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Trump kündigt 20-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für Argentinien an – Lob und Kritik nach Treffen mit Präsident Milei

Conmongt (CC0), Pixabay
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US-Präsident Donald Trump hat dem wirtschaftlich schwer angeschlagenen Argentinien ein Hilfspaket in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar zugesagt. Der Schritt erfolgte nur wenige Tage, bevor Trump am Montag (14. Oktober) den argentinischen Präsidenten Javier Milei zu einem offiziellen Besuch im Weißen Haus empfing.

Politische Nähe zwischen Trump und Milei

Trump bezeichnete Milei bei dem Treffen als seinen „Lieblingspräsidenten“. Der argentinische Staatschef, ein bekennender „Anarcho-Kapitalist“, ist seit Dezember 2023 im Amt und verfolgt einen radikalen Sparkurs, der ihn international bekannt gemacht hat.

Milei ist für seine Auftritte mit einer Motorsäge berüchtigt, mit der er symbolisch den Staatsapparat „zerschneiden“ will. Seine Wirtschaftspolitik – geprägt von Deregulierung, massiven Ausgabenkürzungen und freiem Marktdenken – hat jedoch zu heftigen Turbulenzen geführt: Der Peso verliert rapide an Wert, Investoren fliehen aus dem Land, und die Inflation liegt weit über 200 Prozent.

Hilfspaket als „Währungs-Swap“

Nach Angaben von US-Finanzminister Scott Bessent erfolgt die Unterstützung nicht als klassischer Kredit, sondern in Form eines Währungs-Swaps zwischen der US-Notenbank und Argentiniens Zentralbank. Dabei sollen US-Dollar gegen Pesos getauscht werden, um Argentiniens Devisenreserven zu stützen und einen weiteren Währungsverfall zu verhindern.

Bessent betonte im Sender Fox News, es handle sich „nicht um ein Bailout“, sondern um eine strategische Maßnahme, um „die wirtschaftliche Stabilität in Südamerika“ zu sichern.

Hinter den Kulissen gilt das Abkommen jedoch auch als geopolitisches Signal: Washington will mit der Unterstützung sicherstellen, dass China seinen wachsenden Einfluss in Argentinien – etwa bei Rohstoffen wie Uran und Seltenen Erden – zurückdrängt.

Politische Dimension: Druck vor den argentinischen Zwischenwahlen

Die Finanzhilfe kommt nur wenige Wochen vor den argentinischen Parlamentswahlen, die als wichtiges Stimmungsbarometer für Mileis Regierung gelten.

Trump machte bei dem Treffen keinen Hehl daraus, dass die US-Unterstützung an Mileis Erfolg gekoppelt ist.

„Wir glauben, dass er gewinnen wird. Und wenn er gewinnt, werden wir sehr hilfreich sein. Wenn nicht, werden wir keine Zeit verschwenden“, sagte Trump beim Arbeitsessen im Weißen Haus.

Die Äußerung ließ die argentinischen Finanzmärkte laut Reuters kurzfristig abstürzen.

Kritik von Farmern und Demokraten

Der 20-Milliarden-Dollar-Deal stößt in den USA auf Widerstand – sowohl bei Landwirten als auch bei demokratischen Politikern.

Amerikanische Sojabauern befürchten, dass Argentinien mit frischem US-Geld noch stärker auf den globalen Agrarmärkten konkurrieren könnte. Der republikanische Senator Chuck Grassley kritisierte auf X:

„Warum sollte die USA Argentinien retten, während sie unseren größten Absatzmarkt in China übernehmen?“

Auch demokratische Abgeordnete attackierten den Präsidenten scharf. Angesichts des weiterhin andauernden Government Shutdowns werfen sie Trump vor, lieber Milliarden ins Ausland zu schicken, als US-Bediensteten ihre Löhne zu sichern.

Milei – der „verrückte Kapitalist“ aus Buenos Aires

Javier Milei, in Argentinien oft spöttisch „El Loco“ (der Verrückte) genannt, ist ein ehemaliger Ökonom, Fernsehkommentator und früher Sänger einer Rolling-Stones-Coverband. Er predigt einen kompromisslosen Anti-Staatskurs, schwärmt von Friedrich Hayek und Milton Friedman – und bezeichnet seine vier Hunde, die er nach Wirtschaftsnobelpreisträgern benannt hat, als seine „Kinder“ und „Berater“.

Im Wahlkampf versprach er, die argentinische Zentralbank abzuschaffen und den US-Dollar als Landeswährung einzuführen – ein Vorhaben, das er bislang nicht umgesetzt hat.

Zuletzt inszenierte er sich bei einer Großveranstaltung in Buenos Aires mit Buch, Rockkonzert und politischen Parolen. „Es mag nicht so aussehen, aber ich bin auch nur ein Mensch“, sagte er lächelnd vor 15.000 jubelnden Anhängern.

Fazit: Wirtschaftshilfe mit politischem Risiko

Mit der Finanzhilfe für Argentinien verfolgt Trump gleich mehrere Ziele: die Stabilisierung eines wirtschaftlich wankenden Landes, die Eindämmung chinesischen Einflusses in Südamerika – und die Stärkung eines ideologisch nahestehenden Verbündeten.

Doch der Schritt ist riskant: Ökonomisch bleibt unklar, ob der Dollar-Swap die argentinische Währung tatsächlich stützt. Politisch droht Trump innenpolitisch der Vorwurf, ausgerechnet inmitten eines US-Regierungsstillstands ein fremdes Land zu „retten“, während die eigene Verwaltung stillsteht.“


Kurz gesagt:
Ein US-Präsident unterstützt einen argentinischen Präsidenten, der sich selbst „Anarcho-Kapitalist“ nennt, mit 20 Milliarden Dollar – aus geopolitischen, wirtschaftlichen und wohl auch ideologischen Gründen. Die einen sehen darin strategische Weitsicht. Die anderen schlicht: Wahnsinn mit Methode.

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