Jochen Resch zum Dieselskandal

Nach Modellrechnungen der Deutschen Umwelthilfe e. V. DUH würde die technische Nachrüstung von älteren Dieselfahrzeugen der Schadstoffklassen Euro 5 und Euro 6 rund 15 Milliarden Euro kosten. Allerdings sind die Hardware-Nachrüstungen umstritten. Die Autoindustrie lehnt sie als zu aufwendig und zu teuer ab.
Diesel Abgasskandal: Software update nicht ausreichend
Aus der Sicht der Umweltschützer reichen aber Software-Updates nicht aus, um die Schadstoffemissionen angemessen zu senken. Weil in vielen Städten die Schadstoffgrenzen überschritten werden, drohen nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts dort Fahrverbote für Diesel-Pkw. Von Seiten der Umweltschützer heißt es, dass die Nachrüstungskosten die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie nicht einschränken oder gar gefährden.

Abgasskandal: Grenzwerte werden nicht eingehalten
DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch ist überzeugt, dass eine technische Nachrüstung der Bestandsflotte von rund 10 Millionen Diesel-Pkw der Abgasstufen Euro 5 und Euro 6 unumgänglich sei. Kein einziges Dieselfahrzeug habe nach den Tests der Deutschen Umwelthilfe bei Straßenmessungen den Abgasgrenzwert für Stickoxide eingehalten. Für Dieselfahrer eine neue Hiobsbotschaft.

Abgasskandal: Schadensersatz für Diesel Halter
Immer mehr Dieselfahrer überlegen sich, juristische Schritte gegen die Hersteller oder Verkäufer einzuleiten. Der Diesel-Kfz-Gebrauchtwagenmarkt ist zusammengebrochen. Der Diesel-Pkw-Absatz ist zurückgegangen. Wenn tatsächlich in bestimmten Metropolenregionen das Fahrverbot ausgesprochen wird und Diesel-Pkw nicht mehr fahren dürfen, wird es noch einmal jedem bewusst werden, wie ernst die Situation ist.

3 Comments

  1. Geronimo Mittwoch, 18.04.2018 at 18:06 - Reply

    Hat sich noch nicht rumgesprochen, das die Politik von den Lobbyfuzzis nicht nur beeinflusst, nein, sondern schon längst GEMACHT wird. Hat sich auch noch keiner gefragt, warum viele Politiker nach ihrem „anstrengendem“ Politjob in top bezahlte Posten bei den Konzernen wechseln?? Aber den deutschen Bürger kratzt das nicht. Warum? Viele sind einfach zu blöd, andere zu bequem und der Rest guckt „Wer wird Millionär“ oder das „Das Dschungelcamp“.

  2. P. Beier Mittwoch, 18.04.2018 at 09:28 - Reply

    „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“ – das ist das Motto der Automobilindustrie, deren Gewinne in 2017 explodierten: BMW fast 11 Mrd, VW sogar 12 Mrd. und Daimler mit über 14 Mrd. Vorsteuergewinn. Über 95 Prozent der Diesel versachen im Realbetrieb häufig ein Vielfaches der Normwerte. Alle teueren Maßnahmen zur Verbesserung lehnen Autohersteller mir ihrer extremen Lobbymacht ab. Kaum wahrgenommen: In den Mobilitätsfonds zahlen sie einmalig (!) lächerliche 160 (!!!!) Mio ein, also ca. 0,4% des 2017 Vorsteuergewinns. Der Rest – eine knappe Mrd. – soll der Bürger zahlen, umgelegt über Steuern.
    Es sollte ja nicht jeder Diesel nachgerüstet werden, sondern nur die Fahrzeuge, die in den Städten viel (z.B. Taxen, Busse, Paketlieferdienste) und noch viele Jahre fahren. Und Diesel, deren reale Abgaswerte deutlich über den Normen liegen. Aber das hier trotz enormer Gewinne die Automobilindustrie mit lächerlich hohen Promille-Kosten weg kommt und letztlich der Staat (= Bürger) die Kosten tragen, ist Lobbywahnsinn der 3ten Potenz.

  3. xxx Dienstag, 17.04.2018 at 17:40 - Reply

    Allein Daimler hat 2016 einen Gewinn von rund 12 Mrd Euro angegeben, weshalb die Hardwarenachrüstung auf Kosten der Automobilfirmen bzw. auf Kosten der Dividenden der Aktionäre locker bezahlt werden könnten.

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