Wirecard ein Zockerpapier

Was für eine Erfolgsgeschichte und was für ein Desaster, der Aufstieg und Fall eines deutschen Vorzeige Start ups – Wirecard!

Nun sieht sich Wirecard im Zusammenhang mit den derzeit milliardenschweren Bilanzunklarheiten als mögliches Betrugsopfer. „Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass die Wirecard AG in einem Betrugsfall erheblichen Ausmaßes zum Geschädigten geworden ist“, sagte Wirecard Vorstandschef Markus Braun in einem Video, das in der Nacht auf heute online gestellt wurde.

Es sei aktuell unklar, warum zwei Banken, die im Auftrag von Wirecard Treuhandkonten verwaltet hätten, dem Wirtschaftsprüfer EY gegenüber erklärt hätten, Bestätigungen über dort angelegte Milliardensummen seien gefälscht, so Braun in seinem Statement. Die Aktien verloren im vorbörslichen Handel erneut fast zehn Prozent, nachdem sie gestern um rund 65 Prozent eingebrochen waren.

Wirecard hatte gestern die Veröffentlichung des lange erwarteten Jahresabschlusses 2019 zum vierten Mal verschoben mit der Begründung, dass der Abschlussprüfer Ernst Young keine Hinweise auf die Existenz von Guthaben über 1,9 Milliarden Euro gefunden hat. Der Betrag entspricht rund einem Viertel der Bilanzsumme.

Erste personelle Konsequenzen wurden bereits gezogen – der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Jan Marsalek, ein enger Vertrauter von Firmenchef Braun, wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Einem Insider zufolge ist nicht auszuschließen, dass weitere Personen den Konzern verlassen müssen. Die Fondsgesellschaft Deka fordert schon seit Längerem den Abgang von Braun.

Es wird also die nächsten Tage und Wochen dann sicherlich spannend bleiben in Bezug auf das Unternehmen Wirecard und natürlich ist die Aktie des Unternehmens derzeit wohl ein Zockerpapier. Eine wo man gute Nerven braucht als Anleger/Aktionär.

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