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Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat wegen einer nicht näher bezeichneten Krisensituation eine Sitzung des Sicherheitsrates seines Landes einberufen. Das meldete die Nachrichtenagentur PAP heute in Warschau. Offizielle Angaben zu der Krise wurden noch nicht gemacht, Berichte legten allerdings einen Zusammenhang mit dem heftigen russischen Raketenbeschuss auf das Nachbarland Ukraine von heute nahe.

Der private polnische Radiosender ZET berichtete, zwei verirrte Raketen seien in einem polnischen Dorf nahe der Grenze eingeschlagen. Nach unbestätigten Angaben seien zwei Menschen getötet worden. Es wäre der erste derartige Vorfall in dem seit fast neun Monaten dauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Polen ist Mitglied der EU und des westlichen Verteidigungsbündnisses NATO.

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Beim Abzug der russischen Truppen sind in der südukrainischen Großstadt Cherson laut Polizei Hunderte Mordverdächtige und andere Schwerverbrecher aus dem Gefängnis geflohen.

Von insgesamt über 450 Flüchtigen seien 166 wieder festgenommen worden, sagte Polizeichef Ihor Klymenko heute im ukrainischen Fernsehen. Ein zu lebenslang verurteilter Mörder etwa sei in ein Gefängnis in der benachbarten Großstadt Mykolajiw gebracht worden.

Über den Verbleib von weiteren 14 Häftlingen sei vorerst nichts bekannt. Insgesamt wird nach mehr als 100 Männern gefahndet, denen ein Tötungsdelikt vorgeworfen wird.

Einer Reporterin des Internetsenders Hromadske nach sind die Häftlinge beim russischen Abzug von einem Gefängnismitarbeiter freigelassen worden.

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Der Kreml hat scharfe Kritik an einer neuen UNO-Resolution geübt, die eine Grundlage für spätere Reparationszahlungen Russlands an die Ukraine darstellen soll.

„Wir sind kategorisch dagegen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. „Die Organisatoren dieses Prozesses versuchen natürlich, den Raub unserer Währungsreserven, die auf völlig illegale Weise blockiert wurden, zu vollenden.“

In der Resolution wird unter anderem die Ukraine aufgefordert, Informationen über Kriegsschäden in einer Art Register zu dokumentieren. Bei der UNO-Vollversammlung hatten gestern in New York 94 Länder dafür gestimmt. 73 Länder enthielten sich, 14 stimmten dagegen – neben Russland unter anderem China, der Iran und Kuba.

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