Renell Wertpapierhandelsbank AG – kleines Plus trotzdem miese Bilanz

Um das mal im Volksmund auszudrücken, denn der Jahresüberschuss beträgt laut der jetzt veröffentlichten Bilanz gerade einmal 5.009,19 €. Da fragt man sich als Außenstehender natürlich schon, wie lange das dann dauern wird, bis man das Minus in der Bilanz einmal abgebaut hat? Der Bilanzverlust beträgt immer noch über 1,4 Millionen Euro. Für eine Wertpapierhandelsbank ist das keine gute Bilanz.

Renell Wertpapierhandelsbank AG

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017

Bilanz zum 31. Dezember 2017

Renell Wertpapierhandelsbank AG

60313 Frankfurt am Main

AKTIVA

31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR
1. Barreserve
Kassenbestand 1.079,46 1.346,44
2. Forderungen an Kreditinstitute
täglich fällig 2.046.412,18 4.171.421,85
3. Forderungen an Kunden 1.290.887,09 535.203,56
davon:
– an verbundene Unternehmen EUR 185.453,19 (Vj: 247.257,23)
4. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 23,00 26,00
5. Handelsbestand 3.207.222,10 2.341.803,68
davon:
– Anleihen, Renten und Schuldverschreibungen EUR 337.215,54 (Vj: 248.324,04)
6. Beteiligungen 3.508,25 3.508,25
7. Immaterielle Anlagewerte 20.467,00 34.263,00
8. Sachanlagen 99.150,00 91.260,70
9. Sonstige Vermögengegenstände 360.041,27 265.745,69
10. Rechnungsabgrenzungsposten 7.588,92 14.143,80
11. Aktive latente Steuern 0,00 255.400,00
7.036.379,27 7.714.122,97

PASSIVA

31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 620.439,09 2.689.989,14
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0,00 221.096,67
620.439,09 2.911.085,81
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 7.108,27 25.231,62
3. Handelsbestand 1.957.237,90 2.039.000,23
4. Sonstige Verbindlichkeiten 922.026,30 264.884,47
5. Rechnungsabgrenzungsposten 3.570,00 3.570,00
6. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 134.400,00 263.762,32
7. Nachrangige Verbindlichkeit 650.000,00 700.000,00
8. Fonds für allgemeine Bankrisiken
Sonderposten nach § 340g HGB 1.230.000,00 0,00
9. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital 3.000.000,00 3.000.000,00
b) Bilanzverlust -1.488.402,29 -1.493.411,48
1.511.597,71 1.506.588,52
1.511.597,71 1.506.588,52
7.036.379,27 7.714.122,97

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01.2017 bis 31.12.2017

Renell Wertpapierhandelsbank AG

60313 Frankfurt am Main

01.01.2017 – 31.12.2017 01.01.2016 – 31.12.2016
EUR EUR EUR
1. Zinserträge aus
Kredit- und Geldmarktgeschäfte 9.085,81 79.246,77
2. Zinsaufwendungen -89.225,75 -153.298,75
3. Laufende Erträge aus
Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 18.655,43 16.363,34
4. Provisionserträge 1.656.084,45 1.314.670,13
davon
– Courtageerträge EUR 1.158.163,57 (Vj: 746.542,62)
5. Ertrag des Handelsbestandes 57.805.508,22 93.903.784,86
davon:
– Wertpapiere EUR 21.269.031,42 (Vj: 13.562.392,84)
– Kursdiff.aus Aufgabegeschäften EUR 2.229.000,00 (Vj: 3.021.116,41)
6. Aufwand des Handelsbestandes 53.963.156,31 90.913.026,83
davon:
– Wertpapiere EUR 17.617.240,33 (Vj: 19.081.382,26)
7. Sonstige betriebliche Erträge 1.160.073,62 144.122,36
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand 2.432.201,95 2.210.642,01
davon:
– Löhne und Gehälter EUR 2.115.966,92 (Vj: 1.948.852,18)
– Soziale Abgaben EUR 316.235,03 (Vj: 261.789,83)
b) andere Verwaltungsaufwendungen 2.067.585,61 2.577.417,82
4.499.787,56 4.788.059,83
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 49.686,37 44.731,54
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 244,00 0,00
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführung zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 549.706,39 18.500,00
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1.497.601,15 -459.429,49
13. Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 1.230.000,00 0,00
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 248.427,19 -251.267,80
15. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 14.164,77 297,72
16. Jahresüberschuss 5.009,19 -208.459,41
17. Vortrag aus dem Vorjahr -1.493.411,48 -1.284.952,07
18. Bilanzverlust -1.488.402,29 -1.493.411,48

Entwicklung des Anlagevermögens nach Bilanzposten vom 01.01.2017 bis 31.12.2017

Renell Wertpapierhandelsbank AG

60313 Frankfurt am Main

Werte nach: Handelsrecht
Bilanzposten Entwicklung der Stand zum 01.01.2017 Zugang
-Abgang
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten AHK-Kosten 1.141.049,20 1.518,19
Abschreibung 1.106.786,20 15.314,19
Buchwerte 34.263,00 1.518,19
Summe Immaterielle Vermögens- AHK-Kosten 1.141.049,20 1.518,19
gegenstände Abschreibung 1.106.786,20 15.314,19
Buchwerte 34.263,00 1.518,19
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken AHK-Kosten 11.175,64
Abschreibung 3.215,64 657,00
Buchwerte 7.960,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung AHK-Kosten 399.172,54 42.261,48
Abschreibung 315.439,74 33.715,18
Buchwerte 83.300,70 42.261,48
Summe Sachanlagen AHK-Kosten 410.348,18 42.261,48
Abschreibung 318.655,38 34.372,18
Buchwerte 91.260,70 42.261,48
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen AHK-Kosten 24.908,61
Abschreibung 0,00
Teilwert-AfA 21.400,36
Buchwerte 3.508,25
2. Wertpapiere des Anlagevermögens AHK-Kosten 26,00 1,00
-3,00
Abschreibung 0,00
Buchwerte 26,00 1,00
-3,00
Summe Finanzanlagen AHK-Kosten 24.934,61 1,00
-3,00
Abschreibung 0,00
Teilwert-AfA 21.400,36
Buchwerte 3.534,25 1,00
-3,00
Summe Anlagevermögen AHK-Kosten 1.576.331,99 43.780,67
-3,00
Abschreibung 1.425.441,58 49.686,37
Teilwert-AfA 21.400,36
Buchwerte 129.057,95 43.780,67
-3,00
Werte nach: Handelsrecht Werte in: EUR
Bilanzposten Umbuchung Abschreibung Zuschreibung Stand zum 31.12.2017
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.142.567,39
1.122.100,39
15.314,19 20.467,00
Summe Immaterielle Vermögens- 1.142.567,39
gegenstände 1.122.100,39
15.314,19 20.467,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 11.175,64
3.872,64
657,00 7.303,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 441.434,02
349.154,92
33.715,18 91.847,00
Summe Sachanlagen 452.609,66
353.027,56
34.372,18 99.150,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 24.908,61
0,00
21.400,36
3.508,25
2. Wertpapiere des Anlagevermögens 24,00
0,00
24,00
Summe Finanzanlagen 24.932,61
0,00
21.400,36
3.532,25
Summe Anlagevermögen 1.620.109,66
1.475.127,95
21.400,36
49.686,37 123.149,25

