Propvest – das Portal das Investments empfiehlt aber selber ein 7-stelliges Minus erwirtschaftet

Published On: Samstag, 10.02.2024By Tags:

EPH Investment GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

der EPH Investment GmbH, Hamburg

1. Grundlagen und Geschäftsmodell der Gesellschaft

1.1 Beschreibung der Geschäftstätigkeit

Die EPH Investment GmbH mit Sitz in Hamburg („Gesellschaft“) ist eine der führenden Investment-Plattformen für sog. Crowdinvesting und versteht sich für ihre Kunden als zuverlässiger Partner im Bereich der digitalen Immobilieninvestments.

Gegenstand des Unternehmens ist das Erbringen von Wertpapierdienstleistungen in Form der Anlagenvermittlung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 3 WplG, der Anlageberatung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 4 WplG, der Abschlussvermittlung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 5 WplG und der Finanzportfolioverwaltung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 9 WplG.

Über die Plattformen www.exporo.de und www.propvest.de werden derzeit Wertpapiere in Form von Inhaberschuldverschreibungen sowie tokenbasierten Schuldverschreibungen (Anlagevermittlung; nachstehend „Vermittlung“) als auch die Verwaltung einzelner in Finanzinstrumente angelegter Vermögen für andere mit Entscheidungsspielraum (Finanzportfolioverwaltung; nachfolgend „Vermögensverwaltung“) vermittelt bzw. erbracht. Zudem wird den Anlegern ein eigener Handelsplatz auf den Plattformen geboten, um bestehende Investments zum Kauf bzw. Verkauf anzubieten. Der Hauptabsatzmarkt für die Geschäftstätigkeit, die sich vornehmlich an Privatkunden richtet, ist Deutschland.

Die Gesellschaft ist eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Exporo AG, Hamburg.

1.2 Erlaubnis gemäß § 15 WpIG (bis zum 15. Februar 2022 Erlaubnis nach § 32 KWG)

Die Gesellschaft ist ein Wertpapierinstitut im Sinne des § 15 Abs. 1 WpIG. Sie verfügt über die Erlaubnis gemäß § 15 WpIG für die Erbringung der folgenden Finanzdienstleistungen:

1.

Anlagenvermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG),

2.

Anlageberatung (§ 2 Abs. 2 Nr. 4 WpIG),

3.

Abschlussvermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 5 WpIG),

4.

Finanzportfoliovermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 9 WpIG).

Die Erlaubnis umfasst nicht das Recht, sich beim Erbringen von Finanzdienstleistungen Eigentum oder Besitz an Geldern oder Wertpapieren von Kunden zu verschaffen. Ebenfalls berechtigt die Erlaubnis nicht dazu, mit Finanzinstrumenten auf eigene Rechnung zu handeln.

2. Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat sich im Jahr 2022 angesichts der Energiekrise und der Lieferkettenprobleme als erfreulich widerstandsfähig erwiesen. Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes nahm das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr um 1,9 % zu. Damit ist die deutsche Wirtschaft trotz Ukraine-Krieg, Lieferkettenengpässen und Energiepreiskrise gewachsen. Gründe für den positiven Verlauf sind Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie sowie nachlassende Lieferengpässe. So hat der private Konsum mit einer Wachstumsrate von +4,6 % stark expandiert, da wieder Reisen, Restaurantbesuche, große Kulturveranstaltungen, Feste und Messen möglich waren.[1] Damit übertraf es wieder leicht den Vorpandemiestand. Das ist einem starken vierten Quartal zu verdanken, da sich die Lage an den Energiemärkten im Vergleich zum Sommer merklich entspannte. Zudem wurden weitere fiskalische Maßnahmen ergriffen, welche die privaten Haushalte und Unternehmen teilweise von hohen Energiekosten entlasten. Des Weiteren verloren die Lieferengpässe in Industrie und Bau an Gewicht. In der Folge hellte sich das Geschäftsklima im Verlauf des Quartals auf. Sowohl in der Industrie als auch im Bau stieg den bis November vorliegenden Daten zufolge die Produktion.[2]

Das erste Quartal des Jahres war geprägt von den Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine. Vor der Invasion hatte sich die wirtschaftliche Lage im ersten Quartal 2022 trotz der Omikron-Welle besser dargestellt als erwartet. Die Umsätze im Einzelhandel und im Gastgewerbe erholten sich im Januar etwas von dem kräftigen Rückgang im Dezember. Ausgelöst durch den russischen Einmarsch in die Ukraine verstärkte sich der bereits seit Längerem anhaltende Anstieg der internationalen Rohölnotierungen ab Ende Februar nochmals sprunghaft. Ein Fass der Sorte Brent kostete zwischenzeitlich 134 US-$ und lag damit um mehr als 37 % höher als vor dem 24. Februar 2022. Alles in allem könnte die Wirtschaftsleistung in Deutschland im ersten Quartal 2022 in etwa stagniert haben. Vor Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatten die Lieferengpässe in der Industrie wohl etwas nachgelassen. Zudem profitierte der Bau von der milden Witterung. Die Produktion lag im Januar und Februar in beiden Sektoren deutlich über den Ständen des Schlussvierteljahres 2021.[3]

Im zweiten Quartal stagnierte das saisonbereinigte reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) allerdings gegenüber dem Vorquartal (gemäß der Schnellmeldung des Statistischen Bundesamtes). Nachfrageseitig wurde die Wirtschaft im zweiten Quartal vor allem durch den privaten Konsum gestützt. Der Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen ging mit einem starken Anstieg der Konsumausgaben für zuvor eingeschränkte Dienstleistungen einher. Auch von den Exporten kamen positive Impulse. Die gewerblichen Investitionen in Ausrüstungen dürften sich wegen der hohen Unsicherheit und der Lieferengpässe nur wenig erhöht haben. Die Bauinvestitionen sanken allerdings wohl kräftig. Die Kreditentwicklung blieb aber gleichwohl robust. Der überaus kräftige Anstieg der saisonbereinigten harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI) setzte sich auch im Frühjahr fort. Energie verteuerte sich wegen der weiter anziehenden Rohölnotierungen. Diese Entwicklung überdeckte die vorübergehend gesenkten Steuern auf Kraftstoffe (Tankrabatt). Darüber hinaus wurden die Tarife für Strom und Gas im zweiten Quartal erneut deutlich angehoben. Die Preise für Nahrungsmittel und Industriegüter ohne Energie wurden noch etwas stärker als im Vorquartal heraufgesetzt. Bei Letzteren dürften vor allem gestiegene Rohstoffkosten und Angebotsengpässe eine Rolle gespielt haben. Dienstleistungen verteuerten sich bis Mai weiter spürbar. Im Juni gaben die Preise allerdings merklich nach. Dies geht auf die Einführung des Neun-Euro-Tickets zurück. Im Juli stiegen die Preise in saisonbereinigter Betrachtung gegenüber dem Vormonat erneut kräftig. Insbesondere Nahrungsmittel verteuerten sich weiterhin sehr stark. Die Energiepreise sanken nicht, obwohl die Umlage für Erneuerbare Energien (EEG-Umlage) abgeschafft wurde und die Rohölpreise nachgaben. Dies wurde vor allem durch höhere Gaspreise kompensiert. Gegenüber dem Vorjahr weitete sich die Teuerungsrate insgesamt von 8,2 % auf 8,5 % aus.[4]

