Selux Aktiengesellschaft – bilanziell überschuldet aufgepasst bei einer Zusammenarbeit

mit diesem Unternehmen. Das Unternehmen hat am heutigen Tage seine neue Bilanz im Bundesanzeiger veröffentlicht. Eine Bilanz die nachdenklich machen muss, denn es ist eine Bilanz, die eine bilanzielle Überschuldung ausweist und das im 7-stelligen Bereich.

Zitat aus der Bilanz:

Geschäftsverlauf

Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Selux AG verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang der Warenumsätze um – 17,1 % auf EUR 30,3 Mio. (Vorjahr: EUR 36,5 Mio.). Diese Entwicklung ist auf zwei Sachverhalte zurückzuführen.

Sehr stark rückläufig waren vor allem die Warenumsätze im Geschäftsfeld Innenleuchten, die um – 79,4 % auf nur noch EUR 1,0 Mio. sanken (Vorjahr: EUR 4,7 Mio.). Ursächlich für den Rückgang war der im Sommer 2018 angekündigte und zu Ende des Jahres 2018 mit der Einstellung der Fertigung am Standort Zwintschöna umgesetzte Rückzug aus diesem Geschäftsfeld in Europa. Sämtliche noch in 2019 realisierten Umsätze resultieren aus Projekten die bereits in 2018 kontrahiert worden waren. 87,3 % des Umsatzes mit Innenleuchten in 2019 entfiel auf inländische Kunden (Vorjahr: 62,5 %).

Ebenfalls rückläufig war das Segment der Stromschienen inkl. Zubehör, wo sich die Warenumsätze in 2019 um – 13,4 % auf EUR 11,9 Mio. (Vorjahr: EUR 13,7 Mio.) reduzierten. In diesem Geschäftsfeld waren In- und Auslandsumsätze vom Rückgang gleichermaßen betroffen. Während die inländischen Warenumsätze um – 10,3 % auf EUR 6,3 Mio. zurückgingen (Vorjahr: EUR 7,0 Mio.), war bei den Auslandsumsätzen ein Rückgang von – 16,7 % auf EUR 5,6 Mio. (Vorjahr: EUR 6,7 Mio.) zu verzeichnen. Der Anteil der Inlandsumsätze am Warenumsatz mit Stromschienen lag mit 52,8 % (Vorjahr 50,9 %) etwas höher als der Anteil der Auslandsumsätze.

Mit EUR 17,1 Mio. konnte im Segment Außenleuchten das Niveau des Vorjahres (EUR 17,2 Mio.) weitestgehend wieder erreicht werden, womit sich das Unternehmen deutlich besser als der Gesamtmarkt in diesem Geschäftssegment entwickelte. Sehr unterschiedlich verlief die regionale Entwicklung der Umsätze. Sehr erfreulich entwickelte sich der inländische Markt, wo die Umsätze um 31,4 % auf EUR 8,7 Mio. gesteigert werden konnten (Vorjahr: EUR 6,7 Mio.). Im Auslandsgeschäft hingegen gab es einen deutlichen Rückgang um – 21,2 % auf EUR 8,3 Mio. (Vorjahr: EUR 10,6 Mio.). Besonders betroffen von dieser Negativentwicklung waren die Verkäufe an ausländische Dritte sowie an die Tochtergesellschaft in Belgien. Im Geschäft mit Außenleuchten belief sich der Exportanteil im abgelaufenen Geschäftsjahr damit auf 48,8 % (Vorjahr 61,3 %).

Die sonstigen Umsätze stiegen um 25,6 % auf EUR 3,2 Mio. (Vorjahr: EUR 2,5 Mio.). Ursächlich hierfür war insbesondere der Verkauf von Lizenzen für nicht mehr weiter gefertigte Innenleuchten sowie dazugehörige Materialien an einen Wettbewerber.

Der Auftragseingang lag in 2019 bei EUR 28,4 Mio. und damit deutlich unter dem Vorjahr (EUR 35,2 Mio.). Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass im Vorjahr noch ein Auftragseingang in Höhe von EUR 4,0 Mio. für das Geschäftsfeld Innenleuchten enthalten war. Allerdings war sowohl im Geschäftsfeld Außenleuchten mit EUR 15,9 Mio. (Vorjahr: EUR 17,9 Mio.) als auch im Geschäftsfeld Stromschienen mit EUR 12,0 Mio. (Vorjahr: EUR 13,4 Mio.) beim Auftragseingang ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Investitionen

Das Investitionsgeschehen konzentrierte sich auf Grund der angespannten wirtschaftlichen Situation auf die dringlichsten Erfordernisse. Die Gesamtsumme der Anlagezugänge belief sich in 2019 deshalb auf lediglich TEUR 645, lag damit aber dennoch über dem Vorjahr (TEUR 411). Den Schwerpunkt bildeten Werkzeuge (TEUR 144) im Zusammenhang mit Neuentwicklungen, Produktverbesserungen sowie projektspezifischen Anpassungen sowie Ersatzinvestitionen im Bereich von EDV-Hardware (TEUR 116). Weitere TEUR 316 wurden an Anzahlungen geleistet, die zum überwiegenden Teil auf Werkzeuge entfallen.

Beteiligungen

Die Selux AG & Co. KG, – Lichttechnische Werke -, Ketzin, vermietet ihr Grundstück und ihre Gebäude langfristig als Fertigungsstandort an die Selux AG und erzielte ein leicht positives Ergebnis.

Die Selux Metall GmbH, Kabelsketal, war die Produktionsgesellschaft für Innenleuchten. Mit dem Rückzug aus dem Innenleuchtengeschäft hat die Gesellschaft Ende 2018 ihren operativen Betrieb eingestellt. Da in 2019 ein Altdarlehen der Muttergesellschaft aufgrund eines Verzichts ergebniswirksam ausgebucht wurde, konnte die Gesellschaft ein deutlich positives Ergebnis erzielen. Die Gesellschaft soll spätestens in 2021 liquidiert werden.

