NORDCAPITAL Offshore Fonds 1 GmbH & Co. KG- Kapital versenkt

Eine Bilanz, die wir als erschreckend ansehen, wenn man sich die Position Jahresfehlbetrag anschaut. Stolze 31 Millionen Euro lautet dieser immerhin. Anstatt Schiffeversenken, so könnte man hier sarkastisch anmerken, spielt die Gesellschaft „Kapitalversenken“.NORDCAPITAL Offshore Fonds 1 GmbH & Co. KG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Verbindlichkeitenspiegel

Restlaufzeiten
Gesamt bis 1 Jahr 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesichert Art der Sicherung
EUR EUR EUR EUR EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 27.232.454,23 27.232.454,23 0,00 0,00 27.232.454,23 Schiffshypotheken
Vorjahr (TEUR) 26.639 5.256 11.897 9.486 26.639
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.876.016,60 1.876.016,60 0,00 0,00 0,00
Vorjahr (TEUR) 919 919 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 78.251,60 78.251,60 0,00 0,00 0,00
Vorjahr (TEUR) 205 205 0 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Vorjahr (TEUR) 4 4 0 0 0
Verbindlichkeiten gesamt 29.186.722,43 29.186.722,43 0,00 0,00 27.232.454,23
Vorjahr (TEUR) 27.767 6.384 11.897 9.486 26.639

Anhang 2015

Allgemeine Hinweise

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Gesellschaftsvertrags aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften und Co.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren unter Berücksichtigung des Kontenrahmens des Verbands Deutscher Reeder aufgestellt.

Die drei Seeschiffe wurden jeweils mit Memorandum of Agreement vom 8. August 2016 veräußert. Die Übergabe der Schiffe erfolgte am 11. August 2016.

Der Jahresabschluss wurde unter Abkehr von der Going-Concern-Prämisse aufgestellt. Der Verkaufspreis der Schiffe in Höhe von TUSD 7.500 reicht nicht aus, um sämtliche Verpflichtungen aus der Abwicklung der Gesellschaft zu erfüllen. Wir gehen dabei aufgrund des Standes der mit den Banken und sonstigen Gläubigern geführten Verhandlungen insbesondere von einem Erlass der Restvaluta des Schiffshypothekendarlehens und sonstiger Verbindlichkeiten aus, so dass die Gesellschaft insolvenzfrei beendet werden kann.

Gemäß den Regelungen im Gesellschaftsvertrag tritt die Gesellschaft dann zum 1. Januar 2017 in Liquidation.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend. Es werden Beibehaltungswahlrechte gemäß Artikel 67 EGHGB in Anspruch genommen.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger/außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear auf Basis einer Nutzungsdauer von 15 Jahren und wurde unter Berücksichtigung der geschätzten Schrottwerte von EUR 270,00 je Tonne Leergewicht (“E.R. Kristiansand“ TEUR 510, “E.R. Bergen“ TEUR 526 und “E.R. Arendal“ TEUR 526) ermittelt. Im Berichtsjahr ergab sich pro Schiff ein außerplanmäßiger Wertberichtigungsbedarf in Höhe von € 8,0 Mio.

Die Aufnahme der Vorräte (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) ist von der Schiffsbesatzung vorgenommen worden. Die Bewertung erfolgt zu den durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips.

Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und Bankguthaben sind zum Nennwert unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die notwendigen Einzelwertberichtigungen wurden gebildet.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, drohenden Verluste und ungewissen Verpflichtungen. Sie sind in Höhe des nach vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Devisenmittelkurs am Tag des Geschäftsvorfalls bewertet. Verluste aus Kursänderungen werden berücksichtigt. Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Da der Jahresabschluss von uns unter Abkehr von der Going-Concern-Prämisse aufgestellt wurde, wurden die Vermögenswerte und Schulden mit ihren Zerschlagungs- bzw. Einzelveräußerungswerten angesetzt. Aufgrund des Vorsichtsprinzips sind die unter Liquidationsgesichtspunkten zu ermittelnden Zeitwerte der Vermögensgegenstände nur insoweit zu berücksichtigen, als sie die fortgeführten Anschaffungskosten nicht überschreiten. Die Seeschiffe wurden mit ihren Verkaufspreisen von je TUSD 2.500 angesetzt. Es ergaben sich außerplanmäßige Abschreibungen von € 8,0 Mio. pro Schiff.

Im Jahresabschluss des Berichtsjahres wurden sämtliche Forderungen gegenüber Brasbunker Participacoes S.A., Petrobras, und der brasilianischen Finanzbehörde, in Summe € 4,5 Mio., vollständig wertberichtigt (Zuführung zur Wertberichtigung in 2015 € 4,0 Mio.), weil im Zuge der anstehenden Liquidation der Gesellschaft diese Forderungen bzw. Ansprüche im Juni 2016 an den Vertragsreeder E.R. Offshore GmbH & Cie. KG abgetreten und verkauft wurden, da die finanzierenden Banken nicht bereit waren, die wahrscheinlich sehr langwierigen Prozesse zur Geltendmachung der o.g. Ansprüche zu finanzieren. Mögliche Erstattungen aus den Ansprüchen würden nun der E.R. Offshore zustehen.

Weitere Wertänderungen der Vermögenswerte und Schulden aufgrund der Abkehr vom Prinzip der Unternehmensfortführung ergaben sich im Jahresabschluss nicht.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Sachanlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel (Blatt 8) dargestellt.

Umlaufvermögen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind – wie im Vorjahr – innerhalb eines Jahres fällig.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden für ausstehende Rechnungen (TEUR 254), die Drohverluste aus Zinsswaps (TEUR 200) und für Kosten der Jahresabschlussprüfung (TEUR 19) gebildet.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeiten-spiegel (Blatt 9) im Einzelnen dargestellt. Im Zuge der anstehenden Liquidation der Gesellschaft wurden sämtliche Verbindlichkeiten als kurzfristig angesehen.

Die Gesellschaft hat für das Schiffshypothekendarlehen, das zum Bilanzstichtag mit TUSD 27.654 valutierte, drei dazugehörige Zinsswaps abgeschlossen.

Davon sind zwei USD-Zinsswaps (Stand 31. Dezember 2014 je TUSD 9.835), von denen einer zum 30. Juni 2015 ausgelaufen ist; Laufzeit des anderen (Stand 31. Dezember 2015 nunmehr TUSD 8.672) endet am 29. Juni 2018. Ein Zinsswap wurde in JPY (Stand 31. Dezember 2015 TJPY 809.859, Laufzeit bis 29. Juni 2018) abgeschlossen.

Im Berichtsjahr wurde das JPY-Schiffshypothekendarlehen in USD konvertiert und valutiert zum Bilanzstichtag mit TUSD 3.698.

Zur Absicherung eventuell auftretender Zinsänderungsrisiken wird der variable Zinssatz gemäß Darlehensvereinbarungen gegen einen Festzins getauscht.

