Adcada GmbH: Forderungen an den vorläufigen Gläubigerausschuss und den Insolvenzverwalter Tobias Schulze.Rechtsanwalt Sascha Borowski sehen wir kritisch

Morgen soll die erste Sitzung des vorläufigen Gläubigerausschusses stattfinden. In Corona-Zeiten hoffen wir dann mal, dass dies eine virtuelle Gläubigerausschusssitzung wird, damit man sich nicht unnötigen Corona-Infektionsgefahren aussetzt.

Was der Insolvenzverwalter, Professor Tobias Schulze, dann zu sagen haben wird, das wird man nicht erfahren, denn Diskussionen im Gläubigerausschuss dürfen nicht nach außen verkündet werden. Ein altes Relikt, möglicherweise auch, weil man dadurch den Insolvenzverwalter schützen will. Möglicherweise könnte er ja auch etwas Falsches sagen, was ihm hinterher dann auf die Füße fallen könnte.

Trotzdem ist es für die betrogenen Anleger, denen nun ein Totalverlustrisiko ihres einbezahlten Kapitals droht, eigentlich ein Unding, denn gerade sie wollen doch jetzt wissen, auf was man sich denn eigentlich vorbereiten müsse. Auf einen Totalverlust ihres einbezahlten Kapitals oder sogar noch mehr?

Noch mehr könnte dann möglicherweise bedeuten, dass der Insolvenzverwalter sogar schon ausbezahlte Zinsen aus der Vergangenheit und zurückbezahlte Gelder zurückfordern könnte, wenn sich bei den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen herausstellt, dass es ein Schneeballsystem war. Heißt, das Unternehmen konnte nur aus neuen Anlegergeldern Zinsen und fällige Rückzahlungen an Altanleger leisten.

Wichtig wäre, einmal zu erfahren, welches Vermögen der Insolvenzverwalter da bis jetzt sichern konnte und Verfügungsgewalt hat. Schaut man sich die aktuellen Aktivitäten der Bentwischer Connection an, dann hat man doch schon das Gefühl, dass man den Insolvenzverwalter da möglicherweise an der Nase herumführt.

Gerade das Unternehmen fashion.zone ist ein trauriges Beispiel dafür, was sich die Bentwischer Connection da traut unter den Augen des Insolvenzverwalters.

Auch Marlene Kühn scheint ja nun bei der Bentwischer Truppe einen Einstieg gefunden zu haben und dies direkt als Geschäftsführerin. Mal schauen, ob sie das dann auch kann. Ehemalige Kollegen haben da Bedenken.

Nun gut. Hier sollte der Insolvenzverwalter aber einmal nachfragen, ob die neue Gesellschaft möglicherweise auf die alte adcada Gesellschaft adcada fashion aufbaut. Fragen kostet ja nichts.

Nun hat Benjamin Kühn sich ja für sein angeblich so tolles Geschäftsmodell feiern lassen. Sein Geschäftsmodell Einzelhändlern Kommissionsware zur Verfügung zu stellen. Da sollte der Insolvenzverwalter natürlich mal nachfragen, wo diese Ware ist bzw. ob da irgend jemand die Ware abgeholt hat kurz vor der Insolvenz. Ist ja alles möglich.

Dann wäre natürlich auch mal die Frage zu stellen, was mit dem Thema PR Maskenproduktion GmbH ist. Möglicherweise nutzt dieses Unternehmen von Patrick Röhl, früher mal adcadianer, ja hier Produktionsanlagen, die mit Geldern von adcada bezahlt wurden. Sollte der Insolvenzverwalter ja nun herausfinden können, wenn ihm die Unterlagen vorliegen, wovon wir natürlich ausgehen.

Die gleiche Frage sollte er natürlich um den gesamten Warenbestand stellen, jener Warenbestand, der wohl auch mit adcada-Anleger-Geldern erworben worden sein könnte.