Im dritten Vierteljahr 2022 ist die Wirtschaftsleistung im Verlauf des Quartals rückläufig gewesen. Industrie und Bau steigerten den bis August verfügbaren Angaben zufolge ihre Produktion etwas. Zudem sorgte der Wegfall der meisten Corona-Schutzmaßnahmen in manchen Dienstleistungsbranchen wohl noch für positive Impulse. Im Einzelhandel gingen die preisbereinigten Umsätze dagegen etwas zurück. Die Produktionszahlen für Oktober überraschten aber positiv. Dies gilt vor allem für das Bauhauptgewerbe, das trotz stark rückläufiger Auftragseingänge ein merkliches Plus verbuchte. Die Industrie hielt ihre Produktion in etwa auf dem Niveau des Sommers, obwohl die energieintensiven Branchen weiter deutlich schrumpften. Im Einzelhandel gingen die Umsätze hingegen weiter kräftig zurück – sowohl nominal als auch in realer Rechnung. Die Verbraucherinnen und Verbraucher hielten sich bei ihren Käufen merklich zurück. Die hohe Teuerung mindert ihre Kaufkraft und die Sorge vor hohen Energiekosten lastet auf ihrer Kauflaune.[5]

Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im Schlussquartal 2022 in etwa stagniert haben und übertraf damit frühere Erwartungen. Die jüngsten Datenveröffentlichungen fielen insgesamt besser aus als in der Dezember-Projektion unterstellt worden war. Die hohe Inflation und Unsicherheit mit Blick auf den Ukrainekrieg lasteten im Herbstquartal zwar auf der Wirtschaft. Aber die Lage an den Energiemärkten entspannte sich im Vergleich zum Sommer merklich.[6]

Gesamtwirtschaftliche Tendenzen im Euroraum

Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten für den Euroraum haben sich 2022 etwas eingetrübt, wobei das Wachstum schwächer und die Inflation höher ist und länger anhält als erwartet. Das Wirtschaftswachstum war über den Sommer hinweg stärker als zuvor angenommen. Ursächlich hierfür war die Belebung der Aktivität im Dienstleistungssektor, die auf das Wiederhochfahren der Wirtschaft und auf staatliche Stützungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Allerdings belasten die anhaltende Energiekrise, die hohe Inflation, die erhöhte Unsicherheit, die weltweite Konjunkturabschwächung und die verschärften Finanzierungsbedingungen die Wirtschaftstätigkeit und haben bereits im dritten Quartal 2022 zu einer deutlichen Verlangsamung des realen BIP-Wachstums geführt. Im Zuge der fortsetzenden wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine und ihrer verstärkenden Wirkung auf den ausgeprägten Inflationsdruck ist das Verbraucher- und Unternehmervertrauen nach wie vor gedämpft. Gleichzeitig schwinden die real verfügbaren Einkommen und wird die Produktion durch den stark steigenden Kostendruck gedrosselt, insbesondere in energieintensiven Branchen.

Das Wirtschaftswachstum verlangsamte sich im dritten Quartal 2022 deutlich, da die starken Auswirkungen des Wiederhochfahrens der Wirtschaft und der nachlassenden Lieferkettenstörungen nach der Pandemie durch ein geringeres Vertrauen und höhere Importe sowie durch schwache Exporte und eine hohe Inflation gedämpft wurden.

Im Schlussquartal 2022 expandierte die europäische Wirtschaft aufgrund vielfältiger Belastungen weiterhin nur verhalten. Zu den wichtigsten Bremsfaktoren zählten die hohen Inflationsraten, die fortgesetzte geldpolitische Straffung in vielen Industrieländern und die europäische Energiekrise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine. Entsprechend fiel die wirtschaftliche Dynamik im Euroraum und im Vereinigten Königreich kraftlos aus.

Zum Jahresende 2022 hellte sich die Stimmung unter Unternehmern und Verbrauchern weltweit leicht auf. Dazu dürfte beigetragen haben, dass sich die europäische Energiekrise spürbar entspannte. Außerdem ließ der Inflationsdruck etwas nach. Vor diesem Hintergrund zogen zuletzt die Preise mancher Nichtenergierohstoffe wieder etwas an, darunter insbesondere jene von Industriemetallen. Die Energiepreise gaben zum Jahresende insgesamt jedoch deutlich nach. Die Sparanstrengungen europäischer Gasverbraucher trugen Früchte. Auch dank vergleichsweise milder Wintertemperaturen und hoher Flüssiggasimporte wird Europa wohl mit gut gefüllten Gasspeichern aus dem Winter herauskommen. Die europäischen Gaspreise im Großhandel sanken daher ab November 2022 stark.

Auf mittlere Sicht wird im Zuge einer Neuausrichtung am Energiemarkt erwartet, dass die Unsicherheit abnimmt und sich die Realeinkommen verbessern. Infolgedessen dürfte sich das Wirtschaftswachstum wieder erholen, wozu auch die anziehende Auslandsnachfrage und die Beseitigung der verbleibenden Lieferengpässe beiträgt, wenngleich die Finanzierungsbedingungen ungünstiger sind. Der Arbeitsmarkt dürfte angesichts der Arbeitskräftehortung vor dem Hintergrund eines nach wie vor erheblichen Arbeitskräftemangels relativ robust gegenüber der bevorstehenden milden Rezession bleiben.

Finanzmärkte

Die rekordhohen Inflationsraten prägten zusammen mit der fortgesetzten geldpolitischen Straffung beiderseits des Atlantiks die internationalen Finanzmärkte. Das makrofinanzielle Umfeld hat sich im Laufe des Jahres 2022 substanziell verschlechtert.

Es kam zu deutlichen Marktkorrekturen. Banken, Versicherer sowie Investmentfonds mussten Bewertungsverluste hinnehmen. Die Kreditvergabe wurde allerdings nicht eingeschränkt und das Finanzsystem hat seine Funktionen erfüllt. Dennoch bestehen hohe Abwärtsrisiken. Vor allem eine sich weiter verschärfende Energiekrise, die mit einem starken wirtschaftlichen Einbruch einhergeht, stellt ein Risikoszenario für das deutsche Finanzsystem dar. Das deutsche Finanzsystem ist gegenüber adversen Entwicklungen verwundbar. Die Verwundbarkeiten haben sich über mehrere Jahre aufgebaut. Hierzu haben das langandauernde Niedrigzinsumfeld und damit einhergehend vergleichsweise günstige Kredite, starkes Vermögenspreiswachstum sowie die wirtschaftlich insgesamt gute Entwicklung beigetragen.[7]

Die Renditen an den Staatsanleihemärkten zogen deutlich an, zumal wichtige Zentralbanken ihre Bereitschaft signalisierten, zur Erfüllung ihres Mandats die Zinsen weiter anzuheben. Die Federal Reserve erhöhte im Juli, September und November den Leitzins um jeweils 75 Basispunkte auf ein Zielband zwischen nun 3,75 % bis 4 %; das Eurosystem beschloss seit Juli Leitzinsanhebungen von insgesamt 200 Basispunkten. Außerdem erwarten die Marktteilnehmer, dass das Eurosystem bald die Reinvestitionen auslaufender Anleihen beendet. Zugleich rückten an den Finanzmärkten die Risiken einer expansiven Finanzpolitik in Zeiten einer erforderlichen geldpolitischen Straffung stärker in den Vordergrund. Im Vereinigten Königreich sorgten zunächst angekündigte und später wieder zurückgenommene, nicht gegenfinanzierte Steuersenkungen für einen abrupten Anstieg der Staatsanleiherenditen. Dies gefährdete aus Sicht der Bank of England die Finanzstabilität und veranlasste sie trotz ihres geldpolitischen Straffungskurses zu befristeten Käufen heimischer Staatsanleihen und weiteren Hilfsmaßnahmen. An den Aktienmärkten kam es nach den kräftigen Kursverlusten in den Vorquartalen zu einer Erholung. Die gestiegenen Zinsen und verfestigte Konjunkturzweifel wirkten zwar weiterhin kursdämpfend, seit dem Herbst 2022 stärkten aber vor allem in Europa Berichte über umfangreiche Flüssiggaslieferungen und hohe Gasspeicherstände wieder den Risikoappetit und Konjunkturoptimismus unter den Anlegern. Maßgeblich getrieben durch die geldpolitischen Straffungsimpulse des Eurosystems und der Federal Reserve verlor der Euro zum US-Dollar zunächst merklich an Wert, machte die Kursverluste in der Folge aber weitgehend wieder wett. Effektiv gewann der Euro hingegen an Wert. [8]

