Preissuchmaschinen mit hoher Fehlerquote

Wer beim Online-Einkauf wirklich sparen möchte, sollte sich nicht allein auf eine Preissuchmaschine verlassen.

Neun Suchmaschinen, fünf Produkte, ein Ziel: den niedrigsten Preis zu finden. Wie gut klappt das? Wir haben es getestet mit Billiger, Evendi, Guenstiger, Idealo und Google/Shopping. Dazu gesellten sich Kelkoo, Preis und Preissuchmaschine. Hinzu kam mit Meta-Preisvergleich ein Portal, das auf die Resultate zahlreicher Konkurrenten zugreift und zudem auch Gebrauchtgeräte sowie Privatverkäufe berücksichtigt.

Zwei Aufgaben mussten die Websites absolvieren: Fünf unverbindliche Preisempfehlungen (UVP) von Elektrogeräten waren möglichst deutlich zu unterbieten. Als besondere Herausforderung galt es, je ein Elektronik-Schnäppchen aus Prospekten zu knacken.

Das Ergebnis: Keine Mühe hatten die elektronischen Fahnder mit den UVP. Selbst die trutschigsten unterboten die Herstellerpreise um Längen. Blu-Ray-Recorder und Bodenstaubsauger fanden sie im Netz um bis zu 40 Prozent preiswerter. Im Schnitt ließen sich mit den ermittelten Bestpreisen satte 30 Prozent sparen.

Anders sah es bei fünf zufällig ausgewählten Prospekt-Knüllern von Euronics, Expert, Marktkauf, MediaMarkt und Medimax aus. Nur bei einem Produkt gelang es gerade mal zwei Suchmaschinen (Google und Meta-Preisvergleich), das Medimax-Angebot zu knacken. Drei erzielten hier Gleichstand.

Unser Rat: Nicht allein eine Suchmaschine bemühen, sondern mindestens zwei bis drei Rechercheure loszuschicken. Das gilt vor allem im Hinblick auf Patzer, die sich Preissuchmaschinen in unserem Test immer wieder erlaubten. Bei jeder vierten Anzeige gab es Ungereimtheiten. So stimmten etwa Produktpreis oder Versandkosten nicht überein. Bis zu 87 Euro (Meta-Preisvergleich) machte die Differenz in der Spitze aus. In manchen Fällen waren Artikel nicht vorrätig oder auf den ersten Plätzen tauchten andere als die gesuchten Modelle auf. Letztlich ist es nicht entscheidend, was eine Suchmaschine als Ergebnis präsentiert, sondern was ein Shop tatsächlich kassiert.

Mit zwei Fehlern am zuverlässigsten arbeitete Idealo. Besonders auffällig in punkto Abweichungen und Ärgernisse waren bei je 30 Vergleichen Evendi (10) und Google (11).

Als Scheinriese erwies sich Kelkoo – trotz laut Werbung „über 60 Millionen Angeboten in 12 Ländern“. Bei den zehn Suchanfragen listete das Portal siebenmal nur einen einzigen Shop. Obendrein war das oftmals der teuerste, oder er konnte „derzeit“ nicht liefern.

Mit massiven Mängeln bei der Sortierung ihrer Rankings fielen zwei Kontrahenten auf: Meta-Preisvergleich und Evendi. Diese Portale sind nach Ansicht der Verbraucherzentrale NRW nur bedingt brauchbar. Der Grund: Beim Onlinekauf setzen sich die Gesamtkosten stets aus Produktpreis plus Versandkosten zusammen. Zeigt eine Maschine die Gesamtkosten nicht an, müssen die teils mühselig aus den Ergebnis-Listen gesucht und berechnet werden.

Mal fand sich so bei Meta-Preisvergleich der billigste Anbieter bei den Gesamtkosten erst an sechster Stelle, mal stürzte ein vermeintlicher Top-Shop aufgrund exorbitanter Versandpreise um zehn Plätze ab.

Nicht gerade ideal sortierte auch Idealo. Zwar war eine Listung nach den Gesamtkosten möglich, die wurden jedoch nicht eindeutig nach oben gestellt, sondern lediglich fett im oft umfangreichen Textfeld angezeigt.

Weit besser hatte Idealo hingegen die Sortierung nach Lieferzeiten gelöst. Eine sinnvolle Funktion. Denn immer wieder tauchten in den Ergebnissen Händler auf, die etwa erst in zwei Wochen oder vielleicht auch nie liefern können. Wer eine rasche Sendung erwartet, sollte darauf ein Auge halten.

Quelle: VZ- NRW

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