Totalverlustrisiko: Ensemble Jägervorstadt-des Unternehmens Anlage Kapital AG mit einem nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in der Bilanz

Es ist wiederum ein Crowdinvestingprojekt, das Ensemble Jägervorstadt, das man hier auf den Seiten von EXPORO sehen kann, aber eines, bei dem man auch das Kleingedruckte genau lesen sollte.

Hier findet man zum Beispiel den Hinweis „Verpfändung des Kaufpreiskontos (nachrangig zur finanzierenden Bank)“. Was für eine Sicherheit ist das dann bitte, meine Damen und Herren vom Unternehmen EXPORO?

Das heißt doch in der Realität nichts anderes, als das es erst dann eine Sicherheit für den hier investierenden Kleinanleger gibt, wenn die Bank ihre „Schäflein im Trockenen“ hat.  Mal ehrlich, liebe Leser dieses Artikels, ist das dann wirklich eine Sicherheit für den Kleianleger, der hier investiert?

Was ist solch eine, wie hier aufgeführte, Bürgschaft dann WERT? Das kann man doch erst beurteilen, wenn man weiß, für was die Geschäftsführer sonst noch so gebürgt haben und wie vermögend die Herren dann sind, wenn es darauf ankommt? Auch das hört sich toll an in der Werbung, aber in der Realität hat das möglicherweise kaum eine Bedeutung.

Das Grundstück ist angekauft, die Baugenehmigung liegt vor und mit der Sanierung soll im 1.Quartal 2018 bereits begonnen werden.

  • Der Verkauf ist gestartet. Aktuell sind 9 Einheiten verkauft. Ein Vorabverkauf von 50 % ist Auszahlungsvoraussetzung für die Nachrangdarlehen.*
  • Verpfändung des Kaufpreiskontos (nachrangig zur finanzierenden Bank).*
  • Die Geschäftsführer der Nachrangdarlehensnehmerin geben eine notariell beglaubigte Bürgschaft für 100 % der Darlehenssumme zuzüglich Zinsen und Kosten zugunsten der Exporo Anleger ab.*
  • Maximallaufzeit: 31.01.2020 (ca. 24 Monate)**
  • Mindestlaufzeit: 30.04.2019 (ca. 15 Monate)**
  • Bis zu 15.000 Prämienmeilen bei Miles & More sichern.

* Das Investmentangebot ist trotz Einsatz dieser Sicherheiten mit Risiken verbunden. Genauere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte den Angebotsunterlagen, den dort aufgeführten Risikohinweisen sowie dem Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB).

** Das Investment der Exporo Anleger wird bis mindestens 30.04.2019 voll verzinst und maximal bis zum Laufzeitende am 28.02.2020. Bei frist- und formgerechter Kündigung bis zum 19.03.2019 der Emittentin kann sich die Laufzeit inkl. Verzinsung auf ca. 15 Monate bis zum 30.04.2019 verkürzen.

Zitat von der Webseite von EXPORO Ende

Schaut man sich dann noch die Bilanz des Unternehmens an was hier Kapital haben will, dann wird man dann nochmals Nachdenklicher, denn in dieser Bilanz gibt es einen nicht gedeckten Fehlbetrag:

AK Anlage und Kapital Deutschland AG

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016

Bilanz

AKTIVA

Euro Gesamtjahr/Stand
Euro
Euro Vorjahr
Euro
A. Anlagevermögen
I. Finanzanlagen 80.000,00 55.000,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 5.738.814,16 4.687.364,39
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 289.438,87 481.166,20
C. Rechnungsabgrenzungsposten 497.506,64 520.687,16
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 286.676,83 561.456,52
Summe Aktiva 6.892.436,50 6.305.674,27

PASSIVA

Euro Gesamtjahr/Stand
Euro
Euro Vorjahr
Euro
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 50.000,00 50.000,00
II. Gewinnvortrag/Verlustvortrag -611.456,52 -276.276,72
III. Jahresüberschuss 274.779,69 0,00
IV. Jahresfehlbetrag 0,00 -335.179,80
V. nicht gedeckter Fehlbetrag 286.676,83 561.456,52
VI. buchmäßiges Eigenkapital 0,00 0,00
B. Rückstellungen 7.500,00 6.300,00
C. Verbindlichkeiten 6.881.832,50 6.296.470,27
D. Rechnungsabgrenzungsposten 3.104,00 2.904,00
Summe Passiva 6.892.436,50 6.305.674,27