Die Zinszahlungstermine von Grund- und Sicherungsgeschäften des verbleibenden USD-Zinsswaps sind identisch. Aus der Mark-to-Market-Bewertung der Zinsswaps ergeben sich zum Stichtag nicht zu buchende Aufwendungen (stille Lasten) in Höhe von TEUR 566.

Durch die Umkonvertierung des JPY-Darlehens in USD im Berichtsjahr ist der verbleibende JPY-Zinsswap zu 100 % ineffektiv. Aus der Mark-to-Market-Bewertung ergaben sich hierdurch zu buchende Aufwendungen und damit Rückstellungen von T€ 200, die im Jahresabschluss berücksichtigt sind.

Sonstige Angaben

Derivative Finanzinstrumente

Zur Absicherung von Kursrisiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Das aus dem internationalen Geschäft resultierende Wechselkursrisiko insbesondere aus in EUR anfallenden Schiffsbetriebskosten wird durch den Einsatz von Devisentermin- und Devisenswapgeschäften abgesichert.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung und Vertretung obliegt der persönlich haftenden Gesellschafterin, der Verwaltung NORDCAPITAL Offshore Fonds 1 GmbH, Hamburg. Diese ist seit dem 4. Oktober 2007 im Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg unter HR B Nr. 102 649 eingetragen.

Die Komplementärin ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung betrug im Geschäftsjahr 2015 EUR 33.746,92.

Geschäftsführer sind/waren:

Daniel Koch, Bremen (ab dem 8. Dezember 2015), Dipl.-Betriebswirt (FH),
Sven Lundehn, Bad Zwischenahn (ab dem 8. Dezember 2015), Steuerberater,
Felix von Buchwaldt, Hamburg (ab dem 1. Mai bis zum 8. Dezember 2015), Geschäftsführer der NORDCAPITAL GmbH,
Lars Möller, Norderstedt (bis zum 1. Mai 2015), Fondsmanager der NORDCAPITAL Shipping GmbH & Cie. KG,
Kai Naumann, Ellerau (bis zum 8. Dezember 2015) Geschäftsführer der E.R. Offshore GmbH & Cie KG,
Marc Bernhardt, Weddelbrook (bis zum 8. Dezember 2015), Teamleiter Controlling der E.R. Schiffahrt GmbH & Cie. KG.

Persönlich haftende Gesellschafterin

Persönlich haftende Gesellschafterin der NORDCAPITAL Offshore Fonds 1 GmbH & Co. KG, Hamburg, ist die Verwaltung NORDCAPITAL Offshore Fonds 1 GmbH, Hamburg. Ihr Stammkapital beträgt EUR 25.000,00.

Beirat

Beiratsmitglieder sind die Herren:

Hans Ulrich Kosmack, Hammersbach, Geschäftsführer der WFB Kosmack GmbH
(Vorsitzender), Wirtschafts- und Finanzberatung,

Prof. Dr. Berthold Volk, Delmenhorst, Professor der Seeverkehrsökonomie
(stellvertretender Vorsitzender),

Werner Berg, Berlin, Bankkaufmann.

Die Bezüge der Beiräte betrugen im Geschäftsjahr TEUR 10.

Haftungsverhältnisse

Die Gesellschaft war bis 30. Juni 2016 Mitglied einer Charterausfallgemeinschaft, in der sich insgesamt 90 Eigentumsgesellschaften, deren Vertragsreeder die E.R. Schiffahrt GmbH & Cie. KG, die Katharinen Schiffahrt GmbH & Cie. KG bzw. die E.R. Offshore GmbH & Cie. KG, alle mit Sitz in Hamburg, ist, zusammengeschlossen hatten, um das Risiko des Charterausfalles ihrer Schiffe, soweit es nicht durch eine Zeitausfallversicherung gedeckt ist, gemeinsam zu tragen. Die Gesamtentschädigung durch die Charterausfallgemeinschaft beträgt derzeit maximal 94 Tage und steht je Schiff und Jahr einmal zur Verfügung. Darüber hinaus sind weitere 180 Tage durch eine Zeitausfallversicherung gedeckt. Im Berichtsjahr wurde die Gesellschaft von der Charterausfallgemeinschaft mit EUR 111.971,33 in Anspruch genommen. Die Charterausfallgemeinschaft wurde einvernehmlich am 30. Juni 2016 aufgelöst.

Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigt keine Mitarbeiter.

Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag wird den Erfolgssonderkonten der Kommanditisten belastet.

Ergänzende Angaben

Die Gesellschaft wird nach den Maßgaben des § 325 HGB beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und bekannt gemacht.

 

Hamburg, den 7. Oktober 2016

Verwaltung NORDCAPITAL Offshore Fonds 1 GmbH

als geschäftsführende Komplementärin

Daniel Koch

Sven Lundehn

Anlagengitter

Anschaffungskosten 1.1.2015/ 31.12.2015 kumulierte Abschreibungen 1.1.2015 Abschreibungen Geschäftsjahr kumulierte Abschreibungen 31.12.2015 Buchwert 31.12.2015 Buchwert 31.12.2014
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Sachanlagen
Seeschiff
MS „E.R. Kristiansand“ 20.290.422,44 8.681.276,00 9.312.829,73 17.994.105,73 2.296.316,71 11.609.146,44
MS „E.R. Bergen“ 20.290.422,44 8.674.331,90 9.319.773,83 17.994.105,73 2.296.316,71 11.616.090,54
MS „E.R. Arendal“ 20.290.422,44 8.674.331,90 9.319.773,83 17.994.105,73 2.296.316,71 11.616.090,54
60.871.267,32 26.029.939,80 27.952.377,39 53.982.317,19 6.888.950,13 34.841.327,52

Als abschließendes Ergebnis unserer Prüfung haben wir dem Jahresabschluss folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der NORDCAPITAL Offshore Fonds 1 GmbH & Co. KG, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, verweisen wir zur Abkehr von der Going-Concern-Annahme auf die Aussage der Geschäftsführung im Anhang und Lagebericht. Dort wird im Abschnitt „Allgemeine Hinweise“ bzw. im „Nachtragsbericht“ ausgeführt, dass die Gesellschaft ihre drei Seeschiffe im August 2016 veräußert hat. Die Geschäftsführung geht dabei aufgrund des Standes der mit den Banken und sonstigen Gläubigern geführten Verhandlungen insbesondere von einem Erlass der Restvaluta des Schiffshypothekendarlehens und sonstiger Verbindlichkeiten aus, so dass die Gesellschaft insolvenzfrei beendet werden kann. Aufgrund von gesellschaftsvertraglichen Regelungen tritt die Gesellschaft dann zum 1. Januar 2017 in Liquidation.

Auf die Insolvenzantragsgründe der Zahlungsunfähigkeit und der Überschuldung haben wir die Geschäftsführung der Gesellschaft hingewiesen.

