ELEMENT Insurance AG – Jahresfehlbetrag über 13 Millionen Euro

Es ist schon ein Betrag, über den man erst einmal richtig nachdenken muss, auch darüber, ob man noch die richtigen Leute an der Unternehmensspitze hat.

ELEMENT Insurance AG

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Geschäftstätigkeit

Die ELEMENT Insurance AG erhielt 2017 die Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Schaden-/​Unfallversicherung als Erstversicherer; die zugelassenen Sparten sind Sach-, Haftpflicht, Unfall, Rechtschutz, Beistandsleistungen und verschiedene finanzielle Verluste. Der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt inklusive des Jahres 2020 auf dem deutschen Markt.

Das Unternehmen definiert sich als unabhängiger Anbieter von White-Label Versicherungslösungen. Als solcher fokussiert sich ELEMENT vorrangig auf die Produktkreation und Risikoübernahme volldigitaler, technologisch flexibel anbindbarer, kundenzentrischer Versicherungslösungen mithilfe einer proprietären Plattform. Diese innerhalb kürzester Zeit entwickelten Produkte liefert ELEMENT an seine Partner aus verschiedenen Branchen entsprechend deren Marke. Die Partner übernehmen dann den Vertrieb der Produkte.

Durch moderne Schnittstellen können diese Produkte anpassungsfähig und nahtlos in die Wertschöpfungsketten der Partner eingebunden werden und passen sich an deren Geschäftsprozesse an. Das von ELEMENT angebotene White-Label Kundenportal, White-Label Antragsstrecken, die Übernahme der Schadenbearbeitung sowie weitere modulare Zusatzbausteine ergänzen das Angebot optional und ermöglichen eine nahtlose Einbindung in die Systeme von ELEMENTs Partnern. Durch diesen Ansatz ermöglicht ELEMENT seinen Partnern innovative Versicherungslösungen anzubieten. In dieser geöffneten Wertschöpfungskette sieht ELEMENT die Zukunft der Versicherung.

Im Sommer 2020 hat ELEMENT die dritte Tranche der Series A Finanzierungsrunde erhalten. Die Gesamtinvestition in ELEMENT beträgt nun inklusive der Seed-Runde ca. 50 Millionen Euro. Als neuer Investor ist SFV • GB L.P., ein gemeinsamer Risikokapital-Fond von Sony Financial Ventures und dem japanischen VC Global Brain, hinzugekommen. Unter den bereits zuvor bestehenden Investoren sind nationale und internationale Investoren aus Versicherungs-, Immobilien- und Finanzbranche wie das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin K.d.ö.R. und die VZBestandshalter GmbH & Co. KG, der spanische Insurtech-Investor Alma Mundi Ventures, SBI AI&Blockchain Investment, SBI Insurance Group, Mitsui Sumitomo Insurance Group und MS&AD Ventures, SIGNAL IDUNA (signals Invest GmbH) sowie finleap.

Beginnend im 1. Quartal stand ELEMENT im letzten Jahr unter dem Einfluss der globalen Corona-Pandemie. In der Folge erlitten unsere Partner Einbußen im Vertrieb, welche das Beitragswachstum der ELEMENT Insurance AG entsprechend hemmten. Das versicherungstechnische Ergebnis blieb gleichwohl auf Vorjahresniveau. Als volldigitales Unternehmen gelang eine Umstellung auf Heimarbeit kurzfristig und ohne große Hindernisse. Auch weiterhin steht allen Mitarbeitern ein unbegrenzter Anspruch auf Heimarbeit zu.

Unbeschadet der schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen konnte die Gesellschaft den eingeschlagenen Wachstumskurs mit geringen Abstrichen fortführen.

So konnten beispielsweise mit der Tierschutz-Suite und der Leasing-Schutz-Versicherung weitere Produkte entwickelt und weitere Vertriebspartner gewonnen werden. Insgesamt konnte ELEMENT seine Marktstellung als Zulieferer von White-Label Versicherungslösungen im Jahr 2020 somit weiter ausbauen.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Da die finleap GmbH als Anteilseigner der ELEMENT Insurance AG mit ihrer Stimmrechtsmehrheit bis zum 2. Dezember 2020 eine Hauptversammlungsmehrheit repräsentierte, war bis zu diesem Zeitpunkt ein Abhängigkeitsverhältnis von ELEMENT gegenüber der finleap GmbH nach § 17 Abs. 1 AktG begründet.

Ein Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag von ELEMENT mit der finleap GmbH besteht nicht. Der Vorstand der ELEMENT Insurance AG hat daher gemäß § 312 AktG einen Abhängigkeitsbericht den Zeitraum bis zum 2. Dezember 2020 über Beziehungen der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen erstellt. Der Vorstand hat am Ende des Berichts folgende Erklärung abgegeben: „Der Vorstand der ELEMENT Insurance AG erklärt hiermit, dass die ELEMENT Insurance AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Maßnahmen wurden weder getroffen, noch unterlassen.“

Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 2020

Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands war unter anderem wegen der Corona-Krise im Vergleich zu den letzten sieben Jahren erstmals durch negatives Wachstum gekennzeichnet. Nach Angaben von Eurostat sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 4,9 % (Anstieg 2019 um +0,6 %). Im EU-Vergleich mit einem Gesamtwachstum von – 6,1 % (2019: 1,6 %) lag Deutschland damit über dem Durchschnitt.

Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern konnte im Durchschnitt ein Rückgang der Bruttowertschöpfung um 0,5 % beobachtet werden. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Finanz- und Versicherungssektor ist dabei neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie, nach wie vor durch die anhaltende Niedrigzinsphase geprägt.

Entwicklung an den Kapitalmärkten

Die Entwicklung der Kapitalmärkte stand ebenfalls im Zeichen der Corona-Pandemie. So reagierten die Kapitalmärkte Anfang März 2020 mit starken Einbrüchen auf die Ereignisse und die notwendigen Quarantänemaßnahmen. Insbesondere die Aktienmärkte verzeichneten deutliche Verluste. Die durch die coronabedingten Einschränkungen verminderte wirtschaftliche Aktivität stellte viele Unternehmen vor existenzielle Herausforderungen. Zentralbanken legten deshalb milliardenschwere Sonderprogramme zur Liquiditätsversorgung auf, welche von umfangreichen fiskalischen Hilfsprogrammen für die betroffenen Unternehmen flankiert wurden. Im Sommer sorgte die Verbesserung der epidemiologischen Situation für Entspannung an den Kapitalmärkten. Nachdem sich im Winter in Europa eine zweite Welle an Corona-Infektionsfällen entwickelte, wurden Auflagen und Restriktionen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens erneut verschärft.

An den Kapitalmärkten führten die Meldungen über erfolgreiche Tests mehrerer Impfstoffe jedoch zu einer verbesserten Stimmung. Gleichwohl blieb die politische Unsicherheit im Jahr 2020 weiterhin hoch, was sich an den betroffenen Kapitalmärkten zusätzlich widerspiegelte. Insbesondere zum Jahresende hin beschäftigte der Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahl die Kapitalmärkte. In Europa wurde zudem im Rahmen des Brexits um eine Anschlussvereinbarung zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) gerungen. Erst kurz vor Jahresende konnte mittels eines Partnerschaftsvertrages eine Einigung erzielt werden, die weitreichende Regelungen zu Handel, Wettbewerb und Verkehr beinhaltet.

Die Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen lag zum Jahresende 2020 bei – 0,6 % und damit weiter auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Risikoaufschläge (Spreads) von Unternehmens- und Bankenanleihen hatten sich im Frühjahr 2020 aufgrund der coronabedingten Maßnahmen und deren Auswirkungen auf die wirtschaftliche Aktivität zunächst stark ausgeweitet. Sie engten sich allerdings im Jahresverlauf wieder deutlich ein. Die Spreads bei Pfandbriefen folgten einem ähnlichen Verlauf und stiegen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls an. Der deutsche Aktienindex DAX, der neben der Marktentwicklung auch die Dividendenzahlungen berücksichtigt (Performanceindex), stieg bis zum Jahresende um 3,5 % gegenüber dem Vorjahr und notierte bei 13.719 Punkten. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld belastet weiterhin die laufenden Kapitalerträge von Versicherungsunternehmen.

ELEMENT im Versicherungsmarkt

Trotz der Turbulenzen und enormen wirtschaftlichen Herausforderungen, welche das Jahr 2020 für die Gesamtwirtschaft mit sich brachte, verlief 2020 für die Versicherungsbranche nach Ansicht des GDV im Vergleich zu vielen anderen Branchen vergleichsweise zufriedenstellend.

Mit Beitragseinnahmen von 220,1 Milliarden Euro verbuchten alle drei Sparten (Lebensversicherung, Krankenversicherung, Schaden- und Unfallversicherung) bessere Ergebnisse als im Vorjahr. Die Beitragseinnahmen verzeichneten somit ein Plus von 1,2 % (2019: 7,1 %); wobei der Zweig der Privaten Krankenversicherung mit einem Beitragsplus von 3,8 % das stärkste Wachstum aufwies. Damit übertrifft das Wachstum deutlich die gesamtdeutsche Entwicklung im Berichtsjahr, welche, wie erwähnt, von einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts von 4,9 % gekennzeichnet ist.

Im Bereich der für ELEMENT relevanten Schaden- und Unfallversicherung geht der GDV auf Basis von Hochrechnungen von Beitragseinnahmen in Höhe von 74,8 Milliarden Euro aus (2019: 73,2 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Wachstum von 2,1 % (2019: 3,5 %). Dabei erstreckt sich das Wachstum auf nahezu alle Teilsparten. Gleichzeitig sanken die Leistungen um 2,5 % auf 52 Milliarden Euro (2019: 53,3 Mrd. Euro). Dies lässt sich insbesondere zurückführen auf weniger Unfälle und Einbrüche sowie weniger Insolvenzen infolge der ausgesetzten Antragspflicht. Hinzu kommt, dass nennenswerte Elementarereignisse im Jahr 2020 die Branche verschonten. Diese Entwicklung manifestiert sich auch in der Schaden-Kosten-Quote, die in der Berichtsperiode 90,0 % (2019: 92,8 %) beträgt. Insgesamt beträgt der versicherungstechnische Gewinn nach Hochrechnungen des GDV in 2020 7,4 Milliarden Euro (2019: 5,2 Mrd. Euro). Mit Blick auf das Jahr 2021 gehen Branchenexperten, sofern entsprechende Fortschritte bei den Impfungen erzielt werden und die Konjunktur sich erholt, von leichten Beitragssteigerungen aus. Der GDV rechnet im Bereich Schaden- und Unfallversicherung mit einem Wachstum von 1,5 %.

Neben den drei Feldern Klimawandel, leistungsfähige Altersvorsorge sowie Niedrigzinspolitik der EZB, ist die Digitalisierung weiterhin prägend und maßgebend für die Versicherungsbranche und schreitet weiter voran. Das angepasste Kundenverhalten verlangt nach modernen und digital zugeschnittenen Versicherungsprodukten mit kürzesten Entwicklungszyklen. Viele Versicherer reagieren, indem sie ihre Rolle im Gesamtspiel zwischen Vertrieben und Zulieferern neu definieren und gestalten. ELEMENT kommt dabei die Rolle als White-Label Produktlieferant für die gesamte Branche im Bereich der Schaden-/​Unfallversicherung zu.

Geschäftsverlauf der ELEMENT Insurance AG im Überblick

Geschäftsverlauf und Ertragslage im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft

Die Gesellschaft ist in der Berichtsperiode deutlich gewachsen. So stiegen die gebuchten Bruttobeiträge der ELEMENT Insurance AG auf 6.789 Tsd. Euro (2019: 4.250 Tsd. Euro). Die Gesellschaft setzte somit trotz der schwierigen Bedingungen im Pandemiejahr 2020 den Wachstumskurs fort.

Gebuchte Bruttobeiträge
In Euro
2020 2019
Versicherungszweig
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft (Inland)
Unfallversicherung 156.792,56 7.808,65
Haftpflichtversicherung 102.467,66 102.437,33
Hausratversicherung 70.228,94 55.670,98
Sonstige Sachversicherung 6.329.589,58 4.069.942,67
Beistandsleistungsversicherung 0,00 3.409,41
Rechtsschutzversicherung 2.903,52 3.992,69
Sonstige Versicherung 126.851,52 6.937,87
6.788.833,78 4.250.199,60

Gekennzeichnet war das Geschäftsjahr von einem starken Wachstum, das sich vor allem auf den Vertrieb von Garantieversicherungen (welche die Element Insurance AG seit Februar 2019 anbietet) im Versicherungszweig Sonstige Sachversicherung zurückführen lässt. So entfielen mehr als 93 % der gebuchten Bruttobeiträge auf diesen Versicherungszweig. Die gesamten Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle beliefen sich auf 3.716 Tsd. Euro (2019: 2.219 Tsd. Euro). Die Gesellschaft schloss das Jahr mit einer Bruttoschadenquote von 60,7 % ab; das Gesamtnettoabwicklungsergebnis betrug 107 Tsd. Euro. Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrug 10.931 Tsd. Euro (2019: 8.399 Tsd. Euro). Dabei fielen 6.764 Tsd. Euro (2019: 5.367 Tsd. Euro) auf Abschlussaufwendungen und 4.167 Tsd. Euro (2019: 3.032 Tsd. Euro) auf Verwaltungsaufwendungen. Die Gesellschaft erzielte in der Berichtsperiode ein positives Rückversicherungsergebnis von 63 Tsd. Euro (2019: -127 Tsd. Euro), so dass das versicherungstechnische Gesamtergebnis brutto -8.523 Tsd. Euro (2019: 8.563 Tsd. Euro) betrug. In den Zweigen Unfall- und Sonstige Versicherung erfreute sich die Gesellschaft über starkes Wachstum, indem sie weitere Partner gewinnen konnte, für welche ELEMENT entsprechende White-Label-Produkte entwickelte. Als sehr junges Versicherungsunternehmen mit noch geringen Beiträgen und hohen Fixkosten hat die Kostenquote und Combined-Ratio noch keine Aussagekraft.

In der sonstigen Sachversicherung (gedeckte Garantiezusagen) erzielte die Gesellschaft 6.330 Tsd. Euro (2019: 4.070 Tsd. Euro) gebuchte Bruttobeiträge, denen standen Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle in Höhe von 2.322 Tsd. Euro (2019: 2.207 Tsd. Euro) gegenüber. Die Bruttoschadenquote belief sich auf 41,3% (vor Kostenverteilung: 37,4%), während sich das Nettoabwicklungsergebnis auf 101 Tsd. Euro belief. Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich auf 9.485 Tsd. Euro (2019: 7.467 Tsd. Euro). Dabei entfielen 3.556 Tsd. Euro auf Verwaltungskosten, während die Abschlusskosten 5.929 Tsd. Euro ausmachten. Letztere ließen sich wiederum in 2.417 Tsd. Euro für direkte und 3.512 Tsd. Euro für mittelbare Abschlusskosten aufteilen. Diese wurden im Rahmen der Kostenverteilung entsprechend allokiert. Das Rückversicherungsergebnis betrug 215 Tsd. Euro (2019: 207 Tsd. Euro). In der Folge betrug der versicherungstechnische Verlust für eigene Rechnung 5.981 Tsd. Euro (2019: 7.446 Tsd. Euro).

