HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG – Miese Bilanz

Published On: Donnerstag, 02.11.2023By Tags:

Genau das kann man der aktuellen im Unternehmensregister verfügbaren Bilanz entnehmen, denn man hat einen Verlust erwirtschaftet.

HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG

Düsseldorf

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2021 bis zum 30.06.2022

Bilanz zum 30. Juni 2022

AKTIVA

30.06.2022 30.06.2021
EUR EUR
1. Forderungen an Kreditinstitute
– täglich fällig 114.179,11 335.925,39
2. Forderungen an Kunden 70.062,53 219.454,66
darunter:
an Finanzdienstleistungsinstitute EUR 0,00 (Vj. EUR 0,00 )
3. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 77.543,73 59.600,00
4. Immaterielle Anlagewerte 28.675,00 1,00
5. Sachanlagen 80.826,00 31.794,00
6. Sonstige Vermögensgegenstände 67.082,98 32.588,69
7. Rechnungsabgrenzungsposten 10.252,43 8.220,30
448.621,78 687.584,04

PASSIVA

30.06.2022 30.06.2021
EUR EUR EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 68.142,17 211.772,28
2. Sonstige Verbindlichkeiten 8.896,72 21.646,05
3. Rechnungsabgrenzungsposten 38.287,13 0,00
4. Rückstellungen
– andere Rückstellungen 33.200,00 113.514,00
5. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital 275.000,00 300.095,76 275.000,00
b) Gewinnrücklagen 29.711,98
gesetzliche Rücklage 5.711,98 5.711,98
andere Gewinnrücklagen 24.000,00
c) Bilanzverlust (-gewinn) -4.616,22 59.939,73
448.621,78 687.584,04

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022

30.06.2022 30.06.2021
EUR EUR EUR
1. Zinsaufwendungen -8,31 0,00
2. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen festverzinslichen Wertpapieren 381,67 147,25
3. Provisionserträge 932.085,20 1.336.445,49
4. Provisionsaufwendungen -464.642,15 -621.466,99
5. Sonstige betriebliche Erträge 45.977,07 16.308,34
6. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand -184.261,20 -234.015,58
aa) Löhne und Gehälter -134.045,56 -191.570,48
bb) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung -50.215,64 -42.445,10
b) andere Verwaltungsaufwendungen -319.216,15 -503.477,35 -398.423,29
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.134,40 0,00
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen -10.067,30 -15.851,03
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft -3.466,63 -25.858,05
9. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -6.352,20 57.286,14
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.635,25 53,00
11. Sonstige Steuern -89,00 -425,00
12. Jahresüberschuss/​-fehlbetrag -4.805,95 56.914,14
13. Gewinnvortrag 189,73 6.061,15
14. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 -3.035,56
15. Bilanzgewinn -4.616,22 59.939,73

ANHANG ZUM 30.06.2022

1. Allgemeine Angaben

Der Abschluss der Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung AG wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) sowie nach der für Finanzdienstleistungsinstitute geltenden Verordnung über die Rechnungslegung der Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.

Das Unternehmen ist beim Amtsgericht Düsseldorf, unter HRB 40074 eingetragen.

2. Angaben zur Bilanzierung und Bewertung

Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden wurden zum Nennwert angesetzt. Wertberichtigungen wurden nicht vorgenommen.

Forderungen wurden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Finanzanlagen werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung gem. § 253 Abs. 3 HGB auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Sofern in den Folgejahren die Gründe für die Wertminderung entfallen sind, erfolgen Zuschreibungen gem. dem Wertaufholungsgebot gem. § 253 Abs. 5 HGB.

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Verbindlichkeiten wurden zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.

Die Rückstellungen wurden für alle ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelten Erfüllungsbetrages gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

3. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

3.1. Bruttoanlagenspiegel

Die Aufgliederung und Entwicklung der Anlagenwerte sind aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen (§ 268 Abs. 2 HGB, § 340e HGB).

3.2. Geschäftsjahresabschreibung

Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen. Die Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von weniger als € 800,00 wird als Zugang und Abgang ausgewiesen.

3.3. Fristigkeit Forderungen und Verbindlichkeiten

Die Forderungen an Kunden sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten (Angabe nach § 9 Abs. 1 RechKredV)

3.4. Sonstige Vermögensgegenstände

Der Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“ setzt sich im Wesentlichen aus einer Mietkaution über T€ 19,6 und eines Förderzuschusses aus dem Förderprogramm „Digital Jetzt“ über T€ 46,8 zusammen. Da im August 2022 bereits der vollständige Verwendungsnachweis erbracht wurde, wird mit einem Zufluss des Förderbetrages im Laufe des VI Quartal 2022 gerechnet.

3.5. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere des Anlagebuches

Die in der Bilanz ausgewiesenen Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere enthalten ausschließlich börsennotierte Wertpapiere. Im Geschäftsjahr wurden die Aktienbestände veräußert. Dies führte zu einem Verlust von T€ 2,1.

3.6. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital von € 275.000 ist in zweihundertfünfundsiebzigtausend Namensaktien unterteilt.

3.7. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen Jahresabschlusserstellung und -prüfung i.H. von € 16.500, Vergütungen für Mitglieder des Aufsichtsrates i.H. von € 7.500, die Verpflichtung zur Aufbewahrung von Unterlagen i.H. von € 5.400 und ausstehende Rechnungen i.H. von € 4.700.

3.8. Sonstige Verbindlichkeiten

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen rd. T€ 8 auf Umsatzsteuerverbindlichkeiten und rd. T€ 1 auf Lohnsteuer- und Kirchensteuerverbindlichkeiten.

3.9. Provisionserträge und Provisionsaufwendungen

Die Provisionserträge betragen T€ 932 und resultieren i.H. v. T€ 611 aus dem erlaubnispflichtigen Geschäftsbereich (Fondsmanagement, Finanzportfolioverwaltung gegenüber Privatkunden und professionellen Kunden, Abschlussvermittlung) sowie i.H. v. T€ 321 aus dem erlaubnisfreien Geschäftsbereich.

Die Provisionsaufwendungen i.H. v. T€ 465 stehen im direkten Zusammenhang mit den Provisionserträgen.

3.10. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen T€ 46 und bestehen im Wesentlichen aus der Auflösung von Tantieme Rückstellungen sowie aus Sachbezügen.

3.11. Laufende Erträge aus Aktien und anderen festverzinslichen Wertpapieren

Die laufenden Erträge betragen T€ 0 und sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht angefallen.

3.12. Andere Verwaltungsaufwendungen

Die anderen Verwaltungsaufwendungen enthalten im Wesentlichen Mietaufwendungen und Mietnebenkosten i.H. von T€ 83, nicht abzugsfähige Vorsteuer i.H. von T€ 41, Wartungskosten für Hard- und Software i.H. von T€ 23 sowie Abschluss- und Prüfungskosten i.H. von T€ 20.

3.13. Außerplanmäßige Abschreibungen

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen betragen € 3.466,63.

3.14. Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Es bestehen zum Bilanzstichtag sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von insgesamt T€ 371. Haftungsverhältnisse i.S.v. § 251 HBG bestanden zum Bilanzstichtag nicht.

3.15. Angaben in Fortführung des Ergebnisses

In Fortführung des Abschlussergebnisses erfolgt die nachfolgende Darstellung

Posten der Ergebnisverwendung Betrag
Jahresfehlbetrag 01.07.2021- 30.06.2022 – 4.805,95 €
Gewinnvortrag 189,73 €
Neuer Bilanzgewinn/​-verlust-Vortrag – 4.616,22 €

3.16. Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag soll nach Verrechnung mit dem Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorgetragen werden.

4. Sonstige Pflichtangaben

4.1. Namen der Mitglieder des Vorstands

Während des laufenden Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:

Vorstand: Herr Klaus Hinkel, Bankkaufmann;

4.2. Namen der Mitglieder des Aufsichtsrates zum Bilanzstichtag

Im Aufsichtsrat haben sich im Berichtzeitraum folgende Veränderungen geben, da Herr Markus Plank sein Mandat aus persönlichen mit Beendigung der Hauptversammlung vom 25.01.2022 niedergelegt hat. Die Hauptversammlung hat Herrn Christian Diener als Ersatzmitglied gewählt. Die Aufsichtsratsmitglieder nebst Funktionsverteilung im Aufsichtsrat stellen sich nach der Hauptversammlung und Wahl innerhalb des Aufsichtsrates wie folgt:

Aufsichtsratsvorsitzender: Herr Dr. Joachim Schneider, ab dem 14.12.2020, der während des Berichtszeitraums bzw. derzeit folgendes weitere Mandat hat:
Selbständige Tätigkeit als Rechtsanwalt, insbesondere für BaFin regulierte Institute.
Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzender Herr Christian Diener, ab dem 25.01.2022, der während des Berichtszeitraums bzw. derzeit folgende weitere Mandate hat:
• Geschäftsführer der Diener & Weil GmbH (Beratung von Wertpapierinstituten u. Finanzdienstleistern);
• selbständige Tätigkeit als Berater von Wertpapierinstituten.
Vormals Herr Markus Plank bis zum 25.01.2022.
Aufsichtsrat: Herr Werner Krieger, seit dem 21.01.2020, der während des Berichtszeitraums bzw. derzeit folgendes weiteres Mandat hat:
• Geschäftsführender Gesellschafter der GFA Vermögensverwaltung GmbH, Herbolzheim;

4.3. Vergütung des Vorstands

Die in § 285 Nr. 9a und b HGB verlangten Angaben über die Gesamtbezüge des Vorstandes können nach § 286 Abs. 4 HGB unterbleiben.