Anhang zum 31. Dezember 2017

Angaben zur Bilanzierung und Bewertung

Gemäß § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB ist für Kapitalgesellschaften der Anhang „Pflichtbestandteil des Jahresabschlusses“, der denselben Prüfungs- und Offenlegungspflichten unterliegt wie die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Die Gesellschaft ist gemäß § 340 Abs. 4 HGB in Verbindung mit § 340 a Abs. 1 HGB als große Kapitalgesellschaft einzustufen. Sie ist im Handelsregister unter der Nummer HRB 75107 des Amtsgerichts Frankfurt am Main eingetragen.

Der Anhang besteht aus folgenden Angaben, soweit im Jahresabschluss keine Angaben erfolgten:

– Angaben zum Jahresabschluss insgesamt

– Angaben über Ansatz und Bewertung von Posten der Bilanz

– Angaben zur Gliederung des Jahresabschlusses

– Aufgliederung und Erläuterung von Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

– Sonstige Angaben

Angaben zum Jahresabschluss insgesamt

Mit notarieller Urkunde vom 10.03.2005 UR-Nr. 63/2005 wurde die Peter Renell Wertpapierhandelsgesellschaft mbH in die Renell Wertpapierhandelsbank AG umgewandelt.

Mit notariellen Vertrag vom 21.06.2012 übertrug die Renell Wertpapierhandelsbank AG ihren Teilbetrieb „Corporate Finance“ im Wege der Abspaltung durch Neugründung gem. § 123 Abs. 2 Nr. 2 UmwG auf die hierfür neugegründete Renell Corporate Finance GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main und Geschäftsräumen in der Schillerstraße 2, 60313 Frankfurt am Main. Die Abspaltung erfolgte rückwirkend zum 01.01.2012. Es wurden alle Aktiva, Passiva und Rechtsverhältnisse übertragen, die wirtschaftlich zum Teilbetrieb gehören. Durch die Abspaltung wurde das Vermögen der Renell Wertpapierhandelsbank AG rückwirkend zum 01.01.2012 um € 152.064,14 gemindert.

Mit notariellem Vertrag vom 16.08.2012 wurde das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlage in Höhe von € 2.300.000,00 um € 700.000,00 auf € 3.000.000,00 durch Ausgabe von 70 neuen Stückaktien erhöht. Die Renell Corporate Finance GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main hat die neuen Aktien übernommen.

Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Besonderheiten der Form des Jahresabschlusses:

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Für die Gliederung und Bewertung wurden die handelsrechtlichen Vorschriften für große Kapitalgesellschaften und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und der Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) angewandt.

Die Kriterien betreffend Zuordnung des Handelsbestandes und Anlagebestandes haben sich im Geschäftsjahr nicht geändert.

Im Einzelnen waren dies folgende Grundsätze und Methoden:

Für eine klare und übersichtliche Darstellung von allen geforderten Informationen war der Raum in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung nicht ausreichend. Die Ausweiswahlrechte wurden daher überwiegend im Anhang dargestellt.

Für die Erstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden, gegenüber dem Vorjahr unveränderten, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend, soweit nicht in Ausnahmefällen wegen besonderer Umstände Abweichungen erforderlich sind. Wie im Vorjahr wurden die Erträge und Aufwendungen aus Devisengeschäften, soweit die einzelnen Devisengeschäfte einander zugeordnet werden konnten, saldiert.

Forderungen an Kunden und Forderungen an Kreditinstitute sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Soweit erforderlich wurden angemessene Einzelwertberichtigungen gebildet. Eine generelle Pauschalwertberichtigung von Forderungen wurde darüber hinaus nicht gebildet.

Täglich fällige Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in gleicher Währung wurden gemäß § 10 RechKredV miteinander verrechnet und entweder als Forderung oder Verbindlichkeit gegenüber Kreditinstituten in der Bilanz ausgewiesen.

Fremdwährungspositionen in den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestanden in Britischen Pfund, Dänischer Krone, Norwegischer Krone, Schwedischer Krone, Schweizer Franken, Türkischer Lira, Polnischer Zloty, Tschechischer Krone, Ungarischer Forint, Südafrikanischen Rand, US-Dollar, Kanadischen Dollar, Mexikanischen Peso, Singapur Dollar, Japanischen Yen, Honkong Dollar, Australischen Dollar, Neuseeland Dollar, Chinesischen Renminbi Yuan, Russischer Rubel und Brasilianischer Real. Die Währungspositionen wurden gemäß § 256 a HGB i. V. m. § 340 h HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Der Gesamtbetrag der Forderungen, die auf Fremdwährung lauten, beläuft sich zum Bilanzstichtag auf € 1.632.234,86.

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten, die auf Fremdwährung lauten, beläuft sich zum Bilanzstichtag auf € 620.439,09.

Aktien und Schuldverschreibungen des Handelsbestands wurden mit dem Börsenkurs nach § 255 Abs. 4 und § 340 e Abs. 3 HGB bewertet.

Sämtliche Wertpapiere sind börsennotiert.

Im Bilanzaktivposten Handelsbestand sind T€ 337 Schuldverschreibungen und T€ 2.870 Aktien enthalten.

Die Zeitwertbewertung nach § 340 e Abs. 3 HGB hat zu einem Risikoabschlag in Höhe von € 5.116,21 geführt. Der Risikoabschlag wurde nach bestem Ermessen mit einem 10%-igen Abschlag auf die Differenz zwischen beizulegenden Zeitwert und niedrigeren Anschaffungskosten festgelegt.

Die Beteiligung an der EASDAQ AG stellt eine Beteiligung nach § 271 HGB dar. Sie ist nicht börsennotiert.

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und entsprechend linear vorgenommen.

Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Wert von € 410,00 wurden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagespiegel zu entnehmen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Verrechnungskonten mit Submaklern (T€ 342), Darlehensforderung (T€ 12) und Forderungen gegenüber Finanzamt (T€ 5).

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die einen Aufwand für künftige Perioden darstellen, gebildet.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Verrechnungskonten mit Submaklern (T€ 110), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (T€ 10), sonstige Verbindlichkeiten (T€ 685), Verbindlichkeit gegen Berufsgenossenschaft (T€ 6), Verbindlichkeiten aus Lohn-, Kirchensteuer und sozialer Sicherheit (T€ 91) sowie Verbindlichkeiten aus Steuern (T€ 20).