Darstellung des Marktumfeldes

Im Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre hat der deutsche Investmentfondssektor seine Fristentransformation verstärkt und die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer seiner Anlagen, also die Portfolioduration, deutlich ausgeweitet. Dies hat deutsche Fonds verwundbar gegenüber dem Zinsanstieg im Jahr 2022 gemacht. Im Zuge der Zinswende ist die mittlere Portfolioduration des Fondssektors seit Jahresbeginn um 15,9 % gesunken.[9] Dieser deutliche Rückgang lässt sich auf Verkäufe und vor allem auf die Verluste bei langlaufenden Anleihen zurückführen. Im September 2022 hielten Versicherer und Pensionseinrichtungen rund 42 % des Nettofondsvermögens des deutschen Investmentfondssektors. Offene Investmentfonds und Banken hielten hingegen nur 14 % und 9 %. Lediglich 27 % befanden sich im Besitz von Privathaushalten und nichtfinanziellen Unternehmen. Inländische Investmentgesellschaften verzeichneten im Berichtszeitraum einen Mittelzufluss in Höhe von EUR 11 Mrd. nach EUR 19 Mrd. im zweiten Quartal 2022. Die neuen Mittel kamen im Ergebnis ausschließlich den Spezialfonds zugute (EUR 13,5 Mrd.), welche institutionellen Investoren vorbehalten sind. Mit Blick auf die Anlageklassen konnten vor allem Gemischte Wertpapierfonds sowie Offene Immobilienfonds neue Anteile unterbringen (EUR 6 Mrd. bzw. EUR 4,5 Mrd.). Hingegen nahmen Rentenfonds Anteilscheine für per Saldo EUR 3 Mrd. zurück. Am deutschen Markt vertriebene Fonds ausländischer Gesellschaften akquirierten im dritten Quartal 2022 im Ergebnis kaum neue Mittel. Auf der Erwerberseite dominierten die heimischen Nichtbanken, die Anteilscheine für EUR 12,5 Mrd. in ihre Portfolios aufnahmen. Inländische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für netto EUR 0,5 Mrd., während gebietsfremde Investoren ihr Fondsengagement in Deutschland um EUR 1,5 Mrd. reduzierten.[10]

Die Produktion im Baugewerbe erhöhte sich im Sommer 2022 saisonbereinigt merklich gegenüber ihrem Wert des Frühjahrsquartals (+ 0,5 %). Dies ist dem Ausbaugewerbe zu verdanken, wohingegen die Produktion im Bauhauptgewerbe merklich nachließ. Die massiv erhöhten Baukosten und -preise und die gestiegenen Finanzierungskosten schwächten die Nachfrage wohl kräftig ab. Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ging im zweiten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal außerordentlich stark zurück (-13,5 %).[11]

Im Viertel Quartal 2022 ging die Produktion saisonbereinigt deutlich zurück (- 2,25 %). Dies lag an einem kräftigen Rückgang im Ausbaugewerbe. Im Bauhauptgewerbe stieg die Produktion dagegen. Im Mittel von Oktober und November erhöhte sich die Bauproduktion etwas gegenüber dem Vorquartal (+1 %). Während die Produktion im Bauhauptgewerbe kräftig zulegte, ging sie im Ausbaugewerbe spürbar zurück. Günstig wirkte auf die Bauproduktion im Oktober und November die für die Jahreszeit milde Witterung. Gestützt wurde die Bauaktivität im Herbstquartal wohl durch rückläufige Arbeitskräfte- und Materialknappheiten. Hohe Baupreise und gestiegene Zinsen lasteten dagegen weiterhin auf der Nachfrage nach Bauleistungen. Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe erhöhte sich im Oktober – bis dahin liegen Angaben vor – zwar kräftig, lag aber nach wie vor erheblich unter den Höchstständen des vierten Quartals 2021. Die Zahl der Baugenehmigungen ging weiter stark zurück. Die Auftragsbücher sind aber immer noch gut gefüllt.[12]

3. Wesentliche Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr

Die EPH Investment GmbH blickt – auch unter Berücksichtigung des makroökonomischen Umfeldes – auf ein nach Plan verlaufenes Geschäftsjahr zurück. Im Verlaufe des Geschäftsjahres 2022 konnte die Gesellschaft das vermittelte Volumen (Intermediated Capital) im Geschäftsbereich Anlagevermittlung im Vergleich zum Vorjahr stabilisieren. Die Provisionserlöse der Gesellschaft bewegten sich minimal unter Vorjahresniveau, sodass die Prognose der leicht steigenden Provisionserlöse nicht eingehalten werden konnte. Durch eine Kostenbasis auf Vorjahresniveau konnte ein mittleres 5-stelliges negatives Ergebnis erzielt werden, was der planmäßigen Erwartung entspricht.

Im Ergebnis wird das Geschäftsergebnis 2022 unter Berücksichtigung eines volatilen Marktumfeldes als zufriedenstellend beurteilt.

4. Darstellung der Lage der Gesellschaft

4.1 Darstellung der Vermögenslage

Die Bilanzsumme betrug zum Bilanzstichtag TEUR 5.117 (Vorjahr: TEUR 3.478). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert insbesondere aus der Erhöhung der Forderungen an Kreditinstitute. Die Aktivseite setzt sich im Wesentlichen aus Forderungen an Kreditinstitute i.H.v. TEUR 3.929 (Vorjahr: TEUR 1.716) und Forderungen an Kunden i.H.v. TEUR 1.170 (Vorjahr: TEUR 1.753) zusammen. Die Forderungsintensität[13] ist mit 99,7 % identisch zum Vorjahr.

Das bilanzielle Eigenkapital betrug am Bilanzstichtag TEUR 2.114 (Vorjahr: TEUR 2.176). Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus dem Jahresergebnis i. H. v. TEUR -62. Die Eigenkapitalquote[14] beträgt 41,3 % (Vorjahr: 62,5 %). Die Abweichung im Vergleich zum Vorjahr resultiert insbesondere aus der Erhöhung der sonstigen Verbindlichkeiten.

Seit dem 26. Juni 2021 gelten für kleine und mittlere Wertpapierinstitute die IFR und das WpIG. Zum 31. Dezember 2022 beträgt die harte Kern- sowie Eigenkapitalquote gemäß Artikel 13 IFR 251 %.

Die Eigenmittel- sowie Liquiditätsanforderungen werden zum 31. Dezember 2022 eingehalten. Die Gesellschaft tätigte im Geschäftsjahr keine Investitionen in das Sachanlagevermögen und in das immaterielle Vermögen. Das Sachanlagevermögen und das immaterielle Vermögen werden durch die Muttergesellschaft zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Es bestehen keine wesentlichen Investitionsverpflichtungen.

