Auch gestern konnte man wieder eine abstruse Diskussion auf Sport1 verfolgen. Diese Diskussion wurde erneut von Florian König geleitet, der sicherlich nicht zu den Leipzig-Fans gezählt werden darf. Man muss jedoch die Frage stellen: Heißt es automatisch immer dann, wenn der FC Bayern verloren hat, dass nur der FC Bayern schlecht gespielt hat, und nicht, dass die andere obsiegende Mannschaft einfach besser gespielt hat? Zumindest vermittelte die Diskussionsrunde bei Sport1 an gestrigen Tag genau diesen Eindruck.

Vielleicht muss sich auch Florian König einmal damit abfinden, dass es Mannschaften gibt, die den Bayern ebenbürtig sind. Es gibt nicht nur Vereine, die teure Spieler einkaufen und dabei so manchen Fehleinkauf tätigen, sondern es gibt auch Mannschaften, die Spieler entwickeln können und damit gutes Geld verdienen. Das hat RB Leipzig in den letzten Jahren vorgemacht. Auch am Samstag war RB Leipzig besser, auch weil der Trainer die Mannschaft besser vorbereitet und auf das Spiel eingestellt hat. In Leipzig steht die Mannschaft im Vordergrund, in München der einzelne Spieler. Möglicherweise ist dies der gravierendste Unterschied, aber ein einzelner Spieler hat nur dann Erfolg, wenn die Mannschaft sich in seinen Dienst stellt. Kane wird nur dann zum Torjäger, wenn er von seinen Mitspielern in die Lage versetzt wird.

Andreas Rettig hat mit seiner Kritik am FC Bayern durchaus recht. Hier war über Jahrzehnte hinweg die Vereinspolitik darauf ausgerichtet, anderen Mannschaften die Stars wegzukaufen, um sie zu schwächen, anstatt eigene Spieler zu entwickeln und als Mannschaft stärker zu werden. Bayern wird immer eine wichtige Rolle in der Bundesliga spielen, aber den FC Bayern wird die Liga nicht mehr so dominieren wie bisher. Das ist gut so, auch wenn es Florian König nicht gefallen mag. Die Meinung der Leipzig-Fans ist klar, scheiss was auf die Meinung von Florian König.