Peter Fitzeks neues Schloss

Der selbsternannte Anführer des fiktiven Staates „Königreich Deutschland“, Peter Fitzek, hat laut Berichten der „Freien Presse“ und der „Bild“-Zeitung ein Grundstück in Friedberg, Sachsen, erworben. Dies wäre bereits seine dritte Immobilie.

Ende Mai sicherte sich Fitzek angeblich das Kanzleilehngut Halsbrücke, einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Hofladen. Der sächsische Verfassungsschutz vermutet, dass Fitzek in einer Art Landnahme ganze Gebiete in Sachsen für seinen „Reichsbürger“-Traum beanspruchen möchte.

In dieser Region plant Fitzek laut Verfassungsschutz die Errichtung sogenannter „Gemeinwohldörfer“, in denen „sektenähnliche Siedlungsgemeinschaften“ eine weitgehende Selbstversorgung in ihrem „Königreich“ anstreben. Sie möchten sich von der Bundesrepublik, die von den „Reichsbürgern“ abgelehnt wird, abschotten.

Den Zeitungen zufolge soll der Kaufpreis für das Kanzleilehngut bei rund fünf Millionen Euro liegen. Fitzek sagte gegenüber der „Bild“: „Wir haben seit zwei Wochen die Kontrolle übernommen, die bisherigen Mitarbeiter entlassen und durch Mitglieder meines Königreichs ersetzt.“ Die Kaufsumme soll in Ratenzahlungen beglichen werden.

Der selbsternannte „Reichsbürger-König“ ist zuversichtlich, dass seine Anhänger auch das dritte Anwesen in Sachsen finanzieren werden. Er sagte: „Bisher konnten wir bereits Millionen für die anderen Immobilien sammeln. Mitglieder meines Königreichs, das mittlerweile mehrere Tausend Untertanen zählt, vertrauen uns ihr Geld an und stiften sogar ihre eigenen Immobilien.“ Im Gegenzug erhalten sie ein Wohnrecht in Fitzeks „Reich“.

Der Präsident des sächsischen Verfassungsschutzes, Dirk-Martin Christian, warnte in der „Bild“ davor, sich Fitzek anzuschließen. Dadurch gerate man „nicht nur in existenzielle Abhängigkeiten vom selbsternannten ‚König‘, sondern auch in den Strudel extremistischer Ideologien und Verschwörungstheorien“.

Trotz dieser Warnungen scheint der zuständige Bürgermeister Andreas Beger (CDU) keine Probleme mit Fitzeks Landnahme-Plänen zu haben. Gegenüber der „Freien Presse“ sagte Beger: „Ich sehe nicht, welches Interesse dies wecken sollte. Schließlich berichtet man auch nicht über jemanden, der bei Penny zwei Brötchen kauft.“

Experten warnen davor, die Gruppe, die nicht nur im Osten Deutschlands Projekte verfolgt, als Spinner und harmlose Esoteriker abzutun. Benjamin Winkler, Fachreferent für Verschwörungsideologien bei der Amadeu Antonio Stiftung, spricht von einer „Verschleierungstaktik“. Es wird vorgegeben, dass die Gemeinschaft nur Lebensmittel produzieren und alternative Wohnkonzepte ausprobieren möchte.

Gerade in Krisenzeiten könnten solche Gruppen mehr Menschen anziehen.

Wer ist Peter Fitzek eigentlich:

Peter Fitzek ist ein deutscher Aktivist und selbsternannter „König von Deutschland“. Er ist der Gründer des sogenannten „Königreichs Deutschland“ und hat in der Vergangenheit für Aufsehen und Kontroversen gesorgt. Fitzek behauptet, dass sein „Königreich“ ein souveräner Staat sei und er als Monarch darüber herrsche.

Fitzek hat seinen eigenen Reisepass, eine eigene Währung und versucht, ein eigenes Rechtssystem innerhalb seines „Königreichs“ zu etablieren. Seine Ideologie und Aktivitäten werden von den deutschen Behörden und Experten als rechtsextrem, esoterisch und staatsfeindlich betrachtet. Sie stellen eine Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Institutionen dar.

Aufgrund seiner Aktivitäten ist Fitzek mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Er wurde wegen verschiedener Vergehen wie Betrug, Urkundenfälschung und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz angeklagt und verurteilt. Die deutschen Behörden betrachten ihn als eine prominente Figur innerhalb der „Reichsbürgerbewegung“, einer Gruppierung, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland leugnet und alternative Rechtsauffassungen vertritt.

Die Ansprüche von Fitzek und die Existenz seines „Königreichs Deutschland“  werden von der deutschen Regierung und der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt werden. Seine Aktivitäten werden von den Behörden überwacht, da sie als Bedrohung für die öffentliche Ordnung und den Rechtsstaat angesehen werden.

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