Die Eutrac Stromschienen GmbH, Berlin, bietet die unter der Marke EUTRAC geführten Waren (Kommissionsgut) kommissionsweise zum Verkauf an und erhält hierfür eine Kommissions- und Delkredereprovision von der Selux AG. Die Gesellschaft erzielte in 2019 ein leicht positives Ergebnis. Zum 01. Juni 2020 wurde der Geschäftsbereich Stromschienen („Eutrac“) der Selux AG auf die Eutrac Stromschienen GmbH ausgegliedert (siehe hierzu insbesondere den Punkt „Nachtragsbericht“ im Anhang).

Unsere Auslandsgesellschaften zeigten in 2019 ein heterogenes Jahr:

Die Selux Corp., Highland/​USA konnte in 2019 zwar eine deutliche Umsatzsteigerung realisieren, diese ging aber mit einer sinkenden Marge einher. Insgesamt resultierte hieraus ein zwar zufriedenstellendes Ergebnis, das aber unter dem Niveau des Vorjahres lag.

Sehr erfreulich verlief das Geschäftsjahr in unserer zweiten US-amerikanischen Tochter, der EUTRAC Corp. N.A., Highland/​USA. Diese konnte nicht nur Umsatz und Ergebnis, sondern auch die Marge deutlich steigern.

Umsatzseitig erfreulich verlief auch die Entwicklung in unserer französischen Gesellschaft, Selux S.A.S, Miribel/​Frankreich. Nach einem sehr guten Geschäftsjahr 2018 konnte der Umsatz in 2019 noch einmal gesteigert werden. Das Ergebnis wurde allerdings durch die Bildung von Personalrückstellungen für Abfindungen belastet, die dazu führen, dass das Ergebnis – wenn auch nach wie vor positiv – deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt.

Ein sehr schwieriges Jahr durchlief unsere britische Tochter Selux UK Ltd., Worcester, Großbritannien. Diese war aufgrund ihrer Geschäftsstruktur am stärksten vom Rückzug aus dem Geschäftsfeld Innenleuchten betroffen und hatte in 2019 einen massiven Umsatzrückgang zu verzeichnen. Sie schloss das Jahr 2019 nach einem sehr erfolgreichen Vorjahr mit einem deutlich negativen Ergebnis ab.

Sehr schwierig gestaltete sich erneut der Geschäftsverlauf in der Selux Benelux N.V., Warloos/​Belgien. Weiterhin rückläufige Umsätze bei leicht verbesserten aber nach wie vor zu niedrigen Rohertragsmargen haben auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einer erneuten Verlustsituation geführt.

Die Selux AB, Stockholm/​Schweden konnte nach einem schwachen Vorjahr in 2019 nur eine sehr moderate Umsatzsteigerung realisieren, so dass das Jahr nur aufgrund von positiven Sondereffekten mit einem ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen werden konnte.

Die Selux Australia P/​L, Brisbane/​Australien, hatte auch in 2019 einen weiteren Umsatzrückgang zu verzeichnen und schloss das Geschäftsjahr mit einem negativen Ergebnis ab, das allerdings aufgrund der ergriffenen Kostensenkungsmaßnahmen weniger negativ als im Vorjahr ausfiel.

Auch die Eutrac Italia S.r.l., Bergamo/​Italien hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem weiteren Umsatzrückgang zu kämpfen, der – wie auch schon im Vorjahr – in einem negativen Ergebnis resultierte.

Der operative Geschäftsbetrieb der Selux S.r.l. i.L., Mailand/​Italien wurde bereits im Geschäftsjahr 2018 eingestellt. Die Gesellschaft befindet sich in Liquidation.

Personal

Die Mitarbeiterzahl der Selux AG betrug im Durchschnitt des Jahres 190 (Vorjahr: 205).

3. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

3.1. Ertragslage

Die Umsatzerlöse der Gesellschaft liegen im Jahr 2019 mit TEUR 32.984 um – 13,6 % unter dem Vorjahresniveau (TEUR 38.172). Korrespondierend reduzierte sich die Gesamtleistung – bei einem gegenüber dem Vorjahr deutlichen Bestandsabbau – um – 15,1 % auf TEUR 32.444 (Vorjahr: TEUR 38.198). Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter Punkt 2 „Auftrags- und Umsatzentwicklung“.

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen mit TEUR 770 höher als im Vorjahr (TEUR 318). Der größte Anteil entfällt hierbei auf Erträge aus einem Vergleich in einem Rechtsstreit (TEUR 300), gefolgt von Erträgen aus privater PKW-Nutzung (TEUR 159), Erträgen aus Anlagenabgängen (TEUR 117) und Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 103).

Der Materialaufwand in Relation zur Gesamtleistung beläuft sich auf 43,3 % und ist damit gegenüber dem Vorjahr (51,5 %) um mehr als acht Prozentpunkte gesunken. Ursächlich für den Rückgang der Materialkostenquote ist insbesondere der Ausstieg aus dem Geschäft mit Innenleuchten, die sich durch eine deutlich höhere Materialaufwandsquote auszeichnen und im Vorjahr noch einen deutlich größeren Anteil am Gesamtumsatz hatten.

Die Personalaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr (TEUR 12.025) um 1,5 % gestiegen und belaufen sich auf TEUR 12.204. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist im Berichtsjahr um – 7,3 % deutlich gesunken. Diese Reduktion der Mitarbeiterzahl wurde kostenseitig durch drei gegenläufige Effekt überkompensiert. Zum Ersten gab es moderate Tariferhöhungen, zum Zweiten erfolgte eine im Vergleich zum Vorjahr höhere Zuführung zu den Rückstellungen für Abfindungen, da es im Rahmen des Restrukturierungsprogrammes zu einem weiteren Abbau von Mitarbeitern kam und zum Dritten sind die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen deutlich aufgestockt worden.