In der Privathaftpflichtversicherung verbuchte ELEMENT gebuchte Bruttobeiträge in Höhe von 102 Tsd. Euro (2019: 102 Tsd. Euro), während die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle 266 Tsd. Euro betrugen (2019: -121 Tsd. Euro). Die Bruttoschadenquote belief sich auf 298,1% (vor Kostenverteilung: 54,9%), das Nettoabwicklungsergebnis betrug im Geschäftsjahr 445 Euro. Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 371 Tsd. Euro (2019: 465 Tsd. Euro). Nach Berücksichtigung des Rückversicherungsergebnis in Höhe von -85 Tsd. Euro (2019: -312 Tsd. Euro) betrug der versicherungstechnische Verlust für eigene Rechnung 633 Tsd. Euro (2019: -559 Tsd. Euro).

In der Hausratversicherung beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge auf 70 Tsd. Euro (2019: 56 Tsd. Euro), während die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle 251 Tsd. Euro (2019: 80 Tsd. Euro) betrugen. Die Bruttoschadenquote belief sich auf 391,5% (vor Kostenverteilung: 53,1%), das Nettoabwicklungsergebnis betrug im Geschäftsjahr 789 Euro. Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb lagen zum Jahresende bei 189 Tsd. Euro (2019: 298 Tsd. Euro). Das Rückversicherungsergebnis betrug -29 Tsd. Euro (2019: -21 Tsd. Euro). Somit belief sich der versicherungstechnische Verlust für eigene Rechnung von 407 Tsd. Euro (2019: -349 Tsd. Euro).

In der Unfallversicherung beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge auf 157 Tsd. Euro (2019: 8 Tsd. Euro), gleichzeitig betrugen die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle 341 Tsd. Euro (2019: 5 Tsd. Euro). Die Bruttoschadenquote belief sich auf 214,5% (vor Kostenverteilung: 77,8%). Ein Abwicklungsergebnis wird in der Sparte Unfallversicherung nicht ausgewiesen, da es keinerlei Vorjahresschadenzahlungen oder Veränderungen der Vorjahresschadenrückstellungen gegeben hat. Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb machten zum Jahresende 649 Tsd. Euro (2019: 21 Tsd. Euro) aus. Das Rückversicherungsergebnis betrug -32 Tsd. Euro (2019: -4 Tsd. Euro). Somit belief sich der versicherungstechnische Verlust für eigene Rechnung auf 876 Tsd. Euro (2019: -26 Tsd. Euro).

Im Zweig Sonstige Versicherungen beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge auf 127 Tsd. Euro (2019: 7 Tsd. Euro), gleichzeitig betrugen die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle 317 Tsd. Euro (2019: 12 Tsd. Euro). Die Bruttoschadenquote belief sich auf 181,5% (vor Kostenverteilung: 57,2%), das Nettoabwicklungsergebnis betrug im Geschäftsjahr 5 Tsd. Euro. Die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb machten zum Jahresende 204 Tsd. Euro (2019: 9 Tsd. Euro) aus. Das Rückversicherungsergebnis betrug -5 Tsd. Euro (2019: 4 Tsd. Euro). Somit belief sich der versicherungstechnische Verlust für eigene Rechnung auf 377 Tsd. Euro (2019: -11 Tsd. Euro).

Kapitalanlageergebnis

Die laufenden Erträge in Höhe von 203 Tsd. Euro (2019: 206 Tsd. Euro) fielen minimal geringer aus als im Vorjahr. Die Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen in Höhe von 14 Tsd. Euro lagen deutlich unter dem Vorjahreswert (2019: 87 Tsd. Euro), gleichzeitig erhöhten sich die Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen in der Berichtsperiode auf 57 Tsd. Euro (2019: 8 Tsd. Euro). Dies spiegelt den vergleichsweise hohen Wert der stillen Lasten im Kapitalanlagenbestand der Berichtsperiode 2020 wider. Auf Teile der Kapitalanlagen, welche dem Umlaufvermögen gewidmet sind, wurden Abschreibungen in Höhe von 30 Tsd. Euro (2019: 66 Tsd. Euro) vorgenommen.

Die Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen beliefen sich auf 59 Tsd. Euro (2019: 55 Tsd. Euro). Getrieben von der ungünstigen Entwicklung bei den Abgangsgewinnen und -verlusten sank die Nettoverzinsung auf 0,6 % (2019: 1,4 %) deutlich im Vergleich zum Vorjahr. Das Gesamtergebnis aus Kapitalanlagen belief sich zum Jahresende auf 72 Tsd. Euro.

Sonstiges Ergebnis

Der Saldo aus sonstigen Erträgen und Aufwendungen betrug -5.478 Tsd. Euro (2019: -3.675 Tsd. Euro) und ist im Wesentlichen durch die Personalaufwendungen gekennzeichnet.

Steuern

Da die Gesellschaft noch keine Jahresüberschüsse erzielt, ergibt sich aktuell noch kein Ertragssteueraufwand.

Gesamtergebnis

Das Geschäftsjahr schloss mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von -13.930 Tsd. Euro (2019: -12.074 Tsd. Euro), welches coronabedingt negativ vom geplanten Wert abweicht.

Finanzlage

Das Eigenkapital der ELEMENT Insurance AG belief sich zum 31.12.2020 auf 12.659 Tsd. Euro. (2019: 16.170 Tsd. Euro).

Dieses setzte sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

– Gezeichnetes Kapital von 119 Tsd. Euro (2019: 108 Tsd. Euro)

– Kapitalrücklage von 50.535 Tsd. Euro (2019: 40.128 Tsd. Euro)

– Verlustvortrag 24.065 Tsd. Euro (2019: 11.971 Tsd. Euro)

– Jahresfehlbetrag 13.930 Tsd. Euro (2019: 12.094 Tsd. Euro)

Am 09. September 2020 wurde eine Kapitalerhöhung in Höhe von 10.408 Tsd. Euro durchgeführt. Das Gezeichnete Kapital erhöhte sich um 11 Tsd. Euro. Damit wurden bis zum 31. Dezember 2020 118.728 nennwertlose Stückaktien ausgegeben. Das Eigenkapital der ELEMENT Insurance AG ist wesentlicher Bestandteil zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsvorschriften. Die Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr jederzeit ihre Auszahlungsverpflichtungen erfüllen. Anhaltspunkte für eine künftige Liquiditätsgefährdung sind nicht erkennbar.

Vermögenslage

Bestand an Kapitalanlagen

Der Buchwert der Kapitalanlagen der ELEMENT Insurance AG belief sich zum Ende des Geschäftsjahres 2020 auf 11.067 Tsd. Euro (2019: 14.510 Tsd. Euro). Gemessen am Buchwert fielen dabei 0,9 % auf Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen, 60 % auf Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, 19,1 % auf Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie schließlich 20 % auf die übrigen Ausleihungen. Bei den übrigen Ausleihungen handelt es sich um ein Darlehen an einen unserer Partner. Die Kapitalanlagen weisen zum Bilanzstichtag stille Lasten in Höhe von 81 Tsd. Euro (2019: 37 Tsd. Euro) aus.

Versicherungstechnische Rückstellungen

Die versicherungstechnischen Bruttorückstellungen beliefen sich per 31.12.2020 auf 3.589 Tsd. Euro (2019: 2.574 Tsd. Euro). Geprägt ist dieser Anstieg von einer Steigerung der Bruttobeitragsüberträge von 666 Tsd. Euro sowie einem Anstieg der Bruttoschadenrückstellung von 289 Tsd. Euro. Die Rückstellung für Bruttobeitragsüberträge belief sich zum Jahresende auf 2.743 Tsd. Euro (2019: 2.077 Tsd. Euro). Der Anstieg der Bruttobeitragsüberträge ist vornehmlich getrieben vom Geschäft mit Fahrzeuggarantieversicherungen, welche gegen einen Einmalbeitrag abgeschlossen werden und für mehrere Jahre Versicherungsschutz enthalten. Zudem sind die Bruttobeiträge in der Unfallversicherung und sonstige Versicherungen relativ stark angestiegen mit der Ausweitung des Geschäfts.

Die Bruttoschadenrückstellung stieg im Geschäftsjahr um 289 Tsd. Euro auf 782 Tsd. Euro an (2019: 493 Tsd. Euro). Die Steigerung der Rückstellung lässt sich zum einen auf ansteigendes Geschäft sowie einem potenziellen Großschaden im Bereich Unfall zurückführen. Nach Abzug der auf die Rückversicherer entfallenden Anteile verblieben insgesamt versicherungstechnische Nettorückstellungen von 2.138 Tsd. Euro (2019: 1.601 Tsd. Euro).

Chancen- und Risikobericht

Risikomanagementsystem

Um die Angemessenheit des Governance-Systems von ELEMENT besser beurteilen zu können, werden in diesem Abschnitt zuerst die Organisation sowie die Geschäfts- und Risikostrategie von ELEMENT dargestellt. Anschließend werden die wichtigsten Elemente des Governance-Systems von ELEMENT vorgestellt, welche auf die Besonderheiten von ELEMENT zugeschnitten sind.

Insgesamt wurden am Governance-System von ELEMENT keine grundsätzlichen Änderungen gegenüber dem Vorjahr vorgenommen. Das System wurde aber ausgebaut und optimiert, insbesondere was die angewendeten Tools und Prozessabläufe betrifft.

Organisation

ELEMENT entwickelt für seine Partner individuelle Versicherungsprodukte sowie technische Funktionalitäten und betreibt diese auch. Entsprechend unterteilen sich die Geschäftsprozesse von ELEMENT in:

– Den Vertrieb, d.h. die Gewinnung von neuen Partnern, welche den Vertrieb zu den Endkunden vornehmen

– Die Anbindung der neuen Partner. Dazu gehören die Erstellung und der Abschluss von entsprechenden Verträgen und Vereinbarungen, das Herausbringen individueller Versicherungsprodukte, die Implementierung individueller Funktionalitäten und die Anpassung der operativen und administrativen Versicherungsprozesse.

– Das Herausbringen neuer Versicherungsprodukte sowie die Implementierung neuer Funktionalitäten im Verlauf der Partnerschaft.

– Die operativen Prozesse einer Versicherung (Betrieb, Schadenregulierung, Zahlungsverkehr und Partnerabrechnung).

– Die administrativen Prozesse einer Versicherung (Buchhaltung, Steuerabrechnung, Rückversicherungsabrechnung, Controlling und Reporting).

Hierbei ist zu erwähnen, dass sich ELEMENT immer mehr mit seinen Partnern vernetzt, wobei entweder Teile der operativen und administrativen Prozesse von den Partnern selbst durchgeführt werden (Ausgliederung) oder ELEMENT sich in die Prozesse seiner Partner integriert.

Als weiterer Geschäftsprozess ist das Kapitalanlagenmanagement zu nennen. Der Kapitalanlagenbestand von ELEMENT und die entsprechenden Prozesse unterteilen sich in

– ein kurzfristiges Portfolio in Form von Kontokorrenten, über welche der Zahlungsverkehr erfolgt,

– ein mittelfristiges Portfolio, ebenfalls in Form von liquiden Mitteln, Rentenfonds und Einzelrentenpapieren, über welches das kurzfristige und langfristige Portfolio aufgefüllt wird, und

– ein langfristiges Portfolio, in Form eines Rentenfonds, in das diejenigen Mittel fließen, die langfristig nicht liquidiert werden müssen. Insbesondere deckt das Portfolio die Solvabilitätserfordernis ab.

Das kurzfristige Portfolio hat die Eigenschaft, dass es schwanken kann, aber mit dem Geschäftsvolumen tendenziell zunehmen wird. Ebenso wird das langfristige Portfolio entsprechend der Solvabilitätserfordernis mit dem Geschäftsvolumen zunehmen. Das mittelfristige Portfolio ist dagegen nach einer Finanzierung groß und nimmt kontinuierlich ab, solange die Ausgaben größer sind als die Einnahmen – was gegenwärtig noch der Fall ist.

Die Rentenfonds und Einzelrentenpapiere werden von einem externen Asset-Manager gemanagt, wohingegen das kurzfristige Portfolio sowie die liquiden Mittel im mittelfristigen Portfolio von dem Bereich Finance gemanagt werden. Das Liquiditätsmanagement, also die Steuerung der Volumina der Portfolien, wird ebenfalls von Finance betrieben.

Des Weiteren ist zu erwähnen, dass die technologische Basis von ELEMENT ständig weiterentwickelt wird. Dieser Prozess ist ebenfalls von besonderer Bedeutung und befindet sich somit auch im Fokus des Governance-Systems.

Geschäfts- und Risikostrategie

Die Geschäftsstrategie von ELEMENT besteht im Wesentlichen aus zwei Zielbereichen:

– Allgemeine Performance: ELEMENT will langfristig profitabel wachsen. Den Schlüssel für ein Wachstum sieht ELEMENT darin, für seine Partner schnell und zuverlässig individuelle Produkte und Funktionalitäten an den Markt zu bringen, und der Schlüssel für die Profitabilität wird in einer effizienten Aufstellung von ELEMENT gesehen.

– Allgemeine Compliance: Eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg von ELEMENT ist das Vertrauen der Partner und der Versicherungsaufsicht in ELEMENT. Deshalb will ELEMENT die Service- und Compliance-Standards seiner Partner sowie die regulatorischen Anforderungen der Versicherungsaufsicht jederzeit erfüllen.

Die Risikostrategie von ELEMENT wird aus dessen Geschäftsstrategie abgeleitet. Insbesondere werden in der Risikostrategie die Toleranzen für die Ausprägungen der Merkmale der Geschäftsstrategie festgelegt.

Internes Kontrollsystem (IKS)

Das IKS von ELEMENT dient zur Sicherstellung der allgemeinen Compliance. Es verteilt sich standardmäßig auf drei Verteidigungslinien:

– 1. Verteidigungslinie: Steuerung durch die operativen Bereiche

– 2. Verteidigungslinie: Kontrollen durch die Schlüsselfunktionen Compliance, Versicherungsmathematik, Risikomanagement und durch den IT-Sicherheitsbeauftragten sowie Meldungen über das Hinweisgebersystem

– 3. Verteidigungslinie: Prüfung durch die interne Revision

Außerdem ist das IKS an der Organisation von ELEMENT ausgerichtet und es werden schwerpunktmäßig kontrolliert:

– Die Partneranbindung sowie die Herausgabe neuer Versicherungsprodukte

– Die Implementierung neuer technischer Funktionalitäten und die Weiterentwicklung der technologischen Basis

– Die laufenden operativen und administrativen Prozesse von ELEMENT als Versicherungsunternehmen, einschließlich des Kapitalanlagenmanagements

Steuerung durch operative Bereiche

Grundsätzlich werden die internen Kontrollen von den operativen Bereichen selbst implementiert und betrieben.

