Habona und das „einzigartige Konzept“

Habona bewirbt ihre Fonds mit einem „einzigartigen Konzept“. Wir haben uns einmal auf die Suche nach dem Einzigartigen gemacht und sind dabei insbesondere auf folgendes gestoßen:

Wenn der aktuelle Fonds 06 sein Investitionsvolumen von 110 Millionen Euro realisieren kann, dann muss der Fonds bei Umsetzung der Investitionsstrategie zunächst einmal die meist unvermeidlichen Anschaffungsnebenkosten wie z.B. Grunderwerbsteuer und Maklerprovision in Höhe von 6,7 Millionen Euro bezahlen. Ferner fallen 9,9 Millionen Euro Fondsnebenkosten an. Das sind insbesondere Eigenkapitalvermittlungsprovisionen sowie Kosten für Marketing, Fondskonzeption, Due Diligence und Akquisition. Die gesamten Anschaffungsneben- und Fondsnebenkosten summieren sich also auf 16,6 Millionen Euro. Im Verhältnis zum geplanten Eigenkapital von 50 Millionen Euro sind das schon mal rund 33 Prozent! Hinzu kommen die laufenden Kosten der Fondsverwaltung und das Asset Management, die sich über die Fondslaufzeit auf knapp 5,3 Millionen Euro summieren. Ferner sind noch Kosten im Zusammenhang mit dem Verkauf der Fondsimmobilien von rund einer Million Euro eingeplant. Summa summarum fallen also insgesamt Kosten von knapp 23 Millionen Euro an.

Demgegenüber stehen die Ertragsaussichten der Anleger. Läuft alles wie geplant, realisieren die Anleger einen Ertrag inklusive Steuergutschriften von gut 15,5 Millionen Euro.

Zusammengefasst bedeutet das: Die Anleger investieren 50 Millionen Euro und tragen das volle unternehmerische Risiko. Sie realisieren bei prospektgemäßem Verlauf einen Ertrag von gut 15,5 Millionen Euro. Alle anderen Beteiligten verdienen bei diesem Konzept zusammen knapp 23 Millionen Euro – ohne allerdings ein großes wirtschaftliches Risiko zu tragen. Ein Großteil der Honorare wird nämlich weitgehend unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Fonds fällig – und das auch schon überwiegend am Anfang der Fondslaufzeit. Die Anleger wissen hingegen erst ganz am Schluss, ob sie wirklich einen Gewinn gemacht haben.

Natürlich haben wir dem Unternehmen Habona dazu eine Presseanfrage übermittelt, sogar diesen gesamten Artikel, denn diese Erkenntnisse darf man sicherlich dann auch als B R I S A N T für das Unternehmen bezeichnen. Anleger die diesne Bericht zu dem Unternehmen lesen, könnten sich dann natürlich anderen Investments zuwenden.

One Comment

  1. Skeptiker Mittwoch, 27.12.2017 at 10:27 - Reply

    Bei diesen Betrachtungen blieb noch ein Punkt unerwähnt – die Gewinnbeteiligung für Habona. Beim ersten Fonds erhielt Habona eine Erfolgsbeteiligung von 25% des Mehrertrags, sobald die Anleger mit ihrem Investment einen durchschnittlichen Ertrag von 7% erzielt haben. Beim neuen Fonds reicht ein durchschnittlicher Ertrag von 5%, damit die Erfolgsbeteiligung fällig wird. Und dann aber gleich mit 40% des Mehrertrags!
    Schon irgendwie dreist, die so genannte „Hurdle Rate“ wird abgesenkt, die Gewinnbeteiligung für Habona aber erhöht. Doppelt gut für Habona. Die Erfolgsbeteiligung kommt früher und fällt dann auch noch höher aus. Der Umkehrschluss liegt auf der Hand. Die Anleger sind zweimal die Dummen.

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