Die Abschreibungen lagen in 2019 bei TEUR 847 und damit nur noch bei etwa einem Viertel des Vorjahreswertes von TEUR 3.175. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen betrugen dabei TEUR 554 und lagen damit – bedingt durch das relativ geringe Investitionsvolumen – deutlich unter dem Vorjahresniveau (TEUR 791). Die Sondersachverhalte die sich in Abschreibungen auf das Umlaufvermögen in Höhe von TEUR 293 widerspiegeln lagen deutlich niedriger als im Vorjahr (TEUR 2.384). Hierbei handelt es sich ausschließlich um Wertberichtigungen und Forderungsverzichte, die auf Forderungen gegenüber Tochterunternehmen vorgenommen wurden. Der überwiegende Teil entfällt dabei mit TEUR 200 auf Abschreibungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der belgischen Tochtergesellschaft, die auf Grund des erneut schwierigen Geschäftsverlaufs liquiditätsseitig gestützt werden musste.

Das Finanz- und Beteiligungsergebnis ist in 2019 mit TEUR – 506 deutlich negativ und damit erheblich schlechter als im Vorjahr (TEUR 827) ausgefallen, wo noch ein positiver Wert erzielt wurde. Haupttreiber für den Unterschied sind die gesunkenen Beteiligungserträge, die sich auf TEUR 159 (Vorjahr: TEUR 1.730) reduziert haben. Ursächlich hierfür war, dass die Tochtergesellschaften Selux Corp., Highland/​USA und Selux S.A.S., Miribel/​Frankreich in 2019 anders als im Vorjahr keine Dividenden an die Gesellschaft ausgeschüttet haben. Das Zinsergebnis belief sich in 2019 auf TEUR – 465 (Vorjahr TEUR – 307). Neben dem Beteiligungs- und dem Zinsergebnis beinhaltet das Finanz- und Beteiligungsergebnis auch in 2019 Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von TEUR 200 (Vorjahr: TEUR 597). Diese betreffen eine teilweise Abschreibung des Beteiligungsbuchwerts der Selux UK Ltd., Worcester, Großbritannien aufgrund der weiterhin schlechten Ertragsperspektive dieser Gesellschaft in der sich unter anderem auch die Unsicherheiten vor Hintergrund möglicher Brexit-Szenarien widerspiegeln.

Vor dem Hintergrund der obigen Ausführungen hat sich im Geschäftsjahr 2019 ein Jahresfehlbetrag der Gesellschaft in Höhe von TEUR – 4.587 ergeben, der allerdings im Vergleich zum Vorjahr (Jahresfehlbetrag von TEUR – 7.676) bereits deutlich reduziert werden konnte. Dieser Jahresfehlbetrag ist – wie im Anhang erläutert – in nicht unerheblichem Umfang von insgesamt TEUR – 1.824 belastet durch aus der Restrukturierung der Gesellschaft resultierenden Sondereffekte.

3.2. Finanzlage

Im Zuge des Einstiegs der CMP GOF III Holding S.à.r.l. (Luxemburg) als neuem Mehrheitsgesellschafter im November 2019 erfolgte auch eine grundlegende Refinanzierung der Gesellschaft. Durch die CMP German Opportunity Fund III SCA – SICAV SIF (Luxemburg), die Muttergesellschaft der CMP GOF III Holding S.à.r.l. wurden die von der Berliner Sparkasse Niederlassung der Landesbank Berlin AG bzw. der Berliner Volksbank eG an die Selux AG ausgereichten Kredite in Höhe von TEUR 6.224 vollständig übernommen bzw. refinanziert. Ferner werden durch die gleiche Gesellschaft zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt, die als Darlehenstranchen bei Bedarf abgerufen werden können. Insgesamt ist zum Jahresende 2019 ein Darlehensvolumen von TEUR 8.361 inklusive kapitalisierter Zinsen bei der CMP German Opportunity Fund III SCA – SICAV SIF (Luxemburg) in Anspruch genommen.

Die aus dem ursprünglichen Kreis der finanzierenden Kreditinstitute verbliebene Commerzbank AG hat im Zuge der erfolgten Refinanzierung ihr Engagement bei der Selux AG ausgeweitet und die zur Verfügung gestellte Kontokorrentlinie um TEUR 500 auf TEUR 4.100 erhöht. Zum Jahresende 2019 war diese Kontokorrentlinie mit TEUR 1.182 in Anspruch genommen. Darüber hinaus besteht mit der Commerzbank ein im Jahr 2017 aufgenommener Tilgungskredit mit fünfjähriger Laufzeit, der zum Jahresende 2019 mit TEUR 480 valutiert. Der mit der Commerzbank AG vereinbarte Kontokorrentrahmen hat, ebenso wie der Tilgungskredit eine Laufzeit bis zum 31.08.2024.

Weiterhin finanziert sich die Gesellschaft über ein von der – dem Minderheitsgesellschafter, der Hermann Bansbach Familienstiftung nahestehenden – Bansbach Grundstücksverwaltung GbR ausgereichtes Darlehen, dass zum Jahresende 2019 mit TEUR 1.005, sowie über ein Darlehen des Minderheitsgesellschafters selbst, das zum Jahresende 2019 mit TEUR 65 valutierte. Beide Darlehen haben eine unbestimmte Laufzeit.

Mit der Commerzbank AG wurde weiterhin ein Aussetzen von Covenant-Regelungen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2021 vereinbart. Die Darlehen der CMP German Opportunity Fund III SCA – SICAV SIF (Luxemburg), der Bansbach Grundstücksverwaltung GbR und der Hermann Bansbach Familienstiftung unterliegen keinen Covenant-Regelungen.