Sonstige Verbindlichkeiten bestehen i.H.v. TEUR 2.200 (Vorjahr: TEUR 637). Die Erhöhung besteht im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber der Muttergesellschaft aus Leistungsverrechnungen.

Die sonstigen Rückstellungen i.H.v. TEUR 515 (Vorjahr: TEUR 658) beinhalten insbesondere Rückstellungen für Depotbankgebühren, Rückstellungen für Provisionszahlungen an Kooperationspartner, Kosten für Jahresabschlusserstellung und -prüfung sowie für die Prüfung der Meldepflichten und Verhaltensregeln nach dem WpHG und WpIG.

Die Fremdkapitalquote[15] beträgt 58,7 % (Vorjahr: 37,5 %). Die Abweichung im Vergleich zum Vorjahr resultiert insbesondere aus den gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber der Muttergesellschaft.

4.2 Darstellung der Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2022 war die Liquiditätslage der Gesellschaft jederzeit geordnet und die Zahlungsfähigkeit war stets gewährleistet, u. a. vor dem Hintergrund der ausreichenden Guthaben bei Kreditinstituten.

4.3 Darstellung der Ertragslage und des Geschäftsergebnisses

Die Provisionserträge stammen hauptsächlich aus der Vermittlungstätigkeit. Sie reduzieren sich minimal von TEUR 4.994 auf TEUR 4.747.

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich auf TEUR 237 (Vorjahr: TEUR 313). Grund hierfür sind geringere Leistungsverrechnungen mit der Muttergesellschaft.

Die Provisionsaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr TEUR 2.559 (Vorjahr: TEUR 2.261). Grund hierfür sind erhöhte Marketing-Kosten zur Generierung von Neukunden.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 2.433 (Vorjahr: TEUR 2.988) und entsprechend damit dem Geschäftsverlauf.

Aufgrund des leicht gefallenen Geschäftsvolumens und der leicht gefallenen Kosten konnte der Jahresfehlbetrag i.H.v. TEUR 62 (Vorjahr: TEUR 58) stabilisiert werden.

4.4 Gesamteinschätzung

Die Kapitalstruktur der Gesellschaft ist, insbesondere aufgrund der von der Muttergesellschaft eingeräumten Zusage zur unterjährigen Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderung an die Eigenkapitalausstattung, solide. Die Liquiditätssituation ist geordnet. Im Verlaufe des Geschäftsjahres 2022 konnte die Gesellschaft das vermittelte Volumen (Intermediated Capital) und damit die Provisionserträge im Vergleich zum Vorjahresergebnis stabilisieren. Damit steht die Geschäftsentwicklung im Einklang mit der Planung, da auch das Geschäftsergebnis im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert werden konnte.

5. Chancen und Risikobericht

5.1 Risikobericht

5.1.1 Risikomanagementsystem

Die Gesellschaft verfügt über ein angemessenes System zur Risikosteuerung und Risikoüberwachung. Dieses System gewährleistet die Identifizierung, Beurteilung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken.

Verantwortlich für die Risikosteuerung und Risikoüberwachung ist die Geschäftsführung des Unternehmens. Regelmäßig und bei bedeutenden Geschäftsvorfällen wird eine Neueinschätzung der identifizierten Risiken vorgenommen. Bei Bedarf werden Maßnahmen zur Risikoreduktion eingeleitet. Die Risikocontrolling-Funktion in Anlehnung an die MaRisk sowie die operative Verantwortung für das Risikomanagement trägt die Geschäftsführung.

Wesentlicher Bestandteil des Risikomanagementsystems ist eine systematische, alle Unternehmensbereiche umfassende Risikoinventur. Die ermittelten Risiken werden anhand einer Risikomatrix hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkungen beurteilt und einer Risikoklasse zugeordnet. Dazu ist die Gesellschaft in das Risikomanagement der Exporo-Gruppe eingebunden.

Die Provisionserträge haben im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut keinen kostendeckenden Beitrag zur Deckung der laufenden Kosten der Gesellschaft erzielen können. Zudem befindet sich die Gesellschaft nach wie vor in einer Wachstumsphase. Insofern ist sie weiterhin von der Eigenkapitalfinanzierung abhängig und greift unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit zur Gesamtsteuerung der nachfolgend beschriebenen Risiken auf ein einfaches System der Kostenkontrolle und Planung der (Eigenkapital-)Finanzierung zurück.

Zentrale Überwachungs- und Kontrollfunktionen übernehmen die Funktionen Interne Revision, Compliance (MaComp und in Anlehnung an MaRisk) sowie Geldwäsche- und Kriminalprävention und der Datenschutzbeauftragte.

Die interne Revision ist an eine externe Wirtschaftsprüfungskanzlei ausgelagert. Hierfür besteht ein Prüfungsplan, der jährlich fortgeschrieben wird. Die Prüfungen werden demnach turnusmäßig durchgeführt. Es ist elementarer Bestandteil des Revisionssystems der Gesellschaft, Schwachstellen zeitnah zu erkennen, Maßnahmen zu empfehlen sowie zu prüfen, ob eine systematische Mängelbeseitigung erfolgt ist.

Die Compliance-Funktionen sowie die Geldwäsche- und Kriminalprävention überwachen und bewerten die im Unternehmen aufgestellten Grundsätze und eingerichteten Verfahren sowie die zur Behebung von Defiziten getroffenen Maßnahmen. Über ihre Erkenntnisse berichten sie regelmäßig an die Geschäftsleitung.

Die Bereiche Datenschutz und IT-Sicherheit werden im Rahmen gruppenübergreifender Prozesse für alle Gesellschaften der Exporo-Gruppe, somit auf für die EPH Investment GmbH sichergestellt. Über Ihre Erkenntnisse berichten die jeweiligen Funktionen regelmäßig an die Geschäftsleitung.

5.1.2 Wesentliche Risiken

Folgende Risiken sieht die Geschäftsführung als wesentlich für die Gesellschaft an:

(Eigenkapital-)Finanzierungsrisiko: Da sich die Gesellschaft nach wie vor in einer Wachstumsphase befindet, ist sie noch von der Eigenkapitalfinanzierung abhängig. Es besteht insofern das Risiko, dass die (Eigenkapital-)Finanzierung nicht rechtzeitig zur steten Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen oder zur Gewährleistung der Zahlungsfähigkeit gesichert werden kann. Vor diesem Hintergrund hat die Muttergesellschaft zugesichert, dafür Sorge zu tragen, dass die Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2023 auch unterjährig stets den aufsichtsrechtlichen Anforderungen entspricht.

Geschäftsrisiko/​Ertragsrisiko: Das Geschäftsrisiko bezeichnet das Risiko der Gesellschaft, die auflaufenden Aufwendungen nicht durch Erträge langfristig decken zu können. Dieses Risiko kann sich realisieren, wenn es der Gesellschaft nicht gelingt, ausreichende Provisionen aus der Vermittlungsleistung zu generieren. Das Geschäftsrisiko wird durch striktes Kostencontrolling gesteuert. Schon zur Erfüllung ihrer aufsichtsrechtlichen Vorgaben zur Eigenmittelunterlegung erfasst die Gesellschaft die laufenden Kosten. Die Geschäftsleitung vergleicht die laufenden Kosten kontinuierlich mit den erwarteten Erträgen und ergreift kurzfristig Gegenmaßnahmen, sofern aus Geschäftsrisiken Kostenreduzierungen und/​oder (Eigenkapital-)Finanzierungsrunden notwendig sind.