Dann wäre sicherlich auch mal zu prüfen, wie das mit den Anlegergeldern gelaufen ist. Gab es hier ein Cashpooling oder ist das alles buchhalterisch sauber abgelaufen. Erste Erkenntnisse darüber kann er ja dann der Staatsanwaltschaft Rostock mitteilen.

Hier wäre auch wichtig, dass man von Seiten des Insolvenzverwalters eng mit der Rostocker Staatsanwaltschaft in einen Informationsaustausch geht, soweit dies unter Ermittlungsgesichtspunkten dann auch möglich ist.

Natürlich finden wir es toll, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine erste Gläubigerausschuss-Sitzung stattfindet, aber die Besetzung des Gläubigerausschusses finden wir dann schon sehr verwunderlich.

Hier hat der Insolvenzverwalter einen Rechtsanwalt eingesetzt, der unserer Kenntnis nach kaum Kenntnis vom eigentlichen Konstrukt acada hat und zudem fachlich unsere Zweifel geweckt hat, denn er war einer der Rechtsanwälte, der aus Unfähigkeit oder Unwissenheit etwas zum Vorgang adcada veröffentlicht hatte, was einfach unrichtig war. Solch einen Rechtsanwalt mit in den Gläubigerausschuss zu nehmen, finden wir dann schon unangemessen.

Gemeint ist Rechtsanwalt Sascha Borowski von der Kanzlei Buchalik-Brömmekamp aus Düsseldorf.

 

3 Comments

  1. Der Geheilte ... Sonntag, 25.10.2020 at 15:56 - Reply

    Interessant ist auch die Frage, ob das ganze Adcada – Konstrukt vom Postbooten und Super – Daddy nur zum Schein gegründet wude um Anlegern die Kohle abzuzocken, Stichwort : Postbote sagt, sind Sponsorengelder u.a. ( Den Unterschied von Sponsoren und Anlegern hat man in der Lehre zum Postboten wohl nicht gelehrt ) und / oder ob jemals überhaupt eine Gewinnerzielungsabsicht bestand. Dieser zu klärende Umstand ist auch in der strafrechtlichen Aufarbeitung des von den Kühn – Truppen verursachten Totalschadens nicht ganz unwichtig.

    • Johannes Sonntag, 25.10.2020 at 18:10 - Reply

      Mal den Teufel nicht an die Wand. Die Anleger machen sich jetzt schon in die Hose….Stellt sich ein Schneeballsystem heraus, müssen alle Anleger ihre Zinsen an den Insolvenzverwalter zurückzahlen.

      Auch Omi Gertrud, die zu Kühni Junior einen besonders netten Draht hatte und die bislang aufgrund ihrer geringen Rente von den Zinsen lebte und ihr eingelegtes Kapital nicht zurückbekommt, obwohl sie ständig nette Briefchen mit Einschreiben/Rückschein schreibt und versucht, dort anzurufen…..

      Dann wird es für den frischgebackenen Insolvenzverwalter besonders hässlich. Er muss das Anlegerdesaster nach außen verkaufen, ohne dass seine Reputation leidet. Der Gläubigerausschuss muss das ganze dann auch mittragen.

  2. Lothar Franzke Sonntag, 25.10.2020 at 15:13 - Reply

    Wie schrieb mir die Redaktion von „Diebewertung“ ? Da habe ich wohl gutes Geld dem schlechten hinterher geworfen!!! Kurz nach der Nachricht von der ADCADA-Insolvenz habe ich dann eine Berliner Anwaltskanzlei mit der Wahrnehmung meiner Interessen beauftragt. Da war ich wohl wieder mal zu voreilig! Und das bei ,meinem Alter und der angeblich hohen Lebenserfahrung! Bin gespannt, wie das nun weiter geht! Anwalt wechseln und wieder eine hohe Summe für Vorauskosten zahlen? Nee, geht nicht mehr! Bin gespannt, ob ich die Lösung am Ende noch erlebe. Schau´n wir mal!

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