Entlarvt

Falsche Behauptungen über das Coronavirus kursieren praktisch überall. Facebook etwa geht nun verstärkt gegen deren mitunter sehr gezielte Verbreitung vor. Am Donnerstag gab die Muttergesellschaft Meta die Sperre von Konten in Frankreich und Italien und vor allem in China bekannt. Dort war vor Monaten der falsche Biologe „Wilson Edwards“ mit seinen Verschwörungstheorien aufgetaucht.

Meta Platforms habe mehr als 500 Accounts eines „Desinformationsnetzwerks“ geschlossen, die „primär“ aus China stammten, berichtete die BBC am Donnerstag. Diese hätten vor allem „Fakten“ aus der Feder eines angeblichen Schweizer Biologen namens „Wilson Edwards“ weiterverbreitet. Kernaussage: Die USA würden die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus sabotieren. Die Schuld an der Pandemie solle China in die Schuhe geschoben werden.

Nur: „Wilson Edwards“, der im Sommer durch Facebook geisterte, existiert nicht. Die Schweizer Behörden jedenfalls kannten ihn nicht. Im August hatte sich die Schweizer Botschaft in China auf die Suche nach ihm gemacht. Ein Profil existierte früher auf Facebook, aktuell aber nicht mehr. Dasselbe gilt für Twitter. Das nunmehr lahmgelegte „Netzwerk“ habe vor allem englischsprachige Userinnen und User in den USA und Großbritannien und chinesischsprachige in Taiwan, Hongkong und Tibet, berichtete die BBC.

Chinesische Medien fielen auf Phantom herein

Der falsche Biologe war im Sommer aufgetaucht, konkret wurde auf „seinen“ Accounts behauptet, die USA würden Druck auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausüben, um besagte Ursachenforschung zum Virus SARS-CoV-2 zu hintertreiben. Staatsnahe chinesische Medien, die BBC nannte unter anderem „Shanghai Daily News“ und „Global Times“, fielen auf „Wilson Edwards“ herein und zitierten ihn.

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