Im Bilanzpassivposten Handelsbestand sind T€ 1.957 Verbindlichkeiten aus Aktien-Shortpositionen enthalten.

Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (T€ 86), Jahresabschluss- und Prüfungskosten (T€ 40) und die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen (T€ 8).

Rückstellungen zur Erfassung latenter Steuerbelastungen, sowie Rückstellungen nach § 249 Abs. 1 HGB waren nicht zu bilden.

Es wurde ein Sonderposten „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ gem. § 340g HGB in Höhe von T€ 1.230 gebildet, davon sind T€ 384 nach § 340e Abs. 4 HGB dotiert.

Die Bilanzierung erfolgte vor der Verwendung des Jahresergebnisses.

Die nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 650 haben eine Laufzeit bis 5 Jahre, davon sind T€ 200 mit 6 %, T€ 300 mit 4% und T€150 mit 0,5% verzinst. Im Geschäftsjahr 2017 wurden € 27.000,00 an Zinsen gezahlt. Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung besteht nicht. Die Darlehen sind nachrangig im Sinne des Artikels 63 der CRR (EU Verordnung Nr. 575/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen.

Die Eigenkapitalgliederung erfolgte nach § 272 HGB und § 150 AktG.

Forderungen- und Verbindlichkeitenspiegel

Alles in T€ Gesamt Bis 3 Monate 3 Mon b. 1 Jahr
Forderungen an Kreditinstitute 2.046 2.046 0
Forderungen an Kunden 1.291 1.106 0
Sonstige Vermögensgegenstände 360 360 0
Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten 620 620 0
Verbindlichkeiten geg. Kunden 7 7 0
Sonstige Verbindlichkeiten 922 922 0
Alles in T€ 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Sicherh.
Forderungen an Kreditinstitute 0 0
Forderungen an Kunden 185 0
Sonstige Vermögensgegenstände 0 0
Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten 0 0 400
Verbindlichkeiten geg. Kunden 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0 0

Im Ausland wurden Provisionserträge in Höhe von € 84.255,07 erzielt, die weiteren Umsätze wurden im Inland getätigt.

Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte eine Umgliederung der transaktionsbedingten Börsengebühren in Höhe von T€ 1.612 (Vj.: T€ 1.029) aus den anderen Verwaltungsaufwendungen in den Aufwand des Handelsbestands. Diese Umgliederung führt zu einer klareren Darstellung des Handelsergebnisses und entspricht auch den Ausweisvorgaben für den Aufwand des Handelsbestands. Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu ermöglichen, ist der umgegliederte Vorjahresbetrag angegeben.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind insbesondere Erträge aus Forderungen gegenüber BNP Paribas in Höhe von T€ 1.090 sowie Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von T€ 11 enthalten.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB bestehen nicht.

Sonstige Anhangangaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen gem. § 285 Nr. 3a HGB

Der Gesamtbetrag der finanziellen Verpflichtungen betrifft Mietverhältnisse und beläuft sich auf € 131.660,00, davon entfällt ein Gesamtbetrag in Höhe von € 131.660,00 auf eine Laufzeit bis zu einem Jahr.

Angaben nach § 285 Nr. 6 HGB

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag haben das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und das außerordentliche Ergebnis nicht belastet.

Anzahl der Arbeitnehmer gem. § 285 Nr. 7 HGB

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 26 Arbeitnehmer beschäftigt.

Bezüge gemäß § 285 Nr. 9a HGB

Im Geschäftsjahr wurden an den Vorstand Bezüge in Höhe von € 369.551,28 gezahlt.

Mitglieder des Aufsichtsrates haben Bezüge in Höhe von € 26.500,00 erhalten.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat gem. § 285 Nr. 10 HGB

Die Gesellschaft wird durch 2 Vorstandsmitglieder vertreten. In 2017 waren dies ganzjährig Herr Marc Renell, Diplom-Kaufmann, wohnhaft in Bad Homburg und Herr Sebastian Wölfing, Rechtsanwalt, wohnhaft in Frankfurt am Main.

Mitglieder des Aufsichtsrates sind

Herr Achim Schmidt-Wissmann, Steuerberater, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Herr Bernhard P. Kluge, Bankvorstand im Ruhestand, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates

Herr Werner Michael Waldeck, Rechtsanwalt, bis zum 03. November 2017

Herr Dr. Bernhard Walther, Unternehmer, seit dem 17. August 2017

Herr Jan Liepe, Rechtsanwalt, seit dem 18. April 2018.

Angaben nach § 285 Nr. 17 HGB

Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt T€ 16.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der Jahresabschluss ergibt nach § 264 Abs. 2 HGB ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

Ergebnisverwendung und Rücklagenbildung

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung folgende Verwendung des Jahresergebnisses vor:

Der Jahresüberschuss beträgt € 5.009,19
und wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Besondere Angaben nach § 160 AktG

Das Grundkapital besteht aus 300 Stück Namensaktien, die zu einem jeweiligen Nominalbetrag in Höhe von € 10.000,00 ausgegeben wurden. Genehmigtes Kapital im Sinne von § 160 Abs. 1 Nr. 4 existiert nicht.

Angaben zu nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetretenen Vorgängen von besonderer Bedeutung nach § 285 Nr. 33 HGB

Die Clearingbank BNP Paribas führte im Mai 2017 ein neues internes IT-System ein. Die Umstellung verursachte viele Fehler im Reporting, bei Wertpapier- und Cash-Buchungen sowie bei der Umlagerung von Wertpapieren auf andere Lagerstellen. Die beabsichtigte finale Behebung der Fehler zum Jahresende erfolgte (weitestgehend) erst im August 2018.

Vor diesem Hintergrund wurde im Oktober 2018 mit BNP eine Vereinbarung getroffen, nach der die BNP der Renell AG einen Betrag für die Mehraufwendungen erstattet. Der Betrag setzt sich zum Teil aus Barzahlung und aus dem Verzicht der Erhebung von Kosten für das Geschäftsjahr 2017 und 2018 zusammen und führt im Ergebnis zu einem angemessenen Interessenausgleich sowie einer klar beurteilbaren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bei der Renell AG. BNP und Renell AG haben darüber hinaus die Beendigung ihrer Geschäftsbeziehung beschlossen. Die Renell AG beabsichtigt im vierten Quartal das Clearing und Settlement auf die Caceis Bank zu übertragen.

 

Frankfurt, den 12.11.2018

Renell Wertpapierhandelsbank AG

Lagebericht der Renell Wertpapierhandelsbank AG zum 31. Dezember 2017

1. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft § 289 Abs. 1 HGB

1.1 Allgemeine Angaben

1985 wurde die Firma „Peter Renell Kursmakler“ gegründet. Im Jahr 2005 erfolgte die Umwandlung in die Renell Wertpapierhandelsbank AG (nachfolgend „Renell AG“ oder „Gesellschaft“). Die Gesellschaft hat seit 2005 den Status einer Wertpapierhandelsbank (§1 KWG / §32 KWG). Das Kerngeschäft ist die Preisfeststellung / die Liquiditätsspende in Aktien, Anleihen und Fondsanteile an den Börsen Frankfurt, Düsseldorf, Berlin und Zürich.

