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Litauen hat die anderen EU-Staaten zur Ausweisung der Botschafter Russlands aus ihren Hauptstädten aufgefordert. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis erklärte gestern vor der Presse in der lettischen Hauptstadt Riga, die Vertretungen Russlands seien „in den meisten Fällen“ keine „diplomatische Institution mehr, sondern eine Propaganda-Institution, die Kriegsverbrechen vertuscht und im Allgemeinen Pläne für einen Völkermord vorantreibt“.

Die Beziehungen zwischen Litauen und den beiden anderen baltischen Staaten Estland und Lettland einerseits und Russland andererseits sind seit der russischen Invasion der Ukraine auf einem Tiefpunkt.

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Der ukrainische Grenzschutz hat seit dem russischen Einmarsch im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge mehr als 13.000 Menschen am Verlassen des Landes gehindert. „Insgesamt wurden seit dem 24. Februar an der grünen Grenze mehr als 9.100 Personen festgenommen“, sagte der Sprecher der Behörde, Andrij Demtschenko, gestern in Kiew. Der größte Teil von ihnen sei an Grenzabschnitten zu Rumänien und Moldawien aufgegriffen worden.

Weitere knapp 3.900 Menschen seien unter anderem mit gefälschten Dokumenten an offiziellen Übergängen am Grenzübertritt gehindert worden. Die meisten hätten weiter in Richtung Ungarn oder Polen wollen.

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Die USA werfen Russland vor, seinen Verpflichtungen aus dem Abrüstungsvertrag „New Start“ nicht nachzukommen. Das erfuhr die dpa gestern aus NATO-Kreisen. Unter anderem der US-Sender CNN und das „Wall Street Journal“ zitierten aus einer entsprechenden Erklärung des US-Außenministeriums.

Russland weigere sich, Inspektionen auf eigenem Hoheitsgebiet zuzulassen, und verletze damit seine Verpflichtung aus dem Vertrag über atomare Abrüstung. „Russlands Weigerung, Inspektionstätigkeiten zu erleichtern, hindert die Vereinigten Staaten an der Ausübung wichtiger Rechte aus dem Vertrag und bedroht die Lebensfähigkeit der amerikanisch-russischen nuklearen Rüstungskontrolle“, heißt es in der Erklärung.

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Bei einem weiteren Großstreik und Massenprotesten haben sich gestern in Frankreich landesweit mehr als 1,27 Millionen Menschen den Pensionsplänen der Regierung entgegengestellt. Den Zahlen des Innenministeriums zufolge zogen damit etwas mehr Menschen auf die Straße als beim ersten großen Aktionstag vor knapp zwei Wochen.

Die Gewerkschaft CGT sprach von 2,8 Millionen Demonstrantinnen und Demonstranten im ganzen Land. Die Pensionsreform gilt als eines der zentralen Vorhaben der Mitte-Regierung unter Präsident Emmanuel Macron. Die Gewerkschaften nennen das Projekt „ungerecht und brutal“.

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Schluss nach mehr als 50 Jahren: Der US-Flugzeugbauer Boeing hat seinen letzten Jumbojet vom Typ 747 an den Kunden Atlas Air übergeben. Bei einer Zeremonie im Boeing-Werk in Everett bei Seattle feierte das Unternehmen gestern den Abschied des einst als „Königin der Lüfte“ gefeierten Flugzeug-Klassikers. Vorstand Stan Deal sprach von einem „Flugzeug, das die Welt für immer veränderte“. Boeing hatte das Produktionsende aufgrund mangelnder Nachfrage bereits 2020 angekündigt.

Insgesamt stellte Boeing 1.574 Exemplare des Riesenfliegers her. Die Airlines ziehen inzwischen kleinere und sparsamere Maschinen mit zwei statt vier Triebwerken vor.

 

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