Insbesondere werden im Rahmen der Partneranbindung die Partner auf prozessspezifische Compliance-Merkmale hin überprüft, die da sind:

– Die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen an die Partner als Vermittler

– Sofern die Partner auch Teile der Geschäftsprozesse selbst durchführen, die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen an die Geschäftsprozesse sowie die Einhaltung der Qualitätsstandards von ELEMENT

Ebenso werden bei der Herausgabe neuer Produkte diese auf produktspezifische Compliance-Merkmale dahingehend überprüft, dass die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen an die Versicherungsprodukte gewährleistet ist.

Darüber hinaus werden die Produkte auch auf die Rentabilität als „produktspezifisches Performance-Merkmal“ hin überprüft.

Des Weiteren werden im Rahmen der Implementierung neuer Funktionalitäten und der Weiterentwicklung der technologischen Basis die Systeme und Funktionalitäten auf IT-spezifische Compliance-Merkmale hinsichtlich der Erfüllung der regulatorischen Anforderungen an die IT und die Einhaltung des Datenschutzes überprüft.

Hinsichtlich des Kapitalanlagemanagements wird die Tätigkeit der externen Asset-Manager monatlich auf die Performance und die Einhaltung der Kapitalanlagenrichtlinien hin kontrolliert.

Ein besonderes Augenmerk legt ELEMENT auch auf seine Ausgliederungen. Mit den einzelnen Ausgliederungspartnern wurden dabei spezielle Ausgliederungsverträge geschlossen. Darin sind insbesondere spezifische Kontroll- und Prüfungsrechte vereinbart. Die Kontrollen und Prüfungen werden jeweils von dem Bereich durchgeführt, dem die Ausgliederung inhaltlich unterstellt bzw. zugeordnet ist. Jeder Ausgliederungspartner wird laufend auf die Einhaltung der vereinbarten Qualitätsstandards kontrolliert.

Schließlich ist noch zu erwähnen, dass das IKS in Bezug auf die Rechnungslegung die Vollständigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses sicherstellt.

Compliance-Funktion

Die Compliance-Funktion verfolgt das Ziel, zu beachtende Gesetze und Verordnungen, aufsichtsbehördliche Anforderungen sowie allgemein anerkannte Standards, als auch selbst gesetzte Regeln, dauerhaft einzuhalten. Um dies sicherzustellen, wurde die Compliance-Funktion u. a. mit folgenden Aufgaben betraut:

– Beratungsfunktion: Mitarbeiter werden zu relevanten Themen geschult und beraten.

– Frühwarnfunktion: Es wird ein Rechtsmonitoring betrieben, um über aktuelle Änderungen des Rechtsumfeldes informiert zu sein und notwendige Maßnahmen anstoßen zu können.

– Risikokontrollfunktion: Durch eine regelmäßige Compliance-Risikoanalyse werden Risiken erkannt und es können entsprechende Maßnahmen zur Mitigation implementiert werden.

– Überwachungsfunktion: Die vorhandenen Maßnahmen im Rahmen des internen Kontrollsystems (IKS) und veröffentlichte Richtlinien werden von der Compliance-Funktion risikoorientiert auf deren Einhaltung überwacht und bei Bedarf verbessert.

Hinweisgebersystem

Um mögliche Schäden zu verhindern, müssen Verstöße im Unternehmen früh erkannt werden. Nur so können rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Eine Möglichkeit der Früherkennung liegt in Hinweisen, die vertraulich an die Compliance-Funktion übermittelt werden können. Hierfür hat ELEMENT ein Hinweisgebersystem (Whistleblowingsystem) eingerichtet, über welches Hinweise auf mögliche Verstöße auch anonym eingereicht werden können. ELEMENT nimmt jeden Hinweis ernst und prüft den Sachverhalt. Verstöße werden nicht toleriert. Gleichzeitig schützen wir betroffene Personen aber auch vor einer Denunzierung durch nicht nachweisbare oder unplausible Hinweise.

IT-Sicherheitsbeauftragter

Speziell in Bezug auf die eigenen IT-Systeme und die externen IT-Dienstleistungen verfolgt der Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) das Ziel, die Einhaltung sämtlicher rechtlicher Anforderungen und Standards (einschließlich der DSGVO, der VAIT sowie der Vorgaben der ISO 2700x-Reihe) durch das Versicherungsunternehmen dauerhaft sicherzustellen. Der ISB ist hierzu mit den gleichen Aufgaben betraut wie die Compliance-Funktion, also mit der Beratungs-, Frühwarn-, Risikokontroll- und Überwachungsfunktion.

Versicherungsmathematische Funktion

Das Aufgabenspektrum der Versicherungsmathematischen Funktion umfasst unter anderem die Berechnung und Validierung der versicherungstechnischen Rückstellungen. Die Versicherungsmathematische Funktion kontrolliert außerdem die versicherungstechnische Rentabilität in Form der Schadenquoten im Rahmen des Performance Monitoring des Risikomanagements. Darüber hinaus erfolgt die Freigabe von neuen Tarifen durch die versicherungsmathematische Funktion.

Risikomanagement

Das Risikomanagement dient zur Sicherstellung der allgemeinen Performance und der allgemeinen Compliance bzw. zur Begrenzung der entsprechenden Risiken. Es teilt sich im Wesentlichen in einen qualitativen und in einen quantitativen Teil auf.

Qualitatives Risikomanagement

Das qualitative Risikomanagement schaut auf die Prozesse und Projekte von ELEMENT aus Performance- und Compliance Sicht.

In der Compliance-Sicht liegt das Hauptaugenmerk des Risikomanagements ebenfalls auf der Anbindung neuer Partner, der Herausgabe neuer Produkte sowie auf der Weiterentwicklung der technologischen Basis. Das Risikomanagement begleitet die operativen Bereiche im Verlauf der entsprechenden Projekte bei der Identifizierung der Risiken und bei der Umsetzung der Gegenmaßnahmen. Mit Beginn jedes neuen Projektes wird eine prozessbezogene bzw. eine produktbezogene oder eine IT-bezogene Risikoanalyse angelegt. Die Risikoanalysen bestehen jeweils aus

– der Identifizierung von Risiken,

– der Identifizierung von ergriffenen Gegenmaßnahmen,

– der Bewertung des Risikoprofils (Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung) unter Berücksichtigung der ergriffenen Gegenmaßnahmen und

– dem Vorschlag zusätzlicher Gegenmaßnahmen.

Die Risikoanalysen werden Schritt für Schritt vorangetrieben, sobald die Prozesse, Produkte oder Systeme ausreichend spezifiziert sind. Bei der Risikoidentifizierung werden standardmäßig die prozess-, produkt- oder IT-spezifischen Compliance-Merkmale abgefragt. Gegebenenfalls werden zusätzliche Gegenmaßnahmen so festgelegt, dass das resultierende Risikoprofil innerhalb der Toleranzen liegt, welche durch die Risikostrategie festgelegt sind. Die Maßnahmen werden auch unmittelbar umgesetzt. Somit bildet die Risikoanalyse innerhalb der Projekte einen parallellaufenden Prozess, der eine schnelle Umsetzung der Projekte gewährleistet. Am Ende des Projektes wird die Risikoanalyse mit der Bewertung des Risikoprofils abgeschlossen und das Ergebnis an das Management Team (Vorstand + C-Level) berichtet.

Ebenso wird hinsichtlich der Kapitalanlagen von ELEMENT verfahren. Sobald ein relevanter Betrag in ELEMENT investiert wird und folglich anzulegen ist, wird die entsprechende Anlagestrategie einer Risikoanalyse unterzogen. Dabei wird u.a. durch ein Investment Komitee geprüft, ob die Anlagerichtlinien und Limite für die externen Asset-Manager sowie das Kapitalanlagecontrolling anzupassen sind.

Außerdem kontrolliert des Risikomanagement alle Prozesse und Projekte von ELEMENT aus einer Performance-Sicht mithilfe des Performance-Monitorings. Darin geben alle Bereiche regelmäßig Statusinformationen über ihre Prozesse und Projekte ab. Außerdem werden in dem Monitoring auch die allgemeinen Performance-Merkmale abgefragt, die da sind:

– Anzahl und Größe der Partner in der Anbahnung

– Implementierungsgeschwindigkeit bei der Partneranbindung und bei der Herausgabe neuer Produkte

– Produktion der Partner

– Rentabilität der Produkte

– Kosten von ELEMENT

– Kapitalanlagenrendite und Liquidität

Die Ergebnisse des Performance Monitorings werden zu einem Bericht zusammengefasst und an das Management Team und die Führungskräfte verteilt.

Quantitatives Risikomanagement

In dem quantitativen Teil werden die finanziellen Kennzahlen betrachtet, die sich aus dem Zusammenwirken interner Prozesse und externer Einflüsse (insbesondere über das Versichertenkollektiv und den Kapitalmarkt) ergeben. Dazu wird in der unternehmenseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (Own Risk and Solvency Assessment – ORSA) auf Basis der Geschäftsplanung und des Risikoprofiles von ELEMENT geprüft, ob auch unter ungünstigen Entwicklungen (Stressszenarien) die Eigenmittel jederzeit ausreichen. Dies geschieht um die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen (Eigenmittel > Solvabilitätsanforderung) erfüllen zu können und um sicherzustellen, dass die liquiden Mittel jederzeit ausreichen, um allen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.

Die Stressszenarien werden als Planabweichungen in den wesentlichen finanziellen Kennzahlen definiert, die da sind:

– Beitragseinnahmen

– Schadenquote

– Kosten

– Kapitalanlagenergebnis

Die Stressszenarien bzgl. des Umsatzes werden anhand einer Betrachtung der Vertriebspartner von ELEMENT ermittelt. Diese werden in drei Gruppen unterteilt:

– Partner, die bereits Versicherungsprodukte von ELEMENT vertreiben

– Partner, die sich in der Implementierung befinden

– Partner, die geplant sind

Für die existierenden Partner wird anhand der bisherigen Beobachtungen der zukünftige Umsatz prognostiziert. Auf der anderen Seite sind hinsichtlich der geplanten Partner Stressszenarien definiert, die ausdrücken, wie erfolgreich ELEMENT in der Gewinnung neuer Partner ist. Für die Partner, die sich in der Implementierung befinden, werden die Unsicherheiten hinsichtlich des Startdatums sowie der späteren Produktion als Stressszenarien abgebildet. Mit jedem Partner, der implementiert wird, reduziert sich somit das Risiko in der Partnergewinnung und erhöht sich das Risiko beim Start und in der Produktivität der Partner.

Analog werden die Stressszenarien bzgl. der Schadenquote anhand einer Betrachtung des Versicherungsproduktportfolios von ELEMENT ermittelt. Dieses wird unterteilt in

– Produkte, die kalkuliert sind, und

– Produkte, die geplant sind.

Für die geplanten Produkte werden durchschnittliche Schadenquoten verwendet, die aus unseren bestehendem Produktportfolio abgeleitet sind. Für die Produkte, die bereits kalkuliert sind, werden die kalkulierten Schadenquoten verwendet. Innerhalb der produktbezogenen Risikoanalyse während der Herausgabe neuer Produkte werden standardmäßig folgende versicherungstechnische Risiken abgefragt:

– Irrtumsrisiko (Falsch ermittelte Parameter)

– Änderungsrisiko (Ungünstige Kundenselektion durch die Partner oder ungünstiges Risikoverhalten der Kunden sowie ungünstige ökonomische Entwicklungen)

– Zufallsrisiko (Großschäden, Kumulschäden und Katastrophenschäden)

Auf Basis der Risikoanalyse werden auch gleichzeitig die Maßnahmen zur Risikobegrenzung umgesetzt, die sich entweder auf die Produktmerkmale beziehen oder aus zusätzlichen proportionalen und/​oder nichtproportionalen Rückversicherungen bestehen. Die Maßnahmen werden wiederum so festgelegt, dass das resultierende Risikoprofil für die Rentabilität innerhalb der Toleranzen der Risikostrategie liegt.

Die Unsicherheit in den Kosten von ELEMENT hängt im Wesentlichen von der technologischen Infrastruktur und den entsprechenden Entwickler-Teams ab, da hier am meisten investiert wird. Hier werden keine Stressszenarien, sondern unterschiedliche Pfade der Weiterentwicklung der technologischen Basis betrachtet.

Die Stressszenarien bzgl. des Kapitalanlageergebnisses sind als unterschiedliche Entwicklungen von Marktindizes definiert, die für das Kapitalanlageportfolio von ELEMENT von Relevanz sind. Zur Überwachung der Marktrisiken werden vom Kapitalanlagenmanagement Sensitivitätsanalysen und Stresstests durchgeführt, welche die Wertveränderung des Portfolios in Abhängigkeit von Marktschwankungen aufzeigen. Unter anderem wird die Zinsstrukturkurve durch eine Parallelverschiebung nach unten und nach oben gestresst und die Auswirkung des Stresses auf das Anlagenportfolio gemessen. Zur Adjustierung der Risikostrategie und der Kapitalanlagenstrategie werden vom Risikomanagement die Kapitalanlagen ebenfalls gestresst. Hinsichtlich der für ELEMENT relevanten Zinsänderungsrisiken und der Spreadrisiken wird die Zinsstrukturkurve entsprechend den Methoden der Standardformel für das Zinsänderungsrisiko sowie für das Spreadrisiko geschockt und die Auswirkungen der Schocks auf die gesamten finanziellen Kennzahlen von ELEMENT gemessen.

Die Steuerungsgrößen bei der Berechnung der Stressszenarien sind

– die Zeitpunkte und die Höhen der nächsten Finanzierungsrunden,

– die Höhe der Rückversicherungsquote,

– die Kostenannahmen und

– die Assetallokation.

Diese Größen werden in den Szenarien mit Blick auf die Anforderungen an die Eigenmittel und die benötigten liquiden Mittel adjustiert. Aus dem ORSA leitet sich somit die Planung der Finanzierung, die Steuerung des Rückversicherungsprogramms (Quotenrückversicherung und nichtproportionale Rückversicherung), die Kostensteuerung sowie die Assetallokation von ELEMENT ab.

