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Comiczeichner warnt: Künstliche Intelligenz bedroht kreative Berufe

pencilparker (CC0), Pixabay
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Der britische Comiczeichner Nich Angell schlägt Alarm: Künstliche Intelligenz (KI) stelle eine ernsthafte Bedrohung für die Existenzgrundlage kreativer Menschen dar. „Die Technologie ist keine Hilfe – sie ist ein Ersatz“, warnt der Künstler, der sich auf Kindercomics und Rollenspiel-Abenteuer spezialisiert hat.

Angell befürchtet, dass KI-Modelle, die mit Millionen von Bildern und Stilen trainiert werden, seine künstlerische Handschrift imitieren können – ohne dass er selbst noch gebraucht wird. „Ich habe Jahre damit verbracht, meinen Stil zu entwickeln. Wenn eine Maschine das jetzt einfach reproduzieren kann – was ist mein Schaffen dann noch wert?“, fragt er besorgt.

In seinem Atelier in Gloucester arbeitet der Illustrator an seinem iPad, um fantastische Welten zu erschaffen – etwas, das für ihn ein zutiefst menschlicher Prozess ist. Doch genau diesen sieht er in Gefahr. KI-Generatoren, so Angell, würden nur das Endprodukt liefern, aber den eigentlichen kreativen Schöpfungsprozess ausblenden.

„Was Kunst so besonders macht, ist, dass sie von einem Menschen stammt“, erklärt er. „Man staunt nicht nur über das Bild, sondern darüber, dass ein Mensch es erschaffen hat – das berührt uns auf einer tieferen Ebene.“

Auch politisch sorgt das Thema für Diskussionen: Der britische Gesetzgeber hat kürzlich eine Änderung des „Data (Use and Access) Bill“ abgelehnt, die mehr Schutz für Künstler vor der Verwendung ihrer Werke durch KI-Trainingssysteme bringen sollte. Dabei hatte das Oberhaus – zum vierten Mal – mehr Transparenz beim Einsatz urheberrechtlich geschützter Werke durch Tech-Firmen gefordert.

Max Wilkinson, Angells Abgeordneter im britischen Parlament, betont: „Die Kreativwirtschaft bringt jährlich rund 124 Milliarden Pfund in die britische Wirtschaft. Wenn wir Künstlern ihre Rechte entziehen, nehmen wir ihnen die Grundlage, weiterhin Kunst zu schaffen.“

Auch international warnen Künstler wie Sir Elton John vor einem massiven Verlust an kultureller Vielfalt und künstlerischem Antrieb, sollte KI unreguliert bleiben.

Das zuständige Ministerium kündigte an, weiterführende Konsultationen zum Thema durchzuführen und Änderungen am Gesetz nur dann zuzulassen, wenn ein tragfähiger Schutz für Kreative gewährleistet sei.

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