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Kanada entkommt Trumps Zöllen – fürs Erste

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Nachdem Kanada wochenlang den Atem angehalten hatte, um sich auf einen möglichen Handelskrieg mit den USA vorzubereiten, kam am Montag die vorläufige Entwarnung: Donald Trump verschonte das Land vorerst vor den angedrohten Zöllen. Doch der Aufschub könnte nur von kurzer Dauer sein – denn Trump ließ wissen, dass die Abgaben jederzeit, spätestens aber am 1. Februar, in Kraft treten könnten.

Trump macht den Zoll-Hammer bereit

Der frischgebackene Präsident hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, mit Zöllen von 25 % auf kanadische und mexikanische Importe sowie 60 % auf chinesische Waren für „faire Bedingungen“ zu sorgen – oder zumindest für Schlagzeilen. Am Montag ordnete er eine komplette Überprüfung aller US-Handelsbeziehungen an, einschließlich der mit Kanada.

Premierminister Justin Trudeau reagierte gewohnt diplomatisch, ließ sich aber eine klare Warnung nicht nehmen: „Falls der Präsident sich für Zölle entscheidet, wird Kanada reagieren – und alles ist möglich.“

Kanadas sanfte Drohung und Trumps Wackelkurs

Während sich kanadische Offizielle zunächst über die Atempause freuten, blieb das Damoklesschwert der Zölle über ihren Köpfen hängen. Denn Trump, der sich offenbar ungern auf einen Plan festlegt, verkündete spätabends im Oval Office, dass eine Zoll-Keule von 25 % gegen Kanada und Mexiko weiterhin „auf dem Tisch“ liege.

Da Kanada etwa 75 % seiner Exporte in die USA schickt, wäre ein Handelskrieg mit dem großen Nachbarn ein harter Schlag. Doch Trudeau blieb cool und betonte, dass Kanada für die USA „ein sicherer, verlässlicher Partner in einer unsicheren Welt“ sei – eine charmante Umschreibung für „Bitte macht keinen Blödsinn“.

Kritische Rohstoffe oder Trumps Goldrausch?

In einem cleveren Versuch, Trump zu besänftigen, verwies Trudeau auf Kanadas Bodenschätze, darunter Energie und kritische Mineralien, die die USA für ihr Wachstum dringend benötigen. Ein Wink mit dem „Goldklumpen des 21. Jahrhunderts“, der Trump zum Nachdenken bringen könnte – oder ihn dazu veranlasst, eine eigene Mine zu kaufen.

Ottawa rüstet sich für den Ernstfall

Schon im Dezember hatte Kanada angekündigt, 1,3 Milliarden kanadische Dollar in verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an der US-Grenze zu investieren – wohl auch, um Trumps Vorwürfen zu begegnen, Kanada sei ein Einfallstor für illegale Migration und Drogenhandel.

Die kanadische Regierung bereitet sich zudem auf Gegenzölle in Milliardenhöhe vor. Außenministerin Mélanie Joly sprach bereits von der größten Handelsschlacht zwischen den USA und Kanada seit Jahrzehnten – was sich ein bisschen nach einer Netflix-Serie anhört, aber bitterer Ernst sein könnte.

Trump liebt Zölle – aber liebt ihn die Wirtschaft?

Während Trump Zölle als sein persönliches Allheilmittel für die US-Wirtschaft anpreist, warnen viele Ökonomen vor negativen Folgen: steigende Preise für Verbraucher, geschwächte Unternehmen und möglicherweise ein Bumerangeffekt durch ausländische Gegenmaßnahmen. Doch Trump wäre nicht Trump, wenn ihn das bremsen würde – schließlich geht es ihm um „America First“ und nicht um „Einkaufswagen voll“.

Ob Kanada letztendlich von den Strafzöllen verschont bleibt oder ob Trudeau demnächst mit Gegenzöllen auf Ahornsirup und Eishockeyschläger kontert, bleibt abzuwarten. Die nächsten Wochen könnten entscheiden, ob zwischen den Nachbarn ein neuer Handelskrieg oder doch nur eine weitere diplomatische Achterbahnfahrt folgt.

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