Service Telefonnummer

Manchmal sind die Servicetelefonnummern von Unternehmen nicht leicht auf ihrer Website zu finden. Wenn man versucht, über Suchmaschinen wie Google schnell an die Kontaktdaten zu gelangen, besteht die Gefahr, auf gefälschte Servicenummern zu stoßen. Über diese Fake-Nummern werden dann Geld und Daten gestohlen. Im Moment betrifft dies gefälschte Servicenummern der Fluglinie Ryanair. Eine Frau aus München hatte Flüge bei Ryanair gebucht und wollte telefonisch herausfinden, ob ihr Rückflug storniert wird, wenn sie den Hinflug nicht nutzt. Außerdem wollte sie am Telefon klären, ob es eine Möglichkeit zur Rückerstattung gibt.

Als die Frau im Internet nach den Kontaktdaten suchte, fand sie schnell eine vermeintliche Servicenummer und rief an. Sie gelangte zu einem Call Center – angeblich von Ryanair, wie sie dachte. In dem Telefonat versprach ihr eine Frau sofort eine Rückerstattung von 70 Euro. Dafür müsse sie nur zuerst eine App herunterladen, die Zugriff auf ihr Handy erlaubt.

„Danach begann ein Prozess, den ich im Nachhinein nicht verstehe“, sagt die Frau aus München. Sie folgte den Anweisungen der Person am Telefon vertrauensvoll, weil sie dachte, dass es sich um eine Mitarbeiterin handelt, die ihr helfen möchte.

Wie verlangt, lud die Frau die App herunter und wurde über einen Link zu einer Kryptowährungsplattform weitergeleitet, was sie damals aber nicht verstand. Dort musste sie sich mit ihrem Personalausweis und durch Gesichtserkennung identifizieren. Man versicherte ihr, dass dies der sicherste Weg sei, um ihre Rückerstattung zu erhalten.

Um zu sehen, ob alles funktioniert, sollte sie eine Testüberweisung vornehmen und Geld auf dieses neue Konto überweisen. Anfangs schien es nicht zu funktionieren, daher musste der Vorgang mehrmals wiederholt werden. Die Betrüger konnten über die App alles mitverfolgen, einschließlich der Eingabe von Passwörtern.

Am nächsten Tag stellte die Konsumentin fest, dass Geld von ihrem Bankkonto fehlte. Tatsächlich meldete sich ein angeblicher Call-Center-Mitarbeiter von Ryanair bei ihr und sprach von einem Missverständnis, das Geld werde sie zurückbekommen. Die gesamte Prozedur müsse aber zuerst mit einer anderen Kryprowährungsplattform wiederholt werden. Gesagt, getan, die Frau folgte auch dieser Anweisung.

Erst als sie sich gegenüber einer Freundin darüber beklagte, dass „die Ryanair-Mitarbeiter so mühsam und das Procedere so kompliziert“ seien, kam diese auf die Idee, dass es sich um Betrüger handeln könnte. Die Münchnerin erstattete Anzeige bei der Polizei und verständigte ihre Bank.

Leave A Comment