Für das von der Gesellschaft genutzte Gebäude in der Motzener Straße, Berlin, sowie für ein weiteres – nicht betriebsnotwendiges – Gebäude im Imhoffweg, Berlin, besteht seit Ende 1998 ein Immobilien-Leasingvertrag mit einer unkündbaren Grundmietzeit bis zum 31.12.2020 sowie ein damit verbundener Ankaufsrechtvertrag. Bei Ausübung des Ankaufrechts hat die Gesellschaft die Möglichkeit die beiden Immobilien nach Ablauf der vereinbarten Grundmietzeit für einen Betrag von EUR 4,6 Mio. zu erwerben.

Die Liquidität war im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die genannten Finanzierungsquellen jederzeit gesichert.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit EUR – 1,7 Mio. (Vorjahr: EUR – 3,5 Mio.) negativ und wesentlich durch das zwar negative aber deutlich verbesserte Jahresergebnis geprägt, wobei eine deutliche Kompensation des ergebnisbedingten Liquiditätseffekts durch eine Reduktion der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt ist.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit liegt mit EUR + 1,3 Mio. unter dem Niveau des Vorjahres (EUR + 1,7 Mio.). Ursache für diese Entwicklung sind zum einen die auf EUR – 0,6 Mio. gestiegenen Investitionen in Sachanlagen (Vorjahr: EUR – 0,4), zum anderen eine im Vorjahr erfolgte Desinvestition im Finanzanlagevermögen (Verkauf der Selux Lichtsysteme GmbH, Wien/​Österreich) mit einem positiven Cashflow in Höhe von EUR + 0,4 Mio. Die erhaltenen Ausschüttungen von Tochterunternehmen lagen mit EUR + 1,8 Mio. leicht über Vorjahresniveau (+ EUR 1,7 Mio.)

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit hat sich im Vergleich zum Vorjahr (EUR – 0,9 Mio.) um EUR + 9,5 Mio. auf EUR + 8,6 Mio. deutlich erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf die Gewährung von langfristigen Darlehen durch den neuen Gesellschafter zurückzuführen.

Der Finanzmittelfonds hat sich infolge der vorgenannten Finanzmittelbewegungen im Vergleich zum Vorjahr um EUR 8,1 Mio. (Vorjahr: EUR – 7,9 Mio.) auf EUR + 0,2 Mio. erheblich erhöht. Diese Veränderung ist eine Folge der erfolgten Refinanzierung, da im Vorjahr sämtliche Bankverbindlichkeiten aufgrund des erfolgten Covenant-Bruchs als kurzfristig (Laufzeit kleiner 3 Monate) klassifiziert wurden.

3.3. Vermögenslage

Nachfolgende Übersicht ergibt sich aus den Bilanzen der beiden letzten Geschäftsjahre, ohne dass die erhaltenen Anzahlungen mit den Vorräten saldiert wurden. Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind als langfristig behandelt:

31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
Veränderung
TEUR
Anlagevermögen 9.038 9.176 -138
Kurzfristiges Vermögen 9.665 13.099 -3.434
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 1.832 0 +1.832
20.535 22.275 -1.740
Eigenkapital 0 2.754 -2.754
Langfristige Verbindlichkeiten 14.041 2.788 +11.253
Kurzfristige Verbindlichkeiten 6.494 16.733 -10.239
20.535 22.275 -1.740

Das Anlagevermögen hat sich im Berichtsjahr um – 1,5 % leicht reduziert. Hierfür ursächlich war insbesondere der Rückgang des Finanzanlagevermögens um TEUR 224 der vor allem durch die vorgenommene Abschreibung auf den Beteiligungsbuchwert der Selux U.K. Ltd. (TEUR 200) getrieben war. Bei den Sachanlagen und den immateriellen Vermögensgegenständen lagen die Zugänge um TEUR 90 über den Abschreibungen.

Der Rückgang des kurzfristigen Vermögens um TEUR 3.434 resultiert insbesondere aus zwei verschiedenen Sachverhalten. Zum einem kam es zu einem Rückgang der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 1.998, der seine Ursache sowohl in einem niedrigeren Geschäftsvolumen zum Jahresende hin als auch in der Tatsache hatte, dass anders als im Vorjahr keine Dividendenforderungen gegenüber Töchtern bestanden. Zum anderen waren die Vorräte um TEUR 1.496 rückläufig, was zum einen auf ein besseres Bestandsmanagement im Geschäftsfeld Außenbeleuchtung, zum anderen aber auch auf ein rückläufiges Geschäftsvolumen im Geschäftsfeld Eutrac zurückzuführen war.

Aufgrund des erwirtschafteten Jahresfehlbetrages wurde das Eigenkapital in 2019 vollständig aufgezehrt. Die überschießende Differenz in Höhe von TEUR – 1.832 ist aktivisch als nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag ausgewiesen.

Der Anstieg der langfristigen Verbindlichkeiten um TEUR 11.253 hat seine Ursache in erster Linie in der erfolgten Refinanzierung. Im Vorjahr waren sämtliche Bankverbindlichkeiten aufgrund des erfolgten Covenant-Bruchs als kurzfristig ausgewiesen, während nun die durch CMP German Opportunity Fund III SCA – SICAV SIF (Luxemburg) ausgereichten Darlehen, die Darlehen der Bansbach Grundstücksverwaltung GbR und der Hermann Bansbach Familienstiftung sowie Teile des Kreditvolumens der Commerzbank AG langfristig gewährt sind.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich um TEUR – 10.239 reduziert. Hierin zeigt sich spiegelbildlich der aus der Refinanzierung resultierende Fristigkeitseffekt.