Die Renell AG betreut per 31.12.2017 als Spezialist / Skontroführer / Market Maker an den Börsen Frankfurt, Düsseldorf, Berlin und SIX (Zürich) insgesamt 28.018 Orderbücher. Es handelt sich dabei um Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs. Optionsscheine oder Derivate werden nicht betreut.

Neben dieser Tätigkeit bestehen direkte Handelszulassungen zum Xetra Handelssystem und an den Deutschen Regionalbörsen Hamburg und Stuttgart, sowie an der Handelsplattform Tradegate Exchange (Berlin).

Insgesamt hat sich die Lage an den Kapitalmärkten gut entwickelt. Der Deutsche Aktienindex verbesserte sich im Jahr 2017 um 12,5%. Auch der Weltweite IPO Markt entwickelte sich positiv und kletterte in 2017, bezogen auf die Zahl der Börsengänge und dem Emissionsvolumen auf einen 10 Jahreshöchststand.

Negative Einflussfaktoren für die Finanzbranche waren die erneut hohen Aufwendungen für Regulierung. In 2017 sind hier die Umsetzung der MiFid II Vorgaben sowie der 4. EU Geld-wäscherichtlinie zu nennen. Zudem führte die Deutsche Börse mit „Xetra T7″ eine neue IT Handelsplattform ein, an die die Handelsteilnehmer ihre Systeme anpassen mussten.

1.2 Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens

Geschäftsverlauf

Als Wertpapierhandelsbank ist die Renell AG von aktuellen Entwicklungen an den Börsen betroffen. Der Handel in Wertpapieren verteilt sich auf immer mehr Börsenplätze, MTFs und außerbörsliche Handelsplattformen. Insbesondere an der Frankfurter Wertpapierbörse sind die Umsätze seit Jahren rückläufig, stabilisierten sich aber zuletzt auf niedrigem Niveau.

Auch in 2017 wurden nationale und internationale Neuemissionen (Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs) zum Handel (Zweitnotierungen) an den Börsen einbezogen. Auf der anderen Seite wurden insbesondere Anleihen delistet,, bei denen keine Umsätze stattfanden. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl betreuter Orderbücher in 2017 auf 28.018 (Vorjahr 27.018). Aktien 3.323 (Vorjahr 3.252), Anleihen 18.257 (Vorjahr 20.117) und Fonds/ETFs 6.436 (Vorjahr 3.645).

Insbesondere die Preisfeststellung in Fonds und ETFs an der Börse Düsseldorf hat sich in 2017 besonders positiv entwickelt. Die Renell AG hat das Produktangebot verdoppelt und betreut mit aktuell rund 6.500 Fonds & ETFs das größte Produktspektrum in diesem Bereich aller Börsen in Deutschland. Im ersten Quartal 2018 gelang es hier, bezogen auf die Anzahl der Preisfeststellungen, die Börse Hamburg einzuholen.

Für das Market Making an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange unterhält die Renen AG die derzeit anspruchsvollste IT Infrastruktur. Dies liegt daran, dass das Market Making in einem offenen Orderbuch erfolgt und somit die veröffentlichten Preise ständig Arbitragealgorithmen ausgesetzt sind. Durch den Fokus auf möglichst niedrige Latenzzeiten bei der Preisanpassung ist es uns gelungen, diesen Wettbewerb für uns erfolgreich zu gestalten.

Die Sparte Eigengeschäfte entwickelte sich leicht über den Erwartungen.

Die Anzahl der freien Mitarbeiter hat sich in 2017 erneut verringert. In diesem Bereich sind per 31.12.2017 drei (zuvor vier) Mitarbeiter tätig.

Insgesamt konnte die Renell AG ihre Position unter den orderbuchführenden Banken deutlich verbessern. Kleinere orderbuchführende Handelshäuser werden den anziehenden aufsichtsrechtlichen und technischen Veränderungen nicht standhalten können und sukzessive vom Markt verdrängt werden.

Die Clearingbank BNP Paribas führte im Mai 2017 ein neues internes IT System ein. Die Umstellung verursachte viele Fehler im Reporting, bei Wertpapier- und Cash-Buchungen sowie bei der Umlagerung von Wertpapieren auf andere Lagerstellen. Die beabsichtigte finale Behebung der Fehler zum Jahresende erfolgte (weitestgehend) erst im August 2018. Dies verzögerte leider auch die Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses.

Im Oktober 2018 wurde mit BNP eine Vereinbarung getroffen, nach der die BNP der Renell AG einen Betrag für die Mehraufwendungen erstattet. Der Betrag setzt sich zum Teil aus Barzahlung und aus dem Verzicht der Erhebung von Gebühren für das Geschäftsjahr 2017 und 2018 zusammen und führt im Ergebnis zu einem angemessenen Interessenausgleich sowie einer klar beurteilbaren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bei Renell. BNP und Renell AG haben darüber hinaus die Beendigung ihrer Geschäftsbeziehung beschlossen. Die Renell AG beabsichtigt im vierten Quartal das Clearing und Settlement vollständig auf die Caceis Bank zu übertragen.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Das Grundkapital beträgt unverändert TEUR 3.000. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag in 2017 bei TEUR 1.498 (Vorjahr ./. 459 TEUR). Die Renell AG war somit in der Lage, insgesamt TEUR 1.230 in den Fonds für allgemeine Bankrisiken (davon TEUR 384 nach § 340e Abs. 4 HGB) einzustellen. Es handelt sich dabei um eine offene Rücklage in der Bankbilanz zur Sicherung gegen allgemeine Bankrisiken. Dieser Bilanzposten wird dem harten Kernkapital zugerechnet. Der Fonds beträgt zum 31.12.2017 TEUR 1.230 (Vorjahr TEUR 0). Im Geschäftsjahr 2017 wurde somit ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 5 (Vorjahr TEUR ./. 208) erwirtschaftet. Das EBIT beträgt TEUR 334 (Vorjahr TEUR ./. 386), das EBITDA TEUR 383 (Vorjahr TEUR ./. 323). Der Cashflow liegt bei TEUR 165 (Vorjahr TEUR 976).

