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Trump vs. Harvard – Jetzt wird zurückgeschossen (aber bitte nicht mit Intelligenz)

ralfskysegel (CC0), Pixabay
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Die Trump-Regierung hat wieder zugeschlagen – dieses Mal trifft es Harvard, das offenbar ein zu freier Hort akademischer Unbotmäßigkeit geworden ist. Der neueste Geniestreich: Ausländische Studierende sollen ab sofort draußen bleiben. Begründung? Harvard habe das „Privileg verloren“, Studierende aus dem Ausland aufzunehmen. Autsch.

Heimatschutzministerin Kristi Noem schrieb der Eliteuni in etwa sinngemäß: Ihr seid uns zu weltoffen, zu gleichstellungsfreundlich und habt außerdem jüdische Studierende nicht so beschützt, wie wir das in unseren Talkshow-Standards für Campusklima erwarten würden. Das Resultat? Raus aus dem SEVIS-Programm – einem Austauschsystem für internationale Studierende. Harvard darf künftig also keine Ausländer mehr einschleusen. Problem gelöst, Welt gerettet.

Studierende, die schon da sind? Pech gehabt. Entweder sie suchen sich jetzt spontan eine neue Uni oder sie verlieren ihren Aufenthaltsstatus. Endlich mal ein echter Beitrag zur Bekämpfung illegaler Immigration – mit Abschlussnote.

Juristisch wacklig? Ach was.
Ob diese Maßnahme vor Gericht Bestand hat, ist fraglich – aber darum geht es ja auch nicht. Es geht um Zeichen setzen. Und wenn das Zeichen lautet „Wir mögen Harvard nicht“, dann wird eben durchgezogen – Verfassung, Gesetz oder Fairness hin oder her.

Warum Harvard?
Ganz einfach: Die Uni lässt sich nicht gängeln. Keine Lust auf politisch motivierte Eingriffe in Zulassungen, keine Freude an Personalvorschlägen aus Washington, und – wie unverschämt – sie verklagt die Regierung auch noch. Wer sich so benimmt, muss eben spüren, wer hier die Tweets schreibt.

Zahlen, die schmerzen sollen:
Laut New York Times waren 2025 rund 6.800 internationale Studierende an Harvard eingeschrieben – fast 27 % der gesamten Studierendenschaft. 2010 waren es noch unter 20 %. Offensichtlich eine alarmierende Entwicklung – bald könnte Harvard ja völlig global denken!

Und als wäre das noch nicht genug, wird Harvard auch finanziell an die Leine genommen: Erst 450 Millionen Dollar gestrichen, dann gleich noch 2,2 Milliarden auf Eis gelegt – alles im Namen des Antisemitismuskampfs. Man könnte fast meinen, hier geht es um die Stilllegung einer Terrorzelle und nicht um die renommierteste Universität des Landes.

Harvard zeigt Reue – fast
Uni-Präsident Alan Garber versuchte sich in Schadensbegrenzung. In einem Brief an Bildungsministerin Linda McMahon (!) versicherte er, man sei im Kampf gegen Antisemitismus auf Regierungslinie. Aber – wie diplomatisch formuliert – „man habe den Eindruck, dass die Regierung sämtliche Harvard-Maßnahmen schlicht ignoriere“. Ach was.

Garber zeigte sich sogar opferbereit und kündigte an, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten. Vielleicht zur Beruhigung der Regierung? Oder um der Mensa noch ein paar ausländische Reisportionen zu sichern?

Fazit:
Mit Harvard trifft Trump einmal mehr seinen Lieblingsgegner: Bildung, Weltoffenheit, Eigenständigkeit. Dass nebenbei zehntausende internationale Karrieren torpediert werden? Nebensache. Hauptsache, man kann mit voller Wucht auf eine Institution einprügeln, die es wagt, anders zu sein.

Amerika First. Wissen Second.

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