4.4. Vergütungen der Mitglieder des Aufsichtsrats

Für ausstehende Zahlungen an den Aufsichtsrat wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 7,5 gebildet.

4.5. Zahl der Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 7 Arbeitnehmer beschäftigt.

4.6. Weitere Angabepflichten

4.6.1. Konzernabschluss

Der Mehrheitsaktionär, die Hinkel & Cie. GmbH, Düsseldorf, ist von einer Konsolidierungspflicht befreit, so dass kein Konzernabschluss erstellt wird.

4.6.2. Honorar Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr wurde als Aufwand gegenüber dem Abschlussprüfer ein Gesamtbetrag iHv. 15.600,00 € erfasst. Dieser bezieht sich mit einem Teilbetrag i.H.v. EUR 7.800,00 auf Abschlussprüfungsleistungen und mit einem Teilbetrag i.H. v. EUR 7.800,00 auf anderen Bestätigungsleistungen.

4.6.3. Angaben über die Gattung der Aktien

Zum 30.06.2022 beträgt das voll eingezahlte Grundkapital 275.000,00 € und ist eingeteilt in 275.000 Stück vinkulierte Namensaktien zum Nennwert von je 1,00 €.

4.6.4. Angaben über das genehmigte Kapital

Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 25. Januar 2027 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates ein- oder mehrfach um bis zu 137.500,00 € durch Ausgabe von bis zu 137.500 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien zu erhöhen. Die Kapitalerhöhungen können gegen Bar- oder Sacheinlage erfolgen. Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand wird jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Der Vorstand wird weiter ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der genehmigten Kapitalerhöhung festzusetzen.

4.6.5. Sonstiges

Gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG weisen wir darauf hin, dass die Gesellschaft am 02.09.2013 eine Anzeige gemäß § 20 Abs. 4 AktG der Hinkel & Cie. GmbH, Düsseldorf, über den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung (83,2%) an der Gesellschaft erhalten hat. Die Pflichtveröffentlichung dieser Anzeige in den Gesellschaftsblättern ist erfolgt.

4.6.6. Nachtragsbericht

Insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen der Corona-Pandemie wie auch der aktuellen geopolitischen Auseinandersetzung und deren Auswirkung auf die Rohstoff-Preis- und sprunghaft gestiegene Inflations-Erhöhungen, die schon zu deutlichen Verwerfungen an den Aktien- und Zinsmärkten im laufenden Kalenderjahr geführt haben, werden als wesentliches und auch mittelfristiges Ereignis für die Gesellschaft angesehen. Insofern wird auf den Prognose- und Chancenbericht im Lagebericht verwiesen.

 

Düsseldorf, 19.09.2022

Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung AG

Klaus Hinkel

Anlagenspiegel zum 30. Juni 2022

ANSCHAFFUNGS-/​HERSTELLUNGSKOSTEN
Stand 01.07.2021 Zugänge Abgänge Stand 30.06.2022
Anlagevermögen
Immaterielle Anlagewerte 17.614,11 30.281,26 0,00 47.895,37
Sachanlagen 270.400,82 57.493,04 47.016,81 280.877,05
Finanzanlagen 85.458,05 76.010,36 80.200,00 81.268,41
373.472,98 163.784,66 127.216,81 410.040,83
ABSCHREIBUNGEN
Stand 01.07.2021 Zugang Abgang Stand 30.06.2022
Anlagevermögen
Immaterielle Anlagewerte 17.613,11 1.607,26 0,00 19.220,37
Sachanlagen 238.606,82 8.460,04 47.015,81 200.051,05
Finanzanlagen 25.858,05 3.466,63 25.600,00 3.724,68
282.077,98 13.533,93 72.615,81 222.996,10
BUCHWERTE
Stand 30.06.2021 Stand 30.06.2022
Anlagevermögen
Immaterielle Anlagewerte 1,00 28.675,00
Sachanlagen 31.794,00 80.826,00
Finanzanlagen 59.600,00 77.543,73
91.395,00 187.044,73

Lagebericht zum Geschäftsjahr 01.07.2021 bis 30.06.2022

der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG

1. Historie und Veränderungen seit dem 30.06.2021

1.1 Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb/​Historie/​Sitz der Gesellschaft

Die Gründung der Gesellschaft erfolgte in der Versammlung am 07.09.2000, welche durch den Notar Herrn Wolfgang Gebele (Düsseldorf Ur.-Nr.: 1865/​2000) beglaubigt wurde. Die Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister des Amtsgerichtes Düsseldorf erfolgte am 11.01.2001 unter HRB 40074, nachdem das Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen (heute BaFin) mit Schreiben vom 20.12.2000 an die heutige Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung AG, Düsseldorf, die Erlaubnis gemäß § 32 KWG zum Betrieb erteilt hat. Hierbei erfolgte eine Beschränkung dieser Erlaubnis dahingehend, dass es der Gesellschaft nicht gestattet ist, sich bei der Erbringung von Finanzdienstleistungen Eigentum oder Besitz an Geldern oder Wertpapieren von Kunden zu verschaffen. Die Dienstleistung der Gesellschaft waren durch KWG gesetzlich geregelt. Aufgrund gesetzlicher Änderungen erfolgte mit Wirkung vom 26.06.2021 eine Überleitung der erlaubnispflichtigen Dienstleistungen in das neu geschaffene Wertpapierinstitutsgesetz (WplG). Somit besitzt die Gesellschaft zum Bilanzstichtag die Erlaubnisse

zur Anlagevermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG),

zur Abschlussvermittlung (§ 2 Abs. 2 Nr. 5 WplG),

zur Finanzportfolioverwaltung (§ 2 Abs. 2 Nr. 9 WpIG),

zur Anlageberatung (§ 2 Abs. 2 Nr. 4 WpIG),

zum Eigengeschäft (§ 15 Abs. 3 WplG),

Im Rahmen der neuen gesetzlichen Zuordnung des WpIG sieht die Gesellschaft sich dem Segment der kleinen Institute zugeordnet. Der Verwaltungssitz der Gesellschaft befand sich während der gesamten Berichtsperiode in Düsseldorf, Königsallee 60, 40212 Düsseldorf.

1.2. Gegenstand der Gesellschaft

Gemäß Eintragung in das Handelsregister vom 07.02.2022 umfasst der Gegenstand der Gesellschaft

die Vermittlung von Geschäften über die Anschaffung und Veräußerung von Finanzinstrumenten und deren Nachweis (Anlagevermittlung),

andere bei der Anlage in Finanzinstrumenten zu beraten (Anlageberatung),

die Anschaffung und Veräußerung von Finanzinstrumenten im fremden Namen für fremde Rechnung (Abschlussvermittlung),

die Verwaltung einzelner in Finanzinstrumenten angelegter Vermögen für andere mit Entscheidungsspielraum (Finanzportfolioverwaltung),

die Anlage in Finanzinstrumenten für das eigene Vermögen (Eigengeschäft),

andere in Finanzinstrumenten, insbesondere in Krediten, Leasing, Darlehen oder Factoring, zu beraten und solche Instrumente zu vermitteln, sowie das

Immobilienvermittlungsgeschäft.

1.3. Grundkapital

Während des Geschäftsjahres hat es keine Kapitalmaßnahmen gegeben. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt nominell € 275.000,00 und ist in 275.000 vinkulierte Namensaktien aufgeteilt.

