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Kapitalanlagebetrugsprozess in Österreich auch deutsche Anleger betroffen

AJEL (CC0), Pixabay
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Am Landesgericht Klagenfurt hat am Mittwoch ein bedeutender Anlagebetrugsprozess begonnen, in dem acht Angeklagte im Fokus stehen. Ihnen wird vorgeworfen, durch die Gründung der „EXW Gruppe“ über 40.000 Menschen getäuscht und um mehr als 14 Millionen Euro erleichtert zu haben. Dies könnte einer der umfassendsten Prozesse dieser Art in der Geschichte Kärntens sein. Mit einer ausführlichen Anklageschrift von rund 300 Seiten und etwa 150 beantragten Zeugen tritt die Staatsanwältin Caroline Czedik-Eysenberg an, um die gezielte Täuschung der Geschädigten und die Absicht zur finanziellen Bereicherung der Angeklagten zu untermauern. Sie hebt hervor, dass die Gründung der Firma EXW im Juni 2019 auf Mallorca mit der betrügerischen Absicht erfolgte, den Investoren das Geld abzunehmen.

Die Beschuldigten sollen eine Vielzahl von Unternehmen, Bankkonten und Kryptowallets ins Leben gerufen haben, um Anlegern hohe Renditen durch Immobilienprojekte, Kryptowährungshandel und einen eigens entwickelten „EXW-Token“ vorzugaukeln. Investoren wurden mit täglichen Gewinnen von 0,32 Prozent gelockt, was einem jährlichen Gewinn von 221 Prozent entsprechen würde, so Czedik-Eysenberg.

Jedoch wurden die Investitionen der Anleger nicht wie behauptet in Projekte investiert, sondern stattdessen auf verschiedene Konten übertragen, um ihre Herkunft zu verschleiern. Ein Computerprogramm täuschte den Anlegern Gewinne vor, die durch einen Algorithmus mit 0,3 Prozent pro Tag berechnet wurden. Auch wenn es einige Auszahlungen an Kunden gegeben hat, wurden diese laut der Staatsanwältin mit dem Geld anderer Kunden finanziert.

Die Angeklagten sollen durch aggressive Online-Werbung und einen Telegram-Kanal zahlreiche Opfer angelockt haben. Zudem wird ihnen vorgeworfen, ein Pyramidensystem errichtet zu haben, um weitere Investoren zu gewinnen. Dabei wurden aufwendige Veranstaltungen im In- und Ausland organisiert, um weitere Opfer zu ködern. Die erhaltenen Gelder wurden jedoch größtenteils dazu verwendet, den luxuriösen Lebensstil der Angeklagten zu finanzieren. In der Anklage wird auch die Verbindung zu einem anderen Betrugsfall, der Fall „My first plant“, thematisiert. Zwei der Verdächtigen sind aktuell flüchtig, während ein anderer kürzlich in Brasilien festgenommen wurde. Dieser soll in Kürze ausgeliefert werden.

Der Hauptangeklagte, ein 26-jähriger Mann aus Klagenfurt, präsentierte sich in Videos als eine Art Erlöser, der innovative Lösungen versprach. Bei seiner Festnahme im Oktober behauptete er, Autist zu sein, und setzte sein Handy auf die Werkseinstellungen zurück, bevor die Ermittler darauf zugreifen konnten. Der Prozess wurde nach den Eröffnungsplädoyers vertagt und wird am Donnerstag mit der Befragung des Hauptangeklagten fortgesetzt. Der Prozess ist komplex und könnte sich aufgrund der Vielzahl an Zeugen und der verschlungenen Unternehmensstrukturen über Monate erstrecken.

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