TMS Diensteleistungs GmbH – was Neues?

Bedrohte Anlegervermögen – Insolvenz bei Edelmetallhändlern

• Amtsgericht Berlin-Charlottenburg bestellt RA Thomas Kühn als vorläufigen Insolvenzverwalter für TMS Dienstleistungs GmbH und Europäische Vereinigung vereidigter Edelmetallhändler e. V.
• Zum Schutz und zur Information potenziell geschädigter Anleger und anderer Gläubiger errichtet Kühn ein Informationssystem
• Nach Polizeieinsatz: Staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Edelmetallhandels-Organisationen und Beschlagnahmungen

Berlin, 30. April 2015. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat die vorläufigen Insolvenzverfahren über die Vermögen der TMS Dienstleistungs GmbH (TMS) und der Europäischen Vereinigung vereidigter Edelmetallhändler e. V. (EVVE) angeordnet und Rechtsanwalt Thomas Kühn, Kanzlei Brinkmann & Partner, als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Kühn hat vom Gericht den Auftrag erhalten, durch Insolvenzgutachten die wirtschaftliche Lage von TMS und EVVE zu klären und die Gläubigerinteressen zu wahren.
Um alle Gläubiger und Anleger der insolventen Edelmetall-Händler zu erreichen, hat Kühn eine Informationsplattform errichtet, die ab sofort unter https://evve-tms.insolvenz-solution.de/ erreichbar ist. Auf der Informationsplattform stehen aktuelle Informationen und ab dem 7. Mai 2015 ein Registrierungssystem für Gläubiger von TMS und EVVE bereit.
„https://evve-tms.insolvenz-solution.de wird eine zentrale Rolle im vorläufigen Insolvenzverfahren von TMS und EVVE spielen. Die Seite wird Pflichtlektüre für betroffene Kunden, Lieferanten, Anleger und andere Gläubiger“, erläutert Kühn die Bedeutung der Informationsplattform.
Durch die Internetseite soll vor allem verhindert werden, dass Anleger durch fortgesetzte Zahlungen auf gegebenenfalls noch nicht bekannte Bankkonten geschädigt werden. Zahlreiche Kundendaten und Informationen über die Anzahl der bestehenden Bankkonten von TMS und EVVE sind unter anderem wegen laufender staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen nur eingeschränkt verfügbar. Eine direkte Kontaktaufnahme mit potenziell geschädigten Anlegern wird hierdurch erschwert.
Über TMS und EVVE
Beide Organisationen stehen im Verbund mit der (nicht rechtsfähigen) BWF-Stiftung, einer von dem Bund Deutscher Treuhandstiftungen e. V. geführten unselbständigen Stiftung. Die TMS hat im Wesentlichen keine eigenen Anleger. Ihr oblag der gesamte An- und Verkauf des Edelmetalls sowie dessen Lagerung und Bestandsverwaltung. Der EVVE hat Edelmetall-Anlageprodukte von 2009 bis 2012 mit unterschiedlichen Laufzeiten, und als Einzige neben Gold- auch Silber-Anlageprodukte vertrieben.
Nachdem die Staatsanwaltschaft das bei der TMS gelagerte Gold und Silber infolge eines Polizeieinsatzes am 25.02.2015 beschlagnahmt und das Amtsgericht Berlin-Tiergarten die Konten der
beteiligten Organisationen eingefroren hatte, meldeten TMS und EVVE wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz an.
Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg führt das vorläufige Insolvenzverfahren der TMS unter dem Aktenzeichen 36t IN 1891/15 und das vorläufige Insolvenzverfahren des EVVE unter dem Aktenzeichen 36e IN 1889/15.

6 Comments

  1. B.A Mittwoch, 06.05.2015 at 20:52 - Reply

    BWF= Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung

  2. Ehrlichehaut Mittwoch, 06.05.2015 at 15:47 - Reply

    Nunja das würde ja die Stellungnahme des Bundes deutscher Treuhandstiftungen eV. untermauern…TMS: Lagerung, Verwaltung Beschaffung

    Ich frage mich ehrlicherweise in wie weit die beiden Insolvenzverwalter miteinander kommunizieren? Sämtliche Unterlagen wurden doch beschlagnahmt? Warum har man da Probleme herauszufinden wer dort noch Verträge geschlossen hat?

  3. Burkhard Mittwoch, 06.05.2015 at 15:14 - Reply

    FRAGE -Was bedeutet das für uns BWF ANLEGER ???Bitte um Aufklärung,nicht jeder ist Jurist oder hat nach negativerfahrungen noch Bock auf einen vom Fach!

    • Ehrlichehaut Mittwoch, 06.05.2015 at 22:32 - Reply

      Ich würde sagen erstmal nichts…wir halten uns an die Infos des Insolvenzverwalters

  4. B.A Mittwoch, 06.05.2015 at 14:37 - Reply

    ich frage mich doch schon die ganze Zeit, wer das mit dem Falschgold aufgebracht hat. Angeblich ein Oberstaatsanwalt. Das aber zu einem zeitpunkt, wo die Ecktheit noch gar nicht geprüft sein konnte. Allerdings eine offzielle Stellugnahme der Staatsanwaltschaft fehtl immer noch. Wurde etwa hier ein Betrug und das Vorhandensein von Falschgold lediglich von den Sensationsmedien erfunden??????????????????

  5. derPrüfer Mittwoch, 06.05.2015 at 13:07 - Reply

    Als Anleger bei der BWF-Stiftung fragen wir uns nun natürlich, was diese Verlautbarung an neuen Informationen enthält. Vielleicht folgende:
    Hier wird erstmals nicht von „angeblichem“ Gold gesprochen. Ein Zufall?
    Die Geschichte zieht offenbar immer weitere Kreise: Erstmals hören wir von der „EVVE“. Während die Daten über die BWF-Anleger mühelos auffindbar waren (siehe die bereits erfolgten Anschreiben von Graf Brockdorff), scheint es hier mit den Kundendaten Probleme zu geben.
    Grundsätzlich stellt sich uns die Frage: Was bedeutet diese neue Entwicklung für die BWF-Anleger?!

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