Operationelle Risiken aus dem Geschäftsmodell: Die Gesellschaft betreibt die Anlagevermittlung sowie Finanzportfolioverwaltung an überwiegend private Kunden. Es besteht das Risiko, dass das bestehende Geschäftsmodell, u. a. aufgrund von Reputationsschäden bei notleidenden Immobilienprojekten, aber auch aufgrund regulatorischer Entwicklungen, nicht mehr marktfähig ist. Es besteht auch das Risiko, dass die Geschäftsleitung wesentliche Entwicklungen und Trends im Finanzdienstleistungsbereich nicht rechtzeitig erkennt oder falsch einschätzt. Dadurch sind Strategieentscheidungen möglich, die eine langfristige Erreichung der Unternehmensziele erschweren oder sogar unmöglich machen. Die Gesellschaft wird sich durch fortwährende Marktbeobachtung über Veränderungen informieren. Auf Bedrohungen für das Geschäftsmodell und die Produkte und Dienstleistungen wird es reagieren und gegebenenfalls die erforderlichen Maßnahmen einleiten. Im Rahmen der kontinuierlichen Neufassung der Geschäfts- und Risikostrategie wird die Geschäftsleitung eine kritische Bewertung des Geschäftsmodells vornehmen sowie die Notwendigkeit von Änderungen im Geschäftsmodell besprechen und evaluieren.

Reputationsrisiko: Unter Reputationsrisiken werden im Allgemeinen solche Risiken gefasst, die die Reputation des Unternehmens nach Außen, sodann in der Öffentlichkeit gefährden können. Dies kann vor allem dann auftreten, wenn es zu Zweifeln über die Kompetenz und die Integrität der Gesellschaft kommt. Diese können durch Fehler in den Geschäftsprozessen, einer fehler- oder mangelhaften Leistungserbringung oder durch Misserfolge, die vom Kunden als Falschberatung wahrgenommen werden können, entstehen. Es wurden aber Maßnahmen getroffen, die diesem wesentlichen Risiko proaktiv entgegenwirken sollen. Dazu zählen vor allem die Einhaltung der Unternehmensziele und der Gesamtstrategie, die Verpflichtung aller Mitarbeiter zur Einhaltung aller für das Unternehmen relevanter rechtlicher Vorschriften sowie die Einhaltung der institutsinternen Regelungen.

Rechtliches Risiko: Im Bereich der rechtlichen Risiken sind vor allem die folgenden Risiken zu erörtern. Es können sich Risiken aus der Änderung und Erweiterung der für die Gesellschaft relevanten rechtlichen Vorschriften, oder aber erhöhte Anforderungen, komplizierte Umsetzbarkeit, Unsicherheit der vollständigen und korrekten Umsetzung, Unverhältnismäßigkeit zur Größe unseres Instituts sowie zu Art und Umfang unserer Geschäftstätigkeit ergeben. Insbesondere das deutsche Umsetzungsgesetz zur ECSP-VO, das Schwarmfinanzierungsbegleitgesetz, das seit Mitte 2021 in Kraft ist, stellt aus Sicht der Geschäftsleitung ein nicht unerhebliches Risiko für das Geschäftsmodell der Gesellschaft dar. Risiken können zudem aus Fehlern im Geschäftsprozess, fehlerhafter Leistungserbringung, Falschberatung, Kundenklagen, Haftungsrisiken, Schadensersatzforderungen und aus Fehlern in der Erfüllung formaler Anforderungen, z.B. der Erhebung und Dokumentation von Kundendaten. Dem wurde durch den Abschluss einer geeigneten Haftpflichtversicherung, Kommunikation von Risiken, Schulungen zu rechtlichen Anforderungen und Neuerungen zwecks Minimierung formaler Fehler und auch der Einrichtung eines angemessenen und wirksamen Beschwerdemanagements entgegengewirkt. Zudem besteht die Möglichkeit, im Bedarfsfall eine externe Rechtsberatung, wie auch Rechtsanwälte, hinzuzuziehen.

Personalrisiko: Der Bereich der Finanzdienstleistung hat Vertrauen der Kunden zur Voraussetzung, sodass sich realisierende Personalrisiken schnell die Reputation gefährden, Haftungsfälle begründen und zu aufsichtsrechtlichen Maßnahmen führen können. Aus diesem Grund steuert die Gesellschaft die Personalrisiken durch einen qualifizierten Personalauswahlprozess. In diesen Prozess können externe Dienstleister einbezogen werden. Mitarbeiter sollen durch regelmäßige Schulungen intern und extern stets die notwendige Qualifikation erhalten. Zur Steuerung, insbesondere der Motivation von ausgewählten Mitarbeitern, soll stets eine angemessene Vergütungspolitik unter Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen festgelegt und umgesetzt werden.

IT-Risiken: Informationssysteme, Netze und Organisationen sind gefährdet durch Cyber-Angriffe, Sabotage, Spionage und Vandalismus, aber auch Elementarschäden durch Wasser, Feuer sowie Katastrophen und andere Gefahren. Gesetzliche Regelungen fordern Schutzmaßnahmen für sensible Informationen. Der Begriff „Informationen“ wird hierbei sehr weit gefasst. Unabhängig vom Medium und dem Übertragungsmittel ist die Aufgabe der Informationssicherheit, diese Informationen angemessen vor der zunehmenden Zahl von Bedrohungen zu schützen. Nur so können die Risiken minimiert, der Geschäftsbetrieb gesichert und die Wettbewerbsfähigkeit, Rentabilität sowie die Chancen einer Organisation maximiert werden. Das gilt im besonderen Maße für Finanzdienstleistungen. Die Gesellschaft hat die zu erbringenden Leistungen für im Rahmen von Auslagerungen bezogene IT-Dienstleistungen vertraglich konkretisiert. Zur Überwachung der Einhaltung dieser Vereinbarungen wurden Kontrollen zur Steuerung und Überwachung eingerichtet.

Kriegerische Ereignisse: Die Gesellschaft hat die wirtschaftlichen Folgen der derzeitigen kriegerischen Handlungen in Europa in ihrer Finanzprognose abgebildet. Der weitere Vorgang dieser Handlungen und die Reaktion der Konsumenten darauf, insbesondere hinsichtlich ihrer Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten sowie der Veränderung ihres mittel- bis langfristigen Nutzerverhaltens, sind allerdings nicht final abschätzbar. Es besteht somit das Risiko, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der kriegerischen Ereignisse mittel- bis langfristig schwerwiegender sind als prognostiziert.

Nachhaltigkeitsrisiken: Die Gesellschaft prüft fortlaufend, ob Ihre Geschäftsstrategie den Nachhaltigkeitskriterien – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – entspricht und trägt für deren Einbindung in die Geschäftsstrategie Sorge. Darüber hinaus prüft die Gesellschaft fortlaufend, ob die von Ihr vermittelten Produkte der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Vermögensanlagen gerecht werden, und prüft im Bedarfsfall deren Aufnahme in das Produktportfolio.

Die nachfolgenden Risiken sieht die Geschäftsführung als von eher untergeordneter Bedeutung an:

Adressausfallrisiko: Unter Adressausfallrisiko wird das Risiko verstanden, dass bestimmte Forderungen und Außenstände bei bestimmten Adressen nicht mehr beizubringen sind, weil diese an Bonität verlieren oder gänzlich als Zahlungsadressat ausfallen. Die Gesellschaft legt ihre Eigenmittel nur bei Einlagenkreditinstituten mit hinreichender Bonität an. Das dahingehende Adressausfallrisiko ist deswegen vernachlässigbar. Darüber hinaus bestehen Ausfallrisiken bei Provisionsansprüchen gegenüber Produktpartnern im Fall einer Zahlungsunfähigkeit des jeweiligen Vertragspartners. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist eher gering und die Gefahr eines Totalausfalls ist durch Streuung auf mehrere Vertragspartner minimal. Die Auswirkung einzelner Ausfälle auf unser Unternehmen wäre durch betragsmäßige und zeitliche Begrenzung nicht gefährdend. Auch hier ist das dahingehende Adressausfallrisiko zu vernachlässigen.