Als Ergebnis des ORSA wird die Risikostrategie von ELEMENT adjustiert. Über diese Risikostrategie wird das Risikoprofil von ELEMENT gesteuert. Das Risikoprofil enthält insbesondere

– Toleranzen für die Ausprägungen der Compliance-Merkmale,

– Toleranzen für die Ausprägung des Geschäftswachstums,

– Toleranzen für die Ausprägung der Rentabilität,

– Toleranzen für die Ausprägung der Solvabilitätsquote und

– Vorgaben für das Kapitalanlagenmanagement, insbesondere in Form einer Mindestliquidität für den Bereich Finance und von Limite für die externen Asset-Manager.

Unterjährig wird die Einhaltung der Toleranzen und Limite kontrolliert durch

– die Risikoanalysen und -begrenzungen im Rahmen der Partneranbindung, der Herausgabe neuer Produkte und der Weiterentwicklung der technologischen Basis,

– ein regelmäßiges Controlling des prognostizierten Geschäftswachstums, der beobachteten Rentabilität und der prognostizierten Solvabilitätsquote, sowie

– durch ein regelmäßiges Controlling der Einhaltung der Mindestliquidität und der Kapitalanlagenlimite sowie einer Meldepflicht von Limit-Verletzungen.

Mit jedem neuen Partner, der implementiert wird oder in Produktion geht, sowie mit jedem neuen Produkt, welches kalkuliert wird, werden auch die Projektionsrechnung und die Stressszenarien aktualisiert. Gegebenenfalls werden auch die Steuerungsgrößen neu adjustiert und operativ umgesetzt. Somit erfolgt eine Steuerung der Eigenmittelausstattung zeitgleich mit dem wachsenden Geschäft von ELEMENT.

Interne Revision

Die interne Revision prüft sowohl die Steuerung der Geschäftsprozesse durch die operativen Bereiche wie auch die nachgelagerten Kontrollen durch die Schlüsselfunktionen. Insbesondere wird das Risikomanagement jährlich geprüft. Dabei folgt sie einem Prüfungsplan, welcher der spezifischen Aufbausituation von ELEMENT, d. h. Aufbau der Organisation parallel zum Ausbau des Geschäfts, angepasst ist.

Risikolage

Standardmäßig sind auf Basis des Versicherten- und Kapitalanlagenbestandes zum Jahresabschluss die versicherungstechnischen Risiken, die Forderungsausfallrisiken aus dem Versicherungsgeschäft sowie die Risiken aus den Kapitalanlagen für das Folgejahr zu bewerten. ELEMENT befindet sich jedoch weiterhin in der speziellen Situation, dass

– der Versichertenbestand voraussichtlich weiterhin stark wachsen wird und

– der Kapitalanlagenbestand stetig abnehmen wird, solange die Ausgaben noch nicht durch entsprechend hohe Prämieneinnahmen gedeckt sind und es zwischenzeitig keine weiteren Finanzierungen gibt.

Daher wird sich der Schwerpunkt der Risiken von den Kapitalanlagen auf den Versichertenbestand verschieben. Entsprechend ist die Angabe von Risikobeträgen bzgl. der Bestände zum Jahresabschluss für das Folgejahr nicht aussagekräftig.

Stattdessen werden zur Bewertung der Risiken die Ergebnisse des aktuellen ORSA (Unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbewertung/​Own Risk and Solvency Assessment) herangezogen. Der ORSA ermöglicht sowohl eine Bewertung des aktuellen Risikoprofils als auch eine perspektivische Betrachtung der Risikolage.

Hinsichtlich der Bewertung des aktuellen Risikoprofils beinhaltet der ORSA den Vergleich des Risikoprofils von ELEMENT mit den Annahmen, die der Standardformel zur Berechnung der Solvabilitätsanforderung zu Grunde liegen. Der Vergleich gibt wieder, wie groß die Risiken von ELEMENT im Verhältnis zu einem durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherer – welcher durch die Standardformel repräsentiert wird – sind, unabhängig von dem zu Grunde liegenden Versicherten- oder Kapitalanlagebestand. Sieht beispielsweise ELEMENT in einem Risikomodul der Standardformel sein Risikoprofil durch die Standardformel richtig abgebildet, dann wird daraus geschlossen, dass das eigene Risikoprofil auch dem Risikoprofil eines Standard-Versicherers entspricht. Nachfolgend werden für jede Risikokategorie die Ergebnisse des Vergleiches aufgeführt. Die betrachteten Risikokategorien sind

– versicherungstechnisches Risiko,

– Forderungsausfallrisiko aus dem Versicherungsgeschäft,

– Risiken aus Kapitalanlagen,

– operationelles Risiko und

– sonstige wesentliche Risiken.

Dabei wird für jede Kategorie auch auf die beobachteten Auswirkungen der Corona-Krise und auf die identifizierten Risiken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie eingegangen.

Hinsichtlich der perspektivischen Betrachtung der Risikolage beinhaltet der ORSA des Weiteren die Berechnung von Stressszenarien, welche aus den wesentlichen Risiken von ELEMENT abgeleitet sind. Darunter befindet sich insbesondere ein Corona-spezifisches Stressszenario. Die Ergebnisse der Szenariorechnungen werden im Folgenden bei der zusammenfassenden Darstellung der Risikolage herangezogen.

Versicherungstechnisches Risiko

Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet die Gefahr, dass der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom erwarteten Aufwand abweicht. Für Schaden-/​Unfall-Versicherer teilt sich das versicherungstechnische Risiko weiter auf in

– das Prämien- und Reserverisiko, das sich aus der Ungewissheit in Bezug auf das Eintreten, die Häufigkeit und die Schwere der versicherten Ereignisse und in Bezug auf die Dauer und den Betrag der Schadenabwicklung ergibt,

– das Katastrophenrisiko, das sich aus der Ungewissheit in Bezug auf extreme oder außergewöhnliche Ereignisse ergibt,

– das Stornorisiko, welches sich aus Veränderungen in der Höhe oder in der Volatilität der Storno-, Unterbrechungs- und Verlängerungsraten von Versicherungspolicen ergibt.

Ausgangssituation

ELEMENT zeichnet gegenwärtig hauptsächlich Geschäft im Privatkunden- und Gewerbebereich. Der Industriebereich bleibt dagegen weiterhin ausgeschlossen. Die Produktpalette umfasst sowohl herkömmliche Produkte wie z.B. Hausrat, Haftpflicht und Unfall, als auch neue Produkte oder neue Produktvarianten, wie z.B. Automotive, Existenzschutz, Garantieversicherung und Cyber. Dabei verschiebt sich der Schwerpunkt immer mehr auf neue Produkte und Produktvarianten. Grundsätzlich soll der Vertrieb über die Partner von ELEMENT und deren Internetauftritte oder Verkaufspräsenzen erfolgen.

Prämien- und Reserverisiko

Innerhalb des Prämien- und Reserverisikos sind für ELEMENT das Irrtums- und Änderungsrisiko von Relevanz:

– Irrtumsrisiko: Hinsichtlich der herkömmlichen Produkte verfügt ELEMENT noch nicht über eine eigene Schadenhistorie. Entsprechend liegt eine größere Unsicherheit in der Prämienkalkulation und in der Berechnung der Prämienrückstellungen vor. Um die fehlenden Informationen auszugleichen, greift ELEMENT auf externe Daten zurück. Die neuen Produkte werden speziell für die Partner entwickelt, welche in der Regel auch entsprechende Schadendaten mitbringen. Dennoch liegt auch hier eine größere Unsicherheit in der Kalkulation vor, weil die historischen Daten nicht vollständig den geplanten Produkten entsprechen.

– Änderungsrisiko: Ein weiteres Risiko liegt darin, dass sich die Partner bei der Kundenselektion und die Kunden im Versicherungsverlauf anders verhalten als angenommen oder dass sich die ökonomischen Rahmenbedingungen verändern. Das Risiko eines adversen Verhaltens liegt speziell bei neuen Produkten vor, bei denen es noch keine oder nur wenig Erfahrungen gibt, wer das Produkt kauft und wie er sich verhält. Hinsichtlich des Risikos adverser Entwicklungen gibt es dagegen keine Anhaltspunkte, dass dieses systematisch größer ist.

– Für jedes neue Produkt wird das entsprechende Irrtumsrisiko und Änderungsrisiko bewertet. Wird ein materielles Risiko identifiziert, dann wird dieses bspw. durch eine höhere Quotenrückversicherung begrenzt. Wo es sinnvoll ist, wird dabei auch der Partner als Rückversicherer mit einbezogen, so dass dieser einen Anreiz hat, auf die Kundenselektion und das Kundenverhalten positiv Einfluss zu nehmen.

Aufgrund der Maßnahmen zur Risikobegrenzung kann davon ausgegangen werden, dass ELEMENT kein materiell höheres Prämien- und Reserverisiko hat als vergleichbare Schaden-/​Unfallversicherer.

Katastrophenrisiko (Zufallsrisiko)

Da durch die Risikostrategie, die Produktgestaltung und das entsprechende Rückversicherungsprogramm besondere Kumulschaden-, Großschaden- und Katastrophenrisiken weitgehend ausgeschlossen sind, gibt es keinen Anhaltspunkt, dass ELEMENT ein höheres Zufallsrisiko hat als ein durchschnittlicher Schaden-/​Unfallversicherer.

Stornorisiko

Aufgrund des derzeit noch kleinen Bestandes und dem erwartet stark wachsenden Neugeschäfts spielt das Stornorisiko aktuell eine untergeordnete Rolle und ist im Gesamtbestand gering. Auf eine Quantifizierung kann daher einstweilen verzichtet werden.

Corona-Krise

DieCorona-Krise hat auf das aktuelle Portfolio versicherungstechnischer Risiken von ELEMEMNT keinen signifikanten Einfluss. Beispielsweise sind die während der Corona-Krise bisher beobachteten Schadenquoten insgesamt besser ausgefallen als erwartet. Allerdings hat ELEMENT im Jahr 2020 Produkte auf dem Markt gebracht, welche eine Arbeitslosigkeitskomponente beinhalten. Eine Verschlechterung der Profitabilität dieser Produkte könnte bei einer Zunahme der Arbeitslosigkeit eintreten, weil dann die Kunden vermehrt von einem Beschäftigungsverhältnis in die Arbeitslosigkeit geraten könnten. Momentan ist jedoch der Anteil dieser Produktkomponente am Vertragsbestand von ELEMENT noch verhältnismäßig klein, so dass eine Zunahme der Arbeitslosigkeit sich nicht signifikant auf die Rentabilität von ELEMENT auswirken würde. Auch was das Neugeschäft mit dieser Produktkomponente betrifft, so ist das Arbeitslosigkeits-Risiko nicht wesentlich, da die entsprechenden Vertragsbedingungen eine Wartezeit von sechs Monaten beinhaltet. Somit würde sich eine gleichzeitige Zunahme des Neugeschäftes und der Arbeitslosigkeit kurz- und mittelfristig nicht signifikant auswirken und ELEMENT könnte in dieser Zeit gegensteuern.

Abwicklungsergebnis

Ein Maß für das Reserverisiko liefert in der Regel die Entwicklung des Abwicklungsergebnisses. Dieses sieht für 2020 wie folgt aus:

in Tsd. € Abwicklungsergebnis
Brutto 211,7
Netto 106,7

Dem Reserverisiko begegnet ELEMENT durch eine kontinuierliche Beobachtung der wirtschaftlichen und politischen Situation und einer ausbalancierten Risikostreuung sowie einer risikogerechten Tarifierung. Das positive Abwicklungsergebnis lässt sich auf einen günstigen Verlauf der Schadenzahlungen für das Vorjahr zurückführen. Die starke Abweichung zum Vorjahresabwicklungsergebnis rührt daher, dass in der Berichtsperiode 2019 in der Sparte Privathaftpflicht für eine Schadenmeldung dem Vorsichtsprinzip folgend eine größere Reserve gebildet wurde, die im Nachhinein weitestgehend aufgelöst werden konnte. Die große Differenz zwischen dem Brutto- und Nettoergebnis des Vorjahres erklärt sich durch die Deckung des Schadens durch Rückversicherung.

Die historischen Schaden- und Abwicklungsquoten haben sich wie folgt entwickelt:

Jahr Schadenquote*) Abwicklungsquote**)
2019 302,4% 170,3%
2020 86,6% 42,1%

*) Nettoschadenaufwand in % der verdienten Beiträge

**) Nettoabwicklungsergebnis in % der Nettoschadenrückstellung des Vorjahres

Gesamtbewertung

Insgesamt Insgesamt ist davon auszugehen, dass ELEMENT kein versicherungstechnisches Risiko hat, welches das Risiko eines durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherers übersteigt.

Die Instrumente zur Steuerung des versicherungstechnischen Risikos wurden bereits in der Beschreibung des Risikomanagements dargestellt. Diese sind:

– Individuelle Risikoanalysen und -begrenzungen im Rahmen der Herausgabe neuer Produkte

– Monatliches Controlling der Schadenentwicklung

Forderungsausfallrisiko aus dem Versicherungsgeschäft

Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft ergeben sich insbesondere aus Forderungen gegenüber

– Rückversicherern,

– Versicherungsnehmern und

– Versicherungsvermittlern.

Rückversicherer

Ausgangssituation: Derzeit hat ELEMENT Rückversicherungsverträge (Quoten- und Schadenexzedenten) mit verschiedenen bekannten Rückversicherern aus Europa mit hoher Bonität.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Rückversicherern zum 31. Dezember 2020:

Ratingklasse Forderungen
in Tsd. €
AA- 375,0 € 95 %
A 20,2 € 5 %
Gesamt 395,1 € 100 %

Bewertung: Insgesamt verfügen die Rückversicherer über eine gute Kreditwürdigkeit und Liquidität. Des Weiteren besteht bei der nichtproportionalen Rückversicherung die Option, Ausgleichszahlungen für Großschäden vor der nächsten Abrechnung in Anspruch zu nehmen. Daraus wird gefolgert, dass ELEMENT kein höheres Forderungsausfallrisiko gegenüber Rückversicherern hat.

Versicherungsnehmer

Ausgangssituation: ELEMENT vertreibt sowohl Policen, die sich erneuern wie auch zeitlich begrenzte Policen.

Bewertung: Bei Policen mit Einmalzahlung vor Versicherungsbeginn gibt es kein Forderungsausfallrisiko, da der Versicherungsschutz erst nach Zahlungseingang beginnen kann. Bei den sich erneuernden Policen gibt es dagegen ein signifikantes Ausfallrisiko da die Policen i.d.R. über das Internet abgeschlossen werden und eventuell vom Versicherungsnehmer als weniger verbindlich wahrgenommen werden. Andererseits werden die Beiträge i.d.R. direkt als Lastschrift oder über Kreditkarte eingezogen und ELEMENT hat zudem ein weitgehend automatisiertes Mahnwesen. Dies reduziert wiederum das Risiko erheblich. Insgesamt kann somit davon ausgegangen werden, dass ELEMENT kein höheres Forderungsausfallrisiko gegenüber Versicherungsnehmer hat als der durchschnittliche Schaden-/​Unfallversicherer.