3.4. Gesamtaussage

Trotz einer deutlichen Umsatzsteigerung im Geschäftsfeld Außenleuchten lag der Umsatz mit TEUR 32.984 im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund des vollständigen Rückzugs aus dem Geschäftsfeld Innenleuchten (ohne Stromschienen) sowie einem Umsatzrückgang im Geschäftsfeld Stromschienen um – 13,6 % unter dem Vorjahreswert. Korrespondierend fiel mit TEUR 32.445 auch die Gesamtleistung – 15,1 % niedriger als im Vorjahr aus. Bei einer gleichzeitig um mehr als acht Prozentpunkte verbesserten Materialaufwandsquote lag der Rohertrag mit TEUR 18.390 aber nur marginal niedriger als im Vorjahr (TEUR 18.526). In der von 48,5 % auf 56,7 % verbesserten Rohertragsmarge spiegelt sich insbesondere der erfolgte Rückzug aus dem defizitären Geschäftsfeld Innenleuchten wider.

Trotz einer gesunkenen Mitarbeiterzahl gab es bei den Personalkosten gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um TEUR 179. Hauptursache hierfür waren insbesondere Rückstellungen für Abfindungen die im Zuge eines weiteren Personalabbaus gebildet wurden sowie Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr erheblich um TEUR 1.958. Obgleich der sonstige betriebliche Aufwand auch in 2019 noch in hohem Maße von restrukturierungsbedingten Aufwendungen geprägt war, lagen diese aber bereits erheblich unter dem Niveau des Vorjahres in welchem insbesondere auch erhebliche Rückstellungen für die Schließung der Tochtergesellschaft Selux Metall GmbH gebildet werden mussten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge konnten gegenüber dem Vorjahr um TEUR 452 gesteigert werden. Hauptgrund waren Erträge aus einem Vergleich mit einem früheren Mieter einer nicht betriebsnotwendigen Immobilie in einem Rechtstreit.

Auch die Abschreibungen waren mit einem Rückgang um TEUR 2.328 gegenüber dem Vorjahr erheblich rückläufig, welches durch Abwertungen und Verschrottungen von Vorräten im Zusammenhang mit der Einstellung des Geschäftsbereiches Innenbeleuchtung geprägt war.

Insgesamt resultiert aus diesen Sachverhalten ein Betriebsergebnis von TEUR – 4.081, das zwar immer noch substantiell negativ ist, sich aber gegenüber dem Vorjahr bereits um TEUR 4.422 verbessert hat.

Das Finanz- und Beteiligungsergebnis beläuft sich auf TEUR – 506 und war damit gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.333 rückläufig. Haupttreiber hierfür waren die im abgelaufenen Geschäftsjahr erheblich niedrigeren Dividendenzahlungen aus Tochterunternehmen.

In Summe führen die erläuterten Sachverhalte zu einem negativen Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR – 4.587 womit das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.090 verbessert werden konnte. Unsere Planung für das Jahr 2019 wurde mit diesem Wert hingegen um TEUR 1.572 verfehlt. Die beiden wesentlichsten Treiber hierfür sind zum einem Mieterlösen in Höhe von TEUR 680 für eine nicht betriebsnotwendige Immobilie, die – anders als in der Planung unterstellt – erst in 2021 ergebniswirksam verbucht werden sowie die Tatsache, dass Dividendenausschüttungen von Töchtern an die Selux AG nur in Höhe von TEUR 159 erfolgt sind, während in der Planung Ausschüttungen von TEUR 949 unterstellt wurden.

Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren der Gesellschaft, die Rohertragsmarge (Gesamtleistung abzüglich Materialaufwand in Relation zur Gesamtleistung), der EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Finanz- und Beteiligungsergebnis und Steuern), die EBITDA Marge (EBITDA in Relation zur Gesamtleistung) sowie die Gesamtrentabilität (Ergebnis nach Steuern in Relation zur Gesamtleistung) haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr grundsätzlich positiv entwickelt, auch wenn der EBITDA und das Ergebnis nach Steuern noch deutlich negativ waren. Die Rohertragsmarge verbesserte sich – nicht zuletzt aufgrund des Rückzugs aus dem Geschäftsfeld Innenbeleuchtung – von 48,5 % auf 56,7 %. Der EBITDA verbesserte sich um TEUR 2.095 auf TEUR – 3.234 (Vorjahr: TEUR – 5.328) und die EBITDA Marge von – 13,9 % auf – 10,0 %. Die Umsatzrentabilität verbesserte sich von – 20,1 % auf – 14,1 %.

Insgesamt war auch das Geschäftsjahr 2019 noch durch erheblichen restrukturierungsbedingten Aufwand geprägt. Unsere Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung für das abgelaufene Geschäftsjahr wurden – abgesehen von den beiden oben erläuterten ergebnisverschlechternden Sachverhalten – grundsätzlich erfüllt. Auch wenn EBITDA und das Ergebnis nach Steuern noch deutlich negativ sind, zeigt die Verbesserung der Rohertragsmarge sowie der Rückgang des sonstigen betrieblichen Aufwandes, dass das Unternehmen auf einem guten Weg ist, um in den Folgejahren wieder in den Bereich nachhaltiger Profitabilität zurückkehren zu können.

4. CHANCEN-, RISIKO- UND PROGNOSEBERICHT

4.1 Chancenbericht

Mit der Schließung des Geschäftsfeldes Innenbeleuchtung wurde ein substantieller Verlustbringer in der Selux AG beseitigt, was uns nun die notwendigen Freiräume gibt, uns auf den Bereich der Außenbeleuchtung zu fokussieren. Wir gehen davon aus, dass das im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte deutliche Wachstum in diesem Geschäftsfeld auch in den folgenden Jahren fortgesetzt werden kann.