Liquiditätsrisiko: Es werden keine Barmittel oder Einlagen von Kunden entgegengenommen. Das Institut ist nicht im Bereich des Einlagengeschäfts tätig. Das Institut hat jedoch sicherzustellen, dass es seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen kann. Zu diesem Zweck überwacht die Risikocontrolling-Funktion kontinuierlich die Bankkontostände und -kontobewegungen des Instituts. Zudem ist die Gesellschaft in die laufende Liquiditätsplanung der Muttergesellschaft einbezogen.

Marktpreisrisiko: Das Marktpreisrisiko bezeichnet mögliche Wertveränderungen der von der Gesellschaft gehaltenen Positionen als Folge der Veränderung von Marktpreisen einzelner Anlagen und umfasst das Zinsänderungsrisiko, Aktien- und Wertpapierkursrisiko, sonstige Preisrisiken sowie das Währungsrisiko. Die Gesellschaft hält keine Marktpositionen und ist nicht im Eigenhandel tätig. Sie hat sich als Nichthandelsbuchinstitut eingestuft. Vermögenswerte von Kunden nimmt sie nicht entgegen. Die Gesellschaft unterliegt daher keinen direkten Marktpreisrisiken.

5.1.3 Zusammenfassende Darstellung der Risikolage

Nach Einschätzung der Geschäftsleitung verfügt die Gesellschaft über angemessene Prozesse und Strukturen im Hinblick auf Risikomanagement und Compliance. Die (Eigenkapital-) Finanzierung der Gesellschaft ist gesichert, da die Muttergesellschaft zugesichert hat dafür Sorge zu tragen, dass die Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2023 auch unterjährig stets den aufsichtsrechtlichen Anforderungen entspricht. Zusammenfassend stehen die identifizierten Risiken einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft nicht entgegen.

5.2 Chancenbericht

Aus gesamtwirtschaftlicher und finanzmarkttechnischer Sicht sehen wir folgende Chancen für die von uns angebotenen Dienstleistungen:

Die weiterhin hohe Inflation könnte die Bereitschaft der Anleger weiter erhöhen, sich mit der Geldanlage in Immobilien inhaltlich auseinanderzusetzen und zudem die damit verbundenen Risiken zu tragen.

Die Fokussierung auf Produkte mit fixem Zinsversprechen kann die Ansprache bestehender und neuer Kundengruppen und damit das weitere Wachstum der Gesellschaft ermöglichen.

Eingetretene Vertrauensverluste der Verbraucher durch die Anlage in vermeintlich weniger volatile Titel, z.B. in Aktien des DAX40 könnte zu einer Verlagerung der zur Verfügung stehenden Mittel zu Gunsten unseres Geschäftsmodells führen.

Die Akzeptanz technologiebasierter und blockchain-basierter Lösungen – insbesondere im Privatkundengeschäft – hat in den letzten Jahren aufgrund der Finanzkrise und der zunehmenden Technologisierung aller Lebensbereiche zugenommen, so dass das Geschäftsmodell der Gesellschaft von dieser Entwicklung profitieren kann.

Eine weitere Automatisierung der Prozesse kann dazu führen, dass die Kosten gesenkt werden, um langfristig ein nachhaltiges Ergebnis erzielen zu können.

6. Prognosebericht

Die Bundesregierung geht in der Jahresprojektion für das Jahr 2023 von einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent aus. Die Ausgangslage zum Jahreswechsel stellt sich günstiger dar als in der Herbstprojektion angenommen. Trotzdem bestehen nach wie vor hohe Unsicherheiten für die deutsche Wirtschaft: der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und dessen wirtschaftliche Folgen, die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft, die anhaltend hohen Energie- und Verbraucherpreise sowie die Sicherstellung der zukünftigen Gasversorgung. Für die Verbraucherpreise erwartet die Bundesregierung einen Anstieg um 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Konsequenz hoher Energie- und Nahrungsmittelpreise wird auch in diesem Jahr mit zunächst hoher, wenn auch im Jahresverlauf deutlich rückläufiger Inflation zu rechnen sein. Der Höhepunkt der Inflationsentwicklung dürfte allerdings überschritten sein, wobei die staatlichen Hilfsmaßnahmen wie die Strom- und Gaspreisbremsen spürbare Entlastungen bringen. Dennoch werden die realen Einkommens- und Kaufkraftverluste für die Verbraucherinnen und Verbraucher trotz der preisdämpfenden staatlichen Maßnahmen bis weit in das Jahr 2023 spürbar bleiben und die binnenwirtschaftliche Entwicklung belasten.[16]

Auch im laufenden Jahr 2023 werden die Investitionsentscheidungen in den Unternehmen neben der globalen Wachstumsschwäche durch die Unsicherheiten im Zuge des Ukraine-Kriegs und dessen wirtschaftlichen Auswirkungen wie den Energiepreisanstieg und die Energieversorgungslage belastet.[17] Dadurch wird die Investitionstätigkeit in Deutschland für sich genommen spürbar gedämpft. Investitionen werden zudem von weiterhin bestehenden – wenn auch insgesamt nachlassenden – Materialknappheiten, fehlenden Fachkräften, Genehmigungsverfahren sowie steigenden Finanzierungskosten beeinträchtigt. Demgegenüber stehen ein hoher Auftragsbestand, eine gesamtwirtschaftlich insgesamt günstige Gewinnsituation und die Notwendigkeit zu zusätzlichen Investitionen im Rahmen der Transformation hin zu einer sozial-ökologischen und stärker digitalisierten Marktwirtschaft.[18]

Investitionen im Baugewerbe werden zwar weiter von der hohen Nachfrage nach Wohnraum, vor allem in den Ballungsräumen, gestützt. Auftragseingänge und Auftragsbestand weisen aber im Verlauf des vergangenen Jahres einen rückläufigen Trend auf. Neben den Baukosten und der Materialknappheit dämpft auch der zunehmende Fachkräftemangel die Bautätigkeit. Diese Umstände sorgen dafür, dass die Bauinvestitionen im laufenden Jahr preisbereinigt erneut um 2,8 % sinken dürften. Insgesamt erwartet die Bundesregierung für das Jahr 2023 preisbereinigt eine Stagnation der gesamten Bruttoanlageinvestitionen (+0,0 %). Die Investitionsquote – d. h. die nominalen Bruttoanlageinvestitionen in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt – dürfte von 22,6 % im Jahr 2022 auf 22,4 % fallen.[19]

Aus dieser schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage, ergeben sich jedoch generell günstige Investitions- und Gewinnchancen. Die Gesellschaft plant diese für sich nutzen, um weiteren Wachstum aus der weiterhin hohen Nachfrage im Immobilienmarkt zu generieren und die starke eigene Marktposition weiter auszubauen.

Für das Segment Crowdinvesting wird für 2023 mit einer Steigerung des Transaktionsvolumens von 4,4 % auf EUR 1,07 Mrd. gerechnet[20].

