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Mit einer gemeinsamen Sitzung von Regierung und EU-Kommission ist Tschechien in die sechsmonatige EU-Ratspräsidentschaft gestartet. Ministerpräsident Petr Fiala empfing EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und einen Großteil ihres Kollegiums heute bei strömendem Regen auf Schloss Litomysl, rund 160 Kilometer östlich von Prag.

Das Vorsitzland organisiert die Sitzungen und hat die wichtige Aufgabe, bei umstrittenen EU-Vorhaben Kompromisse zu vermitteln. Den Fokus will Tschechien auf den Krieg in der Ukraine und seine Folgen legen. Dazu zählen die Bewältigung des Flüchtlingszustroms sowie die Verbesserung der Energiesicherheit.
„Konzert für Europa“ am Programm

Auf dem Programm standen neben Beratungen und einem Mittagessen auch ein abendliches „Konzert für Europa“. Rund 200 Polizisten waren vor Ort, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten. Das Renaissance-Schloss in Litomysl wurde im 16. Jahrhundert errichtet und zählt zum UNESCO-Welterbe.

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Der weltgrößte Onlinehändler Amazon reagiert auf Beschwerden von europäischen Verbraucherschützern und erleichtert die Kündigung seiner Prime-Mitgliedschaft. Jetzt seien nur noch zwei Klicks notwendig, teilte die Europäische Kommission heute mit.

Im April vergangenen Jahres hatten der Europäische Verbraucherverband (BEUC) sowie weitere Verbraucherschützer ihre Kritik bei der Wettbewerbsbehörde vorgebracht und erklärt, Prime-Nutzer müssten zu viele Hürden wie eine komplizierte Menüführung und schräge Bezeichnungen überwinden, um ihr Abonnement zu kündigen. Das soll sich nun zumindest in der Europäischen Union umgehend ändern.

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Der Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat nach der Entdeckung von Salmonellen in einem Werk in Wieze in Belgien die Produktion dort vorübergehend eingestellt. Sämtliche Produkte, die seit der Entdeckung am Montag ausgeliefert wurden, seien noch nicht verarbeitet gewesen und deshalb nirgendwo in den Verkauf gelangt, teilte das Schweizer Unternehmen heute mit.

Callebaut ist ein weltweit führender Anbieter von Schokolade- und Kakaoprodukten. Sie werden zur Weiterverarbeitung an Gewerbekunden wie Konditoreien, Bäckereien, die Gastronomie oder Getränkehersteller geliefert. Deshalb ist die Marke Barry Callebaut weniger bekannt.

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Der enorme Anstieg der Energiepreise hat die Inflation im Euro-Raum auf ein neues Rekordniveau getrieben. Die Verbraucherpreise zogen im Juni durchschnittlich um 8,6 Prozent binnen Jahresfrist an, wie das Statistikamt Eurostat heute in einer ersten Schätzung mitteilte.

Damit wurden die Erwartungen von Volkswirtinnen und Volkswirten sogar noch übertroffen, die eine Inflationsrate von 8,4 Prozent prognostiziert hatten. Im Mai war die Teuerung bereits bei 8,1 Prozent und im April bei 7,4 Prozent gelegen. Damit liegt die Inflation mittlerweile mehr als viermal so hoch wie die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB), die zwei Prozent Teuerung für die Wirtschaft als optimalen Wert ansteuert.

Die EZB hat wegen des anhaltenden Inflationsschubs die Zinswende in Aussicht gestellt. Nach Jahren der ultralockeren Geldpolitik sollen in diesem Monat die wichtigsten Zinssätze um jeweils 0,25 Prozentpunkte erhöht werden. Das wäre für die Währungshüter die erste Zinsanhebung seit 2011. Die Euro-Notenbank hat zudem bereits weitere Schritte nach oben angekündigt. Manche Euro-Wächter erwarten bei der September-Sitzung dann einen stärkeren Zinsschritt nach oben um 0,50 Prozentpunkte.

Laut Eurostat kletterten im Juni die Preise für Energie zum Vorjahr um 41,9 Prozent, nach einem Preisschub von 39,1 Prozent im Mai. Die Preise für unverarbeitete Lebensmittel zogen im Juni um 11,1 Prozent an, Dienstleistungen verteuerten sich um 3,4 Prozent. Die Preise erhöhten sich wie im Vormonat auf breiter Front. Das zeigt die Kernrate, bei der die schwankungsreichen Preise für Energie und unverarbeitete Lebensmittel herausgerechnet sind. Diese lag im Juni bei 4,6 Prozent. Im Mai war die Kernrate bei 4,4 Prozent gelegen.

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