Schaufensterbummel, ihnen gefällt etwas, dann wollen sie just in diesem Moment auch spontan einen Kauf tätigen. Sie treten ein ins Geschäft und die erste Frage „haben sie einen Termin vereinbart?“.  Nein, hm dumm gelaufen, dann schickt man sie wieder weg.

Terminshopping ist keine Lösung, denn das wird in der Praxis nur ganz bedingt funktionieren und die Lage nur lindern aber nicht heilen.

Aber auch der Staat kann hier natürlich nicht immer alles bezahlen, deshalb brauchen wir kreative Lösungen bei der Öffnung der Geschäfte.

Aber auch was die Wiederbelebung unserer kaputten Innenstädte angeht, brauchen wir neue Lösungen. Basis- und Umsatzmieten als Kombination würden hier zum Beispiel helfen oder aber für Onlinekäufe die MwSt. erhöhen und dadurch den stationären Handel attraktiver machen.

Zudem sollten kostenfreie Retouren verboten werden im Onlinehandel. Ein weiteres Thema, was ausgebaut werden muss, ist das Stadtmarketing. Auch hier muss es dann individuelle Konzepte geben für die jeweiligen Städte.

Versuchen sollte man, das Handwerk wieder in die Innenstädte zurück zu holen, weg von reinen Handel- und Fressmeilen, denn leider sehen viele Innenstädte vom Angebot her gleich aus. Überall die gleichen Läden. Wo ist der Schuster, der Schneider, der Korbmacher, der Imker, der Bio-Bauernhof, die ihre Waren in den Innenstädten anbieten? Die können sich schlichtweg die Mieten dann nicht leisten.

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