1.4. Aktionäre und Anteil am Grundkapital

Im Berichtszeitraum hat es eine Veränderung in der Aktionärsstruktur gegeben. Somit werden zum Bilanzstichtag die Aktien in folgender Höhe von folgenden Aktionären gehalten:

Aktionär nominaler Wert % Anteil
Hinkel & Cie. GmbH * , Düsseldorf, bis 08.12.21 228.819,00 83,20%
Hinkel & Cie. GmbH * , Düsseldorf, ab 08.12.2021 238.819,00 86,84%
Dr. Egbert P. Willam, Köln 14.306,00 5,20%
Medienpool Beteiligungsges. mbH, München 12.500,00 4,55%
GEBAB GmbH, Meerbusch bis 08.12.21 10.000,00 3,64%
GEBAB GmbH, Meerbusch ab 08.12.21 0,00 0,00%
AURUM CAPITAL GmbH, München 6.875,00 2,50%
BEGOTEX S.A., Auvernier 2.500,00 0,91%
Summe € 275.000,00 100,00%

* Der Aktionär, Hinkel & Cie. GmbH, hat mit der Gesellschaft unter dem 24.06.2021 einen Entherrschungsvertrag geschlossen; die Geschäftsanteile der Hinkel & Cie. GmbH wurden zum Bilanzstichtag unverändert von den/​dem zu je 25% in der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG tätigen Geschäftsleiter, Klaus Hinkel bzw. Mitarbeitern: Herren Hans Hinkel und Markus Plank sowie dem ehemaligen Mitarbeiter, Marius Hoerner, gehalten. Der 25%-Geschäftsanteile von Herrn Marius Hoerner hat die Hinkel & Cie. GmbH am 12. August 2022 eigenständig erworben.

1.4. Namen der Mitglieder des Aufsichtsrates zum Bilanzstichtag

Im Aufsichtsrat haben sich im Berichtzeitraum folgende Veränderungen ergeben, da Herr Markus Plank sein Mandat aus persönlichen Gründen mit Beendigung der Hauptversammlung vom 25.01.2022 niedergelegt hat und die Hauptversammlung Herrn Christian Diener als Ersatzmitglied gewählt hat. Die Aufsichtsratsmitglieder nebst Funktionsverteilung im Aufsichtsrat stellen sich nach der Hauptversammlung und Wahl innerhalb des Aufsichtsrates wie folgt dar:

Aufsichtsratsvorsitzender: Herr Dr. Joachim Schneider, ab dem 14.12.2020, der während des Berichtszeitraums bzw. derzeit folgendes weitere Mandat hat:
• Selbständige Tätigkeit als Rechtsanwalt, insbesondere für BaFin regulierte Institute.
Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden: Herr Christian Diener, ab dem 25.01.2022, der während des Berichtszeitraums bzw. derzeit folgende weitere Mandate hat:
• Geschäftsführer der Diener & Weil GmbH (Beratung von Wertpapierinstituten u. Finanzdienstleistern);
• selbständige Tätigkeit als Berater von Wertpapierinstituten.
Vormals Herr Markus Plank bis zum 25.01.2022.
Aufsichtsrat: Herr Werner Krieger, seit dem 21.01.2020, der während des Berichtszeitraums bzw. derzeit folgendes weiteres Mandat hat:
• Geschäftsführender Gesellschafter der GFA Vermögensverwaltung GmbH, Herbolzheim;

1.5. Vorstand

Die Geschäftsleitung oblag im Geschäftsjahr dem Vorstand, Herrn Klaus Hinkel (derzeitige Berufung bis zum 31.12.2024). Sofern nur ein Vorstand bestellt ist, vertritt dieser die Gesellschaft allein.

1.6 Asset-Manager /​ Chief Investment Officer

Mit Wirkung zum 01.12.2019 hat der Vorstand, Herr Klaus Hinkel, die Tätigkeit des Chief Investment Officers für institutionelle Mandanten übernommen. Das Asset-Management für Privat-, Firmen- wie auch Stiftungskunden verantwortete er bereits seit dem 01.01.2017.

1.7 Standort

Die Gesellschaft unterhält seit ihrer Gründung im Jahre 2000 ihren Stammsitz in Düsseldorf, derzeit Königsallee 60, der vom Vorstandsmitglied Herr Klaus Hinkel geleitet wird.

1.8 Geschäftsjahr

Die Gesellschaft hat ein abweichendes Geschäftsjahr. Das Geschäftsjahr beginnt jeweils am 01.07. und endet am 30.06.

2. Organisatorischer Aufbau

Der Aufbau und Betrieb eines Finanzdienstleistungsunternehmens ist mit umfangreichen Anforderungen seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht verbunden. Die Organisationsanforderungen werden nach unserer Auffassung in unserer Gesellschaft erfüllt. Damit ist der Schutz der anvertrauten Kundengelder gewährleistet.

2.1. Geschäftsausrichtung

Die Gesellschaft hat unverändert die drei strategischen Geschäftsfelder „Vermögensverwaltung“ (dargestellt auf der Internetseite Hinkel-Vermögensverwaltung), „Finanzdienstleistung“ (dargestellt auf der Internetseite Hinkel-Marktplatz) und „Family-Office-Solution“ (dargestellt auf der Internetseite Hinkel-Family-Offices-Solution) für eine zukunftsträchtige Fortentwicklung und Marktfestigung der Gesellschaft definiert. Hintergrund dieser Geschäftsfeldertrennung ist die Offerte von Dienstleistungen im Family-Office-Solutions-Bereich auch außerhalb des lizensierten Finanzdienstleistungs-Bereiches bzw. Wertpapierinstitut-Dienstleistungen für nicht EDW entschädigungsberechtigte Mandanten und untergliedert sich wie folgt:

1.

Im Geschäftsfeld „Vermögensverwaltung“ ist die Gesellschaft unverändert auf das Asset Management für Privatkunden, Firmenkunden und Stiftungen fokussiert.

2.

Im Geschäftsfeld „Finanzdienstleistung“ erbringt die Gesellschaft folgende Dienstleistungen:

a.

das Asset-Management gegenüber institutionellen Kunden, insbesondere für die per Bilanzstichtag initiierten vier über die HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH sowie einen über Hauck Aufhäuser Luxembourg aufgelegten Publikums- wie auch Spezialfonds;

b.

die Beratung in Kooperation für weitere institutionelle Mandanten bei der Zusammensetzung von fiktiven Referenzportfolios. Diese variabel gewichteten und variabel zusammengesetzten Referenzportfolios werden vom Mandanten als Strategie-Index veröffentlicht und nach erfolgter Genehmigung per Partizipations-Zertifikat öffentlich vertrieben;

c.

die Online-Anlagenvermittlung von gestatteten Finanzinstrumenten der BaFin im Rahmen von prospektfreien Emissionen bis € 8 Mio. mittels Wertpapier-Informationsblatt für Privat-Anleger im Rahmen der vorgeschriebenen Anlagengrenzen-, Geeignetheits- und Legitimationsprüfung nebst eigenständigem Meldewesen (MIFID 26) sowie die Abschlussvermittlung für qualifizierte Anleger und geeignete Gegenparteien.

3.

Im Geschäftsfeld „Family-Office-Solution“ erbringt die Gesellschaft primär Consulting-Leistungen wie auch regulierte Finanzdienstleistungen unter Einbeziehung von langjährigen Netzwerkspartnern.

2.2. Investmentansätze

Die Fonds-Titelauswahl basiert zunächst auf Rating-Analyseergebnissen durch das Software-Tool von Fonds-Web in Bezug auf Höchstbewertungen in den Kategorien „Gesamtertrag, konsistenter Ertrag und Kapitalerhalt“ und einer hierauf aufbauenden eigenen nachgelagerten langfristigen Analyse. Die Aktien-Titelauswahl basiert auf einem primären Value-Ansatz von Aktien in den nationalen Indizes, der unterjährig laufend überprüft wird. Im Rentensegment wird unter Beachtung eines aktiven Bonitäts- und Durationsmanagements in eine „buy and hold“ Strategie von Konzern- und Mittelstands-Emittenten investiert. Der Auswahlprozess bei den nicht korrelierenden Asset Klassen, wie Immobilien-Finanzierung, Handelsstrategien auf Gold, Devisen, Renten oder Aktien erfolgt qualitativ mit einer quantitativen Auswertung der Ergebnisse. Qualitativ bedeutet, dass die Produkte präsentiert und die Grundlage der jeweiligen Strategie nachvollziehbar dargestellt werden müssen. Außerdem wird das Emittenten-Risiko bewertet. Danach erfolgt die Auswertung der bisherigen Ergebnisse hinsichtlich Nachvollziehbarkeit, Nachhaltigkeit und Volatilität. Sofern die Gesellschaft in Kooperation tätig wird, werden die vom Kooperationspartner gewünschten Investmentansätze, wie z.B. der Value-Ansatz bei Aktien oder buy and hold-Ansatz von wertbeständigen vermögensverwaltenden Fonds, umgesetzt.

Die Risikomanagement-Philosophie (Wertsicherungskonzept) basiert nach der Umsetzung des Projektes „Gezeitenwechsel“ und einer Strategie-Fortentwicklung auch auf einen Total-Return-Ansatz im Rahmen einer diversifizierten Depot-Allokation über verschiedene Asset-Klassen, die – nach unserer Erfahrung – kaum bzw. deutlich unterproportional zum klassischen Aktien- und Rentenmarkt korrelieren. Dieser Ansatz konnte bereits im ersten Quartal des Jahres 2020 (Corona-Crash) wie auch jüngst infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ab dem 24.02.2022 seine Stärke durch einen deutlich reduzierten Depot-Draw-Down unter Beweis stellen.