Die Zielsetzung für die kommenden Jahre lautet nach wie vor, die bestehenden Anleger zu halten, neue Anleger zu gewinnen und die Gesellschaft durch weitere Automation und die Fokussierung auf Wachtsumsbereiche noch effizienter aufzustellen. Dabei stellen wir uns dem zunehmenden Wettbewerb sowie den weiter steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Die Umsetzung der ECSP-VO zum Herbst des Geschäftsjahres 2023 wird dabei im Mittelpunkt stehen.

Die Geschäftsleitung der EPH Investment GmbH beurteilt die wirtschaftliche Entwicklung und die Chancen für das Geschäftsjahr 2023 aufgrund der Erfahrungswerte der letzten Geschäftsjahre neutral bis vorsichtig optimistisch.

Unter Berücksichtigung der Langzeitfolgen der kriegerischen Ereignisse in der Ukraine auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa sieht die Gesellschaft die Bodenbildung in der Entwicklung der Immobilienbranche spätestens im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2023 erreicht.

Dann sollten sich das Preisniveau der hohen Inflation, den steigende Baukosten sowie dem aktuellen Zinsniveau angepasst haben.

Durch die Fokussierung auf Wachstumsbereiche, die fortlaufende Verbesserung und Optimierung der Service- und Investitionsprozesse sowie durch die oben genannten makroökonomischen Faktoren stehen Stabilisierung und Konsolidierung im Geschäftsjahr 2023 bei der EPH Investment GmbH im Fokus.

Vor diesem Hintergrund erwartet die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 Provisionserträge auf vergleichbarem Niveau. Da ein weiterer Anstieg der Kosten aufgrund steigender werblicher und operativer Kosten abzusehen ist, wird ein negatives Jahresergebnis im niedrigen bis mittleren 6-stelligen Bereich erwartet, was der planmäßigen Entwicklung entspricht.

 

Hamburg, 30. März 2023

EPH Investment GmbH

Patrick Hartmann, Geschäftsführer

Herman Tange, Geschäftsführer

[1] https:/​/​www.bundesfinanzministerium.de/​Monatsberichte/​2023/​01/​Inhalte/​Kapitel-4-Wirtschafts-und-Finanzlage/​4-1-konjunkturentwicklung-aus-finanzpolitischer-sicht-pdf.pdf?_​_​blob=publicationFile&v=4 (Monatsbericht des BMF – Januar 2023, Seite 1)

[2] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​904850/​673e78acfa50fe878b531c249dcdc09e/​mL/​2023-02-konjunktur-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – Februar 2023, Seite 51)

[3] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​887324/​8e85365ad888f832836342ecf0d1b108/​mL/​2022-03-monatsbericht-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – März 2022, Seite 7ff.)

[4] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​895886/​addcfb923193ca1e07e657dfc0d01b30/​mL/​2022-08-monatsbericht-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – März 2022, Seite 7ff.)

[5] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​895890/​21ca496375acb5acea78bae3f00f2760/​mL/​2022-12-monatsbericht-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – Dezember 2022, Seite 5)

[6] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​903314/​06e0e879c8517b8c11aa8a03ae1df3ff/​mL/​2023-01-monatsbericht-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – Januar 2023, Seite 5)

[7] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​900586/​25b2fd617a54cd15acde7b89fb8268c3/​mL/​2022-finanzstabilitaetsbericht-data.pdf (Finanzstabilitätsbericht 2022, Seite 16)

[8] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​891244/​4bc5a021acce53db8bde895c504f0378/​mL/​2022-05-monatsbericht-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – Mai 2022, Seite 6)

[9] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​900586/​25b2fd617a54cd15acde7b89fb8268c3/​mL/​2022-finanzstabilitaetsbericht-data.pdf (Finanzstabilitätsbericht 2022, Seite 69)

[10] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​900676/​92087e7ec9e4805645c26c03ec28573a/​mL/​2022-11-finanzmaerkte-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – November 2022, Seite 48)

[11] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​900676/​92087e7ec9e4805645c26c03ec28573a/​mL/​2022-11-finanzmaerkte-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – November 2022, Seite 51)

[12] https:/​/​www.bundesbank.de/​resource/​blob/​895890/​21ca496375acb5acea78bae3f00f2760/​mL/​2022-12-monatsbericht-data.pdf (Monatsbericht Deutsche Bundesbank – Dezember 2022, Seite 7)

[13] Berechnung der Forderungsintensität: Forderungen /​ Gesamtvermögen

[14] Berechnung der Eigenkapitalquote: Eigenkapital /​ Gesamtkapital

[15] Berechnung der Fremdkapitalquote: Fremdkapital /​ Gesamtkapital

[16] https:/​/​www.bmwk.de/​Redaktion/​DE/​Publikationen/​Wirtschaft/​jahreswirtschaftsbericht-2023.pdf?_​_​blob=publicationFile&v=10 (Jahreswirtschaftsbericht 2023, S. 135 f.)

[17] Grömling, Michael, 2023, Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Weltwirtschaft – IW-Schätzung der Größenordnungen, IW-Kurzbericht, Nr. 12, Köln

[18] https:/​/​www.bmwk.de/​Redaktion/​DE/​Publikationen/​Wirtschaft/​jahreswirtschaftsbericht-2023.pdf?_​_​blob=publicationFile&v=10 (Jahreswirtschaftsbericht 2023, S. 137 f.)

[19] https:/​/​zia-deutschland.de/​wp-content/​uploads/​2023/​02/​Fruehjahrsgutachten-2023.pdf (Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft 2023, Zentraler Immobilien Ausschuss)

[20] https:/​/​de.statista.com/​outlook/​dmo/​fintech/​digital-capital-raising/​crowdfunding/​weltweit?currency=eur

Bilanz

Aktiva

31.12.2022
EUR
31.12.2021
EUR
3. Forderungen an Kreditinstitute 3.929.138,11 1.715.929,25
a) täglich fällig 3.929.138,11 1.715.929,25
4. Forderungen an Kunden 1.170.307,13 1.752.910,37
14. Sonstige Vermögensgegenstände 16.151,03 9.582,50
15. Rechnungsabgrenzungsposten 1.325,85 0,00
Summe der Aktiva 5.116.922,12 3.478.422,12

Passiva

31.12.2022
EUR
31.12.2021
EUR
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 288.058,48 8.217,20
b) andere Verbindlichkeiten 288.058,48 8.217,20
ba) täglich fällig 288.058,48 8.217,20
5. Sonstige Verbindlichkeiten 2.199.910,85 637.108,49
7. Rückstellungen 514.808,22 657.504,07
c) andere Rückstellungen 514.808,22 657.504,07
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 319,86 0,00
12. Eigenkapital 2.113.824,71 2.175.592,36
a) Eingefordertes Kapital 50.000,00 50.000,00
Gezeichnetes Kapital 50.000,00 50.000,00
b) Kapitalrücklage 3.250.000,00 3.250.000,00
d) Bilanzverlust 1.186.175,29 1.124.407,64
Summe der Passiva 5.116.922,12 3.478.422,12