Im Jahr 2017 wurde mit TEUR 3.843 (2016 TEUR 2.991) ein im Vergleich zum Vorjahr besseres Handelsergebnis erzielt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden die transaktionsbezogenen Börsenkosten dem Handelsergebnis zugerechnet und haben dieses somit gemindert. Auch die Provisionserträge waren höher als im Vorjahr und das obwohl die Renell AG seit Oktober 2017 auf die Courtage im Handel mit Aktien und Anleihen an der Börse Düsseldorf verzichtet. Die BNP Paribas erstattete aufgrund der oben beschriebenen Probleme bei ihrer IT Umstellung einen Teil ihrer Abwicklungsgebühren. Dies führte in 2017 zu einmalig erhöhten sonstigen Erträgen. Die Verwaltungsaufwendungen waren mit TEUR 4.500 (Vorjahr 4.788) bedingt durch die Umgliederung der transaktionsbezogenen Börsenkosten in das Handelsergebnis in der Gesamtbetrachtung niedriger, allerdings waren durch die Investitionen in IT und Personal Kostensteigerungen zu verzeichnen. Das haftende Eigenkapital gemäß Art. 25 ff. CRR beträgt per 31.12.2017 TEUR 3.327 (Vorjahr TEUR 1.743), die Eigenkapitalquote 21,5% (Vorjahr 19,5%).

Der Aktien- und Anleihenbestand des Umlaufvermögens betrug TEUR 3.207 zum 31.12.2017. Die Forderungen an Kreditinstitute betrugen zum Stichtag 29% des Gesamtvermögens.

Die Liquiditätslage der Gesellschaft war im Geschäftsjahr jederzeit geordnet. Die Renell AG tätigte in 2017 auch Devisenhandelsgeschäfte, diese dienten überwiegend zum Ausgleich der in ausländischen Währungen gehandelten Wertpapiere.

Termingeschäfte tätigt die Renell AG nicht.

Bis auf die Nachrangdarlehen (Laufzeit bis 2023) ist die Gesellschaft vollständig eigenfinanziert.

Insgesamt ist der Vorstand mit der Entwicklung der Gesellschaft im zurückliegenden Jahr zufrieden.

1.3 Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Durch die Ausweitung der Skontroführertätigkeit an der Börse Düsseldorf sowie die Verbesserung der Ertragssituation beim Market Making an der SIX Swiss Exchange ist der Turnaround in 2017 geschafft worden. Leider haben sich die Umsätze an den Börsen nach einem starken ersten Quartal im Verlauf des zweiten und dritten Quartals deutlich verringert.

Seit vielen Jahren ist der Vorstand bestrebt, von dem ursprünglichen Kerngeschäft der Re-nell AG – der Aktienskontroführung an der Frankfurter Wertpapierbörse – unabhängig zu werden. Der stetige Umsatzrückgang an der Frankfurter Wertpapierbörse bestätigt diese Entscheidung. Der Vorstand rechnet somit auch in Zukunft nicht mit steigenden Umsätzen an der Frankfurter Wertpapierbörse, auch wenn die Geschäftsführung der Börse gemeinsam mit den Spezialisten versucht, dem durch zahlreiche Maßnahmen entgegenzuwirken.

Besondere Erwartungen setzt der Vorstand in das Geschäftsfeld Skontroführung Fonds und ETFs an der Börse Düsseldorf. Hier konnte die Renell AG die Marktanteile deutlich steigern. Der Fondshandel an der Börse Frankfurt wird Ende 2018 neu ausgeschrieben, die Renell AG wird sich hierfür bewerben.

Um die Ertragsseite weiter zu steigern wird auch in 2018 an der Erschließung neuer Geschäftsfelder und an der Ausweitung der Market Maker Tätigkeit auf weitere Börsenplätze gearbeitet.

Unter den dargestellten Prämissen und aufgrund der durchgeführten Planungsrechnung, erwartete die Gesellschaft für 2018 ein leicht positives Jahresergebnis vor Steuern. In dem Prognosezeitraum (2019/2020) sollte sich das Ergebnis weiter verbessern.

1.4 Chancen- und Risikobericht (§ 289 Abs. 1 Satz 4 HGB)

Die Risiken der Gesellschaft liegen im allgemeinen Risiko, durch das der Wertpapierhandel an den Börsen geprägt ist. Fallende Aktienkurse bedeuten dabei nicht gleichzeitig geringere Erträge. Die allgemeinen wirtschaftlichen Risiken sind durch die Vorschriften des KWG und das bestehende Risikomanagementsystem hinsichtlich Eigenkapitalausstattung und Liquid‘. tät der Gesellschaft begrenzt.

Die Spezialistenverträge mit der Deutschen Börse AG traten am 1.10.2012 in Kraft und haben nur noch eine ordentliche Kündigungsfrist von 3 Monaten. Zudem hat sich die Gesellschaft im Spezialistenvertrag zur Einhaltung von Vorgaben verpflichtet, bei deren Nichtvor-liegen ein Kündigungsrecht besteht. Die Spezialistentätigkeit und sämtliche Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Zulassung zum Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse stellen allerdings nicht mehr die wesentlichen Geschäftsfelder der Renell AG dar.

Die Renell AG unterliegt als Wertpapierhandelsbank wie alle Banken den gestiegenen Anforderungen an die Regulierung. Der finanzielle Aufwand hierfür ist mittlerweile erheblich und belastet auch die Renell AG zunehmend. Die Kosten und Komplexitäten in diesen Bereichen werden dazu führen, dass nur noch größere Wertpapierhandelsbanken sich dies leisten können. Die Folge wird eine weitere Konsolidierung der an den Börsen tätigen Spezialistenunternehmen sein, Neugründungen sind und bleiben unwahrscheinlich.

Chancen sieht die Gesellschaft neben dem Ausbau ihrer Tätigkeit an der Frankfurter Wertpapierbörse auch im Ausbau Ihrer Dienstleistungen an anderen Börsenplätzen. Die Nachfrage von Börsenbetreibern nach liquiditätsspendenden Spezialisten / Market Makern hat sich erhöht. Die Übernahme der Skontroführung an der Börse Düsseldorf war ein entsprechender Erfolg.

Obwohl mit der Abspaltung des Teilbetriebes der Renell Corporate Finance GmbH die Renell AG ein Geschäftsfeld verloren hat, besteht zwischen den beiden Gesellschaften eine Zusammenarbeit. Die Renell AG profitiert somit von dem wieder anziehenden Geschäft mit Börsengängen und Börsenlistings.

Aufgrund der kurzen Kündigungsfristen von bestehenden Verträgen ist eine langfristige Prognose schwieriger geworden. Es ist in jedem Fall positiv festzuhalten, dass die Renell Wertpapierhandelsbank AG ihre Abhängigkeit allein von der Preisfeststellungstätigkeit in Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse, vor allem Aufgrund ihrer Tätigkeit an anderen Börsenplätzen, in den letzten Jahren deutlich verringert hat.

1.5 Personalentwicklung

Die Zahl der angestellten Mitarbeiter zum Jahresende verringerte sich in 2017 um 4 Personen von 30 auf 26.

