Wirecard: auf der Suche nach dem verlorenen Vorstand

Eine Schlüsselfigur im milliardenschweren Bilanzskandal um den insolventen Dax-Konzern Wirecard ist womöglich doch nicht über die Philippinen nach China gereist.

Die Daten, die die Einreise und Ausreise des früheren Vorstands Jan Marsalek Ende Juni dokumentieren sollen, seien gefälscht, sagte der philippinische Justizminister Menardo Guevarra heute. Das habe eine Untersuchung der Aufnahmen von Überwachungskameras, Passagierlisten und anderem Material ergeben.

„Die Beamten der Einwanderungsbehörde, die diese fiktiven Einträge vorgenommen haben, wurden von ihren Aufgaben entbunden und müssen nun mit verwaltungsrechtlichen Strafen rechnen“, sagte Guevarra weiter, ohne die genaue Zahl der Mitarbeiter zu nennen. Er habe weitere Ermittlungen in dem Fall angeordnet.

Marsalek hatte eigentlich mitteilen lassen er wolle sich, wie sein Vorstandskollege Markus Braun der Müncher Staatsanwaltschaft freiwillig stellen. Doch nach der Ankündgung verschwand Marsalek. Gegen ihn soll es möglicherweise nun einen internationalen Haftbefehl geben. Braun und Marsalek sind beide Staatsbürger Österreichs.

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