Wir werden im Bereich Außenbeleuchtung weiterhin in Technologieinnovationen und Smart Lighting sowie eine Verbreitung unserer Produktpalette investieren und sehen für die zuletzt entwickelten Produkte eine positive Nachfrageentwicklung.

In unserem Geschäftsfeld Stromschienen betreiben wir ein profitables OEM-Geschäft mit guten Aussichten für unsere Neuprodukte. Aufgrund der zum 01. Juni 2020 erfolgten Ausgliederung dieses Geschäftsfeldes auf die Eutrac Stromschienen GmbH wird sich dieses auf Basis eines noch zu schließenden Gewinnabführungsvertrages zukünftig nur mehr im Beteiligungsergebnis, nicht mehr aber in den Umsätzen und Kosten der Selux AG niederschlagen.

Grundsätzlich sehen wir weiterhin gute Chancen für eine positive Entwicklung der Gesellschaft und eine Rückkehr in den Bereich positiver Ergebnisse auch in unserer internationalen Aufstellung, die uns unabhängiger von wirtschaftlichen Entwicklungen in einzelnen Ländern macht.

4.2 Risikobericht

Zum Bilanzstichtag 2018 bestanden bestandsgefährdenden Risiken für unsere Gesellschaft insoweit, als dass die Fortführung des Unternehmens maßgeblich von der weiteren Unterstützung durch die finanzierenden Kreditinstitute respektive einer nachhaltigen Refinanzierung der Gesellschaft abhängig war. Durch den im November 2019 erfolgten Eintritt eines neuen Mehrheitsgesellschafters und der in diesem Zuge erfolgten Refinanzierung der Gesellschaft konnte dieses bestandsgefährdende Risiko beseitigt werden. Darüber hinaus bestehen sonstige Risiken, welche einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Die Punkte werden im Folgenden näher erläutert werden.

Risikomanagementsystem

Das Risikomanagement basiert auf dem monatlichen Berichtswesen, das wesentliche Kennzahlen beinhaltet sowie die Planzahlen des Unternehmens monatlich den Ist-Zahlen gegenüberstellt. In das Berichtswesen sind auch die ausländischen Tochtergesellschaften einbezogen. Die Abweichungsanalysen dienen dem Vorstand als Instrument der Unternehmenssteuerung. Um sicher zu stellen, dass die vorhandene Liquidität und Kreditlinien ausreichen, wird die Entwicklung der verfügbaren liquiden Mittel kontinuierlich überwacht. Regelmäßige Gespräche mit den Verantwortlichen zur Umsatz- und Kostenentwicklung (Soll-Ist-Vergleiche) ermöglichen es, Vorstand und Aufsichtsrat über diese Entwicklung monatlich vollständig zu informieren und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen einzuleiten.

Die Transaktionen sind in den überwiegenden Fällen in Euro denominiert. Bei Fremdwährungsgeschäften umfasst das Risikomanagementsystem, soweit erforderlich, einzelgeschäftsbezogene Kurssicherungsgeschäfte.

Operative Risiken

Das größte operative Geschäftsrisiko unserer Gesellschaft resultiert derzeitig aus den Folgen der seit etwa März 2020 durch die Corona-Pandemie ausgelösten weltweiten Rezession und den damit verbundenen Umsatzrückgängen. Für das nach der Ausgliederung des Geschäftsfeldes Stromschienen in der Selux AG verbliebene Geschäftsfeld Außenbeleuchtung gehen wir derzeit davon aus, dass es gegenüber dem Vorjahr zu einem Umsatzrückgang von rund 6 % kommen wird.

Die in unseren Projekten kalkulierten Margen können aufgrund von Änderungen der Kosten während der Projektabwicklung von den ursprünglichen Auftragskalkulationen abweichen. Die Kostenabweichungen ergeben sich dabei insbesondere aufgrund von unerwarteten technischen Problemen oder Preissteigerungen von Seiten unserer Zulieferer und den zu Grunde liegenden Rohstoffpreisen.

Im Hinblick auf die dem Projektgeschäft innewohnenden Risiken haben wir ein entsprechendes Projektcontrolling installiert. Das Projektgeschäft wird dergestalt überwacht, dass für alle bedeutenden Aufträge zwingend eine Angebotskalkulation zu erstellen ist, die nach einem festen Regelwerk zu genehmigen sind. Die Projektabwicklung selbst wird durch eine mitlaufende Kalkulation überwacht, um zeitnah entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Unter Berücksichtigung der Maßnahmen zur Risikominimierung, schätzen wir das in den Auftragskalkulationen innewohnende Risiko mit spürbarem Einfluss mit mittlerer Eintrittswahrscheinlichkeit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ein. Auf Basis der implementierten Kontrollmechanismen ist es aber äußerst unwahrscheinlich, dass die projektbezogenen Herstellkosten auch im Einzelfall um mehr als einen einstelligen Prozentsatz von der ursprünglichen Kalkulationsbasis abweichen.

Ein generelles Kalkulationsrisiko ergibt sich aufgrund der Langfristigkeit vieler Aufträge insbesondere aus den für die Projektkalkulation anteilig angesetzten Overheadkosten, die auf dem budgetieren Gesamtumsatzniveau basieren und einen generellen Umsatzrückgang nicht vollständig abbilden können.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Nach der in Jahren 2017 und 2018 eingetretenen Verletzung der in den damaligen Kreditverträgen vereinbarten Financial Covenants waren die ersten drei Quartal des Jahres 2019 geprägt durch intensive Verhandlungen mit dem Anteilseigner, den finanzierenden Kreditinstituten sowie potentiellen Investoren, um zu einer tragfähigen, die Zukunft des Unternehmens sichernden Lösung zu gelangen. Am 15. November 2019 konnten diese Verhandlungen schließlich erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurden 80% der Aktien der Selux AG von der CMP GOF III Holding S.à.r.l. (Luxemburg) vom bisherigen alleinigen Anteilseigner Semperlux GmbH & Co. KG erworben.