Vermittler

Ausgangssituation: ELEMENT kooperiert hauptsächlich mit anderen Versicherungen, mit größeren Maklern oder Maklerpools oder mit Unternehmen, die als Vermittler für sie individuell zugeschnittene Produkte vertreiben. Die Provisionen werden i.d.R. als Bestandsprovisionen ausgezahlt. In Ausnahmefällen können Vermittlerdarlehen gewährt werden. Teilweise führen die Partner als Assekuradeure den Prämieneinzug und die Schadenregulierung einschließlich der Auszahlung selbst durch. Zur Auszahlung der Schäden werden dabei dem Partner entsprechende Reserven auf einem gemeinsamen Konto zur Verfügung gestellt.

Bewertung: Da i.d.R. nur Bestandsprovisionen gezahlt werden ist das Risiko des Ausfalls von Provisionsrückforderungen bei ELEMENT geringer als bei einem durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherer. Bei Darlehen hat ELEMENT dagegen ein entsprechend höheres Ausfallrisiko. Ebenso hat ELEMENT hinsichtlich des Ausfalls der vom Partner eingezogenen Prämien oder hinsichtlich des Ausfalls der dem Partner zur Verfügung gestellten Reserven ein höheres Risiko, da die Assekuradeur-Modelle einen wichtigen Teil des Partner-Portfolios von ELEMENT bilden. Den Risiken hinsichtlich des Prämien- oder des Reserven-Ausfalles wird jedoch durch kurze Abrechnungs- bzw. Zahlungsabstände sowie durch eine Limitierung der zur Verfügung gestellten Reserven begegnet. Aufgrund der Vermittlerdarlehen ist kurzfristig das Forderungsausfallrisiko gegenüber Vermittlern bei ELEMENT höher als bei einem durchschnittliche Schaden-/​Unfallversicherer. Diese Exponierung wird laufend beobachtet und im Zeitverlauf abnehmen, da die vorhandenen Darlehen auslaufen und weitere Darlehen nicht vorgesehen sind. Aufgrund der gegensätzlichen Bewertungen bei den anderen Risikopositionen ist langfristig gesehen das Forderungsausfallrisiko gegenüber Vermittler bei ELEMENT nicht signifikant höher als bei einem durchschnittliche Schaden-/​Unfallversicherer.

Corona-Krise

Das gegenwärtig noch vorhandene Vermittlerdarlehen ist durch die Corona-Krise stärker ausfallbedroht. Dem Risiko wird dadurch begegnet, dass die finanzielle Situation des Vermittlers, an den das gegenwärtige Darlehen vergeben wurde, beobachtet wird, indem man sich die Geschäftsergebnisse dieser Vermittler anschaut.

Gesamtbewertung

Insgesamt ist das Forderungsausfallrisiko aus dem Versicherungsgeschäft bei ELEMENT gegenwärtig höher als bei einem durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherers, wird sich aber diesem langfristig annähern. Von den Forderungen an VN sind zum 31.Dezember 2020 15.756,47 Euro älter als 90 Tage.

Die Instrumente zur Steuerung des Forderungsausfallrisikos aus dem Versicherungsgeschäft wurden ebenfalls in der Beschreibung des Risikomanagements bereits dargestellt. Diese sind:

– Individuelle Risikoanalysen und -begrenzungen im Rahmen der Anbindung neuer Partner

– Monatliches Controlling des Zahlungsverkehrs mit dem Partner

– Abbildung von möglichen Vermittlerdarlehen-Ausfällen in den Corona-Krisenplänen

Risiken aus Kapitalanlagen

Risiken aus Kapitalanlagen umfassen:

– Das Marktrisiko, als Gefahren, die sich aus Schwankungen in der Höhe oder in der Volatilität der Marktpreise für die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Finanzinstrumente ergeben können. Das Marktrisiko umfasst folgende Einflussfaktoren:

– Zinsänderungsrisiken

– Spreadrisiken

– Konzentrationsrisiken

– Aktien- und Immobilienrisiken

– Währungsrisiken

– Das Bonitäts- bzw. Ausfallrisiko, als potenzieller Verlust oder entgangener Gewinn aufgrund des Ausfalls eines Schuldners.

– Das Liquiditätsrisiko, als Risiko, den Zahlungsverpflichtungen insbesondere aus Versicherungsverträgen nicht jederzeit nachkommen zu können.

Ausgangssituation:

ELEMENT hält drei Kapitalanlagenportfolien. Das kurzfristige Portfolio liegt in Form von kurzfristig verfügbaren liquiden Mitteln vor. Das mittelfristige Portfolio liegt in Form von liquiden Mitteln und Einzelrentenpapiere sowie in Form eines Rentenfonds vor. Das langfristige Portfolio besteht dagegen nur aus einem Rentenfonds, der mit dem Fonds des mittelfristigen Portfolios identisch ist. Relevant für die Herleitung der Stressszenarien und die Prüfung des Marktrisikos sind vor allem der Rentenfonds und die Einzelpapiere. Zum 31. Dezember 2020 ergab sich für den Fonds und den in ihm enthaltenen Papiere folgendes Bild:

– Der Fonds legt sein Vermögen in Termingelder, Bankguthaben, Geldmarktpapieren, Festzinsanleihen sowie variabel verzinsliche Wertpapiere an. Sein Ziel ist es, eine hohe laufende Rendite bei geringem Kursrisiko zu erzielen.

– Die Einzelpapiere sind nach dem Hantel-Prinzip ausgewählt. Auf der einen Seite gibt es niedriger geratete Papiere, welche den angestrebten Ertrag generieren sollen, und auf der anderen Seite gibt es höher geratete Papiere, welche das Risiko minimieren sollen. Unter den Einzelpapieren befinden sich auch einfach strukturierte Produkte, bei denen der Emittent die Option hat, die Papiere vorzeitig zu liquidieren. Das stellt jedoch für ELEMENT kein Risiko dar, da die Papiere zu dem mittelfristigen Portfolio gehören, welches gegenwärtig noch planmäßig abschmilzt. Im Falle einer frühzeitigen Liquidation von Einzelpapieren würden die freigewordenen Beträge in das kurzfristige Portfolio in Form von liquiden Mitteln wandern. Verluste durch eine Wiederanlage unter ungünstigeren Konditionen würden somit nicht auftreten.

– Die Duration beträgt insgesamt 1,1 Jahre

– Die Ratings verteilen sich wie folgt:

Rating Anteil
AAA 11 %
AA 5 %
A 41 %
BBB 17 %
BBB- 1 %
BB+ 3 %
BB 3 %
nicht gerated 19 %

– Das durchschnittliche Rating beträgt A-

– Die Titel sind ausschließlich in Euro notiert

– Der Anteil der größten Position in dem Rentenfonds und den Einzelpapieren beträgt 4,5 % wobei diese AAA geratet ist. Berücksichtigt man die liquiden Mittel welche 22 % des Kapitalanlagenbestandes ausmachen, dann beträgt der Anteil 3,5 %.

Risikokapitalbeträge

Ein Maß für die Gewichtung der Risiken aus den Kapitalanlagen bildet die Verteilung der Risikokapitalbeträge entsprechend der Standardformel zur Berechnung der Solvabilitätserfordernis nach Solvency II (SCR). Die Verteilung sieht zum 31. Dezember 2020 wie folgt aus:

Marktrisiko ELEMENT 31.12.2020
In Tsd. €
In Tsd. € In %
Zinsrisiko 34 4 %
Aktienrisiko 22 2 %
Immobilienrisiko 0 0 %
Spreadrisiko 707 79 %
Währungsrisiko 0 0 %
Konzentrationrisiko 131 15 %
Summe der Diversifikation 894 100 %

Entsprechend der Standardformel wird das Marktrisiko von dem Spreadrisiko bestimmt. Das Zinsrisiko und das Konzentrationsrisiko sind dagegen nicht von Bedeutung.

Zinsrisiko

Die Duration des Portfolios und der Einzelpapiere ist kurz. Insofern wirken sich Zinsänderungen nur schwach auf die Bewertung der Kapitalanlagen aus. Außerdem ist die Duration des Portfolios an der Duration der versicherungstechnischen Rückstellungen ausgerichtet, so dass sich die Auswirkungen von Zinsänderungen auf das Portfolio und auf die technischen Rückstellungen ausgleichen. Somit ist das Zinsrisiko sehr gering und liegt deutlich unterhalb des Risikos eines durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherers.

Spreadrisiko

Das kurzfristige Anlagenportfolio in Form von Bankguthaben enthält kein Spreadrisiko. Das mittel- und langfristige Portfolio als Investment in den Rentenfonds und die Einzelpapiere enthält zwar ein Spreadrisiko, allerdings ist auch dieses eher moderat, da die Duration wie bereits erwähnt sehr kurz ist und das durchschnittliche Rating A- beträgt. Diese insgesamt sehr konservative Anlagestruktur führt dazu, dass das Spreadrisiko von ELEMENT eher unterhalb des Risikos eines durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherers liegt.

Konzentrationsrisiko

Da die Anlagen innerhalb des Rentenfonds breit gestreut sind, kann auch bzgl. des Konzentrationsrisikos von ELEMENT davon ausgegangen werden, dass es das Risiko eines durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherers nicht übersteigt.

Aktien-, Immobilien- und Währungsrisiken

Da keine Aktien und Immobilien gehalten werden sowie alle Positionen in Euro laufen, gibt es keine entsprechenden Risiken.

Bonitäts- bzw. Ausfallrisiko

Das durchschnittliche Rating des Portfolios spricht dafür, dass das Risiko des ELEMENT-Portfolios tendenziell über dem des durchschnittlichen Portfolios eines Schaden-/​Unfallversicherers liegt.

Corona-Krise

Aufgrund der konservativen Anlagepolitik ist das Kapitalanlagenportfolio von ELEMENT nur schwach von der Corona-Krise betroffen. Beispielsweise ist während der Corona-Krise die bisher beobachtete Rentabilität des Kapitalanlagenportfolios, über den Zeitraum betrachtet, durchschnittlich besser ausgefallen als erwartet. Das Risiko liegt hauptsächlich in einer Erweiterung der Kredit-Spreads und in einem Downrating oder Ausfall vorhandener Titel. Insbesondere aufgrund der kurzen Duration ist auch dieses Risiko vergleichsweise gering.

Gesamtbewertung

Insgesamt ist davon auszugehen, dass ELEMENT kein Kapitalanlagenrisiko hat, welches das Risiko eines durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherers übersteigt.

Auch die Instrumente zur Steuerung des Forderungsausfallrisikos aus dem Versicherungsgeschäft wurden bereits in der Beschreibung des Risikomanagements dargestellt. Diese sind:

– Individuelle Risikoanalysen und -begrenzungen im Rahmen neuer Anlagestrategien

– Monatliches Controlling des Kapitalanlagemanagements und des Liquiditätsmanagements sowie Berichtspflichten des externen Assetmanagers bei Limitverletzungen.

– Abbildung von Szenarioabhängigen Marktentwicklungen in den Corona-Krisenplänen

Operationelles Risiko

Das operationelle Risiko betrifft Risiken in betrieblichen Systemen oder Prozessen, insbesondere in Form von

– betrieblichen Risiken, die durch menschliches oder technisches Versagen bzw. durch externe Einflussfaktoren entstehen, oder

– rechtlichen Risiken, die aus vertraglichen Vereinbarungen oder rechtlichen Rahmenbedingungen resultieren.

Ausgangssituation

Wie bereits erwähnt, befindet sich ELEMENT weiterhin in einer Aufbausituation, was grundsätzlich bedeutet, dass der Bestand an Partnern und Produkten weiterhin stark wachsen und sich weiter ausdifferenzieren wird. Ebenfalls wird der Umfang an Funktionalitäten zunehmen und entsprechend wird auch die zugrunde liegende technologische Basis weiterentwickelt. Außerdem vernetzt sich ELEMENT immer mehr mit seinen Partnern, wobei Teile der Versicherungsprozesse von den Partnern selbst durchgeführt werden (Ausgliederungen) oder ELEMENT sich in die Prozesse seiner Partner integriert.

Betriebliche Risiken

Mit Blick auf die vorher genannten Eigenschaften besitzt ELEMENT teilweise größere betriebliche Risiken als ein etablierter Schaden-/​Unfallversicherer:

– Zunahme und Ausdifferenzierung von Partnern, Produkten und Funktionalitäten: Hier besteht eigentlich kein Risiko, sondern liegen Opportunitätskosten vor, in dem die Vielzahl an Partnern, Produkten und Funktionalitäten für den einzelnen Mitarbeiter nicht mehr überschaubar ist und somit die Effizienz in der Implementierung und in dem Betrieb zurück geht. Diesen Opportunitätskosten begegnet ELEMENT dadurch, dass es ein zentrales Informationssystem bzgl. seiner Partner, Produkte und Funktionalitäten betreibt, welches zur Implementierung und zum Betrieb genutzt wird.

– Ausgliederungen: Sofern Versicherungsprozesse an die Partner ausgegliedert werden, besteht das Risiko, dass die Qualitätsstandards von ELEMENT nicht eingehalten werden oder dass der Partner als Dienstleister ganz ausfällt. Andererseits nimmt grundsätzlich die Größe und das Betriebsalter der Partner zu und dementsprechend deren Qualitäts- und Ausfallrisiko ab. Dem Risiko wird begegnet durch eine Kontrolle der ausgegliederten Prozesse, ggf. unter Einbeziehung externer Sachverständiger, sowie durch die Identifikation von alternativen Dienstleistern für den Fall eines Ausfalles.

– Weiterentwicklung technologische Basis: Vor allem bei der Anschaffung von fremden IT-Systemen bzw. der Integration von fremden IT-Dienstleistungen können weiterhin höhere Kosten entstehen. Das bedeutet für ELEMENT vorübergehend eine größere Kostenunsicherheit. Dieser Unsicherheit wird begegnet durch eine sorgfältige Planung der Weiterentwicklung der technologischen Basis von ELEMENT und einem strengen Auswahlprozess für fremde IT-Systeme und -Dienstleister.

Andererseits hat ELEMENT auch betriebliche Risiken, die im Vergleich zu einem etablierten Versicherer sich anders zeigen und anders angegangen werden, aber deswegen nicht größer sind wie bei einem etablierten Versicherer:

– Technisches Versagen: ELEMENT hat den Betrieb seiner IT auf die Cloud ausgelagert und die entsprechenden Hosts haben hohe Sicherheits- und Datenschutz-Standards. Dadurch ist das Risiko von Systemausfällen erheblich eingeschränkt. Außerdem verteilen sich die Datenverarbeitungsprozesse auf kommerzielle Anwendungen mit hohen Sicherheitsstandards und auf selbst entwickelte Prozesse, die modular strukturiert sind, so dass der Ausfall eines Moduls nicht zwingend den Ausfall anderer Module bedingt, und somit insgesamt die Datenverarbeitungsprozesse sehr stabil sind. Darüber hinaus hat ELEMENT ein 7×24 Notfalldienst, der aus Mitarbeitern besteht, welche selbst die Module programmiert haben.