 

Hamburg, den 13. Oktober 2016

HANSA PARTNER GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

(gez. Drüen)

Wirtschaftsprüfer

(gez. Smit)

Wirtschaftsprüferin

Bilanz zum 31. Dezember 2015

AKTIVA

Vorjahr
T€
A. Anlagevermögen
Sachanlagen
Seeschiffe 6.888.950,13 34.841
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte 140.005,20 45
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 146.027,05 2.975
2. Forderungen gegen Gesellschafter 0,00 1
3. Sonstige Vermögensgegenstände 431.642,43 577.669,48 42
III. Guthaben bei Kreditinstituten 1.160.140,69 807
C. Rechnungsabgrenzungsposten 106.719,10 97
D. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten (vgl. PASSIVA Position A.II.4.) 20.787.776,93 0
29.661.261,53 38.808

PASSIVA

Vorjahr
T€
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteil der Komplementärin 0,00 0
II. Kapitalanteile der Kommanditisten
1. Kommanditkapital 27.400.000,00 27.400
2. Entnahmen ./. 3.288.000,00 ./. 3.288
3. Erfolgssonderkonten ./. 44.899.776,93 ./. 13.695
4. Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten (vgl. AKTIVA, Position D.) 20.787.776,93 0
0,00 10.417
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 2.700,00 3
2. Sonstige Rückstellungen 471.839,10 474.539,10 621
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 27.232.454,23 26.639
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.876.016,60 919
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 78.251,60 205
4. Sonstige Verbindlichkeiten 0,00 29.186.722,43 4
29.661.261,53 38.808

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015

Vorjahr
T€
Umsatzerlöse 12.157.637,01 18.686
Schiffsbetriebsaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.174.864,36 487
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.774.234,72 4.949.099,08 6.184
Personalaufwand
Heuern für fremde Seeleute 5.782.135,46 7.138
Sonstige betriebliche Erträge 5.781.673,95 1.033
– davon aus Währungsumrechnung: € 1.750.240,50 (i.V.: T€ 969)
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9.313.099,62 4.416
– davon aus Währungsumrechnung: € 4.605.640,79 (i.V.: T€ 3.565)
Reedereiergebnis ./. 2.105.023,20 1.494
Abschreibungen 27.952.377,39 3.954
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.127.592,07 1.223
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ./. 31.184.992,66 ./. 3.683
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 19.680,29 27
Jahresfehlbetrag 31.204.672,95 ./. 3.710
Belastung auf den Erfolgssonderkonten 31.204.672,95 3.710
Ergebnis nach Verwendungsrechnung 0,00 0

Lagebericht 2015

NORDCAPITAL Offshore Fonds 3 GmbH & Co. KG

1. Grundlagen des Unternehmens

Die wirtschaftliche Grundlage der Gesellschaft ist der weltweite Betrieb der im Jahr 2008 abgelieferten Offshore-Schiffe E.R. HAUGESUND und E.R. NARVIK vom Schiffstyp mittelgroßer Plattformversorger (Platform Supply Vessel, PSV). Am 30. September 2016 wurde die E.R. HAUGESUND verkauft. Die Abwicklung des Verkaufs und die Übergabe fanden am 26. Oktober 2016 statt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die weltweite Nachfrage nach Rohöl ist gegenüber dem Vorjahr 2014 auch im Jahr 2015 um rund 3 % angestiegen, dennoch hat sich der seit Juli 2014 fallende Rohölpreis aufgrund des Überangebotes im Jahresverlauf 2015 kontinuierlich weiter verringert.

Von Mitte 2011 bis Ende 2014 verharrte der Preis überwiegend über USD 100 pro Barrel (Nordseesorte Brent). Nach einem vorläufigen Tiefstand von 49,7 USD pro Barrel im Januar 2015 und einem darauf folgenden stetigen Anstieg auf USD 64,8 pro Barrel im April 2015 reduzierte sich der Preis wieder sukzessive auf nur noch USD 36,4 pro Barrel im Dezember 2015. Zu Beginn des Jahres 2016 pendelt dieser um die Marke von USD 35 pro Barrel und stieg bis zur Mitte des Jahres wieder auf zeitweise über USD 50 an, um in der Folge wieder an Wert zu verlieren.

Die Ursachen für das preisdrückende Überangebot an Rohöl liegen vor allem in der Zunahme der Schieferöl-Förderung durch Fracking in den USA und in einer unter der Erwartung liegenden Nachfrage aus China. Zudem haben die OPEC-Staaten und Russland ihre Fördermengen beibehalten und teilweise sogar noch erhöht, um ihre Marktanteile zu sichern. Mit dem erfolgten Ende der Sanktionen ist auch der Iran gewillt, seine Öl-Förderung auszubauen und wird somit das bereits vorhandene Überangebot am Markt noch erhöhen. Eine wirkungsvolle Einigung der Förderländer, die Ölförderung zur Stützung des Rohölpreises zu reduzieren, hat bisher nur in kleinerem Maße stattgefunden. Somit ist kurz- bis mittelfristig keine deutliche Reduzierung des Überangebots und folglich auch kein signifikanter Anstieg des Ölpreises zu erwarten.

Als Folge des Rohöl-Überangebots und der niedrigen Preise ist die Förderung in vielen Offshore-Ölfördergebieten nicht mehr kostendeckend, woraufhin die Investitionen in neue Explorationsaktivitäten für Offshore-Öl in allen Fahrtgebieten stark rückläufig sind. Gemäß einer Studie der Barclays Bank sind die Investitionen der Öl- und gasexplorierenden Firmen weltweit um 23 % im Jahr 2015 zurückgegangen. Für das Jahr 2016 sagt das Unternehmen Fearnley Securities eine Reduktion um weitere 16 % voraus.

In der direkten Folge werden viele Bohrschiffe und Bohrplattformen nicht benötigt und beschäftigungslos aufgelegt. Gemäß dem Marktanalyseunternehmen Clarksons Platou ist die weltweite Auslastung von Bohranlagen (Bohrschiffe und -plattformen) per Jahresende 2015 auf unter 70 % gesunken.

Die Nachfrage nach Plattformversorgungsschiffen hängt unmittelbar mit der Nachfrage nach Bohranlagen zusammen. Je nach Größe der Decksfläche werden mittlere PSV (750-899 m2 Decksfläche) und große PSV (ab 900 m2 Decksfläche) unterschieden.

Analog zur rückläufigen Auslastung für Bohranlagen ist die Auslastung für PSV in der Nordsee gemäß Clarksons Platou im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um rund 34 % für die mittleren PSV und um rund 18 % für die großen PSV zurückgegangen. Parallel wurden viele Schiffe durch sogenanntes „Auflegen“ aus dem Markt genommen. Hierbei wird die Besatzung auf ein Minimum reduziert und nur noch die notwendigsten Aggregate am Laufen gehalten. Meldungen des Energieunternehmen IHS zufolge waren allein in der Nordsee im Dezember 2015 rund 70 PSV beschäftigungslos aufgelegt.

