Ein Stück Normalität?

Aus dem Iran ist heute erstmals seit dem Machtwechsel in Afghanistan ein Charterflug Richtung Kabul gestartet. Eine Maschine der iranischen Fluggesellschaft Mahan brachte Medienangaben zufolge 19 Passagiere von der ostiranischen Stadt Maschad in die afghanische Hauptstadt. Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban Mitte August hatte die zivile Luftfahrbehörde des Iran Charterflüge nach Kabul eingestellt. Sie werden nun aber begrenzt wieder aufgenommen.

In der iranischen Regierung gibt es Differenzen über den Umgang mit den Taliban. Präsident Ebrahim Raisi fordert die Bildung einer umfassenden Regierung in Kabul, die alle politischen Gruppen im Land repräsentiert. Raisi wolle zwar Verhandlungen mit den Taliban, aber keine Minderheitsregierung unter deren Führung, hieß es. Im Gegensatz dazu stellten die Taliban vor einer Woche eine Übergangsregierung vor, darunter keine einzige Frau und niemand aus einer anderen politischen Gruppierung.

Zwischen dem Iran und den Taliban gibt es neben politischen auch religiöse Differenzen. Für sunnitische Taliban-Extremisten war der schiitische Iran in der Vergangenheit stets ein religiöser Erzfeind.

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