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Gigantischer Eisberg auf Kollisionskurs mit Südgeorgien – Gefahr für Pinguine und Robben

spalla67 (CC0), Pixabay
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Der größte Eisberg der Welt, bekannt als A23a, bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit auf die abgelegene britische Insel Südgeorgien zu. Sollte er dort auf Grund laufen oder zerbrechen, könnte dies schwerwiegende Folgen für die reiche Tierwelt der Insel haben – insbesondere für Pinguine und Robben, die auf freie Zugänge zu ihren Nahrungsgründen angewiesen sind.

Ein Eisriese in Bewegung

A23a ist ein wahrer Gigant: Ursprünglich hatte er eine Fläche von 3.900 Quadratkilometern – vergleichbar mit der Größe Cornwalls. Seitdem hat er sich auf 3.500 Quadratkilometer verkleinert, da sich große Eismassen von ihm lösen. Einige seiner Klippen ragen bis zu 400 Meter in die Höhe – höher als The Shard in London.

Der Eisberg kalbte bereits 1986 vom Filchner-Schelfeis in der Antarktis, blieb aber Jahrzehnte lang am Meeresboden stecken. Erst im Dezember 2023 brach er los und driftet nun in wärmere Gewässer, wo er weiter schmilzt und brüchiger wird.

Eine Bedrohung für die Tierwelt

Vergangene Ereignisse zeigen, dass riesige Eisberge Südgeorgien schwer treffen können. 2004 lief der Eisberg A38 vor der Insel auf Grund – mit katastrophalen Folgen. Tausende Pinguinküken und Robbenjunge starben, da große Eismassen ihnen den Weg zu ihren Futterplätzen versperrten.

Südgeorgien ist ein bedeutender Lebensraum für Königspinguine, Seeelefanten und Pelzrobben. Die Befürchtung: Falls A23a auf Grund läuft oder in riesige Fragmente zerbricht, könnten erneut ganze Kolonien bedroht sein.

Sorge bei Wissenschaftlern und Seefahrern

Nicht nur Biologen, sondern auch Seeleute und Fischer beobachten A23a mit Sorge. Die britische Royal Air Force (RAF) hat den Koloss bereits aus der Luft inspiziert, und Forscher weltweit verfolgen seine Bewegungen per Satellit.

Erfahrene Seefahrer wissen, dass Eisberge extrem unberechenbar sind. „Wir haben Suchscheinwerfer die ganze Nacht an, um das Eis zu sehen – es kann aus dem Nichts auftauchen“, erklärt Simon Wallace, Kapitän eines Schiffes der Regierung von Südgeorgien.

Vergangenes Jahr sorgte bereits Eisberg A76 für Aufsehen, als er sich Südgeorgien gefährlich näherte. Er zerfiel in Teile „so groß wie mehrere Wembley-Stadien“ und trieb noch monatelang durch das Gebiet.

Was bedeutet das für den Klimawandel?

Interessanterweise entstand A23a lange vor den heutigen Auswirkungen der Erderwärmung. Dennoch zeigen Forscher, dass steigende Meerestemperaturen die Antarktis destabilisieren, was in Zukunft vermehrt zur Abspaltung riesiger Eisberge führen könnte.

Bevor A23a schmilzt, hinterlässt er der Wissenschaft noch ein Geschenk: Forscher der British Antarctic Survey haben bereits Wasserproben vom Eisberg gesammelt. Diese Untersuchungen helfen zu verstehen, wie schmelzende Eisberge das Kohlenstoffgleichgewicht der Ozeane beeinflussen und möglicherweise sogar zur Speicherung von CO₂ beitragen.

Ungewisse Zukunft des Giganten

Ob A23a tatsächlich mit voller Wucht auf Südgeorgien trifft oder vorher auseinanderbricht, bleibt unklar. Doch schon jetzt sind große Teile des Eises als treibende Städte aus Eis in den Gewässern der Insel unterwegs – eine Herausforderung für Tiere, Forscher und Seefahrer gleichermaßen.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Südgeorgien glimpflich davonkommt – oder ob es erneut eine Naturkatastrophe erlebt.

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