Anhang

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang, wurde nach den Rechnungslegungs-Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Die Gesellschaft rechnet gemäß § 267 Abs. 1 HGB zu den kleinen Kapitalgesellschaften, die hierfür geltenden Vereinfachungsregelungen wurden angewandt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde unverändert das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden nur bei entgeltlichem Erwerb zu Anschaffungskosten angesetzt. Das Sachanlagevermögen wird mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.

Die Abschreibungen werden nach Maßgabe der gewöhnlichen Nutzungsdauer gemäß den amtlichen AfA-Tabellen berechnet. Abschreibungen auf Zugänge an abnutzbaren Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden linear vorgenommen.

Die Zugänge an geringwertigen Wirtschaftsgütern, sofern sie selbstständig bewertbar und nutzbar sind, werden gemäß § 8 Abs. 1 KStG in Verbindung mit § 6 Abs. 2 EStG im Jahr der Anschaffung oder Herstellung in voller Höhe aufgelöst bzw. gemäß § 6 Abs. 2a EStG im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und in den folgenden vier Wirtschaftsjahren mit je 20% aufgelöst.

Die unter den Vorräten ausgewiesenen Bestände werden mit ihren Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nominalbeträgen bewertet.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Fremdwährungen werden zum Bilanzstichtagskurs umgerechnet.

Angaben zu Positionen der Bilanz und sonstige Angaben

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagespiegel. Die wesentlichen Beteiligungen im Sinne des § 271 Abs. 1 S. 3 HGB stellen sich detailliert wie folgt dar:

AK Gregor-Mendel-Straße 10 GmbH:

Nominalkapital: Euro 25.000,00
Beteiligung in %: 100,0
Jahresergebnis: Euro -9.319,14
Eigenkapital: Euro 13.437,30

AK Luitpoldstraße 23 GmbH:

Nominalkapital: Euro 25.000,00
Beteiligung in %: 100,0
Jahresergebnis: Euro -2.068,00
Eigenkapital: Euro 20.831,46

AK CvO 36 GmbH:

Nominalkapital: Euro 25.000,00
Beteiligung in %: 100,0
Jahresergebnis: Euro -834,31
Eigenkapital: Euro 24.165,69

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände zum 31. Dezember 2016 haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Im Gesamtbetrag zum 31. Dezember 2016 sind keine Forderungen gegenüber Aktionären in Höhe von Euro (Vorjahr: Euro 45.949,83) enthalten.

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt Euro 50.000,00.

In den Rückstellungen sind alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, wie sie nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich sind.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Im Gesamtbetrag zum 31. Dezember 2016 sind Verbindlichkeiten gegenüber Aktionären in Höhe von Euro 616.435,75 (Vorjahr: Euro 661.011,80) enthalten. Verbindlichkeiten in Höhe von Euro 0,00 haben eine Laufzeit von mehr als 5 Jahren.

Am Bilanzstichtag bestehen Eventualverbindlichkeiten nach § 251 HGB in Höhe von Euro 0,00.

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird unter Verweis auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Vorstand: Vorstandsvorsitzender

Dr. Thomas Heilmann, Dipl.-Soziologe, Berlin

(bis 19. August 2016)

Roman Freytag, Kaufmann, Berlin

(seit 20. August 2016)

Aufsichtsrat: Jörg Peters, Dipl.-Kfm., Berlin

Rainer Kleinschmidt, Kaufmann (bis 19. August 2016)

Jan Menzel, Rechtsanwalt, Berlin (seit 20. August 2016)

Andreas Schmidt, Dipl.-Kfm., Berlin

 

Berlin, den 28. September 2017

gez. Roman Freytag – Vorstand

Die Feststellung bzw. Billigung des Jahresabschlusses erfolgte am: 28. September 2017

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