Die von Präsident Donald Trump kürzlich verhängten globalen 10%-Zölle auf Importe treffen bald auch US-Supermärkte – und damit die Verbraucher direkt im Geldbeutel. Experten und Händler warnen: Die Preise für viele importierte Lebensmittel werden in den kommenden Wochen deutlich steigen.
Besonders betroffen sind:
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Meeresfrüchte (80 % der US-Verbrauchsmengen stammen aus Importen)
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Kaffee (ebenfalls 80 % Importanteil)
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Frisches Obst (59 % Importanteil)
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Käse, Nüsse, Schokolade, Konserven und verpackte Lebensmittel
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Plastik- und Aluminiumverpackungen
Preisanstiege bei frischen Lebensmitteln werden zuerst sichtbar, später folgen haltbare Produkte. Viele Unternehmen könnten außerdem auf „Shrinkflation“ setzen, also kleinere Verpackungsgrößen bei gleichem Preis, oder bestimmte Produkte ganz auslisten.
Betroffen sind vor allem kleinere Händler
Laut Experten werden kleine Lebensmittelhändler schneller und stärker Preisanpassungen vornehmen müssen als Riesen wie Walmart oder Costco. Diese verfügen über größere Lagerbestände und können Preisanstiege verzögert weitergeben.
Beispiele:
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Ein italienischer Importeur erhöhte bereits die Preise für Olivenöl und Balsamico-Essig um 20 %.
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Bei Bananen aus Guatemala steigt der Einkaufspreis wegen des neuen Zolls um 4 Cent pro Kiste.
Globale Lieferketten erschweren Alternativen
Das amerikanische Lebensmittelsystem ist eng mit internationalen Märkten verflochten. Viele Produkte wie Bananen, Kaffee oder bestimmte Meeresfrüchte können klimatisch gar nicht in den USA produziert werden – lokale Alternativen sind somit begrenzt.
Aktuell werden etwa 17 % aller Lebensmittel und Getränke in den USA importiert.
Leichte Entwarnung: Die wichtigsten Agrarlieferanten der USA, Mexiko und Kanada, sind von Trumps neuen Zöllen weitgehend ausgenommen, da der Handel weiterhin durch das USMCA-Freihandelsabkommen geregelt ist.
Auswirkungen auf das Kaufverhalten
Lebensmittelpreise sind seit 2021 bereits um rund 23 % gestiegen. Schon vor den neuen Zöllen zeigten sich Anzeichen, dass Verbraucher sparen:
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Weniger Käufe von Snacks bei Marken wie PepsiCo und Campbell.
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Mehr Wechsel zu günstigeren Eigenmarken der Supermärkte.
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Kleinere und gezieltere Einkäufe statt Großeinkäufe.
Fazit: Die neuen Zölle verschärfen den Druck auf US-Haushalte weiter – insbesondere auf einkommensschwache Haushalte, die einen größeren Teil ihres Budgets für Lebensmittel aufwenden müssen.
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