Schulz D-Day

Gut vier Monate nach der Bundestagswahl könnte sich am Sonntag entscheiden, ob Deutschland in absehbarer Zeit eine neue Regierung hat – oder ob möglicherweise noch in diesem Jahr eine Neuwahl ansteht. Ausschlaggebend dafür wird das Votum der Delegierten beim SPD-Parteitag in Bonn sein, die nach Sondierungen mit den Unionsparteien über eine Aufnahme von Koalitionsverhandlungen abstimmen. Die Frage spaltet die Partei tief, und für SPD-Chef Martin Schulz könnte ein Nein das Ende an der Spitze der Sozialdemokraten sein.Keiner weiß aber am heutigen Morgen, wie sich die SPD-Delegierten letztlich entscheiden werden. Mit Recht warnt Martin Schulz vor den Gefahren einer Neuwahl, sollte er sich nicht mit einem Antrag auf Zustimmung zu Koalitionsverhandlungen mit CDU/CSU durchsetzen. Eines dürfte heute bereits schon ganz klar sein: Kommt es zu einer Ablehnung von Koalitionsverhandlungen würde es ziemlich bald auch zu Neuwahlen kommen. Die SPD müsse dann mit einem schlechteren Ergebnis rechnen. Zudem müsse die SPD in dem Fall mit einem Programm in den Wahlkampf ziehen, das in großen Teilen mit dem Sondierungsergebnis identisch sei, ansonsten würde die SPD weiter an Glaubwürdigkeit verlieren bei den Wählern.

Mit einem Kanzlerkandidaten müsste die SPD dann nicht in den Wahlkampf ziehen, denn sie will ja in die Opposition.

Leave A Comment