2.3. Dienstleistungspalette

2.3.1. Vermögensverwaltungsstrategien für Privat- und Firmenkunden:

Basierend auf die zu bedienenden Zielmärkte mit ihrem unterschiedlichen Chancen-Risikoprofil hat die Gesellschaft entsprechende Vermögensverwaltungs-Strategien von defensiv über ausgewogen bis offensiv entwickelt. Hierbei nutzt die Gesellschaft insbesondere ihr langjähriges Netzwerk und kann so auf eine breit diversifizierte Palette an nicht korrelierenden Finanzinstrumenten von langjährig am Markt führenden Asset-Managern in unterschiedlichen Asset-Klassen zurückgreifen, die unserer Meinung nach kaum oder deutlich weniger stark mit dem klassischen Aktien- und Rentenmarkt korrelieren.

Die individuelle Vermögensverwaltung, welche die primäre Ausrichtung darstellt, beginnt ab einem Volumen von mindestens Euro 100.000,00. Die Single-Asset-Klassen Strategien für semi-professionelle Investoren werden nur gegenüber gewerblich geprägten Family Office Gesellschaften bzw. Kapitalgesellschaften mit einer Mindestanlagehöhe von € 1 Mio. erbracht.

2.3.2. Finanzdienstleistung (Kooperations-Dienstleistung)

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung der eigenständigen Analyse und dem Erwerb von Finanzinstrumenten über das Internet durch selbst entscheidende Anleger einerseits wie auch zur Verbreiterung der Akquisitionsbasis und zusätzlicher Einnahmengenerierung andererseits, ist die Gesellschaft eigenverantwortlich durch die Nutzung ihrer Lizenzen Kooperationen im Asset-Management gegenüber Kapitalverwaltungsgesellschaften oder bei der Beratung von variabel und flexibel veränderlichen Index-Portfolios gegenüber regulierten Wertpapierdienstleistern mit externer Beratung eingegangen. Zudem erbringt die Gesellschaft die Online-Anlagevermittlung von gestatteten Finanzinstrumenten im Rahmen von prospektfreien Emissionen bis € 8 Mio. mittels Wertpapier-Informationsblatt für Privat-Anleger sowie die Abschlussvermittlung für qualifizierte Anleger und geeignete Gegenparteien.

2.3.3.Familie-Office-Solution/​-Dienstleistung

Im Geschäftsfeld „Family-Office-Solution“ erbringt die Gesellschaft primär Consulting-Leistungen und regulierte Finanzdienstleistungen unter Einbeziehung von langjährigen Netzwerkpartnern, wie sie zum Beispiel zum Institut für betriebliche Altersvorsorge, zur IWV Institut AG, oder zu Kapitalmarktpartnern hinsichtlich der Strukturierung von kleineren Börsengängen IPO/​IBO. Ferner bietet die Gesellschaft in diesem Geschäftsfeld zur Abrundung von Spezialanfragen im Wertpapiersegment ihre Kapitalmarktexpertise, zum Beispiel zum Management von Spezialfonds oder Single-Asset-Klassen-Strategien an.

2.4. Portfoliosystem und Kapitalmarktsoftware

Zum Berichtszeitpunkt führt die Gesellschaft die Depotkontoverbindung für das zu verwaltende liquide Vermögen der Privatkunden bei den Depotbanken BNP Paribas S.A., München, sowie V-Bank AG, München. Dazu nutzt die Gesellschaft das Portfolio-System PAM der BNP Paribas S.A. bzw. das Portfolio-System Avaloq der V-Bank AG. Diese sehr umfangreichen Portfoliosysteme dienen gleichzeitig als Basis für das monatliche bzw. quartalsmäßige Berichtswesen gegenüber den Kunden, um so eine größtmögliche Transparenz für diese zu schaffen.

Zur Analyse der Kapitalmärkte (Aktien, Renten, Devisen, Fonds, Rohstoffe und Edelmetalle) sowie zur Umsetzung des Portfolio-Risk-Managements nutzte die Gesellschaft Internetportale, wie Börse Online, Onvista, Comdirect oder Fonds-Web.

2.5. Risikomanagementsystem

Für die identifizierten Risiken (Liquiditätsrisiken, Zielabweichung in der Geschäftsentwicklung, Haftungsrisiken aus Organtätigkeit, Haftungsrisiken durch Compliance-Verstöße, Haftungsrisiken aus dem WpHG, Haftungsrisiken aus Verstößen im Mandatsgeschäft, Marktpreis-, Einlagen-, Nachhaltigkeits- wie auch sonstige Risiken) wurden entsprechende Reporting- und Kontrollmechanismen installiert, um diesen rechtzeitig entgegensteuern zu können. Im Einzelnen:

Liquiditätsrisiken

Die Liquiditätsplanung ist Teil des Finanz-Reportings, das von der Verwaltung erstellt und dem Vorstand regelmäßig zur Kenntnis gebracht wird. Hierüber berichtet der Vorstand im Rahmen seiner vierteljährlichen Vorstandssitzungen. Zu Liquiditätsengpässen ist es im Berichtsjahr nicht gekommen.

Absicherung/​Haftungsrisiken aus dem WpHG

Für die Mitarbeiter wurde eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Vermögensverwalter aus dem Hause der Markel Insurance SE, München, abgeschlossen, die Schäden bis zu € 1 Mio. je Schadensfall und je Versicherungsjahr bis zu € 2 Mio. bei €T 15 Selbstbehalt je Versicherungsfall trägt. Im Berichtszeitraum ist es nicht zu gerichtlichen Rechtsstreitigkeiten gekommen. Auch bestehen aktuell wie auch aus den Vorjahren keine offenen gerichtlichen wie auch außergerichtlichen Rechtsstreitigkeiten. Bei den beschäftigten Mitarbeitern wird Wert auf eine fundierte Qualifikation im Bankgeschäft gelegt, um den hohen Anforderungen gerecht werden zu können. Zudem besuchten Mitarbeiter wie auch der Vorstand und der Aufsichtsvorsitzende Geldwäsche-, Compliance- wie auch WpHG-Schulungen, zuletzt am 17.06.2022. Für das Geschäftsjahr 2022/​2023 sind bereits weitere Fortbildungsmaßnahmen geplant.

Haftungsrisiken aus Organtätigkeit

Die Gesellschaft hat über ihren Versicherungsmakler eine D&O-Versicherung bei Markel Insurance SE, München, über € 1,0 Mio. je Schadensfall seit 1.9.2021 (vormals € 0,5 Mio.) abgeschlossen. Weder aus den Vorjahren noch aus der aktuellen Berichtsperiode bestehen gerichtliche oder außergerichtliche Rechtsstreitigkeiten gegen Organe der Gesellschaft.

Compliance

Unter dem Begriff Compliance sind die Kontrollverpflichtungen eines Wertpapierhandelsunternehmens zusammengefasst, seine Dienstleistungen mit der notwendigen Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit im Interesse seiner Kunden zu erbringen. Mit der Überwachung und Kontrolle der Einhaltung gemäß dem Compliance-Regelwerk wurde der Mitarbeiter Herr Markus Plank betraut, der neben dieser Aufgabe aufgrund der überschaubaren Größe der Gesellschaft noch für die gesamten internen Belange, wie Vermögensverwaltung, Rechnungswesen und Bilanzerstellung, zuständig ist. Um seine über Jahre erlangte Expertise in fachlicher und rechtlicher Anwendung und Auslegung weiter zu untermauern hat Herr Markus Plank regelmäßig an Verbands-Seminaren des VuV und hier insbesondere vom 05. bis 06.11.2018 und vom 11. bis 12.12.2018 an einer mehrtätigen Compliance-Officer-Schulung erfolgreich gemäß Bestätigung vom 12.12.2018 teilgenommen und laufend seine Kenntnisse durch VuV-Seminarbesuche erweitert bzw. aktualisiert, zuletzt am 07.10.2021 durch das Seminar zur Geldwäsche.