Im Zuge dieser Transaktion kam es insbesondere auch zu der im Punkt „3.2. Finanzlage“ bereits erläuterten grundlegenden Refinanzierung der Gesellschaft bei der zwei der bisherigen Kreditgeber, die Berliner Sparkasse Niederlassung der Landesbank Berlin AG und die Berliner Volksbank eG, aus dem Kreis der finanzierenden Kreditinstitute ausgeschieden sind.

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt seither über Darlehen bzw. Kontokorrentlinien der CMP German Opportunity Fund III SCA – SICAV SIF (Luxemburg), der Commerzbank AG, der Bansbach Grundstücksverwaltung GbR sowie der Hermann Bansbach Familienstiftung.

Mit der Commerzbank AG ist eine Aussetzung von Covenant-Regelungen bis Ende 2021 vereinbart, alle anderen Kredite unterliegen keinen Covenant-Regelungen. Alle ausgereichten Darlehen sowie die von der Commerzbank AG zur Verfügung gestellte Kontokorrentlinie sind langfristiger Natur.

Mit dem Eintritt des neuen Mehrheitsgesellschafters im November 2019, der in diesem Zusammenhang erfolgten Refinanzierung und den im Rahmen dieser Refinanzierung getroffenen Regelungen konnten die zum Bilanzstichtag 2018 noch bestehenden finanzwirtschaftlichen Risiken beseitigt werden.

Auf Basis unserer aktuellen Planung gehen wir davon aus, dass der nun zur Verfügung stehende Finanzierungsrahmen ausreichend dimensioniert ist, um die weitere Restrukturierung der Gesellschaft liquiditätsseitig abzusichern.

4.3 Prognosebericht

Nach den in 2019 erfolgreich umgesetzten Veränderungen in der Gesellschafter- und Finanzierungsstruktur stand das Jahr 2020 zunächst ganz im Zeichen einer Fortführung der in 2018 und 2019 aufgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen. Diese Fokussierung wird seit März 2020 allerdings überlagert von der Corona-Pandemie und der durch diese ausgelöste weltweite Rezession, die auch in der Selux AG zu einem rückläufigen Geschäftsvolumen geführt hat.

Des Weiteren wurde im ersten Halbjahr 2020 die Entscheidung getroffen den Geschäftsbereich Stromschienen zum 01. Juni 2020 auf die Tochtergesellschaft Eutrac Stromschienen GmbH auszugliedern. Die Prognosewerte für das Jahr 2020 sind daher nur sehr bedingt mit den Geschäftszahlen 2019 vergleichbar, da Warenumsätze des Geschäftsfeldes Stromschienen von rund EUR 5,5 Mio. die für den Zeitraum Juni bis Dezember 2020 erwartet werden sowie die dazu korrespondierenden Kosten nicht mehr in der Selux AG realisiert werden.

Per Ende Mai 2020 – dem Zeitpunkt der Ausgliederung des Geschäftsbereiches Stromschienen lag der Umsatz im Geschäftsfeld Außenbeleuchtung mit EUR 5,7 Mio. um – 20,9 % unter dem Vorjahreswert. Auch im Geschäftsfeld Stromschienen kam es nach einem sehr starken ersten Quartal im April und Mai zu einem erheblichen, durch die Corona-Pandemie bedingten, Umsatzrückgang, so dass der Umsatz per Ende Mai mit EUR 4,5 Mio. um – 14,9 % unter dem Niveau des Vorjahres lag.

Wir rechnen auf Basis einer aktuellen im Zuge der Corona-Krise überarbeiteten Planung für das Jahr 2020 mit einem Warenumsatz der Selux AG von rund EUR 21,2 Mio., was einem Rückgang von rund – 30 % gegenüber 2019 entspricht bzw. einer Gesamtleistung von EUR 23,4 Mio. was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von – 28 % bedeutet. Wie oben bereits erläutert ist dabei freilich zu berücksichtigen, dass ab Juni die Umsätze des Geschäftsfeldes Stromschienen nicht mehr in der Selux AG ausgewiesen werden.

Der erwartete Rückgang des Gesamtumsatzes schlägt sich in einem Rohertrag von EUR 13,6 Mio. nieder, der damit um – 26 % unter Vorjahresniveau erwartet wird. Bei der Rohertragsmarge wird hingegen eine Verbesserung um einen Prozentpunt auf 58 % erwartet.

Beim Personalaufwand und bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erwarten wir – einerseits aufgrund der in den Vorjahren eingeleitete und nun wirksam werdenden Restrukturierungsmaßnahmen, andererseits aufgrund der Ausgliederung des Geschäftsfeldes Stromschienen – eine jeweils deutliche Reduktion gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus werden hier auch weitere Einsparungen wie zum Beispiel durch Kurzarbeit wirksam, die aus kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Reaktion auf die Corona-Krise resultieren. Wir erwarten einen Personalaufwand von EUR 9,5 Mio. und einen sonstigen betrieblichen Aufwand von EUR 7,3 Mio. EUR, welche damit um 22 % bzw. um 28 % unterhalb der Vorjahreswerte liegen.

Im Zuge der Ausgliederung des Geschäftsfeldes Stromschienen kommt es zu einer Aufdeckung von erheblichen stillen Reserven, die sich zu einem großen Teil in den sonstigen betrieblichen Erträgen niederschlagen. Wir erwarten für das Jahr 2020 sonstige betriebliche Erträge in Höhe von EUR 3,1 Mio. die damit rund vier Mal so hoch wie im Vorjahr ausfallen.

