Der graue Kapitalmarkt kann nicht zaubern

Gerade in der heutigen Zeit, seit es schwer fällt hohe Renditen zu erzielen, merkt dies nicht nur der weisse Kapitalmarkt, sondern auch der graue Kapitalmarkt. Bedenkt man noch, welche Provisionen hier oft auch heute noch bezahlt werden, dann darf man sich sicherlich die berechtigte Frage stellen, „wie die das überhaupt erwirtschaften“. Denn nochmals,  zaubern können die sicherlich auch nicht. Bei hohen Renditen bedeutet das auch immer das der Anleger ein hohes Risiko eingeht. Heute ist nahezu alles was über 5% angeboten wird an Rendite, sicherlich schon ein Produkt, wo man hinschauen muss, ob das die Plausibilität auch hergibt. Jeder, der sich für solch eine Kapitalanlage interessiert, sollte aus Eigenschutz die Frage eben nach der Plausibilität eines Angebtes immer stellen. Hat er das nicht getan, investiert und dann geht das schief, dann muss er sich sicherlich ein Mitverschulden anrechnen lassen. Lassen Sie uns doch mal ein Produkt des grauen Kapitalmarktes was mit 9% Zinsen angeboten wird, durchrehnen: So rechnen wir einmal ein Investment mit 10.000 Euro, die eben mit diesen 9% verzinst werden sollen. Rechnen wir mal 10% Emissiosnkosten und zusätzlich 10% Vertrieb ab, dann kommen wir auf einen verbleibenden Investitionsbetrag von 8.000 Euro. Hiermit muss der Emittent dann 900 Euro Zinsen erwirtschaften. Das bedeutet dann, dass eine Mindestrendite von 11,25% erreicht werden muss. Bedenkt man auch, dass er das investierte Geld irgendwann zurückbezahlen muss, welches er invetsiert hat, dann reden wir zum Beispiel bei einer Laufzeit 5 Jahren von rund 31%, die er jedes Jahr erzielen muss, wenn er eingezahltes Kapital und Zinsen korrekt zurückbezahlen will. Eine Rendite, die bei kaum einem Investment dann auch wirklich nachhaltig erzielbar sein dürfte. Ich denke darüber sind wir uns dann auch einig. Selbst 11,25% ist eine Menge Rendite, die dauerhaft unter heutigen Marktgesichtspunkten dann auch in anderen Größenordnungen zu erwirtschaften  halte ich dann doch für „Zauberei“. Da müssten dann schon einige Copperfields und Merlins in der Branche herumlaufen.

Was viele Investoren nicht bedenken, ist dass gerade Investments in den grauen Kapitalmarkt nahezu immer von einem Totalverlustrisko gezeichnet sind.

Sie fragen mit Recht, gibt es dann überhaupt noch ein sicheres Investment? Ja, das gibt es! Gold, Silber, Platin und auch Immobilien. Spinnt der Bremer jetzt? Das mögen einige, unter dem Gesichtspunkt des Skandals um die BWF Stiftung und um den sich möglicherweise neuen anbahnenden Skandal um das Unternehmen Expert Plus GmbH, denken. Auch hier muss man  sich das Investment  natürlich immer anschauen.  Kaufen Sie Barren Gold, Barren Silber, Barren Platin und legen das bei sich in den Safe, dann ist das aus meiner Sicht eine sichere Sache. Nicht der unbedingt der Renditehit, aber sicher. Bei Immobilien ist das ähnlich. Kauft man hier eine Immobilie deren Preis von einem vereidigten Gutachter bestätigt ist, dann sollte auch das in Ordnung sein.

10 Comments

  1. Der Geheilte Freitag, 26.06.2015 at 17:46 - Reply

    @Geronimo @KlausM

    Ich denke die Redaktion geht vom Super – Gau aus und unterstellt, bei nur 1 Jahr Laufzeit kündigt der Kunde und klagt auf Rückzahlung der Einlagesumme. Das unterstellt, da kommen Sie dann auf die Summen, zumindest rund.
    Allerdings war das Ursprungsthema der graue Kapitalmarkt. Und da ist es eben mal hellgrau, mal dunkelgrau genau wie weiss verblassen kann.
    Und um bei der Überschrift zu bleiben : Zauberei ist eine Illusion. Der Glaube daran und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
    Schönes Wochenende.

  2. KlausM Donnerstag, 25.06.2015 at 16:03 - Reply

    Wie Sie auf die 31% kommen, ist mir schleierhaft. Der Kunde legt 10.000 EUR an, 2.000 EUR gehen für Vertrieb usw. drauf – bleiben 8.000 EUR. 9% p.a. ohne Zinseszins bekommt er 5 Jahre lang auf die 10.000 EUR , also 4.500 EUR. Der Anbieter muß also insgesamt aus 8.000 EUR einen Gewinn von 6.500 EUR erwirtschaften (Zinsen + Vertriebskosten). Macht bei mir 16,25% p.a. ohne Zinseszins.

