Startseite Allgemeines Friedensgesäusel mit Putin? – Linke und AfD bitten zum Tanz mit dem Kreml
Allgemeines

Friedensgesäusel mit Putin? – Linke und AfD bitten zum Tanz mit dem Kreml

RyanMcGuire (CC0), Pixabay
Teilen

Kaum hat Wladimir Putin den nächsten PR-Versuchsballon steigen lassen und sich zu einem „Gespräch“ mit dem Westen bereiterklärt, melden sich zwei altbekannte Russland-Versteher aus dem politischen Paralleluniversum zu Wort: Linke und AfD.

Beide Parteien – sonst in fast allem grundverschieden – finden in ihrer Putin-Nähe plötzlich eine gemeinsame Linie: Reden. Und zwar mit dem Mann, der einen Angriffskrieg führt, Städte in Schutt legt und Diplomatie bislang mit Raketen verwechselt hat.

„Ein Anfang“, meint die Linke

Sören Pellmann, Fraktionschef der Linken, sieht in dem Gesprächsangebot aus Moskau einen „Anfang“. Einen Anfang wovon? Der nächsten Naivitätsoffensive? Man solle sich auf das Angebot einlassen, wenn auch nur ein „Hauch einer Chance“ auf Frieden bestehe. So als wäre Putin ein missverstandener Streitschlichter statt ein Kriegsverbrecher mit imperialen Allmachtsfantasien.

Dass die Bundesregierung angeblich „zu wenig Diplomatie versucht“ habe, klingt wie aus dem Kreml-Propagandaheft. Als hätte man nicht unzählige Gespräche, Telefonate, Gipfel und Vermittlungsversuche durchgezogen – nur um festzustellen, dass man mit einem Autokraten, der lügt, täuscht und marschiert, eben schlecht verhandeln kann.

AfD: Verantwortung im Kreml suchen

Auch Markus Frohnmaier (AfD), bekannt für seine wohlwollenden Töne gegenüber Moskau, lässt nicht locker: Der Kanzler solle das „Angebot sachlich und verantwortungsvoll prüfen“. Als wäre die AfD plötzlich die Stimme der Vernunft – und nicht jene Partei, die Putins Narrativ regelmäßig in die Bundestagsprotokolle träufelt wie altes Motoröl.

Wenn Putin ein Mikrofon findet und das Wort „Gespräch“ in den Mund nimmt, wird das von dieser Seite sofort als Wendepunkt gefeiert. Dass solche „Gespräche“ in Putins Weltbild bestenfalls taktische Atempause bedeuten – geschenkt.

Appeasement reloaded?

Während die Ukraine unter Dauerbeschuss steht, wird in Berlin ernsthaft darüber diskutiert, ob man „den Kontakt suchen“ sollte – mit einem Mann, der täglich zeigt, was er von westlichen Prinzipien hält: nichts.

Was bleibt, ist die alte Erkenntnis: Wer mit dem Kreml kuschelt, braucht sich über kalte Rückenschauer nicht wundern. Und wer glaubt, mit Putin könne man „vernünftig reden“, hat entweder den Kalender mit dem Märchenbuch verwechselt – oder findet Gefallen daran, wenn Autokraten die Gesprächsführung übernehmen.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Trump feiert Absetzung von Colberts „Late Show“ – CBS beendet Kultformat nach über 30 Jahren

Die „Late Show with Stephen Colbert“, eines der bekanntesten US-amerikanischen Late-Night-Formate, wird...

Allgemeines

„Willkommen vor Gericht – bitte mit Handschellen!“

In Amerika gehen die Uhren rückwärts – zumindest wenn es um Menschenrechte...

Allgemeines

USA: Bundesbeamte verhaften zunehmend Migranten – selbst mit laufenden Asylverfahren

In den Vereinigten Staaten spitzt sich der Umgang mit Migranten dramatisch zu:...

Allgemeines

Trump droht „Wall Street Journal“ mit Klage – Neue Wendung im Epstein-Skandal

Ein Bericht des Wall Street Journal vom 17. Juli 2025 sorgt für...