Die Charterraten sind durch die bestehenden Überkapazitäten in allen Fahrtgebieten im Jahr 2015 massiv eingebrochen. Die Charterraten im Spot-Markt mit Beschäftigungsperioden von bis zu 30 Tagen begannen in den üblicherweise schwachen Wintermonaten mit durchschnittlich USD 7.700 pro Tag für mittelgroße und USD 9.300 pro Tag für große PSV. Jedoch blieb der ansonsten zu beobachtende Anstieg der Raten im Frühjahr und Sommer zunächst aus. Durch das besonders in der zweiten Jahreshälfte zunehmende Auflegen von beschäftigungslosen Schiffen wurde der nachlassenden Nachfrage durch eine Verknappung der Tonnage auf der Angebotsseite entgegengewirkt. Im September kam es zu einem Anstieg der Raten und es wurden durchschnittliche Tagessätze von USD 10.100 pro Tag für mittelgroße und USD 9.100 pro Tag für große PSV beobachtet. Im Dezember wurden mit USD 12.300 pro Tag für mittelgroße und USD 12.150 pro Tag für große PSV die höchsten Durchschnittsraten des Jahres erzielt. Im Gesamtjahr lagen die Raten mit USD 6.850 pro Tag für mittelgroße und USD 7.800 pro Tag für große PSV um 60 % bzw. 63 % unter den jeweiligen Vorjahreswerten. Die Auslastung für mittelgroße und große PSV im Nordsee-Spot-Markt lag im Jahresmittel bei 66 % bzw. 78 %.

2.2. Geschäftsverlauf

Die E.R. HAUGESUND war im Rahmen eines vierjährigen Chartervertrages langfristig bis zum 21. September 2015 bei Petrobras in Brasilien beschäftigt. Die ursprünglich vereinbarte Charterrate betrug USD 25.750,00 pro Tag und war aufgeteilt in einen 75%igen US-Dollar-Anteil (USD 19.312,50) und einen lokalen Anteil in Brasilianischen Real (BRL). Der lokale Anteil unterlag einer jährlichen Anpassung, die sich nach dem brasilianischen Inflationsindex bemisst. Von ursprünglich BRL 11.006,84 im Jahr 2011 hat sich dieser Anteil bis 2015 auf BRL 13.843,30 erhöht. Die lokale Rate ging bei der brasilianischen Agentur Brasbunker Participacoes S/A (Bravante) ein, die hiervon lokale Ausgaben, u.a. die Kosten der einheimischen Crew, tätigte. Zum Charterende entsprach die Gesamtbruttocharterrate bei einem Kurs von BRL 3,9604 pro US-Dollar einem Gegenwert von USD 22.807,93. Die erhoffte Weiterbeschäftigung bei Petrobras hat sich nicht ergeben, und so wurde das Schiff aufgrund sehr schwacher Vermarktungsaussichten nach dem am 2. Oktober 2015 erfolgten Export aus Brasilien vor Trinidad und Tobago warm aufgelegt. Das Schiff liegt dort zusammen in einem Paket mit einem anderen Schiff der Flotte der E.R. Offshore. Dies sorgt für eine weitere Reduzierung der Schiffsbetriebskosten, weil u.a. das verantwortliche Personal an Bord der beiden Schiffe sehr gering gehalten werden kann. Dennoch sollte das Schiff in der Lage sein, innerhalb weniger Tage eine mögliche neue Charterbeschäftigung antreten zu können. Dies wird durch das warme Lay-Up gewährleistet.

Am 3. Januar 2015 hat sich in brasilianischen Gewässern eine für die E.R. HAUGESUND folgenschwere Kollision ereignet. Das Schiff lag zum Zeitpunkt des Unfalls in der Guanabara Bay vor Rio de Janeiro auf Anker, als ein Plattformversorgungsschiff des brasilianischen Eigners Wilson Sons es ohne erkennbaren Grund rammte. Durch den Aufprall entstand am Heck der E.R. HAUGESUND ein erhebliches Leck. Der eintretende Wassereinbruch wurde durch das schnelle Handeln der Besatzung unter Kontrolle gebracht und das Schiff anschließend zu einer nahegelegenen Werft geschleppt. Bei der Überprüfung der Schäden wurde festgestellt, dass u.a. umfangreiche Stahlarbeiten nötig waren, um das Schiff wieder einsatzbereit zu machen. Am 14. Februar 2015, also knapp 42 Tage nach der Havarie, war die E.R. HAUGESUND vollständig wiederhergestellt.

Es bestand aus Sicht der Geschäftsführung nie ein Zweifel daran, dass der Unfallgegner Wilson Sons die volle Schuld an der Havarie trägt. Insgesamt sind im Rahmen der Reparatur der Schäden an der E.R. HAUGESUND Zahlungen in Höhe von rund USD 1,3 Mio. geleistet worden. Der Charterausfall wurde auf rund USD 1,0 Mio. beziffert. Um einem möglichen Liquiditätsengpass aus dem Weg zu gehen, wurde zeitnah nach der Havarie die interne Charterausfallgemeinschaft in Anspruch genommen, die ab dem elften Loss-of-Hire-Tag einspringt. So konnten zunächst 31,8 der insgesamt 41,8 Ausfalltage durch Zahlungen der Charterausfallgemeinschaft gedeckt werden. Mittlerweile ist der Schaden vollständig durch die Versicherungen beglichen worden.

Die E.R. HAUGESUND verzeichnete im Berichtsjahr 211,8 Einnahmetage bei Petrobras. Die Verletzung eines Crew-Mitgliedes brachte Petrobras mit 0,3 Tagen zum Abzug. Während des jährlich wiederkehrenden Zirkulationsprozesses, in dem sich brasilianische Eigner auf die Charter eines ausländischen Schiffes bewerben können, hat Petrobras das Schiff außerdem für 10,0 Tage off-hire gesetzt. Gegen diese Abzüge geht der Vertragsreeder zurzeit rechtlich vor, da E.R. Offshore die Überzeugung vertritt, dass Petrobras den Paragraphen falsch zur Anwendung gebracht hat. Die eingereichte Klage wurde in erster Instanz gewonnen, allerdings hat Petrobras hiergegen Einspruch eingelegt. Der Streitwert beläuft sich auf rund 0,8 Mio. BRL (rd. 200 Tsd. EUR) zuzüglich verauslagter Anwaltskosten. Insgesamt verzeichnete die E.R. HAUGESUND während der bis zum 21. September 2015 laufenden Petrobras-Charter 20,3 Einnahmeausfalltage.

Die E.R. NARVIK war im Berichtsjahr 2015 in Westafrika eingesetzt und fuhr die im Jahre 2013 begonnene Charter mit Tullow Ghana zu Ende. Die Charterrate betrug dabei bis zum 28. März 2015 USD 22.942,50 pro Tag. Nach 2,1 unbeschäftigten Tagen charterte Tullow Ghana das Schiff erneut für 18,9 Tage und nach weiteren 44,1 unbeschäftigten Tagen für noch einmal 59,8 Tage ein. An 48,3 Tagen in der Beschäftigung bei Tullow Ghana betrug die Charterrate noch USD 16.625,00, ehe sie dann am 1. Juli für 30,4 Tage marktbedingt auf USD 13.727,50 reduziert wurde und bis zum 31. Juli 2015 galt.