Gewinn- und Verlustrechnung

1.1.2022 – 31.12.2022
EUR
1.1.2021 – 31.12.2021
EUR
1. Zinserträge 28.368,92 31.564,22
a) aus Kredit- und Geldmarktgeschäften 28.368,92 31.564,22
2. Zinsaufwendungen 31.055,76 722,93
Ergebnis 1. – 2. -2.686,84 30.841,29
5. Provisionserträge 4.746.619,32 4.994.467,86
6. Provisionsaufwendungen 2.559.315,63 2.261.461,41
Ergebnis 5. – 6. 2.187.303,69 2.733.006,45
8. Sonstige betriebliche Erträge 237.169,61 312.744,70
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 2.433.299,00 2.987.714,48
a) Personalaufwand 1.253.096,53 1.618.856,93
aa) Löhne und Gehälter 1.081.820,34 1.386.141,67
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 171.276,19 232.715,26
b) andere Verwaltungsaufwendungen 1.180.202,47 1.368.857,55
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 50.255,11 108.633,01
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 37.800,46
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere 0,00 37.800,46
Ergebnis -13. + 14. 0,00 -37.800,46
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -61.767,65 -57.555,51
27. Jahresfehlbetrag 61.767,65 57.555,51
28. Verlustvortrag aus dem Vorjahr 1.124.407,64 1.066.852,13
Ergebnis 27. bis 28b. -1.186.175,29 -1.124.407,64
Ergebnis 27. bis 29. -1.186.175,29 -1.124.407,64
Ergebnis 27. bis 30. -1.186.175,29 -1.124.407,64
Ergebnis 27. bis 31. -1.186.175,29 -1.124.407,64
Ergebnis 27. bis 32. -1.186.175,29 -1.124.407,64
34. Bilanzverlust 1.186.175,29 1.124.407,64

Anhangangaben

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

EPH Investment GmbH, Hamburg

I. ALLGEMEINE ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft

Die EPH Investment GmbH, Hamburg (nachfolgend auch „Gesellschaft“ genannt), hat ihren Sitz in Hamburg und ist im Handelsregister B des Amtsgerichts Hamburg unter dem Geschäftszeichen HRB 146341 eingetragen.

Gegenstand des Unternehmens

Gegenstand des Unternehmens ist das Erbringen von Wertpapierdienstleistungen in Form der Anlagenvermittlung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 3 WplG, der Anlageberatung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 4 WplG, der Abschlussvermittlung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 5 WplG und der Finanzportfolioverwaltung i.S.d. § 2 Abs. 2 Nr. 9 WplG.

Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an gleichartigen oder ähnlichen Unternehmen zu beteiligen, solche zu erwerben und Zweigniederlassungen zu errichten.

Grundsätze zum Jahresabschluss

Die EPH Investment GmbH ist ein Finanzdienstleistungsinstitut nach § 1 Abs. 1a KWG, ab dem 14.02.2022 ein Wertpapierinstitut § 2 Abs. 1 WpIG. Sie stellt den Jahresabschluss nach den maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB), insbesondere nach den ergänzenden Vorschriften für Kreditinstitute (§§ 340 ff. HGB), der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) sowie dem Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) auf.

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt entsprechend § 2 RechKredV nach Formblatt 1 und 3 (Staffelform).

Soweit Wahlrechte bestehen, Angaben entweder in der Bilanz oder im Anhang zu machen, sind diese in den Anhang aufgenommen.

Für den Jahresabschluss wurden die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden übernommen.

II. ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute sind zum Nominalwert ausgewiesen.

Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden sind zum Nominalwert ausgewiesen. Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch pauschalierte Wertberichtigungen berücksichtigt.

Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten ausgewiesen.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten

Ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten wird für Ausgaben gebildet, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Rückstellungen

Die Rückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.

Eigenkapital

Die Eigenkapitalpositionen sind mit dem Nennbetrag passiviert.

III. ANGABEN ZU DEN POSTEN DER BILANZ

Forderungen an Kreditinstitute

Der Posten Forderungen an Kreditinstitute – täglich fällig – enthält Forderungen aus Bankgeschäften und Zahlungsdienstleistungen (Kontokorrentkonten und Zahlungskonten, sog. Wallets). Die Forderungen besitzen eine Restlaufzeit bis drei Monate.

Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden in Höhe von TEUR 1.170 (Vorjahr: TEUR 1.753), davon gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 1.158 (Vorjahr: TEUR 1.743), besitzen eine Restlaufzeit bis drei Monate.

Sonstige Vermögensgegenstände

Der Posten sonstige Vermögensgegenstände enthält im Wesentlichen debitorische Kreditoren. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden keine Beträge ausgewiesen, die nicht innerhalb eines Jahres fällig sind.

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beinhalten Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 288 (Vorjahr: TEUR 8). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben insgesamt eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin, Exporo AG, Hamburg, in Höhe von TEUR 2.111 (Vorjahr: TEUR 562), Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 73 (Vorjahr: TEUR 54) sowie Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 15 (Vorjahr: TEUR 21). Die sonstigen Verbindlichkeiten haben insgesamt eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Für die Verbindlichkeiten bestehen keine als Sicherheit übertragenen Vermögensgegenstände.

Andere Rückstellungen

Die anderen Rückstellungen in Höhe von TEUR 515 (Vorjahr: TEUR 658) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für die Depotgebühren der Depotbank (TEUR 294), Kosten für das Partnerprogramm (TEUR 105), Jahresabschlusskosten (TEUR 62) und die sowie personalbezogene Rückstellungen (TEUR 28).

Eigenkapital

Der Bilanzverlust setzt sich aus dem Verlustvortrag in Höhe von TEUR 1.124 sowie dem Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 62 zusammen.

IV. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften

Die Zinserträge wurden ausschließlich in Deutschland erzielt

Provisionserträge

Die Provisionserträge wurden ausschließlich in Deutschland erzielt.

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen beinhalten im Wesentlichen Personalkosten in Höhe von TEUR 1.253 (Vorjahr: TEUR 1.619) sowie andere Verwaltungsaufwendungen in Höhe von TEUR 1.180 (Vorjahr: TEUR 1.369). In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind hauptsächlich IT-Kosten (TEUR 593) sowie Konzernumlagen (TEUR 370) enthalten.

V. SONSTIGE ANGABEN

Personal

Im Jahresdurchschnitt wurden neben den Geschäftsführern 17 Mitarbeiter beschäftigt.

Geschäftsführung

Im Berichtsjahr sind folgende Personen Geschäftsführer der Gesellschaft:

Herr Patrick Hartmann, Ahrensburg

Herr Herman Tange, Loenen aan de Vecht /​ Niederlande

Es wird von der Schutzklausel des § 286 Absatz 4 HGB in Hinblick auf die Angabe der Organbezüge Gebrauch gemacht.

Abschlussprüferhonorar

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar in Höhe von TEUR 52 betrifft das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen in Höhe von TEUR 26 für die Prüfung des Jahresabschlusses nebst Lagebericht sowie das Honorar für andere Bestätigungsleistungen in Höhe von TEUR 26 für die Durchführung der Prüfung nach § 89 WpHG (WpHG-Prüfung.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen TEUR 370 und beinhalten voraussichtliche Verpflichtungen aus konzerninternen Umlagen (u.a. für Raumkosten) gegenüber der Exporo AG.

Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 62 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Es ergibt sich somit ein Bilanzverlust in Höhe von TEUR 1.186.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres im Sinne des § 285 Nr. 33 HGB sind nicht eingetreten.

 

Hamburg, den 30. März 2023

Patrick Hartmann

Herman Tange

Erklärung nach § 264 Abs. 2 Satz 3 und § 289 Abs. 1 Satz 5 HGB

BILANZEID

Ich versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Unternehmens so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Hamburg, den 30. März 2023

Patrick Hartmann

EPH Investment GmbH vertreten durch ihren Geschäftsführer Patrick Hartmann

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die EPH Investment GmbH, Hamburg

1. Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der EPH Investment GmbH, Hamburg, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der EPH Investment GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Vorschriften des WpIG sowie RechKredV und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

2. Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

3. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

4. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen.

Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Hamburg, den 23. Mai 2023

nbs partners
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Tobias Schreiber, Wirtschaftsprüfer

Boris Michels, Wirtschaftsprüfer

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