Haftungsrisiken aus Verstößen im Mandatsgeschäft/​Beschwerde-Management

Haftungsrisiken aus Verstößen im Mandatsgeschäft können sich ergeben, wenn Anlagerichtlinien nicht eingehalten werden oder die Gesellschaft ihrer Informationspflicht bei Kursrückgängen nicht nachkommt. Zur Beschwerdemanagerin wurde die Mitarbeiterin, Frau Stephanie Müller, ernannt. Interne Kontrollen bezüglich der Wertentwicklung und der Zusammensetzung der Depots werden regelmäßig durchgeführt. Über das Ergebnis wird der Vorstand der Gesellschaft monatlich zeitnah nach dem letzten Ultimo informiert. Der Vorstand nimmt dies durch Unterzeichnung der Vorlage zur Kenntnis. Grundsätzliche Verstöße waren im abgelaufenen Jahr nicht zu verzeichnen. Sofern es im laufenden Jahr zu etwaigen Buchungs- oder Absprachefehlern gekommen ist, hat die Gesellschaft diese unverzüglich berichtigt. Rückfragen zu den Märkten bzw. zur Titelauswahl oder Abrechnungen wurden im Rahmen der laufenden Mandatskommunikation besprochen. Unter Würdigung des Vorgenannten sind in der Berichtsperiode bzw. bis zum heutigen Tage dem Vorstand bzw. der Gesellschaft keine Ansprüche durch Mandanten angetragen worden.

Marktpreisrisiken aufgrund von Wertpapierbeständen im Anlagebuch

Marktpreisschwankungen können positive wie auch negative Wertveränderungen mit sich bringen und somit auch zu buch- und/​oder realisierten Verlustrisiken bezüglich der im Anlagebuch gehaltenen Finanzinstrumenten führen. Um diese Risiken zu begrenzen, hat sich die Geschäftsleitung ein Limit für die Eingehung von Anlagebuchbeständen auferlegt und hat zudem eine tägliche Bewertung über die Depotbank implementiert. Im Rahmen der Vorstandsprotokolle wird über den Bestand der Positionen und seiner Veränderungen unterjährig regelmäßig berichtet. Im Berichtszeitraum hat die Gesellschaft Veränderungen im Anlagebestand durch Abverkauf der Aktienposition und Aufbau von Renten- und Zertifikatspositionen durchgeführt. Wertberichtungen waren im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht zu bilden. Der Verkauf des Anlagen-Aktienbestandes führte im Berichtszeitraum zur Realisierung eines Verlustes von T€ 2,1.

Risiken aus der Geschäftstätigkeit/​Nichtbezahlung der Dienstleistung

Mit der Ausübung der Dienstleistung besteht für die Gesellschaft das Risiko der Schlechtverfüllung, was dazu führen kann, dass sich Beschwerden häufen, gestellte Rechnungen nicht bezahlt werden oder Kunden das Haus verlassen und ihr Vermögen durch andere Berater oder selbst managen. Auch können Börsen-crash Mandanten-Vermögen und damit das betreute Asset under Management reduzieren. Dies würde dann sukzessiv zu geringen Verwaltungseinnahmen führen. Um diesen vorhandenen Risiken zu begegnen, führt die Gesellschaft jährlich verschiedene Stress-Test-Szenarien durch. Als Stresstests wurden daher im Berichtszeitraum bestimmte Konstellationen aus dem Ertragsrisiko (Rückgang i. H. v. 20%, 35% sowie 50%) auf Basis der Zahlen zum 30.06.2021 berechnet. In allen aufgeführten Szenarien führte der prozentuale Rückgang der Erträge zu einem Jahresfehlbetrag und das Risikodeckungspotenzial würde angegriffen werden. Die Unterschiede in den jeweiligen Darstellungen beziehen sich auf die Dringlichkeit der Zuführung der Eigenmittel. Von einer Minderung der Asset under Management um mehr als 20% geht der Vorstand aufgrund der Implementierung von verschiedenen Dienstleistungen und Asset-Klassen, die nach Ansicht des Institutes deutlich weniger stark mit dem Aktien- und Renten-Markt korrelieren, nicht aus. Außerdem zieht die Gesellschaft das Vermögensverwaltungs-Entgelt auf Basis der vertraglichen Regelung per Lastschrift im SEPA-Lastschriftverfahren vom Vermögensverwaltungs-Konto mindestens vierteljährlich nachträglich ein, um so Klumpenrisiken zu vermeiden und einen zeitnahen Erlöseingang sicherzustellen.

Risiken aus dem eigenen Einlagengeschäft bei Banken infolge der Klassifizierung als nicht entschädigungsberechtigtes Institut

Um für Anleger eine gesetzliche Absicherung ihrer Einlagen bei Banken zu gewährleisten, wurde die staatliche Institution zur Einlagengensicherung „EDW“ bis Euro 100.000 pro Anleger geschaffen. Wenngleich die Gesellschaft in Bezug auf ihre Kunden selbst Teil dieses Absicherungssystem ist, fällt die Gesellschaft selbst für ihr eigenes Einlagengeschäft bei den Banken nicht unter diese gesetzliche Absicherung, da alle KWG- und WpIG-Institute als nicht entschädigungsberechtigte Institute gelten. Um diesem latenten Risiko zu begegnen, führt die Gesellschaft zum Bilanzstichtag ihre Haupt-Einlagenkonten nur bei systemrelevanten Banken (Commerzbank AG, Frankfurt am Main, und BNP Paribas S.A., München), legt einen Teilbetrag ihres Vermögens in Sachwerte (Anlagenbuch) an und hat ein reines liquiditätsvorhaltendes Einlagen-Konto bei der Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Bundesbank, zum Anfang des Geschäftsjahres eröffnet. Diese ist eine bundesunmittelbare juristische Person des öffentlichen Rechts und gehört zur mittelbaren öffentlichen Verwaltung. Seit Oktober 2021 wurde auf diesem Einlagenkonto mit täglicher Verfügbarkeit bereits zur Vereinfachung der Dokumentation 1/​12 der monatlichen Verwaltungskosten separiert deponiert.

Nachhaltigkeitsrisiken in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung

Nachhaltigkeitsrisiko ist laut Definition „ein Ereignis oder eine Bedingung in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben könnte“. Als „Nachhaltigkeitsfaktor“ werden „Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und Bestechung“ angesehen.

Gemäß den gesetzlichen Vorschriften (Art. 3 OffenlegungsVO) haben wir gegenüber unserem Mandanten folgendes erklärt: Eine Bewerbung ökologischer oder sozialer Merkmale in unseren Anlagestrategien oder für sonstige konkrete Finanzinstrumente ist nicht beabsichtigt.

Als Unternehmen möchten wir einen Beitrag leisten zu einem nachhaltigeren, ressourceneffizienten Wirtschaften mit dem Ziel, insbesondere die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels zu verringern. Neben der Beachtung von Nachhaltigkeitszielen in unserer Unternehmensorganisation, wie insbesondere:

Umstellung auf Hybrid-Firmen-PKW,

Digitalisierung der Mandanten-Akte,

Home-Offices-Regelung,

Rechnungswesen über Datev-Online mit Ein- und Ausgangs-Rechnungs-Scannung zur Multi-Modularen-Online-Bearbeitung durch Backoffices und Steuerberatung,

sehen wir es als unsere Aufgabe an, auch unsere Kunden in der Ausgestaltung der zu uns bestehenden Geschäftsverbindung für Aspekte der Nachhaltigkeit, wie insbesondere:

neues bereits installiertes Abrechnungsprogramm mit zugangsgesichertem Mail-Postfach dank des im Geschäftsjahr vollzogenen Investitionsprogramm „Digital Jetzt“ für ein noch zu implementierendes Online-Reporting statt gedrucktes Quartals-Reporting per Postversandt,

voll automatisiertes digitales Online-Zeichnungsportal zur Anlagenvermittlung von Bonds- und Aktien-Emissionen

zu gewinnen.

Umweltbedingungen, soziale Verwerfungen und oder eine schlechte Unternehmensführung können in mehrfacher Hinsicht negative Auswirkungen auf den Wert der Anlagen und Vermögenswerte unserer Kunden haben. Diese sog. Nachhaltigkeitsrisiken können unmittelbare Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und auch auf die Reputation der Anlageobjekte haben, was sich in einer negativen Kursentwicklung solcher Finanzinstrumente niederschlagen könnte. Da sich derartige Risiken nicht vollständig ausschließen lassen, haben wir für die von uns angebotenen Finanzdienstleistungen spezifische Strategien entwickelt, um Nachhaltigkeitsrisiken erkennen und begrenzen zu können.

Für die Begrenzung von Nachhaltigkeitsrisiken versuchen wir Anlagen in solchen Unternehmen zu identifizieren und möglichst auszuschließen, die ein erhöhtes Risikopotential aufweisen. Mit spezifischen Ausschlusskriterien sehen wir uns in der Lage, Investitionsentscheidungen auf umweltbezogene, soziale oder unternehmensbezogene Werte auszurichten. Hierzu können wir in der Regel auf die im Markt anerkannte Bewertungsmethoden zurückgreifen.