Die nun wiederum unbeschäftigte E.R. NARVIK konnte nach 11,1 Tagen in eine Beschäftigung gebracht werden, in der es als Ersatz zweier anderer Schiffe der E.R. Offshore-Flotte fuhr. Das Schiff ersetzte ab dem 11. August die E.R. STAVANGER des deutschen Eigners E.R. Schiffahrt Reedereigesellschaft und ab dem 16. August die E.R. TROMSOE des Eigners NORDCAPITAL Offshore Fonds 2, die zu der Zeit der Ausfälle bei CNR International in der Elfenbeinküste eingesetzt waren. Die Charterrate betrug für diesen Zeitraum USD 14.000,00. Es dauerte danach weitere 13,8 Tage, ehe die E.R. NARVIK die nächste Spot-Beschäftigung antreten konnte. Am 8. September 2015 war wiederum Tullow Ghana der Charterer und blieb es mit zwei Unterbrechungen, in denen das Schiff unbeschäftigt war, bis zum 4. Dezember. An diesen insgesamt 86,8 Tagen wurden 58,3 Einnahmetage erzielt, die mit jeweils USD 11.020,00 vergütet wurden. Nach einer Wartezeit von 21,3 Tagen konnte das Schiff am 25. Dezember für jetzt noch USD 9.000,00 pro Tag an CNR International verchartert werden. Diese Beschäftigung dauerte bis zum 24. Januar 2016 an.

Insgesamt erzielte die E.R. NARVIK bei stetig fallenden Charterraten 244,1 Einnahmetage. Dies entspricht einem Beschäftigungsgrad von 67 %.

Nach der Charter bei CNR International wartete die E.R. NARVIK bis zum 17. Februar 2016 auf die nächste Beschäftigung, die mit Dolphin Drilling abgeschlossen wurde, bis zum 7. März dauerte und eine Tagesrate in Höhe von USD 8.900,00 und einmalig USD 31.000,00 einbrachte. Hierbei handelte es sich um einen Auftrag, der das Schiff nach Südafrika führte, von wo aus es wieder in Richtung Westafrika mobilisierte und am 22. April 2016 eine Charter mit Kosmos zum Tagespreis von USD 6.000,00 antrat. Die fehlenden Aussichten, vor Ort eine weitere Charter zu finden, führte zu der Überlegung, das Schiff im Mai 2016 auf den Spot-Markt in die Nordsee zu verholen. Zwischen dem 28. Mai und dem 14. Juli 2016 konnten mit vier unterschiedlichen britischen Charterern insgesamt sechs Chartern mit Tagesraten zwischen GBP 4.750,00 und GBP 10.500 abgefahren werden. Danach konnte eine Charter mit Peterson geschlossen werden. Der Charterer zeigte Interesse an einer längerfristigen Beschäftigung und behielt das Schiff nach dem Beginn am 18. Juli bis zum 12. Oktober 2016. Die Charterrate wechselte im Laufe der Beschäftigung mehrfach und lag zwischen EUR 7.200,00 in der Spitze und zuletzt EUR 4.700,00. Es folgte am 21. Oktober 2016 noch ein rd. eintägiger Job mit Premier Oil zu GBP 3.000,00 pro Tag. Seit dem 22. Oktober ist das Schiff unbeschäftigt, und so wurde entschieden, die E.R. NARVIK nach Bremen zu verholen, um es im November 2016 dort ins Lay-Up zu bringen. Die Geschäftsführung ist der Überzeugung, dass ein Lay-Up des Schiffes derzeit im Vergleich zum Einsatz im Nordsee-Spot-Markt die günstigere Variante darstellt.

2.3. Ertragslage

Für die Analyse der Ertragslage wurden die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2015 nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gegliedert.

Gewinn- und Verlustrechnung NC OSF 3 gesamt E. R. Haugesund E. R. Narvik
Ist 2015 (in TEUR) 2015 2014 Abw. 2015 2014 Abw. 2015 2014 Abw.
Erlöstage 487,7 642,9 -24% 243,6 321,3 -24% 244,1 321,6 -24%
Bruttoerlöse 8.460 11.710 -28% 4.535 6.109 -26% 3.924 5.601 -30%
charter- & reiseabhängige Kosten -1.006 -1.389 -28% -320 -932 -66% -686 -457 + 50%
Nettoerlöse 7.454 10.321 -28% 4.216 5.177 -19% 3.238 5.144 -37%
Personalkosten -3.627 -3.979 -9% -2.060 -2.455 -16% -1.567 -1.524 + 3%
Dockkosten -1 -813 0 -348 -1 -465
weitere Schiffsbetriebskosten -1.117 -2.241 -50% -653 -919 -29% -464 -1.322 -65%
I Schiffsbetriebskosten -4.745 -7.033 -33% -2.713 -3.722 -27% -2.032 -3.311 -39%
Ergebnis aus Schiffsbetrieb 2.709 3.289 -18% 1.503 1.455 + 3% 1.206 1.834 -34%
Abschreibungen -18.280 -2.820 + 548% -9.140 -1.410 + 548% -9.140 -1.411 + 548%
Gesellschaftskosten, Steuern -322 -267 + 21% -199 -135 + 47% -123 -131 -7%
Zinsergebnis -505 -690 -27% -253 -345 -27% -253 -345 -27%
sonst. Erlöse u. Aufwendungen -474 -1.377 94 -780 -568 -597
Jahresüberschuss / -fehlbetrag -16.872 -1.865 -7.995 -1.216 -8.877 -650

Die Bruttoerlöse der Gesellschaft gingen im Berichtsjahr 2015 gegenüber Vorjahr um 28 % auf EUR 8,5 Mio. (Vorjahr: EUR 11,7 Mio.) zurück. Der Grund hierfür war die deutlich sinkende Anzahl von Erlöstagen. Nach Abzug der im gleichen Verhältnis sinkenden charter- und reiseabhängigen Kosten verblieben Nettoerlöse in Höhe von EUR 7,5 Mio.

Die Personalkosten konnten in Summe um 9 % gesenkt werden, da mit dem Verlassen Brasiliens die kostenintensive brasilianische Crew von Bord der E.R. HAUGESUND genommen wurde. Weitere Reduzierungen wurden zunächst durch das Nachverhandeln der Heuern, später durch die erfolgte Übergabe des Crew-Managements an V. Ships Offshore UK und mit dem Lay-Up der E.R. HAUGESUND und der damit einhergehenden Crew-Reduzierung erzielt

Die linearen Abschreibungen lagen im Jahr 2015 wie im Vorjahr bei EUR 2,8 Mio., jedoch wurden aufgrund der deutlich sinkenden Schiffswerte und der schwachen Marktaussichten Sonderabschreibungen in Höhe von EUR 7,7 Mio. je Schiff vorgenommen, so dass die Summe der Abschreibungen von EUR 2,8 Mio. im Jahr 2014 auf EUR 18,3 Mio. anstieg.