– Menschliches Versagen: ELEMENT geht in vielen Prozessen neue Wege, das ist natürlich mit dem Risiko von Irrtümern und Fehlentscheidungen verbunden. Andererseits versucht ELEMENT auch alle Prozesse soweit wie möglich zu standardisieren und zu automatisieren. Das reduziert das Risiko von menschlichem Versagen erheblich. Darüber hinaus begegnet ELEMENT dem Risiko durch eine ausgeprägte Risikokultur und eine offene Kommunikation, was ermöglicht Fehler schnell zu korrigieren und daraus zu lernen.

– Mitarbeiterrisiken: Die größte Unsicherheit hinsichtlich der Mitarbeiter liegt darin, nicht ausreichend Mitarbeiter mit der gewünschten Qualifikation zu finden. Auch hier besteht eigentlich kein Risiko, sondern liegen Opportunitätskosten vor, in dem die Organisation nicht schnell genug ausgebaut werden kann und somit sich auch das Wachstum des Geschäfts verzögert. Andererseits hat ELEMENT eine große Attraktivität für junge und ausländische Fachkräfte. Deshalb steht ELEMENT im Vergleich zu den etablierten Versicherern, die ihre IT und Prozesse im Zuge der Digitalisierung modernisieren müssen und auf entsprechende Fachkräfte angewiesen sind, vermutlich besser da. Den Opportunitätskosten begegnet ELEMENT durch ein spezifisches Mitarbeiterwerbeprogramm. Daneben besteht auch das Risiko, Mitarbeiter zu verlieren. Diesem Risiko begegnet ELEMENT durch ein Mitarbeiterbindungsprogramm sowie durch die besondere Pflege der Unternehmenskultur.

Insgesamt ist das betriebliche Risiko von ELEMENT gegenwärtig noch höher als bei einem durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherer, wird aber weiterhin kontinuierlich abnehmen.

Corona-Krise

Die internen Abläufe von ELEMENT bleiben insofern von der Corona-Krise unberührt, als dass sowohl die interne Unternehmenskommunikation als auch die Kommunikation mit externen Stakeholdern unter dem Gebrauch moderner Kommunikationsmedien ohne Einbußen von Qualität aufrechterhalten werden konnte.

Rechtliche Risiken

ELEMENT strebt auch weiterhin Kooperationen mit Partnern an, die teilweise über wenig Erfahrungen im Versicherungsgeschäft verfügen. Andererseits nimmt die Größe und das Betriebsalter der Partner grundsätzlich zu. Dementsprechend wird es weiterhin Partner geben, die zwar über wenig Erfahrung hinsichtlich Compliance im Versicherungsgeschäft verfügen, deren Erfahrungshorizont in anderen Compliance-Bereichen aber zunehmend größer sein wird und somit auch deren Sensibilität gegenüber Compliance im Versicherungsgeschäft zunehmend größer sein wird. Entsprechend ist für ELEMENT das Risiko von Rechtsverstößen gegenwärtig noch etwas höher als bei einem durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherer, wird aber ebenfalls kontinuierlich abnehmen.

Gesamtbewertung

Insgesamt ist also davon auszugehen, dass gegenwärtig das operationelle Risiko von ELEMENT das Risiko eines durchschnittlichen Schaden-/​Unfallversicherers in den ersten Geschäftsjahren übersteigt, aber kontinuierlich abnehmen wird.

Die Instrumente zur Steuerung des operationellen Risikos wurden bereits dargestellt. Diese sind insbesondere:

– Individuelle Risikoanalysen und -begrenzungen im Rahmen der Anbindung neuer Partner sowie im Rahmen der Implementierung neuer Funktionalitäten und der Weiterentwicklung der technologischen Basis

– Kontrollen und Prüfungen von Ausgliederungen

– Regelmäßiges Perfomance Controlling

Sonstige wesentliche Risiken

Als sonstige wesentliche Risiken sind das Liquiditätsrisiko und das strategische Risiko zu erwähnen.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass die liquiden Mittel nicht ausreichen, um die Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können.

Hinsichtlich der Zahlungsverpflichtungen liegt die größte Unsicherheit in den vierteljährlichen Rückversicherungs- und Partnerabrechnungen, die jedoch maximal die abzutretenden Prämieneinnahmen betragen können. Die Unsicherheit in Zahlungsverpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern ist demgegenüber nachrangig, da der Rückversicherer im Fall von Großschäden in Vorkasse treten wird. Unsicherheiten aus den Zahlungsverpflichtungen gegenüber Kontrahenten auf dem Kapitalmarkt sind darüber hinaus ausgeschlossen, da Derivate nicht zu Spekulationszwecken eingesetzt werden dürfen.

Hinsichtlich der liquiden Mittel liegt die größte Unsicherheit in dem Vorhandensein und in der Verfügbarkeit der Mittel. Was das Vorhandensein der Mittel betrifft, so ist darauf hinzuweisen, dass ELEMENT die Aufbauphase weitestgehend abgeschlossen hat und für den Betrieb des Versicherungsgeschäftes keine weitere Finanzierung benötigt. Für die Skalierung des Geschäftes und die Weiterentwicklung der Plattform sind jedoch weitere Finanzierungen notwendig. Diesbezüglich verfügt ELEMENT über eine vorausschauende Planung von Geschäftstätigkeit und Finanzierung auf Basis eines DFA (Dynamic Financial Analysis)-Tools. Zudem ist ELEMENT aufgrund seiner Kostenstruktur in der Lage, mit den Kosten schnell auf Änderungen in dem erwarteten Wachstum oder in der erwarteten Finanzierung zu reagieren. Somit liegt für ELEMENT kein besonderes Risiko in dem Vorhandensein der Mittel vor. Was die Verfügbarkeit der Mittel betrifft, so ist das Kapitalanlagen- und Liquiditätsmanagement von ELEMENT hauptsächlich auf die Gewährleistung der Liquidität ausgerichtet. Entsprechend liegt für ELEMENT auch kein wesentliches Risiko in der Verfügbarkeit der Mittel vor.

Trotz der besonderen Situation von ELEMENT als Startup kann also davon ausgegangen werden, dass ELEMENT kein wesentlich höheres Liquiditätsrisiko hat als der Durchschnitt der Schaden- und Unfallversicherer

Strategisches Risiko

Das Strategische Risiko liegt darin, dass die Annahmen, welche dem geplanten Wachstum zu Grunde liegen, nicht eintreten.

Grundlage für das Wachstum von ELEMENT ist die Gewinnung einer ausreichenden Anzahl und Größe von Partnern, eine schnelle Implementierung derer spezifischen Produkte und Funktionalitäten sowie schnelles Hochfahren der Produktion der Partner.

Einer erfolgreichen Partner-Gewinnung liegt die Annahme zu Grunde, dass nachfrageseitig ein wachsendes Interesse im Versicherungsmarkt an Lösungen vorliegt, welche besser in die neue digitale Welt hineinpassen, und dass angebotsseitig ELEMENT eine schnellere und günstigere Implementierung von Lösungen als die digitalen Wettbewerber anbieten kann. Das strategische Risiko, dass der Versicherungsmarkt nicht dem Trend der Digitalisierung folgen wird, ist als gering einzuschätzen. Dazu bewegt sich die gesamte Gesellschaft, vorangetrieben durch die gegenwärtige Corona-Krise, zu sehr in Richtung Digitalisierung. Dagegen ist das Risiko, dass ein Wettbewerber schnellere und günstigere Implementierungen anbietet, größer.

Eine schnelle Implementierung von Lösungen setzt auf der Seite von ELEMENT vor allem eine effektive Organisation und eine geeignete technologische Plattform und auf Seiten der Partner vor allem genügend Ressourcen voraus. Diesbezüglich hat sich auch ELEMENT in seiner organisatorischen und technologischen Aufstellung ausgerichtet und entsprechend ist das strategische Risiko auf Seiten von ELEMENT gering. Was die Partner-Seite betrifft, so kann ELEMENT nur durch eine sorgfältige Partnerauswahl und ein intensives Partnermanagement darauf einwirken. Es besteht jedoch ein strategisches Risiko, dass die Partner nicht genügend Ressourcen aufbringen können.

Letzteres gilt auch für die Produktion der Partner: Auch hier kann ELEMENT nur durch Partnerauswahl und Partnermanagement darauf einwirken. Es verbleibt jedoch wieder das Risiko, dass die Partner von sich heraus nicht die Produktion hochfahren können wie geplant.

Corona-Krise

Was die Partner-Gewinnung betrifft, so ist festzustellen, dass während der Corona-Krise der Zugang über direkte Kontakte (vis-a-vis) fehlt. Andererseits ist die Nachfrage in dieser Zeit gestiegen. Entsprechend gestaltet sich die Partnerauswahl in der Corona-Krise etwas schwieriger. Hinsichtlich der Implementierung und des Hochfahrens der Produktion ist zu beobachten, dass die Partner unter Corona weniger Ressourcen dafür haben. ELEMENT kann dagegen trotz Corona seine Ressourcen voll und optimal einsetzen. Was wiederum die laufende Produktion der Partner betrifft, so ist diese durch Corona dort eingeschränkt, wo der point of sale der Partner direkt von den Corona-Maßnahmen betroffen ist. ELEMENT hat entsprechend seine Partnerauswahl und sein Partnermanagement ausgerichtet, um die partnerseitigen Unsicherheiten ausgleichen zu können.

Eine ungünstige Entwicklung der Corona-Krise in Form einer Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns würde ELEMENT hauptsächlich in Form des partnerseitigen strategischen Risikos treffen und zu einer Verzögerung der Implementierungen und des Hochfahrens der Produktion und somit zu einer Verzögerung des Wachstums führen. ELEMENT hat insbesondere in seiner Planung darauf reagiert und sie entsprechend angepasst, so dass ELEMENT eine ungünstige Entwicklung finanziell aushalten kann.

Zusammenfassende Darstellung der Risikolage

Die vorher dargestellten Risiken sind in die Szenario-Rechnungen des aktuellen ORSA eingeflossen. Insbesondere wurde die Corona-Krise durch eine eigene Szenario-Rechnung berücksichtigt. Die Rechnungen haben ergeben, dass zu keinem Zeitpunkt des Prognosezeitraumes die Solvabilität und Liquidität von ELEMENT gefährdet ist. Somit erweisen sich die dargestellten Risiken als nicht bestandsgefährdend. Darüber hinaus gibt es auch keine weiteren Anhaltspunkte für bestandsgefährdende Risiken.

Chancenbericht

Wenngleich die Corona-Krise zu einem hohen Maß an Unsicherheit geführt hat, so ergab doch eine im September 2020 von dem Prüfungsunternehmen Ernst & Young durchgeführte Befragung von Vorständen und leitenden Angestellten aus der Versicherungsindustrie, dass 90 % der Befragten in der Corona-Krise auch Chancen sahen. So erwartete man beispielsweise in Bereichen wie Betriebsschließungs- oder Veranstaltungsausfallversicherungen ein wachsendes Neugeschäft. Insbesondere Versicherer wie die ELEMENT Insurance AG, die auf digitale Geschäftsmodelle setzen, können in Zukunft von der fortschreitenden Digitalisierung im Besondere Maße profitieren.

Gerade im letzten Jahr konnte beobachtet werden, wie Kundenerwartungen von den Standardlösungen im Markt nicht mehr erfüllt werden – sowohl hinsichtlich der individuellen Produkte als auch hinsichtlich des Kundenservices. Im Versicherungsvertrieb werden daher vermehrt innovative und volldigitale Produkte gefordert. Diese Bedarfe können unseres Erachtens durch etablierte Versicherungsunternehmen derzeit nicht gedeckt werden, da sie hierfür ihre über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen sowie ihre IT-Systeme kurzfristig umstellen müssten.

Gleichzeitig eröffnen sich weitere Vertriebskanäle, zum Beispiel Online-Plattformen, aber auch OEMs, für die Versicherungslösungen integraler Bestandteil im Aufbau ihrer Ökosysteme sind. Diese Distributoren verlangen nach einfach in ihre Systeme integrierbaren, volldigitalen Produkten, die zeitgemäßen Ansprüchen an technische Möglichkeiten entsprechen und innerhalb kürzester Zeit marktreif sind.

Das Geschäftsmodell von ELEMENT ist als Lösung auf diese Probleme entwickelt worden. ELEMENT entwickelt in reiner B2B2X-Ausrichtung passgenaue White-Label-Produkte innerhalb kürzester Zeit, übernimmt die Risikoabsicherung und Administration und liefert diese Produkte seinen Partnern zu – sowohl aus der Versicherungsindustrie als auch darüber hinaus. Versicherungsunternehmen, -distributoren wie Makler und Assekuradeure sowie weitere Unternehmen außerhalb der Versicherungsindustrie sind so in der Lage, ihren Kunden volldigitale und passgenaue Absicherungen anzubieten.

Die Produkte von ELEMENT zeichnen sich unter anderem durch technische Flexibilität, Kundenzentrierung und schnelle Marktreife aus. Die ELEMENT Insurance AG ist mithin ständig bestrebt ihren Partnern möglichst perfekte und marktgerechte Versicherungslösungen zuzuschneiden. Dies lesen wir an der hohen Nachfrage potenzieller zukünftiger Partner ab.

Zentral für den Erfolg von ELEMENT ist aus unserer Sicht das engagierte und gut ausgebildete Team. Dieses besteht aus Experten aus Versicherungsindustrie, Technologie und Wirtschaft.

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die Konjunktur wird noch immer durch die weltweite Corona-Pandemie bestimmt. Da sich Prognosen naturgemäß auf künftige Entwicklungen beziehen, sind sie stets mit Unsicherheit und Zweifel behaftet. Dieser Unsicherheitsfaktor wird in Zeiten einer schweren, globalen Pandemie verstärkt. Daher schließen Voraussagen zur künftigen wirtschaftlichen Lage in Europa und Deutschland große Ungewissheit mit ein. Unbeschadet dessen lassen sich erste Anzeichen einer Erholung beobachten.

Zu Beginn des Jahres 2021 stiegen in Deutschland Auftragseingänge, Exporterwartungen und Geschäftsklima an. Dieser positive Effekt wurde jedoch teilweise durch die Belastung anderer Dienstleistungsbereiche, wie dem Gast- oder körpernahem Dienstleistungsgewerbe, im Zuge der Infektionsschutzmaßnahmen gebremst.