    Anmerkung der Redaktion:
    Er muss doch soviel erwirtschaften das er auch das einesetzte Kapital zurückbezahlen kann. Was hat der Kunde denn davon, wenn er nur seine Zinsen wiederbekommt?

    • KlausM Donnerstag, 25.06.2015 at 16:43 - Reply

      Das ist ja richtig. Erwirtschaftet werden müssen aber nur 6.500 EUR. Die 8.000 EUR sind ja nicht weg, sondern dienen nur als Arbeitsmasse aus welcher die Gewinne generiert werden. Somit würde der Kunde nach Ablauf der 5 Jahre insgesamt 14.500 EUR erhalten. Wie ist denn Ihr Rechenweg für die 31%?

      Anmerkung der Redaktion:
      Es ist ein ganz einfacher Rechenweg, der nur zu Darstellungszwecken angedacht war und ist. Geht das Investment über 5 Jahre dann muss man 20% der investierten Summe von Seiten des Emittenten zurücklegen um dann nach 5 Jahren die 100% zurückzahlen zu können, dies plus die Zinsrendite die erwirtschaftet werden müssen, dann kommen sie vereinfacht auf die Prozentzahl.

      • KlausM Freitag, 26.06.2015 at 07:45 - Reply

        Ok, hab ich verstanden – ist aber leider immer noch falsch. Was Sie berechnen, ist die durchschnittliche Ausschüttung p.a., hat aber mit der zu erwirtschaftenden Rendite nichts zu tun. Es müssen ja nicht zusätzlich zu den Zinsen die 10.000 EUR noch einmal komplett erwirtschaftet werden, sondern nur der Fehlbetrag von 2.000 EUR. Die 8.000 EUR sind ja bis zum Schluß noch da. Nach Ihrer Kalkulation wären die auch noch weg…;-)

        • Geronimo Freitag, 26.06.2015 at 10:29 - Reply

          Lassen sie es gut sein, die raffen es nicht, oder wollen es nicht schnallen. Wir beide haben es verstanden.

          • KlausM Freitag, 26.06.2015 at 12:09

            Na wenigstens einer ;-) Ich hab schon fast an mir gezweifelt :-)

      • old Tom Freitag, 26.06.2015 at 18:34 - Reply

        Vielleicht habe ich hier etwas falsch verstanden, aber meine Rechnung lautet wie folgt:

        8000 € (Anlagekapital), Ausschüttung über 5 Jahre 900 €, Rückzahlung 10.000 €
        Mein Volksrechner meint da brauche ich eine zinseszinsliche Rendite von 14,96 %.

        Ich weiß zwar nicht wie man diese erwirtschaften will, selbst noch seine laufenden Kosten erwirtschaftet und bei der Sache auch noch einen Gewinn macht, aber das hat ja nichts mit der kaufmännischen Rechnung zu tun.

        Viel Erfolg beim nachrechnen wünscht

        Old Tom

  3. Geronimo Donnerstag, 25.06.2015 at 14:32 - Reply

    Na ja, bei Edelmetallen bin ich bei ihnen, ganz klar. Bei Immobilien ist es doch so, viele Kleinanleger können und wollen sich deswegen nicht „verschulden“, denn das sollte man fairerweise sagen. Es gibt gute Investment, man muß halt suchen. Wie z.B…….das hätten sie jetzt gern oder? Nur soviel, sind über 20 Jahre am Markt, Eigenkapital ohne Ende, davon testierte stillen Reserven in zig-Millionen Höhe, Note Creditreform 1,8 Geschäftsberichte im Bundesanzeiger tiptop und da bekomme ich für 1 Jahr 7%, schon jahrelang. Können sie glauben oder nicht, mir kommt nichts anderes ins „Haus“.Sa

    • wo Donnerstag, 25.06.2015 at 21:14 - Reply

      Das wollen wir nun alle wissen wo es dieses Angebot dann gibt? Wer Vermittler sowie Kunde sucht nicht diese eierlegende wollmilchsau…

      • Geronimo Freitag, 26.06.2015 at 14:33 - Reply

        „Eierlegende wollmilchsau“ oder ein Wolpertinger, allein die Wortwahl zeigt, wer hier postet. Es hieße dann, um philosophisch zu bleiben,“ Perlen vor die Säue geworfen“.
        Findet das die Gnade der Redaktion?

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