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Russland und die Ukraine haben sich heute gegenseitig die Schuld für die stockenden Friedensgespräche gegeben. Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, machte dafür einen „kompletten Unwillen der ukrainischen Unterhändler“ verantwortlich. Dagegen sagte ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, Putin sei nicht zu Verhandlungen bereit.

Die einzige Chance auf einen Frieden sei die „Zerstörung der russischen Besatzer“, schrieb Anton Geraschtschenko auf Telegram. Es werde allerdings vermutlich Monate dauern, bis Russland bereit sei, die Niederlage einzugestehen.

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Russland will das teilweise eroberte Gebiet Saporischschja in der Südostukraine künftig fest an sich binden. „Ich denke, die Perspektive der Region liegt darin, in unserer einträchtigen russischen Familie zu arbeiten“, sagte der russische Vizeregierungschef Marat Chusnullin bei einem Besuch in der von Russland besetzten Kleinstadt Melitopol.

Die Gebietshauptstadt Saporischschja selbst wird nach wie vor von ukrainischen Truppen kontrolliert. Er sei gekommen, um bei der Integration des Gebiets „maximale Hilfe“ zu leisten, meinte Chusnullin. Das Gebiet könne bei der Versorgung Russlands mit Baumaterialien helfen, da diese im Land fehlten, so der Regierungsbeamte.

Zugleich sagte er, das Anfang März von russischen Truppen eroberte Atomkraftwerk von Saporischschja – das leistungsstärkste in ganz Europa – solle die Ukraine künftig nur mit Strom versorgen, wenn diese dafür bezahle.

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US-Präsident Joe Biden hat die Anträge Finnlands und Schwedens zur Aufnahme in die NATO begrüßt und das Bekenntnis seiner Regierung zu dem Bündnis unterstrichen. Er unterstütze die „historischen Anträge“ nachdrücklich, teilte Biden heute mit. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem US-Kongress und den NATO-Verbündeten, „um Finnland und Schweden rasch in das stärkste Verteidigungsbündnis der Geschichte aufzunehmen“.

In der vom Weißen Haus verbreiteten Mitteilung des Präsidenten hieß es weiter, während die Anträge geprüft würden, würden die USA mit Finnland und Schweden zusammenarbeiten, um wachsam gegenüber Bedrohungen der gemeinsamen Sicherheit zu bleiben und Aggressionen entgegenzutreten. Biden empfängt morgen Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und den finnischen Präsidenten Sauli Niinistö im Weißen Haus in Washington.

„Die NATO garantiert die Sicherheit von einer Milliarde Menschen in Europa und Nordamerika – vereint durch unser gemeinsames Bekenntnis zu demokratischen Grundsätzen und unsere Vision von Frieden und Wohlstand in Europa und der ganzen Welt“, teilte Biden mit.

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Knapp drei Monate nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat heute in Kiew der erste Kriegsverbrecherprozess gegen einen russischen Soldaten begonnen. Der 21-jährige Wadim Schischimarin bekannte sich zum Auftakt vor einem Bezirksgericht in der ukrainischen Hauptstadt schuldig, einen unbewaffneten Zivilisten getötet zu haben. Ihm wird vorgeworfen, am 28. Februar im nordukrainischen Dorf Tschupachiwka aus einem gestohlenen Auto heraus einen unbewaffneten Zivilisten erschossen zu habe

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