Obwohl sich die für den Frühling erwartete Konjunkturerholung durch die dritte Welle hinauszögert, prognostiziert das Institut für Weltwirtschaft (IfW) für Deutschland noch in diesem Jahr eine konjunkturelle Erholung und erwartet ein Wachstum des BIPs um ca. 3,7 %. Weitere Zulassungen von Medikamenten und Impfstoffen werden weiter zum Wirtschaftswachstum beitragen können.

Nachdem das Jahr 2020 durch negative Inflationsraten geprägt war, stiegen die amtlichen Inflationsraten für Deutschland in den ersten beiden Monaten dieses Jahres auf über 1 % an. Die EZB und die amerikanische FED halten dennoch weiter an der lockeren Geldpolitik fest, so dass ein kurzfristiger Zinsanstieg zunächst nicht zu erwarten ist.

Entwicklung an den Kapitalmärkten

Eine Prognose der Kapitalmarktentwicklung ist angesichts der außergewöhnlichen Situation inmitten einer weltweiten Pandemie weiterhin schwierig, da der Kapitalmarkt abhängig vom Infektionsgeschehen und der Wirksamkeit der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ist. Dennoch geben der Ausgang der US-Wahl sowie der Impffortschritt Anlass zu vorsichtigem Optimismus.

Trotz des jüngsten Anstiegs der Inflationsraten in Deutschland gehen wir weiterhin davon aus, dass die Zentralbanken angesichts des Fortbestands der Krise an der Niedrigzinspolitik festhalten, sodass die Kapitalanlageergebnisse von Versicherungen weiterhin unter Druck stehen werden.

Die Kapitalanlagestrategie von ELEMENT wird auch in Zukunft von großer Vorsicht bestimmt, was sich an unserem konservativ angelegten und kurzlaufenden Portfolio ablesen lässt.

ELEMENT im Markt

Die ELEMENT Insurance AG fokussiert sich seit ihrer Gründung alleinig auf ein B2B2X-Geschäftsmodell. Das Unternehmen entwickelt White-Label-Versicherungslösungen zusammen mit seinen Partnern aus verschiedenen Branchen, darunter etablierte Versicherungsunternehmen, aber auch Intermediäre, und Unternehmen ohne eigene Versicherungslizenz. Für sämtliche dieser Versicherungsprodukte übernimmt ELEMENT die Risikoübernahme sowie optional die Schadenabwicklung, was durch die Lizensierung als Schaden-/​Unfallversicherer durch die BaFin ermöglicht wird. Die von ELEMENT zugelieferten Produkte zeichnen sich allesamt durch einen volldigitalen Ansatz aus, welcher unter anderem größtmögliche technische Flexibilität sowie Individualisierung ermöglicht. Der volldigitale Ansatz wird auch 2021 und darüber hinaus durch die zentrale, proprietäre Produktplattform von ELEMENT gewährleistet.

Parallel zur Produktentwicklung wurde der Ausbau der modularen Produktplattform weitergeführt. 2021 sind weitere Features zur Plattform hinzukommen, unter anderem wurde die Automatisierungsquote weiter erhöht. Auf die Marke und Bedürfnisse der Partner anpassbare White-Label Abschlussstrecken und White-Label Partnerportale ergänzen das Angebot von ELEMENT weiter.

Auch für 2021 erwarten wir, dass zahlreiche der bestehenden Partnerschaften ausgeweitet sowie zusätzliche Partner hinzugewonnen werden können. Zentral werden ausgewählte Produktbereiche sein, die als modulares White-Label Portfolio fokussiert dem Markt angeboten werden. Ende 2020 wurde dieser Ansatz mit der White-Label Tierschutz-Suite begonnen, welche eine Hundehalterhaftplicht sowie Hundekrankenschutz und -OP-Schutz beinhaltet. Wie 2020 gezeigt hat, sind sowohl Plattform also auch Team in der Lage, erfolgreich mehrere Partner parallel zu implementieren. Dies ermöglicht eine erfolgreiche Fortführung des Skalierungsprozesses.

Wir gehen jedoch von einem durch die Corona-Pandemie gebremsten Wachstum aus, welches abhängig von der Dauer der Corona-Beschränkungen wie auch der Geschwindigkeit der nachfolgenden wirtschaftlichen Erholung beeinflusst wird. 2020 wurde daher auch das selbstgesetzte Ziel eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags an gebuchten Bruttobeiträgen nicht erreicht, wird aber für 2021 angestrebt. Angesichts der weiteren Geschäftsexpansion erwarten wir einen Anstieg der Schadenaufwendungen im mittleren zweistelligen Prozentbereich.

Auch in diesem Jahr konnte die ELEMENT Insurance AG, trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase ein positives Anlageergebnis ausweisen. Für das Jahr 2021 erwarten wir, abhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie, eine leichte Verbesserung des Kapitalanlagenergebnisses. Zudem geht die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2021 von einem Jahresfehlbetrag aus, allerdings verbessert im Vergleich zum Vorjahr angesichts der starken Wachstumsimpulse zu Beginn des Geschäftsjahres.

Die Mitarbeiter als Team bilden den Kern von ELEMENT, die Mitarbeiterzufriedenheit ist ein wichtiges Unternehmensziel. Die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter wird durch Weiterbildungen und interne sowie externe Schulungen unterstützt. Flexible und an die jeweiligen Bedürfnisse angepasste Arbeitszeiten und moderne Arbeitsplätze in entsprechender Umgebung tragen zur Zufriedenheit bei. Ebenso hat sich ELEMENT zu Diversity und Inklusion verpflichtet. Leistungsfähige IT-Infrastrukturen, hochmoderne digitale Arbeitsumgebungen und Formen der Zusammenarbeit stellen sicher, dass in Krisenzeiten, wie beispielsweise unter den durch die Corona-Epidemie ausgelösten erschwerten Arbeitsbedingungen, der Betrieb reibungslos aufrechterhalten werden kann.

Im Jahr 2020 entwickelte sich die Mitarbeiterzahl entsprechend der Personalplanung. Die Mitarbeitertreue sowie eine hohe Anzahl von Initiativbewerbungen von Branchenexperten bestätigen ELEMENT als begehrten Arbeitgeber.

Dank

Der Vorstand der ELEMENT Insurance AG dankt allen Investoren, Geschäftspartnern, Kunden und vor allem den Mitarbeitern, ohne die der Aufbau eines neuen, digitalen Versicherungsunternehmens nicht möglich wäre.

 

Berlin, 30. April 2021

Dr. Christian Macht

Eric Schuh

Anlage zum Lagebericht: Versicherungszweige

Im Geschäftsjahr wurden folgende Versicherungszweige, im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft betrieben:

Unfallversicherung

– Einzel- und Familienunfallversicherung

Haftpflichtversicherung

– Privathaftpflichtversicherung

Verbundene Hausratversicherung

Sonstige Sachversicherung

– KFZ-Garantieversicherung

Rechtsschutzversicherung

Beistandsleistungsversicherungen

– Repatriierungsleistungen

Sonstige Versicherungen

– Private Cyberversicherung

– Gewerbliche Cyberversicherung

– KFZ-Kurzzeitversicherung (finanzielle Verluste)

– Wetterversicherung

– Leasingrückgabeschutz (finanzielle Verluste)

– Existenzschutzbrief (finanzielle Verluste)

Jahresabschluss 2020

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

In Euro 31.12.2020 31.12.2019
A. Immaterielle Vermögensgegenstände
I. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 210.910,09 320.632,09
210.910,09 320.632,09
B. Kapitalanlagen
I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 100.000,00 100.000,00
II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6.643.370,57 8.561.773,73
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 2.111.761,51 4.701.741,89
8.755.132,08 13.263.515,62
III. Sonstige Ausleihungen
1. übrige Ausleihungen 2.211.643,87 1.146.267,28
11.066.775,95 14.509.782,90
C. Forderungen
I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an:
1. Versicherungsnehmer 121.192,78 189.177,97
2. Versicherungsvermittler 855.249,67 489.819,99
976.442,45 678.997,96
II. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 395.127,24 229.084,06
III. Sonstige Forderungen 22.642,10 40.054,25
1.394.211,79 948.136,27
D. Sonstige Vermögensgegenstände
I. Sachanlagen und Vorräte 168.335,78 246.623,50
II. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 3.234.384,29 3.539.150,89
III. Andere Vermögensgegenstände 94.482,20 66.695,74
3.497.202,27 3.852.470,13
E. Rechnungsabgrenzungsposten
I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten 14.798,46 52.660,23
II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 489.257,50 250.710,02
504.055,96 303.370,25
16.673.156,06 19.934.391,64

PASSIVA

In Euro 31.12.2020 31.12.2019
A. Eigenkapital
I. Eingefordertes Kapital
Gezeichnetes Kapital 118.728,00 107.886,00
II. Kapitalrücklage 50.535.236,45 40.127.637,00
III. Verlustvortrag -24.065.041,74 -11.970.596,65
IV. Jahresfehlbetrag -13.929.935,09 -12.094.445,09
12.658.987,62 16.170.481,26
B. Versicherungstechnische Rückstellungen
I. Beitragsüberträge
1. Bruttobetrag 2.743.331,71 2.077.236,54
2. Davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft -1.062.577,28 -732.671,13
1.680.754,43 1.344.565,41
II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
1. Bruttobetrag 781.901,82 493.353,47
2. Davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft -388.231,09 -239.849,59
393.670,73 253.503,88
III. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen
1. Bruttobetrag 63.900,46 3.002,17
2.138.325,62 1.601.071,46
C. Andere Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 297.742,75 466.892,92
297.742,75 466.892,92
D. Andere Verbindlichkeiten
I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber:
1. Versicherungsunternehmen 65.100,25 25,42
2. Versicherungsvermittlern 394.533,65 41.773,54
459.633,90 41.798,96
II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 411.431,31 812.083,26
III. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.505,29 25.539,77
IV. Sonstige Verbindlichkeiten 689.529,57 816.524,01
davon aus Steuern: 319.094,23 352.929,35
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 39.622,91 54.300,17
davon gegenüber verbundenen Unternehmen: 487,63 24.001,67
1.578.100,07 1.695.946,00
16.673.156,06 19.934.391,64

Gewinn- und Verlustrechnung im Geschäftsjahr 2020

In Euro 2020 2019
I. Versicherungstechnische Rechnung
1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung
a. Gebuchte Bruttobeiträge 6.788.833,78 4.250.199,60
b. Abgegebene Rückversicherungsbeiträge -3.547.963,52 -2.254.139,28
3.240.870,26 1.996.060,32
c. Veränderung der Bruttobeitragsüberträge -666.095,17 -2.064.499,24
d. Veränderung des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen 329.906,15 725.095,10
-336.189,02 -1.339.404,14
2.904.681,24 656.656,18
2. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 1.374,30 432,98
3. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung
a. Zahlungen für Versicherungsfälle
aa. Bruttobetrag 3.427.455,44 2.025.781,15
bb. Anteil der Rückversicherer -1.053.857,95 -247.439,59
2.373.597,49 1.778.341,56
b. Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
aa. Bruttobetrag 288.872,65 193.092,40
bb. Anteil der Rückversicherer -148.381,50 14.306,35
140.491,15 207.398,75
-2.514.088,64 -1.985.740,31
4. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen
a. Sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen -60.898,29 -2.648,17
5. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung
a. Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb 10.930.952,97 8.399.097,45
b. Davon ab: erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 2.079.450,21 1.168.966,36
-8.851.502,76 -7.230.131,09
6. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung -2.584,37 -1.627,82
7. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung -8.523.018,52 -8.563.058,23
In Euro 2020 2019
II. Nichtversicherungstechnische Rechnung
1. Erträge aus Kapitalanlagen
a. Erträge aus anderen Kapitalanlagen
aa. Erträge aus anderen Kapitalanlagen 203.293,02 205.827,99
b. Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 14.110,84 87.041,56
217.403,86 292.869,55
2. Aufwendungen für Kapitalanlagen
a. Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 58.568,50 55.251,32
b. Abschreibungen auf Kapitalanlagen 30.231,38 66.335,74
c. Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 57.089,00 7.759,07
-145.888,88 -129.346,13
71.514,98 163.523,42
3. Sonstige Erträge 130.025,86 81.869,82
4. Sonstige Aufwendungen 5.608.458,25 3.756.491,11
-5.478.432,39 -3.674.621,29
5. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -13.929.935,93 -12.074.156,10
6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,84 -20.288,99
7. Jahresfehlbetrag 13.929.935,09 12.094.445,09

Anhang

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss 2020 der ELEMENT Insurance AG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) in Verbindung mit der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) aufgestellt.

Immateriellen Vermögensgegenstände

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgte zu Anschaffungskosten, die linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben wurden.

Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden zu Anschaffungskosten bilanziert bzw. zu den auf Dauer beizulegenden Werten

Anteile an Investmentvermögen

Anteile an Investmentvermögen wurden nach § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB dem Anlagevermögen zugeordnet und mit dem fortgeführten Anschaffungswert angesetzt. Abschreibungen werden nur bei voraussichtlichen dauerhaften Wertminderungen vorgenommen; diese lagen nicht vor. Weitere Anteile an Investmentvermögen wurden nach § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB dem Umlaufvermögen zugeordnet und nach § 253 Abs. 4 HGB abgeschrieben.

Inhaberschuldverschreibungen

Inhaberschuldverschreibungen bilanzierten wir grundsätzlich entsprechend den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften zu Anschaffungskosten, wenn erforderlich vermindert um Abschreibungen gemäß § 341b Abs. 2 HGB in Verbindung mit § 253 Abs. 4 HGB, nach dem strengen Niederstwertprinzip.

Sonstige Ausleihungen

Die Sonstigen Ausleihungen wurden zu den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Forderungen

Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wurden mit den Nennwerten angesetzt. Erforderliche Wertberichtigungen wurden vorgenommen. Abrechnungsforderungen werden nicht saldiert mit Abrechnungsverbindlichkeiten je Rückversicherungsgesellschaft und auch nicht je Vertrag oder Währung saldiert.

Betriebs- und Geschäftsausstattung

Die Bewertung der Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgte zu Anschaffungskosten, die linear innerhalb der steuerlich zulässigen Nutzungsdauer abgeschrieben wurden. Die Zugänge und Abgänge des Geschäftsjahrs wurden zeitanteilig abgeschrieben. Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten unter 800 Euro lagen, wurden sofort abgeschrieben.

Übrige Aktivposten

Der Ansatz aller übrigen Aktivposten erfolgte zum Nennwert. Erforderliche Wertberichtigungen wurden vorgenommen.