Die Position Gesellschaftskosten und Steuern stieg aufgrund hoher Rechts- und Beratungskosten für die Vorbereitung von Klagen in Brasilien – bei gesunkenen Gewerbesteuern – auf TEUR 322 (Vorjahr: TEUR 267) an.

Das negative Zinsergebnis reduzierte sich insbesondere wegen des Auslaufs eines Zinsswaps im zweiten Halbjahr 2014 von TEUR 690 im Vorjahr auf TEUR 505 im Jahr 2015.

Die sonstigen Erlöse und Aufwendungen fielen mit TEUR 474 negativ aus (Vorjahr: EUR -1,4 Mio.).

Somit erhöhte sich der Jahresfehlbetrag der Gesellschaft zum Vorjahr um EUR -15,0 Mio. auf EUR -16,9 Mio. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Schiffswerte (EUR 15,5 Mio.) zum Bilanzstichtag zurückzuführen.

2.4. Finanzlage

Im Berichtsjahr 2015 lag der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit bei EUR 4,8 Mio. und somit deutlich über Vorjahr. Der Mittelabfluss im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei EUR -2,3 Mio. und setzte sich vollständig aus der geleisteten Tilgung auf das Schiffshypothekendarlehen zusammen. Es sind im Geschäftsjahr wie bereits im Vorjahr keine Auszahlungen an die Kommanditisten geleistet worden.

Cashflow und Liquidität Ist
in TEUR 2015 2014
Jahresüberschuss / -fehlbetrag -16.872 -1.865
Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (-) 18.280 2.820
sonst. zahlungsunw. Positionen / sonst. Veränd. d. Aktiva & Passiva 3.410 1.198
Cashflow aus laufender Geschäftstätig keit 4.818 2.153
Auszahlungen für Tilgungen -2.319 -1.929
Cashflow aus Finanztätigkeit -2.319 -1.929
Finanzmittel am Anfang der Periode 2.849 2.625
Finanzmittel am Ende der Periode 5.347 2.849

Die Finanzmittel am Ende der Periode 2015 betrugen EUR 5,3 Mio. und konnten zum Vorjahr sogar deutlich gesteigert werden. Das Schiffshypothekendarlehen wurde im Dezember 2014 von der UniCredit zur HSH Nordbank umfinanziert. Die Regeltilgung auf das Schiffshypothekendarlehen in Höhe von 2,6 Mio. USD wurde plangemäß geleistet. Das Darlehen der beiden Schiffe valutierte in Summe per Ende 2015 mit USD 15,3 Mio. respektive EUR 14,1 Mio.

Insgesamt konnte die Gesellschaft ihren Zahlungsverpflichtungen im Jahr 2015 vollständig nachkommen.

2.5. Vermögenslage

Das Sachanlagevermögen beinhaltet die oben aufgeführten Seeschiffe, welche anhand der linearen Abschreibung über 15 Jahre bis auf den Schrottwert abgeschrieben werden. Im Jahr 2015 wurden neben der regulären AfA für beide Schiffe aufgrund sinkender Marktwerte Sonderabschreibungen auf den Verkaufspreis der E.R. HAUGESUND (USD 5,4 Mio.) vorgenommen. Insgesamt wurden EUR 18,3 Mio. auf das Sachanlagevermögen abgeschrieben, das zum Bilanzstichtag noch EUR 9,9 Mio betrug.

Per Ende 2015 verfügte die Gesellschaft bei den Kreditinstituten über ein Guthaben in Höhe von EUR 5,3 Mio. (Vorjahr: EUR 2,8 Mio.).

Insgesamt betrug die Bilanzsumme per Ende des Berichtsjahres EUR 16,6 Mio. (Vorjahr: EUR 34,0 Mio.).

2.6. Transparente Kennzahlen zur Steuerung

Die Geschäftsführung definiert sowohl ihre Budgetziele als auch ihre mittelfristigen Unternehmensziele anhand ausgewählter betrieblicher Kenngrößen. Bei der Steuerung der Liquidität steht die unter 2.4. dargestellte Kennzahl des Cashflows im Fokus.

2.7. Gesamtaussage seitens der Geschäftsführung

Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft kann nach dem abgeschlossenen Geschäftsjahr 2015 weiterhin als geordnet bezeichnet werden, allerdings wurde der prognostizierte Jahresüberschuss in Höhe von EUR 1,8 Mio. deutlich verfehlt, was in erster Linie auf die hohen außerplanmäßigen Abschreibungen (EUR 15,5 Mio.) zurückzuführen ist.

Allerdings verlief auch der Schiffsbetrieb nicht nach den Vorstellungen der Geschäftsführung. Trotz zunächst guter Aussichten für die E.R. HAUGESUND konnte im Spätsommer keine Charter-Verlän-gerung mit dem in eine Korruptionsaffäre größeren Ausmaßes geratenen halbstaatlichen Konzern Petrobras erzielt werden. Die ölpreisbedingt sich fortsetzende Marktschwäche führte dazu, dass für dieses Schiff weder in Brasilien noch in anderen Teilen der Welt auskömmliche Beschäftigungsmöglichkeiten gesehen wurden und das Schiff nach eingehenden betriebswirtschaftlichen Kalkulationen in ein Lay-Up im Paket mit einem anderen Schiff der E.R. Offshore-Flotte geschickt wurde. Nach positivem Beginn konnte auch die E.R. NARVIK später im Jahr nicht mehr regelmäßig – und wenn, nur noch kurzfristig auf niedrigem Ratenniveau – verchartert werden.

Insgesamt wurden die im Lagebericht 2014 für 2015 prognostizierten Bruttoerlöse in Höhe von EUR 13,3 Mio. um EUR 4,8 Mio. unterschritten. Die damals prognostizierten reise- und charterabhängigen Kosten konnten zwar ebenfalls unterschritten werden, die Nettoerlöse der Gesellschaft lagen mit EUR 7,5 Mio. dennoch um EUR 4,2 Mio. unter der Prognose. Diese Entwicklung wird von der Geschäftsführung insgesamt als sehr unbefriedigend betrachtet.

Sowohl die Personalkosten (EUR -1,2 Mio. zur Prognose) als auch die weiteren Schiffsbetriebskosten (EUR -0,3 Mio. zur Prognose) blieben aufgrund des Verlassens des Fahrtgebietes Brasilien unter den prognostizierten Werten, so dass das sich hieraus errechnende Ergebnis aus Schiffsbetrieb (Prognose: EUR 6,3 Mio.) insgesamt um EUR 1,5 Mio. unterschritten wurde.

