EZB: Pandemie legt Schwächen in Sanierungsplänen offen

Eine Benchmarkinganalyse der Europäischen Zentralbank aus dem Jahr 2020 hat gezeigt, dass die Banken ihre Sanierungspläne weiter verbessern müssen, um außergewöhnliche, systemweite Belastungen wie die Corona-Pandemie bewältigen zu können. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung der EZB zu den Sanierungsplänen 2019 der bedeutenden Institute (Significant InstitutionsSIs) unter ihrer Aufsicht hervor.

Die Analyse der EZB hat zum einen gezeigt, dass Pandemien die Gesamtsanierungskapazität (Overall Recovery CapacityORC) der Banken erheblich beeinträchtigen können, da die Umsetzbarkeit von Handlungsoptionen wie etwa Kapitalerhöhungen und der Verkauf von Tochtergesellschaften in einer systemweiten Krise stark eingeschränkt sein könnten.

Außerdem fand die EZB heraus, dass insbesondere die makroökonomischen und marktbasierten Sanierungsindikatoren zu rückwärtsgerichtet sind, um rechtzeitig vor problematischen Entwicklungen warnen zu können. Dazu zählten beispielsweise Indikatoren wie etwa die Veränderungen des Bruttoinlandsprodukts und Ratingherabstufungen. Eine gute Praxis einiger Banken bestehe darin, ihre internen Indikatoren-Dashboards mit ihren gemeinsamen Aufsichtsteams (Joint Supervisory TeamsJSTs) zu teilen, um diesen einen Überblick über die Indikatoren zu ermöglichen. In den JSTs arbeiten Aufseher der EZB mit nationalen Aufsehern – zum Beispiel aus der BaFin – zusammen.

Im zweiten Quartal 2021 will die EZB weitere Ergebnisse veröffentlichen. Auf die Sanierungspläne 2021 legt sie nach eigenem Bekunden besonderes Augenmerk.

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