Die Identifikation geeigneter Anlagen kann zum einen darin bestehen, dass wir in Investmentfonds investieren, deren Anlagepolitik bereits mit einem geeigneten und anerkannten Nachhaltigkeits-Filter zur Reduktion von Nachhaltigkeitsrisken ausgestattet sind. Die Identifikation geeigneter Anlagen zur Begrenzung von Nachhaltigkeitsrisken kann zum anderen auch darin bestehen, dass wir für die Produktauswahl in der Vermögensverwaltung auf anerkannte Rating-Agenturen, bewährte Analysten oder auf die Entwicklung des Börsenkurses zurückgreifen. Jeder börsennotierte Emittent unterliegt mit seinem Geschäftsmodell den sich wandelnden gesellschaftlichen Moralvorstellungen, die sich dann in sich wandelnden Rechtsvorschriften der jeweils für den Geschäftsbetrieb des Emittenten zuständigen nationalen Staaten ausdrücken oder – auch im Vorfeld – einer moralischen Abwendung der Anlegerschaft unterliegen. Insofern stellt die übliche tägliche Beobachtung des Börsenkurses das Beste aller Mittel dar, insbesondere bei technisch quantitativen wie auch bei Value-Stock-Picking-Investment-Ansätzen, um Risiken bei den Titeln im Anlegerportfolio und geplanten Anlagen für Portfolien zu beurteilen. Die konkreten Einzelheiten ergeben sich aus den individuellen Vereinbarungen.

• Sonstige Risiken

Die Ausbreitung der Atemwegserkrankung COVID-19 wie auch der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine hat weltweit zu massiven Einschnitten in das öffentliche Leben mit erheblichen Folgen u.a. für die Wirtschaft und deren Unternehmen geführt und hat durch den Krieg auch die Rohstoffpreise, insbesondere die Energie-Rohstoffe, stark steigen lassen, was auch ein wesentlicher Treiber für die sprunghaft gestiegenen Inflation ist. In diesem Zusammenhang kam es zu hohen Kursschwankungen an den Aktien- wie auch Rentenmärkten. Die weiteren Auswirkungen von COVID-19 wie auch des Angriffskrieges auf die Realwirtschaft bzw. die Finanzmärkte werden auch weiterhin mit Unsicherheiten behaftet bleiben. Die Gesellschaft hält diese Risiken für latent gegeben und hat entsprechend den gesetzlichen COVID 19-Vorgaben, die AHA-Regelung, Home-Office nebst der Möglichkeit einer zeitweisen Schließung des Büros für Kunden implementiert wie auch einen Raumlüftungsfilter angeschafft und allen Mitarbeitern eine Impfung empfohlen. So waren zum Bilanzstichtag bereits 100% der Mitarbeiter einschließlich des Vorstandes vollständig geimpft und hatten bereits alle zu 100% mindestens einmal Corona bis zum Zeitpunkt der Berichtserstellung.

• Würdigung der Risikolage

Aus den oben beschriebenen Risiken für unser Unternehmen ergibt sich zusammenfassend eine eher niedrige Gesamtrisikolage. Bestandsgefährdende Risiken wurden nicht identifiziert.

3. Geschäftsentwicklung

3.1. Mitarbeiterveränderung

Die Mitarbeiteranzahl hat sich während dem Geschäftsjahr nicht verändert. Es fanden keine Arbeitsgerichtsprozesse im Geschäftsjahr statt. Zum 30.06.2022 waren neben dem Vorstand noch zwei weitere Vollzeitkräfte und drei Teilzeitkräfte beschäftigt.

3.2. Besonderheiten/​strategische Ausrichtung im Geschäftsjahr

Die im Jahre 2019 gestartete Strategieänderung „Gezeitenwechsel“ wurde im Wirtschaftsjahr weiter strickt umgesetzt. Dieser Gezeitenwechsel basiert auf einer Portfolio-Allokation der großen Kapitalanlagegesellschaften (Versicherungen/​ Pensionskassen/​ Versorgungswerke), die nur noch einen kleinen Anlageteilbetrag in Aktien investieren und im Übrigen im Grunde nach in einer Vielzahl von kaum oder deutlich geringer stark korrelierenden Asset-Klassen außerhalb der klassischen Aktien- und Rentenmärkten, worunter auch Immobilien und Infrastruktur-Investitionen zählen, investieren. Diese Strategieänderung führte zur Implementierung der Vermögensverwaltungsstrategie „Hinkel Family Office Asset-Klassen defensiv, ausgewogen und dynamisch Total Return“ für Privat- und Firmenkunden (Ziffer 2.3.1.). Diese wird grundsätzlich für Neukunden angewendet und die Allokation der bisherigen Mandanten wird hierauf unverändert sukzessive unter Würdigung der Covid-19-Beschränkungen umgestellt.

Für gewerblich geprägte semi-professionelle/​Family-Office-Mandanten, insbesondere in der Rechtsform der deutschen Kapitalgesellschaft (AG, GmbH und UG), bietet die Gesellschaft unverändert die Vermögensverwaltung in drei gesonderten Single-Asset-Klassen-Strategien an (Ziffer 2.3.3.). Die jeweilige Strategie basiert auf langjähriger Markt-Expertise von sehr erfolgreich am Markt agierenden Industrie-/​Asset-Managern, wodurch eine nach unserer Auffassung deutlich weniger stark schwankende und teilweise nicht bzw. unterproportional korrelierende Dienstleistung mit einem überzeugenden Chancen- Risikoverhältnis zum klassischen Aktien- und Rentenmarkt implementiert wurde. Um das Marktsegment der Family-Office-Gesellschaften verstärkter in den Akquisitions-Fokus zu rücken, hat die Gesellschaft die Emissionsvermittlung von Finanzinstrumenten im Format der zum öffentlichen Vertrieb gestatteten und auf Basis eines Wertpapier-Informationsblattes und dessen Gültigkeitsdauer gemäß § 4 Wertpapierprospektgesetz bis € 8 Mio. begebenen Emissionen aufgenommen und hierdurch ihre Dienstleistungspalette bereits im Jahre 2021 erweitert. In diesem Zusammenhang wurden die Online-Zeichnungsfunktionalität, der im Vorjahr akquirierten, zwei Emittenten mit drei Emissionen bis zum Ende der jeweiligen WIB-Gültigkeit, auf ihrer Internetseite unter Hinkel-Marktplatz mit einhergehender Legitimations- und Anlagenprüfung, die KWG- und WpIG-Instituten vorbehalten sind, vorgehalten. Diese Dienstleistung soll auch weiterhin selektiv für neue Emissionen offeriert werden.

Da der Vorstand im kooperierenden Geschäftsbereich „Finanzdienstleistung“ eine strategische Säule zur Ergänzung des klassischen Vermögensverwaltungssegmentes sieht, werden auch weiterhin gute Fonds- oder Zertifikats-Strategien mit externen Beratern über unser Netzwerk zu Kapitalverwaltungsgesellschaften und Emittenten umgesetzt. So konnte neben dem im Jahre 2017 aufgelegten Pension Invest Plus Publikums-Fonds basierend auf der Kapitalmarkt-Expertise des bAV-Instituts IWV-Gruppe und durch die Beratung des professionellen Emittenten, Lang & Schwarz AG, bezüglich des Value Star Deutschland-Indexes im Geschäftsjahr 2018/​2019 ein gemeinschaftliches Fondskonzept im Hause der Kapitalverwaltungsgesellschaft Hauck & Aufhäuser, Luxembourg, mit dualem Asset-Management und dem Finanzdienstleister, der GFA Vermögensverwaltung GmbH, Herbolzheim, initiiert werden. Hierbei hat jedes Haus einen langjährig bewährten und performance-schaffenden Asset-Management-Ansatz (diskretionärer Value-Stock-Picking-Ansatz und technisch quantitativer Momentum-Ansatz) im deutschen Aktien-Segment eingebracht. Dieser kooperierende Dienstleistungsansatz hat durch die exogenen Ereignisse im zweiten Geschäftshalbjahr infolge der Aktien- und Zins-Marktverwerfungen Volumens- wie auch Performance-Einbußen hinnehmen müssen. Gleichwohl stellt dieser Dienstleistungsansatz eine tragende und auch nachhaltige Einnahmensäule für die Gesellschaft dar. Dieses Segment soll zukünftig weiter ausgebaut werden.

3.3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Infolge sehr herausfordernden Kapitalmarktverhältnissen durch eine Vielzahl von weltweiten Krisenherden und deren Folgen, insbesondere durch den Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine seit dem 24.02.2022 sowie weitreichenden Pandemie-Lock-Down-Phasen in China mit Lieferkettenunterbrechungen, mussten deutlich steigende Rohstoffpreise und eine sprunghaft und sehr deutlich gestiegenen Inflation, die zum Bilanzstichtag mit einer ersten kleinen EZB-Zinserhöhung um 0,5% seit 11 Jahren begegnet wurde, verzeichnet werden. Die hiermit einhergehenden Aktien- wie auch Zins-Marktverwerfungen führen bei der Gesellschaft zu einer Reduktion des betreuten Asset under Management und einer hiermit verbundenen rückläufigen Provisionseinnahmetätigkeit im Portfolio-, Anlage- und Abschlussvermittlungs-Management.