2. Weitere Angaben gemäß § 289 Abs. 2 HGB

2.1 Risikomanagementsystem (§ 289 Abs. 2 Nr. 2a HGB)

Die Geschäftsführung hat ein ordnungsgemäß funktionierendes Risikomanagementsystem gemäß § 91 Abs. 2 AktG installiert, um eine Früherkennung von Risiken zu ermöglichen. Dabei sind insbesondere die Besonderheiten der Vorschriften des KWG hinsichtlich der Eigenkapitalgrundsätze und der Überwachung der Großkreditgrenzen berücksichtigt. Preisänderungsrisiken werden mit Hilfe des Realtime — Risikomanagementsystems überwacht. Ad-ressenausfallrisiken bestehen insbesondere gegenüber Kunden und freien Mitarbeitern. Jeder freie Mitarbeiter, der Eigenhandelsgeschäfte tätigt, hat Sicherheiten auf einem zugunsten der Renell AG gesperrten Konto hinterlegt — die Sicherheiten sind zugunsten der Renell Wertpapierhandelsbank AG verpfändet. Die Einhaltung dieser Sicherheiten wird täglich überwacht. Liquiditätsrisiken sind aufgrund der Eigenkapitalausstattung als eher gering eingestuft. Die operationellen Risiken bestehen insbesondere in der Verfügbarkeit und korrekten Arbeitsweise der genutzten IT Systeme. Durch das Risikomanagementsystem besteht täglich ein realtime Überblick über die Liquiditäts- und Ertragslage der Gesellschaft.

Das Risikocontrolling erfolgt durch die Gesellschaft selbst und innerhalb der Gesellschaft direkt durch den Vorstand. Die Gesellschaft führte im Dezember 2008 ein EDV-gestütztes Echtzeit Risikomanagement System ein, dieses wird ständig technisch weiterentwickelt und an die Marktgegebenheiten angepasst. Das Risikomanagement System erfasst auch ausgelagerte Geschäftsbereiche.

Die Renell Wertpapierhandelsbank AG hat eine ordnungsgemäße interne Revision implementiert.

2.2 Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken (§ 289 Abs. 2 Nr. 2b HGB)

Als Wertpapierhandelsbank ist die Gesellschaft von der Entwicklung auf den Kapitalmärkten betroffen. Durch die Einhaltung der Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften des Kreditwesengesetzes und das bestehende Risikomanagementsystem ist sichergestellt, dass Risiken, die die Kapitalmärkte mit sich bringen, ausreichend abgesichert sind. Alle von der Gesellschaft gehandelten Wertpapiere sind börsennotierte Wertpapiere. Ein Kauf oder Verkauf der Wertpapiere ist jederzeit möglich. Dennoch bestehen auch hier Preisänderungsrisiken, die aber durch das tägliche Risikomanagementsystem überwacht und ein Limitsystem begrenzt werden. Die Organisation und Tätigkeit des Risikomanagements ist im Risikohandbuch beschrieben.

Da die Renell AG Wertpapiergeschäfte überwiegend nur mit an einer Börse zugelassenen Handelsteilnehmern tätigt, sehen wir im Wertpapierhandel nur geringe Adressausfallrisiken.

Die Renell AG erstellt täglich einen Liquiditätsstatus (Bestandteil des Risk Management Reports), welcher der Geschäftsführung vorgelegt wird. So wird eine Kontrolle der Liquidität täglich vorgenommen und das Risiko eines Liquiditätsverlustes minimiert. Weiterhin verfügen sämtliche Handelsbereiche über fest vorgegebene Positionslimite in Form von Market Value Vorgaben, welche die maximal zur Verfügung stehende Liquidität für die einzelnen Handelsbereiche limitieren.

2.3 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren (§ 289 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 3 HGB)

Mitarbeiter:

Nur durch unsere engagierten und erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir uns seit mehr als 30 Jahren als Wertpapierhandelsbank an den Finanzmärkten behaupten, Die Renell AG legt besonderen Wert auf die hohe Qualifikation und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.

Kunden:

Die Renell AG tätigt den überwiegenden Teil ihrer Geschäfte mit an den Börsen zugelassenen Handelsteilnehmern (Banken, Fondsgesellschaften, Finanzdienstleistungsinstitute). Trotzdem ist die intensive Prüfung von neuen und auch bestehenden Kundenbeziehungen wichtig. Die Renell AG legt hierauf besonderen Wert.

Forschung und Entwicklung:

Hierzu sind keine Angaben auszuführen.

Umwelt:

Die Dienstleistungen der Renell AG haben keinerlei nennenswerte umweltbelastende Eigenschaften. Unternehmensintern wird großer Wert auf einen ressourcenschonenden Umgang mit Produktions- und Verbrauchsmitteln gelegt. Soweit es die regulatorischen Vorgaben es erlauben, haben wir eine weitgehend „papierlose“ Unternehmensführung implementiert.

2.4 Grundzüge des Vergütungssystems der Gesellschaft (§ 289 Abs. 2 Nr.5 HGB)

Die Renell AG hat (gemäß § 25a KWG und § 3 Abs. 11 InstitutsVergV) Vorgaben zu Vergütungssystemen aufgestellt. Im Vordergrund steht eine nachhaltige Entwicklung des seit 30 Jahren und in zweiter Generation geführten Familienunternehmens. Die Vergütungssysteme regeln die Vergütungen von Mitarbeitern und Vorstand bzgl. fester und variabler (erfolgsabhängiger) Komponenten. Die variablen Vergütungsbestandteile dürfen keine negativen Anreize setzen, die zum Eingehen besonderer, für die Gesellschaft mit negativen Folgen behafteter Risiken verleiten.

Die Gesamtvergütung der Mitarbeiter muss sowohl objektiv als auch im internen und externen Vergleich angemessen sein. Die Gesamtvergütung des Vorstands muss in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben, zur Lage der Gesellschaft und zu den Leistungen des jeweiligen Vorstandsmitglieds stehen. Sie darf die übliche Vergütung nicht übersteigen. Die variable Vergütungsbestandteile für jeden einzelnen Vorstand und/ oder Mitarbeiter dürfen die Höhe der fixen Vergütung im Bemessungsjahr nicht übersteigen (Obergrenze gem. § 6 InstitutsVergV, § 25a Absatz 5 KWG). Die Renell AG hat dementsprechend eine interne Vergütungsverordnung erstellt und vom Aufsichtsrat genehmigen lassen.

 

Frankfurt am Main, den 12.11.2018

Der Vorstand

H. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

338

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung haben wir dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 (Anlagen 1 bis 3) und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017 (Anlage 4) der Renell Wertpapierhandelsbank AG, Frankfurt, unter dem Datum vom 15. November 2018 den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt, der hier wiedergegeben wird:

„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss — bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang — unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Renell Wertpapierhandelsbank AG, Frankfurt, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung ‚und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (Ipw) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

 

Berlin, den 15. November 2018

Dohm • Schmidt • Janka
Revision und Treuhand AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jana Simon, Wirtschaftsprüferin

Matthias Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Eine Verwendung des oben wiedergegebenen Bestätigungsvermerks außerhalb dieses Prüfungsberichts bedarf unserer vorherigen Zustimmung. Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen.