Für den EBITDA und die EBITDA-Marge als zentrale Leistungsindikatoren resultiert hieraus eine Erwartung EUR – 0,1 Mio. bzw. – 0,4 % was gegenüber den deutlich negativen Vorjahrswerten eine Verbesserung von EUR 3,2 Mio. bzw. 10 Prozentpunkten bedeutet.

Für die Abschreibungen erwarten wir eine Größenordnung von EUR 0,5 Mio. die damit – auch bedingt durch die Ausgliederung des Geschäftsfeldes Stromschienen – um – 41% unter dem Vorjahreswert liegen.

Aus der Überlagerung des durch die Corona-Pandemie bedingten Umsatzrückgangs mit den Effekten aus der Ausgliederung des Geschäftsfeldes Stromschienen erwarten wir in Summe ein operatives Betriebsergebnis (vor Finanzergebnis und Steuern) von EUR – 0,6 Mio., welches damit um EUR 3,5 Mio. besser als im Vorjahr ausfällt.

Wir erwarten ein mit EUR – 0,1 Mio. weitgehend ausgeglichenes Finanzergebnis in welchem die Beteiligungserträge aus der Eutrac Stromschienen GmbH den Zinsaufwand weitgehend kompensieren werden und welches damit EUR 0,4 Mio. besser als im Vorjahr erwartet wird.

In Summe aller vorgenannten Entwicklungen erwarten wir für das Jahr 2020 einen Jahresfehlbetrag von EUR – 0,7 Mio., während im Vorjahr noch ein Jahresfehlbetrag von EUR – 4,6 Mio. angefallen ist. Die erwartete Gesamtrentabilität würde sich damit von – 14 % im Vorjahr auf – 3 % in 2020 verbessern.

Diese Verbesserung, trotz des durch die Corona-Pandemie bedingten Umsatzrückgangs, ist aber im Wesentlichen dem Aufdecken stiller Reserven im Zuge der erläuterten Ausgliederung des Geschäftsbereiches Stromschienen zuzurechnen und darf nicht drüber hinwegtäuschen, dass weiterhin erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen um die Gesellschaft im Jahr 2021 auch ohne derartige Einmaleffekt wieder in den Bereich einer positiven operativen Marge und eines ausgeglichenen Jahresergebnisses zu führen.

5. ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG

Gemäß § 312 AktG haben wir einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der mit der folgenden Erklärung gemäß § 312 Abs. 3 AktG abschließt:

„Die Gesellschaft hat bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und wurde dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt.“

 

Berlin, 14. Oktober 2020

Der Vorstand

gez. Jan Dettbarn

gez. Jürgen Heß

gez. Klaus-Peter Siemssen

Bilanz zum 31.12.2019

AKTIVA

31.12.2019
EURO
31.12.2018
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 35.018,45 51
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen 94.392,71 88
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.522.349,23 1.446
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 94.307,31 75
1.711.049,25 1.609
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 7.292.197,92 7.517
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.640.367,05 3.669
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 491.730,92 813
3. fertige Erzeugnisse und Waren 1.399.379,66 1.630
4. geleistete Anzahlungen 63.818,18 0
5. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen -10.790,47 -32
4.584.505,34 6.080
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 766.175,47 1.304
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.151.203,33 5.149
3. sonstige Vermögensgegenstände 827.008,13 352
4.744.386,93 6.805
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 194.926,24 8
C. Rechnungsabgrenzungsposten 140.954,48 206
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 1.832.321,12 0
20.535.359,73 22.275

PASSIVA

31.12.2019
EURO
31.12.2018
TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 5.500.000,00 5.500
II. Bilanzverlust -7.332.321,12 -2.746
nicht gedeckter Fehlbetrag 1.832.321,12 0
0,00 2.754
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.191.582,00 2.788
3. sonstige Rückstellungen 3.820.778,09 3.865
7.012.360,09 6.652
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.661.719,49 9.731
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 720.000,00 40
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.222.336,46 1.977
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 8.426.375,62 66
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 76.232,39 703
6. sonstige Verbindlichkeiten 1.411.835,68 352
13.518.499,64 12.869
D. Rechnungsabgrenzungsposten 4.500,00 0
20.535.359,73 22.275

Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2019

2019 2018
Euro Euro TEUR
1. Umsatzerlöse 32.983.823,17 38.172
2. Erhöung /​ Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -538.972,89 26
3. Sonstige betriebliche Erträge 769.896,16 318
– davon Erträge aus Währungsumrechnung Euro 10.806,69 (Euro 37.132,79)
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 12.148.721,22 15.132
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.906.415,53 4.541
14.055.136,75 19.673
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 10.038.876,28 10.126
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.164.975,01 1.899
– davon für Altersversorgung Euro 661.760,00 (Euro 200.353,00) 12.203.851,29 12.025
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 553.592,84 791
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 293.383,31 2.384
846.976,15 3.175
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 10.189.626,45 12.147
– davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung Euro 6.510,49 (Euro 42.397,30)
8. Erträge aus Beteiligungen 159.085,19 1.730
– davon aus verbundenen Unternehmen Euro 159.085,19 (Euro 1.730.049,69)
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 60.639,86 75
– davon aus verbundenen Unternehmen Euro 60.621,66 (Euro 74.664,80)
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen 200.000,00 597
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 525.653,81 381
– davon an verbundene Unternehmen Euro 7.990,87 (Euro 8.340,11)
– davon Zinsaufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen Euro 87.815,00 (Euro 90.935,00)
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5,43 0
13. Ergebnis nach Steuern -4.586.778,39 -7.676
14. Jahresfehlbetrag -4.586.778,39 -7.676
15. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -2.745.542,73 281
16. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 -550
b) aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 -4.100
0,00 -4.650
17. Bilanzverlust -7.332.321,12

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