Vermögenslage:

Die Aktivseite der Bilanz ist im Wesentlichen durch Forderungen an Kreditinstitute und zum Stichtag geprägt (TEUR 114). Neben den Sachanlagen (TEUR 81) bilden die Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (TEUR 78), sowie die Forderungen an Kunden (TEUR 70) die wesentlichen Bilanzposten ab. Die Bilanzsumme sank im Berichtszeitraum von TEUR 688 im Vorjahr auf TEUR 449 im Berichtsjahr, die Eigenkapitalquote stieg von 50 % (30.06.2021) auf 67 % (30.06.2022). Auf der Passivseite sind neben dem Eigenkapital (TEUR 300) insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (TEUR 68), sowie der Rechnungsabgrenzungsposten (TEUR 38) zu nennen.

Die Bilanzsumme hat sich mit 449 T€ (Vj. 688 T€) um ca. 35 % verringert. Dies ist vorwiegend mit dem Rückgang an Forderungen und Verbindlichkeiten zum Stichtag zu begründen. Mit einem Eigenkapital in Höhe von T€ 300 verfügt die Gesellschaft über eine sehr solide Kapitalausstattung, die weiteres Wachstum ermöglicht.

Finanzlage:

Die Finanzlage des Unternehmens ist als gut zu bezeichnen. Die Kundenforderungen wurden im Folgejahr ausgeglichen und die Liquidität somit gesteigert. Die liquiden Mittel betragen zum Stichtag TEUR 114 (Vorjahr: TEUR 336). Die Cash ratio (Liquiditätsgrad I) beträgt dabei rund 148 %. Auf den Ausweis der weiteren Liquiditätsgrade wird verzichtet, da diese deutlich über dem Cash Ratio liegen. Die Gesellschaft befindet sich daher in der Lage, die kurzfristig fälligen Verbindlichkeiten durch kurzfristig verfügbare Mittel zu tilgen.

Die Finanzlage der Gesellschaft war im gesamten Berichtszeitraum durchgehend gut, so dass sämtliche Zahlungsziele jederzeit eingehalten werden konnten.

Um die Gesellschafter digitaler aufzustellen wurde im Berichtsjahr im Rahmen des öffentlichen Förderprogramms „Digital Jetzt“ netto geförderte EDV- und IT-Investitionen in Höhe von netto T€ 71,6 getätigt. Diese Investitionsmaßnahme, welche die Arbeitsplatz-Digitalisierung wie auch die Daten-Sicherheit durch die Überführung in ein Cloud-System und ein neues Abrechnungsprogramm mit zugangsgesichertem Mail-Postfach dient, wird auf Basis des bereits ergangenen Bewilligungsbescheides bzw. eingereichten Verwendungsnachweises seitens des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit bis zu T€ 39,4 gefördert, was einer Förderquote von 55% entspricht und wesentlich zu der Erhöhung der sonstigen aktiven Vermögensgegenständen führte. Der Liquiditätszufluss aus den Fördergelder dürften sich bis ins IV, Quartal 2022 hinziehen. Dies Investitionen führten zur Erhöhung der immateriellen Anlagewerte (Abrechnungsprogramm) und Sachanlagen.

Ertragslage:

Insgesamt musste die Gesellschaft bei Provisionserträgen i.H.v. T€ 932 (i.Vj.: T€ 1.336), sonstigen betriebliche Erträgen i.H.v. T€ 46 (i.Vj.: T€ 16), Provisionsaufwendungen von T€ 467 (i.Vj.: T€ 621) und allgemeinen Verwaltungsaufwendungen i.H.v. T€ 503 (i.Vj.: T€ 632) ein negatives Ergebnis i.H.v. T€ 5 (i. Vj.: T€ + 57) hinnehmen. Die Provisionserträge sind, gegenüber dem Vorjahr, um TEUR 404 gesunken.

Die rückläufigen Provisionserträge zum Vorjahr stehen primär im Zusammenhang mit den Folgen aus den Kapitalmarktverwerfungen infolge der vielschichtigen Einflussfaktoren aus den exogenen und wirtschaftlichen Ereignissen (Krieg, Rohstoffknappheit, sprunghafte gestiegene Inflation, Zinserhöhungen der Notenbanken, Lieferkettenproblematik, Corona). Hierdurch wurden im laufenden Geschäftsjahr kaum noch Performance-Erträge realisiert und auch die Anleihen-Vermittlung über das Online-Zeichnungstool ist im zweiten Geschäftshalbjahr vollständig zum Erliegen gekommen. Trotz unterjährig angepasster und absolut rückläufiger Kosten musste die Gesellschaft ein negatives Jahresergebnis ausweisen.

3.4. Kapital

Im Geschäftsjahr wurde keine Kapitalmaßnahme durchgeführt. Die Gesellschaft verfügt über ein nominelles Grundkapital i.H.v. T€ 275, welches vollständig eingezahlt ist. Ferner verfügt die Gesellschaft über eine gesetzliche Kapitalrücklage von T€ 6 sowie eine freie Gewinnrücklage von T€ 24.

Der Jahresverlust nach Verrechnung mit dem Gewinnvortrag wird auf neue Rechnung in Höhe von dann T€ 5 vorgetragen.

Dies vorausgeschickt steht der Gesellschaft zum Bilanzstichtag ein intaktes und wirtschaftliches Kapital inkl. der gesetzlichen Kapital- freien Gewinnrücklage unter Berücksichtigung des Verlustes von insgesamt T€ 300 zur Verfügung bei einer Bilanzsumme von Teuro 448. Die Eigenkapital-Quote beträgt somit 66,97% (VJ.: 44,3%).

4. Geschäftsentwicklung 2022/​2023

4.1. Besonderheiten nach Ablauf des Geschäftsjahres

Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind bis zur Unterzeichnung dieses Lageberichtes keine Besonderheiten festzustellen, außer der Fortsetzung der oben beschriebenen exogenen Einflüsse auf die Kursentwicklung an den Aktien-, Rohstoff- und Zinsmärkten in ihrer jeweiligen Ausprägung.

4.2. Prognosebericht

Das Kerngeschäftsfeld der Gesellschaft wird unverändert die fortentwickelte Vermögensverwaltung „Gezeitenwechsel“ – auch in Verbindung mit einem Total Return-Ansatz – im Rahmen der Family Office Asset-Klassen-Solution im vermögenden Privat- und Firmen-Kunden- Segment nebst Vermögensverwaltungs-Strategien für semi-professionelle gewerblich geprägte Kapitalgesellschaften in Spezial-Ausrichtungen sowie das eigene und kooperative bzw. duale Asset Management für die über die HANSAINVEST und Hauck & Aufhäuser aufgelegten Investmentfonds sein. Die Anlage- und Abschluss-Vermittlungs-Dienstleistungen von Emissionen gemäß § 6 WpPG soll unverändert betrieben werden. In diesem Dienstleistungsbereich konnte die Gesellschaft bereits einen deutschen Emittentin mit einem Vermittlungsvolumen von bis zu € 8 Mio. im Luxus-Immobilien-Errichtungs-Segment auf Mallorca erfolgreich akquiriert. Zudem hat die Gesellschaft vor dem Hintergrund von mittelfristigen sehr schwierigen Kapitalmärkten mit weiteren erwarteten Aktien- und Zins-Marktverwerfungen – infolge einer zu mindestens von amerikanischen Notenbank Konsequenz bekämpften Inflationsreduzierung durch steigende Zinsen – ihr Asset-Management-Team um einen wertpapier- und kapitalmarktaffinen Physiker mit sehr fundierten Programmierungskenntnisse im technisch quantitativen Kl-Segment (künstlicher Intelligenz) zum Anfang des neuen Geschäftsjahres erweitern können. Einhergehend mit dieser Geschäftsbereichs-Verbreiterung im Rahmen der bestehenden Lizenzen hat die Gesellschaft ebenfalls zu Beginn des Geschäftsjahres ein alternatives Alpha-Sondervermögen-Investment von dritter Seite auflegen lassen und managt dies im Rahmen von höchst liquiden Index-Produkten auf Aktienmärkte, Staatsanleihen und Gold ohne Over-Night-Bestandsrisiken eigenständig.