Die Abschreibungen fielen insgesamt durch die marktbedingten Sonderabschreibungen auf die Schiffe mit EUR 18,3 Mio. deutlich höher aus, als die in dieser Position lediglich geplanten linearen Abschreibungen. Die Gesellschaftskosten, Steuern und das Zinsergebnis lagen in etwa auf Prognoseniveau, während die ungeplante Position sonstige Erlöse und Aufwendungen mit EUR -0,4 Mio. das Ergebnis weiter drückte und in einem Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -16,9 Mio. mündete. Prognostiziert war für 2015 ein Jahresüberschuss in Höhe von EUR 1,8 Mio.

Die dargestellte Entwicklung führte zu einem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, der mit EUR 4,8 Mio. um EUR 0,2 Mio. über der Prognose lag. Aufgrund der zwar geplanten, aber nicht erfolgten Auszahlung an die Kommanditisten und der im vergangenen Jahr noch nicht abzusehenden Entwicklung der Streitigkeiten mit der brasilianischen Agentur Brasbunker, die ab Mitte 2015 zu der Einstellung von jeglichen Zahlungen der Gesellschaft führte, lag der Bestand an Finanzmitteln am Jahresende 2015 mit EUR 5,3 Mio. günstiger als prognostiziert (EUR 4,4 Mio.).

Im Laufe des Jahres 2016 wurde deutlich, dass die Gesellschaft ohne Zugeständnisse der finanzierenden HSH Nordbank AG trotz guter Liquiditätslage marktbedingt keine langfristige Fortführung darstellen konnte. Die Bank wurde im Frühjahr 2016 über diese Situation in Kenntnis gesetzt. Ebenfalls im Frühjahr 2016 wurde für die im Lay-Up befindliche E.R. HAUGESUND von den Kommanditisten ein Vorratsbeschluss zum Verkauf des Schiffes eingeholt.

Die HSH Nordbank AG hat im Rahmen der Verhandlungen zu einem Konzept zur Schonung der Liquidität zunächst die zum 1. Juni 2016 fällige Tilgung gestundet und anschließend zeitnah einen Nachtrag zum Darlehensvertrag inklusive Stundungsvereinbarung und Konditionenanpassung erarbeitet, der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes noch nicht von beiden Vertragsparteien unterschrieben wurde. Der Nachtrag sieht vor, dass die ab Juni 2016 bis September 2017 fälligen sechs Tilgungsraten und die zum 1. Dezember 2017 fällige Schlussrate erst am 30. Dezember 2018 nebst einem einmaligen Stundungsentgelt in Höhe von TUSD 300 fällig und zahlbar werden. Somit wäre die Gesellschaft bis Ende 2018 tilgungsfrei. Bei entsprechend positiver Entwicklung wären die Tilgungsraten allerdings jeweils bereits zum nächsten ursprünglichen planmäßigen Fälligkeitstermin zu entrichten.

Die Geschäftsführung geht davon aus, alle Voraussetzungen erfüllen zu können und dass eine Einigung mit der Bank über die noch offenen Punkte erzielt werden kann, die dazu führt, dass der Nachtrag zum Darlehensvertrag umgesetzt werden wird.

Am 30. September 2016 konnte der Verkauf der E.R. HAUGESUND zu einem Preis von USD 5,4 Mio. abzüglich 2 % Provision an die norwegische Investorengruppe PSV OPPORTUNITY II AS fixiert werden. Die endgültige Abwicklung des Verkaufs und die Übergabe des Schiffes haben am 26. Oktober 2016 stattgefunden. Die finanzierende Bank wird den Nettoverkaufspreis zur Tilgung der Restvaluta des Darlehens verwenden. Die vorhandene Kontenliquidität bleibt der Gesellschaft also vollständig erhalten.

Um das Ziel, die Gesellschaft mindestens bis Ende 2018 liquide zu halten, zu erreichen, wurde von der Geschäftsführung entschieden, die E.R. NARVIK ebenfalls in den Lay-Up-Modus zu versetzen und auf diese Weise die Schiffsbetriebskosten deutlich zu reduzieren. Wie oben bereits beschrieben, konnte für das Schiff weder in der Nordsee noch in anderen Fahrtgebieten eine längerfristige auskömmliche Charterbeschäftigung gefunden werden. Ein Lay-Up im Päckchen mit einem anderen Schiff der E.R. Offshore-Flotte in Bremen wird derzeit geprüft. Ein gemeinsames Lay-Up würde die laufenden Betriebskosten der Gesellschaft noch deutlicher reduzieren.

Im Laufe des Jahres 2015 wurden die Zahlungen an die brasilianische Agentur Brasbunker, über die Kosten und Erlöse im Zusammenhang mit der Petrobras-Charter der E.R. HAUGESUND abgerechnet wurden, eingestellt. Die hierdurch entstandenen Verbindlichkeiten wiegen jedoch die aus unserer Sicht bestehenden Forderungen aus Falschabrechnungen seitens Brasbunker aus den letzten Jahren nicht auf. Die Forderungen wurden zusammen mit einem brasilianischen Anwalt geprüft, Brasbunker zu einer Stellungnahme übergeben und zum großen Teil in Rechnung gestellt. Zum Teil wurden diese Forderungen bereits gerichtlich geltend gemacht. Im Jahresabschluss wurden auf diese Forderungen Einzelwertberichtigungen in Höhe von 50 % berücksichtigt.

3. Nachtragsbericht

Am 26. Oktober 2016 kam die endgültige Übergabe nach dem Verkauf der E.R. HAUGESUND zustande, auf den man sich bereits am 30. September 2016 schriftlich mit dem Käufer geeinigt hatte. Mit der finanzierenden Bank wurde im Laufe des Jahres 2016 ein Konzept zur Schonung der Liquidität erarbeitet, das derzeit final verhandelt wird.

Im Frühjahr 2016 hat der brasilianische Eigner Wilsons Sons seine Schuld an der Havarie vom 3. Januar 2015 mit der Zahlung einer größeren Summe am Gesamtschaden anerkannt. Der Ausgleich des gesamten Charterratenausfalls führte zu nachträglichen Mehreinnahmen, die im Jahresabschluss 2015 nicht berücksichtigt sind. Die 2015 aus der Charterausfallgemeinschaft erstatteten Beträge wurden in Juni 2016 wieder an die beteiligten Gesellschaften ausgekehrt.

Weitere Vorgänge oder Geschäftsvorfälle von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und sich auf die hier dargestellte Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auswirken, haben sich nicht ergeben.

4. Prognosebericht

Cashflow und Liquidität Prognose
in TEUR 2016 2015
Jahresüberschuss / -fehlbetrag -3.572 -16.872
Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (-) 989 18.280
sonst zahlungsunw. Positionen / sonst Veränd. d. Aktiva & Passiva 4.318 3.410
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.735 4.818
Auszahlungen für Tilgungen -5.342 -2.319
Cashflow aus Finanztätigkeit -5.342 -2.319
Finanzmittel am Anfang der Periode 5.347 2.849
Finanzmittel am Ende der Periode 1.741 5.347

Die Internationale Energiebehörde IEA geht davon aus, dass sich Rohölangebot und -nachfrage erst 2017 wieder angleichen werden. Mit einem signifikanten Anstieg des Rohölpreises ist demnach für das Jahr 2016 noch nicht zu rechnen. Die Anzahl der zu erwarteten Ablieferungen im Orderbuch der PSV wird den Druck auf die Raten aller Voraussicht nach weiter erhöhen. Es ist aber davon auszugehen, dass Bestellungen bei den Werften storniert werden und Ablieferungen verzögert werden.

