Startseite Allgemeines Europa Ortler-Tragödie: Lawine vermutlich von Bergsteigern selbst ausgelöst – fünf Tote in Südtirol
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Ortler-Tragödie: Lawine vermutlich von Bergsteigern selbst ausgelöst – fünf Tote in Südtirol

Ralf1403 (CC0), Pixabay
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Nach dem schweren Lawinenunglück im Ortler-Gebirge mit fünf Todesopfern gehen die Ermittler inzwischen davon aus, dass die Schneemassen von einer der beteiligten Seilschaften selbst ausgelöst wurden. Wie die Bergrettung in Sulden mitteilte, befand sich das Unglück am Samstagabend im Bereich der rund 3.500 Meter hohen Vertainspitze, einem beliebten, aber anspruchsvollen Ziel für erfahrene Alpinisten.

Nach bisherigen Erkenntnissen waren drei deutsche Seilschaften unabhängig voneinander aufgestiegen, um den Gipfel zu erreichen. Eine von ihnen – ein Vater mit seiner 17-jährigen Tochter – befand sich am weitesten oben und soll nach Einschätzung der Retter die Lawine ausgelöst haben. Die beiden konnten am Sonntagmorgen nur noch tot geborgen werden.

Bereits am Samstagabend waren drei weitere Bergsteiger leblos unter den Schneemassen entdeckt worden: eine 21-jährige Frau, ein 21-jähriger Mann und ein 58-Jähriger. Zwei weitere Männer, die ebenfalls zur Gruppe gehörten, überlebten das Unglück und konnten mit leichten Verletzungen gerettet werden. Sie stehen laut Behörden unter Schock und werden psychologisch betreut.

Warum sich die Bergsteiger noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit an den gefährlichen Aufstieg gewagt hatten, ist bislang unklar. Laut Einsatzkräften herrschten zu diesem Zeitpunkt heikle Lawinenbedingungen: Der Neuschnee der Vortage hatte sich nur unzureichend mit der Altschneeschicht verbunden, die Lawinengefahr galt als erheblich.

Mehr als 40 Retter, darunter Bergführer, Feuerwehrleute und Spezialkräfte der Alpinen Rettung Südtirol, waren bis tief in die Nacht im Einsatz. Auch Hubschrauber und Lawinensuchhunde kamen zum Einsatz, mussten ihre Arbeit aber wegen der Dunkelheit und des schlechten Wetters zwischenzeitlich unterbrechen.

Die Ermittlungen zur genauen Ursache laufen. Nach Einschätzung der Bergrettung ist es wahrscheinlich, dass bereits eine geringe Belastung des Hangs genügte, um die Schneedecke zu destabilisieren. Das Unglück gilt als eines der schwersten Lawinenereignisse in Südtirol der vergangenen Jahre.

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