Die Gesellschaft unterhält bekanntlich eine seit August 2017 bestehende Kooperation zum größten Online-Portal für Finanzinformationen, finanzen.net (Axel Springer-Gruppe). Dies führte im Vorgeschäftsjahr im Index-Zertifikat „Value Star“ zu einer Verdoppelung des AuM im Zertifikat. Aufgrund der Zertifikate-Struktur und einer hierdurch bedingten Kaufzurückhaltung von einer deutlich steigenden Anlegerzahl an Selbstentscheider (i) Erbengeneration, die dem Internet und dessen Möglichkeiten deutlich aufgeschlossener gegenüberstehen, (ii) einem generellen Trendwechsel zum Online-Shopping/​-Geschäftsabschluss infolge coronabedingter Geschäftsschließungen, (iii) neuen Neo-Brokerage-Banken, die durch Partizipation an der Handelsmarge vordergründig Handelstransaktionen kostenlos anbieten, und (iv) durch eine Über-Regulatorik überwiegend ruhend gestellte Anlageberatungs-Dienstleistung), hat die Gesellschaft – wie auch die Kooperationspartner – diesen Umstand zur gemeinsamen Verbreitung des bewährten Value-Ansatzes in deutschen Nebenwerten durch eine deutsche Fonds-Auflage als klassischen Publikumsfonds (Sondervermögensstatus) ohne Ausgabeaufschlag umgesetzt. Ferner wird die Gesellschaft den Dualen-Asset-Management-Ansatz (gemeinsam mit der GFA Vermögensverwaltung GmbH auf Basis eines technisch quantitativen Momentum- und einem Stockping-Value-Ansatz in deutsche Aktien) für den Publikums-Fonds „Deutsche Aktien Systematik“, wie auch mit einem beratenden As- set-Management-Ansatz für den Publikums-Fonds „Pension Invest Plus“ verfolgen. Hierdurch sichert sich die Gesellschaft gleichzeitig einen breiteren Vertriebsansatz durch die involvierten Häuser.

Für das I. Quartal 2023 plant die Gesellschaft über einen namhaften Medienverlag ihre über Jahre gewogenen Erkenntnisse von nicht oder kaum korrelierenden alternativen Asset-Klassen gegenüber den klassischen Kapitalmärkten im Rahmen eines zum öffentlichen Vertrieb zugelassenes und börsennotiertes Exchange-Trading-Instrument (ETI) neben Print auch in Online- und Sociale-Medien zu publizieren, um somit weiteres Volumen zu akquirieren.

Dieser ETI sowie eine in der Akquisitionsphase befindliche größere professionelle Vermögensverwaltung in alternativen Investments, die deutlich weniger stark mit den klassischen Aktien- und Rentenmarkten korreliert, sollten die Grundsteine – trotz insgesamt sehr getrübter Kapitalmarktausrichten – für eine wieder positive Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr darstellen. Allerdings dauern aktuell Geschäftsabschlüsse und deren Aktivierung deutlich länger und können bei sich weiter verschlechternden konjunkturellen oder geopolitischen Umständen deutlich verzögern bis hin verworfen zu werden.

Trotz des optimistischen Grundtons in Sachen Geschäftserwartung, dürfte bei den Bürgern/​Mandanten bzw. dessen Erben unverändert ein Umdenken in Punkto Inflation mit einhergehenden sehr stark gestiegenen Gas- und Stromkosten durch langlebige selbst- oder fremdgenutzter Wirtschaftsgüter/​Anlagen wie auch vor dem Hintergrund klimabewußten Handelns (das geht vom neuen PKW, Einbauten über energiesparenden Anlagen bis hin zur eigenen oder fremdgenutzten und mit ggf. erheblichen öffentlichen geförderten nachhaltigen Immobilie-Anlagen) wie auch bezüglich der neuen vordergründig kostenlosen Wertpapiertransaktionen durch die neue Generation von Neo-Broker-Banken, einer sich neu am Kapitalmarkt etablierenden sehr volatilen Asset-Klasse „Kryptos-/​-Finanzinstrumenten, die von immer mehr Anlegern über ihr eigenes Handy-Wallet getestet werden, sowie immer wieder vorkommenden Marktverwerfungen festzustellen bleiben.

Diese geänderte Philosophie – bei immer wieder neuer Verunsicherung wie zum Beispiel durch neue Corona-Varianten, politischen Veränderungen durch Wahlen oder neuen russischen Kriegshandlungen/​Drohungen/​Einschüchterungen/​Atomare-Bedrohung – kann zu einer weiterhin breit angelegten Vermögens-Umschichtung führen, was eine weitere Reduzierung des Asset under Management und dementsprechend geringere Provisionen zur Folge haben würde. Eine weitere Gefahr droht zudem infolge fortschreitender technischer Entwicklungen (Fintech) durch von Robotern gesteuerte und kostengünstigere Kapital- /​Vermögensverwaltung oder neuen internetbasierten Anlagelösungen.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Einflussfaktoren für Marktveränderungen wie im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die dritte Covid-19 Pandemie-Welle mit längerfristigen Einschränkungen/​Lockdown sowie den Angriffskriegs durch Russland gegen die Ukraine und deren weiteren Auswirkungen, vertritt der Vorstand unverändert die Meinung, dass zum weitgehenden Schutz des der Gesellschaft anvertrauten Vermögens, dies nur durch einen aktiven Asset- und Risiko-Management-Ansatz unter Beimischung von weiteren Asset-Klassen, die deutlich weniger stark mit den klassischen Aktien- und Rentenmärkten korrelieren, erreicht werden kann. Der Vorstand rechnet daher – trotz einer erwarteten deutschen und europäischen Rezession im Kalenderjahr 2023 bei hoher Inflation – mit einem leicht positiven Jahresergebnis für das laufende Geschäftsjahr.

4.3. Chancenbericht

Für unser Unternehmen bieten sich Chancen, die es aktiv zu nutzen gilt. Wir setzen sehr bewusst auf einen starken digitalen Auftritt und ein modernes Arbeitsumfeld, um uns von Wettbewerbern abzugrenzen. Durch unser erweitertes Dienstleistungsangebot bieten sich Möglichkeiten zur positiven Planabweichung und Neukundengewinnung.

Unter Würdigung der Gesamtumstände, insbesondere des über Jahre und auch zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres verbreiterten eigenen Marktauftritts beziehungsweise des hiermit verbundenen Dienstleistungsspektrums, die Aussichten in den jeweiligen Geschäftsbereichen und der abgeschlossenen Investitionen in die Digitalisierungsumstellung, ergibt sich für die Gesellschaft eine insgesamt gute Chancenlage, auf die im Geschäftsjahr 2022/​23 aufgebaut werden kann.

 

Düsseldorf, den 19. September 2022

HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG

Klaus Hinkel, Vorstand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG, Düsseldorf

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG, Düsseldorf, – bestehend aus der Bilanz zum 30. Juni 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der HINKEL & Cie. Vermögensverwaltung AG, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. Juni 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Wuppertal, den 5. Dezember 2022

RINKE TREUHAND GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

René Schut, Wirtschaftsprüfer

Clemens Dornseifer, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr vom 01.07.2021 bis 30.06.2022

der Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung AG

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 01.07.2021 bis 30.06.2022 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegende Aufgabe, die Geschäftsführung zu überwachen, in insgesamt 3 Sitzungen (15.12.2021, 22.01.2022 und 23.06.2022) wahrgenommen, wobei der Vorstand bei allen Sitzungen zugegen war und berichtet hat. Auch außerhalb der Sitzungen hat der Vorstand regelmäßig über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle und die Entwicklung der Finanzkennzahlen berichtet.

Der Jahresabschluss der Hinkel & Cie. Vermögensverwaltung AG zum 30. Juni 2022 einschließlich des Lageberichts der Gesellschaft ist unter Einbeziehung der Buchführung durch den Wirtschaftsprüfer Clemens Dornseifer von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rinke Treuhand GmbH, Wuppertal geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk testiert worden. Der Abschluss einschließlich des Lageberichts, des Vorschlags des Vorstands zur Behandlung des Jahresergebnisses sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats bereits Wochen vor der heutigen Aufsichtsratssitzung vorgelegen und wurden von Seiten des Aufsichtsrates sorgfältig geprüft. An den Beratungen des Aufsichtsrates hat entsprechend den gesetzlichen Vorschriften der Abschlussprüfer teilgenommen. Der Wirtschaftsprüfer hat seinen Bericht eingehend erläutert und weiterführende Fragen des Aufsichtsrates ebenso beantwortet wie der Vorstand selbst, wobei zugesagt wurde, sich mit der im Prüfungsbericht angegeben WPIG-Eigenmittel-Kostenrelation und den WPIG-Kapitalquoten zu befassen. Weiterhin wurde der Bericht über die Prüfung nach § 89 WphG für den Berichtszeitraum vom 01.07.2021 bis 30.06.2022 ausführlich erörtert.

Zum Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer bestehen unsererseits keine Einlassungen. Nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfung haben wir keine Einwände zu erheben und billigen am heutigen Tage den vom Vorstand aufgestellten und vom Wirtschaftsprüfer geprüften und testierten Jahresabschluss per 30. Juni 2022. Der Jahresabschluss per 30. Juni 2022 ist damit festgestellt.

 

Düsseldorf den 07.02.2023

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