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat der Renell Wertpapierhandelsbank AG hat seine im Gesetz festgelegten Aufgaben im Geschäftsjahr 2017 wahrgenommen. Er überwacht und begleitet den Vorstand beratend bei der Leitung des Unternehmens und hat sich von der grundsätzlichen Rechts- und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsleitung überzeugt. Ordentliche Aufsichtsratssitzungen fanden am 02. Februar 2017, 23. März 2017, 20. April 2017, 23. Mai 2017, 17. August 2017, 25. September 2017, 20. Oktober 2017, 01. Dezember 2017 und am 22. Dezember 2017 statt. Die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder nahmen an der Hauptversammlung am 17. August 2017 teil.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat in zahlreichen Gesprächen mit dem Vorstand seine Überwachungsfunktion wahrgenommen. Neben den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen gab es zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrates einen stetigen Gedankenaustausch in Wort und Schrift zur Wahrnehmung der Aufgaben des Aufsichtsrates. Durch die ständige Übersendung der Monatsergebnisse und von sonstigen Informationen lässt sich der Aufsichtsrat stets über den Geschäftsverlauf der Renell Wertpapierhandelsbank AG unterrichten. Eingehend werden dabei bedeutende Geschäftsvorfälle erörtert.

Das Geschäftsjahr 2017 war geprägt von einer Systemumstellung beim dem Clearer BNP Paribas Securities Services S. C. A. Im Geschäftsjahr 2017 wechselte die BNP Paribas Securities Services S. C. A. aufgrund von konzerninternen IT-Konsolidierungsgründen am 15. Mai 2017 von dem bis dahin bereitgestellten System „Orkan“ zu einem Broker Back Office System „Xylos“. Die Wertpapierabhandlung lief seit dieser Systemumstellung nicht mehr fehlerfrei. Sowohl bei Wertpapierbuchungen auf den BNP-Depotkonten als auch bei Geldbuchungen auf den Konten gab es zahlreiche Abstimmungsschwierigkeiten. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat stets über die aktuelle Entwicklung in dieser Angelegenheit informiert. Die Abstimmungen der Wertpapier- und Geldbuchungen vollzog sich bis zum 17. Oktober 2018, mit diesem Datum wurde zwischen der Renell Wertpapierhandelsbank AG und der BNP Paribas Securities Services S. C. A. ein Aufhebungs- und Vergleichsvertrag geschlossenen, der für die Renell Wertpapierhandelsbank AG einen positiven Ergebniseffekt von TEUR 2.000 bringt.

Dem Aufsichtsrat ist bewusst, dass erst nach Abschluss dieses Vertrages die Prüfung des Jahresabschlusses abgeschlossen werden konnte. Im Einzelnen wurde in den vorgenannten Aufsichtsratssitzungen Folgendes besprochen:

In der Sitzung von 02. Februar 2017 wurde der Aufsichtsrat über das vorläufige Ergebnis per 31. Dezember 2016 informiert. Gegenstand dieser Sitzung war auch der Stand der Gespräche über eine Beteiligung des freien Mitarbeiters, Herrn Alexander Berenguer.

Der Vorstand hat in dieser Sitzung weiterhin über Gespräche mit Interessenten hinsichtlich einer Kapitalerhöhung berichtet. Der Aufsichtsrat hat ausführlich die Risiko-tragfähigkeitsanalyse diskutiert, der Vorstand die Risikosituation detailliert erläutert.

In der Sitzung am 23. März 2017 hat der Vorstand dem Aufsichtsrat über die Vermögens- und Ertragslage per 28. Februar 2017 berichtet. Auch hier wurde der Stand der Verhandlungen mit dem freien Mitarbeiter Herrn Alexander Berenguer sowie über Kapitalerhöhungsmaßnahmen diskutiert. Ausführlich wurde in dieser Sitzung neben der Tätigkeit der Innenrevision über das Ergebnis der abgeschlossenen KYC-Kundenanalyse von Deloitte sowie von der erfolgten Meldung des erfolgreichen Abschlusses an das Geldwäschereferat der Aufsichtsbehörde berichtet.

In seiner Sitzung am 20. April 2017 wurde über den Stand der Jahresabschlussprüfung sowie über die Vermögens- und Ertragslage per 31. März 2017 berichtet. In dieser Sitzung hat der Vorstand den Aufsichtsrat über das Gespräch mit der Deutsche Börse AG hinsichtlich der Höhe des haftenden Eigenkapitals informiert. Der Bericht der Innenrevision sowie der Risikobericht des I. Quartals 2017 waren ebenfalls Gegenstand der Sitzung am 20. April 2017.

In seiner Sitzung am 23. Mai 2017 berichtete der Vorstand die Vermögens- und Ertragslage per 30. April 2017. Der überarbeitete Risikobericht des I. Quartals sowie wiederum der Stand der Verhandlungen mit Herrn Alexander Berenguer wurden ausführlich besprochen.

In seiner Sitzung am 17. August 2017 hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Gesellschaft per 31. Dezember 2016 festgestellt. Ebenfalls wurde hier der Monatsabschluss der Gesellschaft zum 31. Mai 2017 erörtert. Der Vorstand und Aufsichtsrat waren zu diesem Zeitpunkt noch aufgrund zahlreicher Gespräche mit der BNP Paribas Securities Services S. C. A. davon überzeugt, dass die Fehler in der Wertpapier- und Geldbuchhaltung schnellstens abgestellt werden. Dieses Thema war dann auch Gegenstand der Sitzung am 25. September 2017 und der folgenden Sitzungen. Aufgrund eigener Überwachungen und der Veränderungen der Geldbestände konnte der Vorstand hinsichtlich das vorläufige Ergebnisse in den folgenden Aufsichtsratssitzungen zwar kein exaktes Bild von der Vermögens- und Ertragslage wiedergeben, jedoch überzeugend darstellen, dass das Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis abschließen wird. Dies war ja dann auch der Fall. Der Aufsichtsrat hat sich in der Sitzung am 25. September 2017 und in den folgenden Sitzungen davon überzeugt, dass eine Gefährdung der Vermögens- und Ertragslage bei der Gesellschaft nicht gegeben ist. Ebenfalls hat der Vorstand dem Aufsichtsrat über die Gespräche in dieser Problematik mit den Aufsichtsbehörden unterrichtet.

In der Sitzung am 25. September 2017 wurde auch ausführlich der Bericht zur Prüfung gemäß § 36 WpHG erörtert.