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet die Geschäftsführung einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -3,6 Mio. Dieser basiert auf der Annahme, dass die Umsatzerlöse stark rückläufig sein werden. Die Prognose der Nettoerlöse liegt bei lediglich EUR 0,5 Mio. Dagegen laufen Schiffsbetriebskosten in Höhe von prognostizierten EUR 2,7 Mio. Als Abschreibungen wurden die nach der Sonder-AfA angepassten Sätze hinterlegt. Für das Jahr 2016 ergeben sich hieraus Abschreibungen in Höhe von EUR 1,0 Mio. Die Gesellschaftskosten und Steuern (TEUR 323) und das negative Zinsergebnis (TEUR 493) fallen laut Prognose auf Vorjahresniveau aus. Der den Buchwert übersteigende Teil des Verkaufspreises wurde als sonstiger Erlös, die 2%ige Kommission als sonstiger Aufwand berücksichtigt.

Insgesamt geht die Geschäftsführung aufgrund von Prognosekalkulationen davon aus, dass das Jahresergebnis für 2016 negativ ausfällt. Ungeplante liquiditätsunabhängige Aufwendungen wie z.B. Kursverluste können zu Abweichungen führen. Der Wechselkurs des US-Dollars zum Euro wurde für die Prognose mit 1,11 kalkuliert.

Aus den prognostizierten Werten ergibt sich für 2016 ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 1,7 Mio. Der Nettoverkaufserlös wird als Tilgung auf das Schiffshypothekendarlehen verwendet. Zusammen mit der im ersten Quartal geleisteten Regeltilgung ergibt sich eine Gesamttilgung in Höhe von EUR 5,3 Mio. Eine Auszahlung auf das Kommanditkapital ist nicht möglich.

Das Eintreffen dieser Prognose vorausgesetzt, verfügt die Gesellschaft per Ende 2016 über Finanzmittel in Höhe von EUR 1,7 Mio.

5. Chancen- und Risikobericht

5.1. Angaben zum Risikomanagementsystem

In der E.R. Capital Gruppe ist ein Risikomanagementsystem implementiert, das zuletzt Ende 2014 einer freiwilligen Prüfung durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterzogen wurde. Das eingerichtete Risikomanagementsystem ist darauf ausgerichtet, Risiken in den Geschäftsbereichen der E.R. Capital Gruppe, insbesondere solcher, die den Fortbestand der Gruppe oder durch sie betreuter Fondsgesellschaften gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. Neben dem implementierten Risikomanagementsystem unterstützen Controlling-Instrumente wie z.B. das differenzierte Monats-Reporting mit laufenden Abweichungsanalysen bei der Identifikation von Abweichungen und der Definition von Maßnahmen. Durch die erfassten und kommunizierten Risiken wird die Geschäftsführung der Gesellschaft in die Lage versetzt, angemessen und sachgerecht zu reagieren.

5.2. Angaben zu einzelnen Risiken und Chancen

Im Rahmen des Risikoberichts und der Chancen der künftigen Entwicklung führt die Geschäftsführung aus, dass die Erreichung des prognostizierten Cashflows und des Jahresergebnisses 2016 von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig ist.

In den Schiffsbetriebskosten sind alle derzeit geplanten Instandhaltungen und Reparaturen berücksichtigt. Chancen zu einer weiteren Kostenreduzierung werden zudem durch den erfolgten Wechsel des technischen Managers und des Crew-Managers zu V. Ships erwartet.

Die Schiffsbetriebskosten entstehen beim neuen Manager in unterschiedlichen Währungen und werden von der Gesellschaft in US-Dollar gezahlt. Es fällt zwar nur ein geringer Teil der Kosten in anderen Währungen als dem US-Dollar an, aber für diese besteht das Risiko, dass sie durch Kursschwankungen höher ausfallen als geplant. Aufgrund einer angenommenen Quote von unter 10 % EUR- und GBP-Anteil sehen wir die bestehenden Risiken – ebenso wie die Chancen hieraus – als überschaubar und somit unkritisch an.

Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Fremdwährungsrisiken entstehen dadurch, dass die Gesellschaft ihre Erlöse in Fremdwährungen erzielt und ein Teil der Schiffsbetriebs- bzw. Gesellschaftskosten in Euro anfällt. Das Risiko der Kursschwankungen soll dadurch reduziert werden, dass Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen werden. Diese werden in Form von Devisentermingeschäften bzw. Devisenswaps getätigt.

Zinsrisiken resultieren aus dem Schiffshypothekendarlehen, welches gegenüber dem finanzierenden Kreditinstitut mit variablen Zinsen abgeschlossen wurde. Zur Reduzierung der Risiken aus Zinsänderungen wurden Zinsderivate in Form von Zins-Swaps abgeschlossen.

Bei sämtlichen Finanzinstrumenten handelt es sich um Over-the-Counter-Geschäfte mit den bei der Fremdfinanzierung involvierten Banken. Sämtliche Transaktionen mit Finanzderivaten erfolgen ausschließlich zu Sicherungszwecken. Zu weiteren Einzelheiten verweisen wir auf unsere Aussage zu den „Derivativen Finanzinstrumenten“ im Anhang.

Grundsätzlich werden alle Finanzinstrumente in einer Sicherungsbeziehung zum Grundgeschäft dargestellt. Eine effektive Sicherungsbeziehung wird dadurch hergestellt, dass bei Abschluss der Finanzinstrumente die relevanten Parameter deckungsgleich zum Grundgeschäft festgelegt werden.

5.3. Gesamtbeurteilung der Risiken und Chancen durch die Geschäftsführung

Die Geschäftsführung geht auf Basis der angenommenen Umsetzung des Konzeptes zur Schonung der Liquidität davon aus, dass die Gesellschaft die anhaltende Schwächephase des Offshore-Marktes bis Ende 2018 überbrücken kann.

Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Ereignisse von den prognostizierten Erwartungen abweichen können, insbesondere weil zurzeit noch nicht abzusehen ist, wann sich der Rohölpreis erholt und ob daraufhin auch unmittelbar wieder ein höherer Bedarf an Schiffen dieses Typs entsteht, was es uns ermöglichen würde, das verbleibende Schiff E.R. NARVIK gewinnbringend im Offshore-Markt einzusetzen.

 

Hamburg, den 28. November 2016

Marc Bernhardt

Felix von Buchwaldt

Kai Naumann

Geschäftsführung

NORDCAPITAL Offshore Fonds 3 GmbH & Co. KG

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