Auch in dieser Sitzung wurde über eine Kapitalerhöhung durch Beteiligung des Herrn Alexander Berenguer gesprochen. Ausführlich hat der Aufsichtsrat in der Sitzung darauf hingewiesen, dass die Werthaltigkeit einer Sachanlage durch Herrn Berenguer durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer zu testieren sei. In der Sitzung am 25. September 2017 hat der Vorstand den Aufsichtsrat auch ausführlich über die Tätigkeit an der Börse Düsseldorf unterrichtet.

In der Sitzung vom 20. Oktober 2017 wurde intensiv der Stand der Aufklärungen und der Fehlerbeseitigungen durch die BNP Paribas Securities Services S. C. A. erörtert. Der Vorstand teilte dem Aufsichtsrat mit, dass die BNP Paribas Securities Services S. C. A. nunmehr einen dritten Zeitplan mit einer Behebung der Fehler Ende Januar 2018 vorgelegt habe. Der Vorstand hatte darauf bestanden, dass eine Beseitigung der Fehler noch im Geschäftsjahr 2017 zu erfolgen habe, was der Aufsichtsrat befürwortete.

In der Sitzung wurde auch über einen Entwurf eines Einbringungsvertrages des Einzelunternehmens des Herrn Alexander Berenguer gesprochen.

In seiner Sitzung am 01. Dezember 2017 wurde weiterhin über die Fehlerbehebung bei der Clearing Bank BNP Paribas Securities Services S. C. A. gesprochen. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat ausführlich über den fortgeschrittenen Verhandlungsstand über einer Vereinbarung mit der BNP Paribas Securities Services S. C. A. unterrichtet. Diese Vereinbarung wurde für den Fall abgeschlossen, dass eine fristgemäße Fehlerkorrektur nicht erfolgt, was dann auch der Fall war. Die Vereinbarung sah eine Zahlung der BNP Paribas Securities Services S. C. A. zur monetären Aufstockung eines von der Gesellschaft geschätzten Handelsergebnisses vor. Vorstand und Aufsichtsrat sahen die Notwendigkeit dieser Vereinbarung vor allem vor dem Hintergrund einer zeitnahen Erstellung eines Jahresabschlusses und der Festlegung von aufsichtsrechtlichen Kennzahlen.

In seiner Sitzung am 22. Dezember 2017 wurde weiterhin über den Stand der Fehlerbehebung mit der BNP Paribas Securities Services S. C. A. gesprochen. Darüber hinaus hat der Vorstand den Aufsichtsrat darüber informiert, dass parallele Verhandlungen mit der Caceis Bank hinsichtlich eines Clearer-Wechsels geführt werden. Dieser Clearer-Wechsel hat dann zum 01. November 2018 für den Bereich „Rentenhandel“ auch stattgefunden.

Im Geschäftsjahr 2017 hat das Aufsichtsratsmitglied Herr Michael Waldeck zum 03. November 2017 niedergelegt. In der Hauptversammlung von 17. August 2017 wurde

Herr Dr. Bernhard Walther zum weiteren Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft gewählt. In einer außerordentlichen Hauptversammlung im laufenden Geschäftsjahr am 12. April 2018 wurde der Aufsichtsrat durch Herrn Rechtsanwalt Jan Liepe ergänzt.

Hinsichtlich des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum 31. Dezember 2017 liegt dem Aufsichtsrat der Prüfungsbericht der Dohm Schmidt Janka Revision und Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vor.

Die Ergebnissituation der Renell Wertpapierhandelsbank AG ist im Jahre 2017 erfreulich. Vor Einstellung eines Sonderpostens für allgemeine Bankrisiken beträgt das Ergebnis der Geschäftstätigkeit TEUR 1.498. Das Ergebnis ist sicherlich auch der vorgenannt erwähnten Ausgleichszahlung der BNP Paribas Securities Services S. C. A. in Höhe vom TEUR 2 Mio. geschuldet, einen Teilbetrag in Höhe von rund TEUR 1.250 entfällt durch Ausgleichszahlungen und durch den Verzicht auf Kosten auf Geschäftsjahr 2017.

Ein Vergleich der einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der bereits beschriebenen Probleme mit der Clearing Bank BNP Paribas Securities Services S. C. A. war nur eingeschränkt möglich. Dennoch lässt sich sagen, dass sich im Geschäftsjahr das Handelsergebnis mit einem positiven Betrag in Höhe von TEUR 3.843 positiv entwickelt hat. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Börsengebühren und Abgaben hier direkt dem Handelsergebnis zugerechnet, ohne diese Kosten beträgt das Handelsergebnis TEUR 5.454. Im Vorjahr hatte es noch TEUR 2.991 betragen. Auch die Courtage- und Spezialistenfees haben sich gegenüber dem Jahr 2016 im Geschäftsjahr 2017 positiv entwickelt. Einher gegangen ist die positive Vertragslage mit einer Erhöhung der Personalkosten sowie der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen.

Leider hat sich die positive Entwicklung des Geschäftsjahres 2017 nur in den Anfangsmonaten des Geschäftsjahres 2018 fortgesetzt. Der derzeitige Markt ist für die Renell Wertpapierhandelsbank AG,äußerst schwierig, trotz einer Zahlung der BNP Paribas Securities Services S. C. A. aus dem Vergleichsvertrag für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von TEUR 748 weist das Geschäftsergebnis des Jahres 2018 bis September einen negativen Betrag in Höhe von TEUR 643 aus. Der Aufsichtsrat ist über diese Geschäftsentwicklung sehr besorgt und hat dem Vorstand aufgetragen, intensiv an einer Reduzierung der Kosten sowie an Strategien zur Verbesserung der Ertragslage zu arbeiten.

Kosteneinsparungsmaßnahmen wurden bereits getroffen, diese werde teilweise jedoch erst im Geschäftsjahr 2019 greifen. Zur Verbesserung der Ertragslage hat sich die Re-nell Wertpapierhandelsbank AG als Skontoführer im Fonds an der Frankfurter Wertpapierbörse beworben, jedoch den Zuschlag nicht erhalten.

Hinsichtlich der Vereinbarung mit der BNP Paribas Securities Services S. C. A. vom 17. Oktober 2018 ist der Aufsichtsrat der Überzeugung, dass diese Vereinbarung für die Gesellschaft positiv ist. Der Wechsel des Clearers, der für den Rentenhandel bereits zum 01. November 2018 vollzogen wurde, wird vom Aufsichtsrat ebenfalls positiv angesehen.

Die Wirtschaftsprüfer, die Dohm Schmidt Janka Revision und Treuhand AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, haben als Abschlussprüfer den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat schließt sich nach eigener Prüfung und Erörterung diesem Prüfungsergebnis der Wirtschaftsprüfer an. Zum abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat keine Einwendungen und billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017, der damit festgestellt ist.

 

Frankfurt am Main, 16. November 2018

Achim Schmidt-Wissmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates

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