Beitragsüberträge

Die Brutto- Beitragsüberträge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft sind für jeden Vertrag grundsätzlich aus den gebuchten Beiträgen nach dem 360stel-System berechnet worden. Die Anteile der Rückversicherer wurden den vertraglichen Vereinbarungen entsprechend ermittelt. Bei der Ermittlung der nicht übertragungsfähigen Einnahmeanteile wurde der koordinierte Ländererlass vom 30. April 1974 zugrunde gelegt. Der Anteil der Rückversicherer an den Brutto-Beitragsüberträgen wurde nach den vereinbarten Vertragsbestimmungen bemessen.

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle des selbst abgeschlossenen Geschäfts wurde für alle bekannten Schadenfälle individuell ermittelt. Die Forderungen aus Regressen, Provenues und Teilungsabkommen wurden verrechnet. Für die bis zum Abschlussstichtag eingetretenen oder verursachten, aber zum Bilanzstichtag noch nicht gemeldeten Schäden wurde aufgrund der zu erwartenden Schadenquote die Rückstellung um eine Spätschadenrückstellung gebildet. Die in diesem Posten ebenfalls enthaltene Rückstellung für Schadenregulierungsaufwendungen wurde nach Schätzwerten berechnet. Angesichts der Gleichartigkeit der Risiken fand in der Sparte Rechtsschutz das Gruppenbewertungsverfahren Anwendung. Der Anteil der Rückversicherer an den Bruttoschadenrückstellungen wurde nach den vereinbarten Vertragsbestimmungen bemessen.

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

Die Stornorückstellung wurde aufgrund von Erfahrungssätzen der Vergangenheit errechnet.

Nichtversicherungstechnischen Rückstellungen

Alle anderen nichtversicherungstechnischen Rückstellungen sind nach § 253 HGB mit ihrem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und, soweit die Laufzeit der Rückstellungen mehr als ein Jahr beträgt, abgezinst.

Andere Verbindlichkeiten

Andere Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Fremdwährungsbewertung

Die Umrechnung von Fremdwährungszahlungen erfolgte grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs.

ENTWICKLUNG DER AKTIVPOSTEN A. UND B. IM GESCHÄFTSJAHR 2020 NACH MUSTER 1

Bilanzwerte Vorjahr
In Euro Euro In % Zugänge Umbuchungen Abgänge
A. Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände
I. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 320.632,09 2 % 0,00 0,00 0,00
B. Kapitalanlagen
I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 100.000,00 1 % 0,00 0,00 0,00
II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 8.561.773,73 0,00 0,00 1.918.403,16
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 4.701.741,89 100.590,00 2.660.339,00
3. Sonstige Ausleihungen
a. übrige Ausleihungen 1.146.267,28 1.065.376,59 0,00
4. Summe B II Kapitalanlagen 14.409.782,90 97 % 1.165.966,59 0,00 4.578.742,16
Insgesamt 14.830.414,99 100 % 1.165.966,59 0,00 4.578.742,16
Bilanzwerte Vorjahr Bilanzwerte Geschäftsjahr
In Euro Zuschreibungen Abschreibungen Euro In %
A. Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände
I. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0,00 109.722,00 210.910,09 2 %
B. Kapitalanlagen
I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 100.000,00 1 %
II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0,00 0,00 6.643.370,57
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 0,00 30.231,38 2.111.761,51
3. Sonstige Ausleihungen
a. übrige Ausleihungen 0,00 0,00 2.211.643,87
4. Summe B II Kapitalanlagen 0,00 30.231,38 10.966.775,95 97 %
Insgesamt 0,00 139.953,38 11.277.686,04 100 %

KAPITALANLAGEN IM GESCHÄFTSJAHR 2020

In Euro Buchwert 31. Dezember Zeitwert 31. Dezember Reserve 31. Dezember
B. Kapitalanlagen
I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 100.000,00 100.000,00 0,00
II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6.643.370,57 6.560.109,00 -83.261,57
2. Inhaberschuldverschreibungen und anderer festzerzinsliche Wertpapiere 2.111.761,51 2.113.506,00 1.744,49
3. Sonstige Ausleihungen 2.211.643,87 2.211.643,87 0,00
Summe Kapitalanlagen 11.066.775,95 10.985.258,87 -81.517,08

Für die Ermittlung der Zeitwerte börsennotierter Wertpapiere wurden Börsenkurse oder Rücknahmepreise verwendet. Gemäß § 341 b Abs. 2 HGB sind 4.999 Tsd. Euro (2019: 4.999 Tsd. Euro) Kapitalanlagen dem Anlagevermögen zugeordnet. Die dem Anlagevermögen zugeordneten Kapitalanlagen betreffen einen Rentenfonds, welcher zum Stichtag einen niedrigeren Zeitwert in Höhe von 4.905 Tsd. Euro aufweist. Auf eine Abschreibung auf den Zeitwert wird verzichtet, da die Wertminderungen aus Sicht der ELEMENT Insurance AG vorübergehend sind. Auf Basis der Kurse zum 31. Dezember 2020 liegen negative Bewertungsreserven von 94 Tsd. Euro (2019: 72 Tsd. Euro) vor. Dies entspricht einer Reservequote von -0,74 % (2019: – 0,25 %). Auf die dem Umlaufvermögen nach § 341b Abs. 4 HGB zugeordneten Kapitalanlagen entfallen stille Reserven in Höhe von 12 Tsd. Euro. Bei den sonstigen Ausleihungen handelt es sich um ein Vermittlerdarlehen an einen unserer Partner.

ANTEILE AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN
In Euro
31.21.2020
Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital
in %
Eigenkapital
ELEMENT Consulting GmbH, Berlin 100 % 100.000,00
C. II. SONSTIGE FORDERUNGEN
In Euro
31.12.2020 31.12.2019
C. Forderungen
II. Sonstige Forderungen
Übrige Forderungen 22.642,10 40.054,25
Summe 22.642,10 40.054,25
D. III. ANDERE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
In Euro
31.12.2020 31.12.2019
D. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Andere Vermögensgegenstände
Steuerrückforderungen 94.482,20 62.824,24
Übrige Vermögensgegenstände 0,00 3.871,50
Summe 94.482,20 66.695,74
E. II. SONSTIGE RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
In Euro
31.12.2020 31.12.2019
E. Rechnungsabgrenzungsposten
II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten
Ausgaben, die nachfolgende Geschäftsjahre betreffen 489.257,50 250.710,02
Summe 489.257,50 250.710,02

Erläuterungen zur Bilanz – Passiva

A. I. EINGEFORDERTES KAPITAL
In Euro
31.12.2020
Gezeichnetes Kapital aufgeteilt in 107.886 Stückaktien am 31.12.2019
Vortrag zum 1. Januar 107.886,00
Kapitalerhöhung 10.842,00
Stand am 31. Dezember 118.728,00

Die finleap GmbH, Berlin, hat uns gemäß § 20 Abs. 6 AktG mitgeteilt, dass ihr sowohl mehr als der vierte Teil der Aktien unserer Gesellschaft, jedoch seit dem 03.12.2020 nicht mehr Mehrheitsbeteiligung an unserer Gesellschaft unmittelbar gehören.

A. II. KAPITALRÜCKLAGE
In Euro
31.12.2020
Vortrag zum 1. Januar 40.127.637,00
Kapitalerhöhung 10.407.599,45
Stand am 31. Dezember 50.535.236,45

Die Kapitalrücklage betrifft Zuzahlungen gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB.

B. VERSICHERUNGSTECHNISCHE BRUTTORÜCKSTELLUNGEN
In Euro
31.12.2020
Versicherungszweig Versicherungstechnische Bruttorückstellungen Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft
Unfallversicherung 118.174,13 101.609,05
Haftpflichtversicherung 94.498,77 62.291,65
Hausratversicherung 39.873,12 28.074,95
Sonstige Sachversicherung 3.323.541,49 556.366,61
Beistandsleistungsversicherung 2.840,68 2.840,71
Rechtsschutzversicherung 3.748,86 2.056,90
Sonstige Versicherung 6.456,94 28.661,95
Stand am 31. Dezember 3.589.133,99 781.901,82
B. VERSICHERUNGSTECHNISCHE BRUTTORÜCKSTELLUNGEN
In Euro
31.12.2019
Versicherungszweig Versicherungstechnische Bruttorückstellungen Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft
Unfallversicherung 4.825,22 776,67
Haftpflichtversicherung 54.750,54 37.886,94
Hausratversicherung 22.833,39 17.878,49
Sonstige Sachversicherung 2.479.051,05 430.379,97
Beistandsleistungsversicherung 3.318,46 669,60
Rechtsschutzversicherung 5.627,88 2.817,08
Sonstige Versicherung 3.185,64 2.944,72
Stand am 31. Dezember 2.573.592,18 493.353,47
C. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
In Euro
31.12.2020 31.12.2019
Urlaub 158.792,28 193.817,97
Jahresabschluss 56.200,00 149.000,00
Berufsgenossenschaft 30.800,00 0,00
Ausstehende Rechnungen 30.567,18 74.686,63
Übrige Rückstellungen 18.560,00 46.565,03
Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen 2.823,29 2.823,29
Stand am 31. Dezember 297.742,75 466.892,92
D. SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN
In Euro
31.12.2020 31.12.2019
aus Lieferungen und Leistungen 319.639,46 396.268,49
aus Steuern 319.094,23 352.929,35
im Rahmen der sozialen Sicherheit 39.622,91 54.300,17
sonstige Verbindlichkeiten 11.172,97 13.026,00
Stand am 31. Dezember 689.529,57 816.524,01

Für alle sonstige Verbindlichkeiten gilt eine Laufzeit unter einem Jahr.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. 1. VERDIENTE BEITRÄGE FÜR EIGENE RECHNUNG
In Euro
2020
Versicherungszweig Gebuchte Bruttobeiträge Verdiente Bruttobeiträge Verdiente Nettobeiträge
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft (Inland)
Unfallversicherung 156.792,56 158.807,61 51.152,83
Haftpflichtversicherung 102.467,66 89.289,46 -56.031,33
Hausratversicherung 70.228,94 64.162,07 -26.424,73
Sonstige Sachversicherung 6.329.589,58 5.629.232,95 2.780.746,83
Beistandsleistungsversicherung 0,00 2.648,89 1.701,94
Rechtsschutzversicherung 2.903,52 3.952,52 1.120,29
Sonstige Versicherung 126.851,52 174.645,11 152.415,41
6.788.833,78 6.122.738,61 2.904.681,24
I. 1. VERDIENTE BEITRÄGE FÜR EIGENE RECHNUNG
In Euro
2019
Versicherungszweig Gebuchte Bruttobeiträge Verdiente Bruttobeiträge Verdiente Nettobeiträge
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft (Inland)
Unfallversicherung 7.808,65 3.760,10 -2.800,33
Haftpflichtversicherung 102.437,33 96.635,35 -32.905,72
Hausratversicherung 55.670,98 52.080,52 -13.860,61
Sonstige Sachversicherung 4.069.942,67 2.022.838,60 702.594,53
Beistandsleistungsversicherung 3.409,41 760,55 -336,43
Rechtsschutzversicherung 3.992,69 2.928,27 1.672,21
Sonstige Versicherung 6.937,87 6.696,97 2.292,53
4.250.199,60 2.185.700,36 656.656,18
I .3. BRUTTOAUFWENDUNGEN FÜR VERSICHERUNGSFÄLLE
In Euro
2020 2019
Versicherungszweig
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft
Unfallversicherung 340.682,72 4.706,18
Haftpflichtversicherung 266.175,54 -121.423,95
Hausratversicherung 251.214,11 80.436,87
Sonstige Sachversicherung 2.322.376,66 2.207.222,82
Beistandsleistungsleistungsverischerungen 2.171,11 12.231,84
Rechtschutzversicherung 216.677,34 23.514,82
Sonstige Versicherung 317.030,61 12.184,97
3.716.328,09 2.218.873,55

Der Ertrag innerhalb der Haftpflichtversicherung aus 2019 resultierte aus dem Abwicklungsgewinn aus einer Rückstellung aus dem Vorjahr.

I. 5. BRUTTOAUFWENDUNGEN FÜR DEN VERSICHERUNGSBETRIEB
In Euro
2020 2019
Versicherungszweig
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft
Unfallversicherung 648.527,02 20.560,67
Haftpflichtversicherung 370.580,29 464.549,92
Hausratversicherung 188.507,07 297.955,19
Sonstige Sachversicherng 9.484.848,26 7.467.296,30
Beistandsleistungsversicherung 0,00 51.481,34
Rechtschutz 34.509,60 87.828,59
Sonstige Versicherung 203.980,73 9.425,44
Von den Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb entfallen auf Abschlussaufwendungen 6.764.227,82 5.367.428,65
Verwaltungsaufwendungen 4.166.725,15 3.031.668,80
10.930.952,97 8.399.097,45
I. 8. VERSICHERUNGSTECHNISCHES ERGEBNIS FÜR EIGENE RECHNUNG
In Euro
2020 2019
Versicherungszweig
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft
Unfallversicherung -876.456,79 -25.814,45
Haftpflichtversicherung -633.489,89 -558.948,69
Hausratversicherung -406.685,76 -349.039,76
Sonstige Sachversicherungen -5.981.351,02 -7.446.497,71
Beistandsleistungsversicherung 724,94 -62.863,36
Rechtschutzversicherung -249.225,49 -108.847,13
Sonstige Versicherung -376.534,51 -11.047,13
-8.523.018,52 -8.563.058,23
RÜCKVERSICHERUNGSSALDO
In Euro
31.12.2020 31.12.2019
Versicherungszweig
Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft
Unfallversicherung -31.523,08 -4.307,70
Haftpflichtversicherung -84.946,66 -312.191,13
Hausratversicherung -28.687,15 -21.148,62
Sonstige Sachversicherung 215.150,40 206.749,85
Beistandsleistungsversicherung 247,16 89,27
Rechtsschutzversicherung -2.038,81 143,42
Sonstige Versicherung -4.838,84 3.866,31
Saldo zu Lasten/​Gunsten der Gesellschaft 63.363,02 -126.798,60

Der Rückversicherungssaldo im Vorjahr war zu Lasten der Gesellschaft.

II. 2. AUFWENDUNGEN FÜR KAPITALANLAGEN
In Euro
2020 2019
Versicherungszweig
b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 30.231,38 66.335,74
Abschreibungen nach § 253 Abs. 4 HGB
30.231,38 66.335,74
II. 3. SONSTIGE ERTRÄGE
In Euro
2020 2019
Übrige Erträge 130.025,86 81.869,82
130.025,86 81.869,82
II. 4. SONSTIGE AUFWENDUNGEN
In Euro
2020 2019
Aufwendungen, die das Unternehmen als Ganzes betreffen 5.608.458,25 3.726.491,11
Sonstige Zinsaufwendungen 0,00 30.000,00
5.608.458,25 3.756.491,11

Sonstige Anhangangaben

BEWEGUNG DES VERSICHERUNGSBESTANDES Anzahl der Verträge 31.12.2020 31.12.2019
Bestand an selbst abgeschlossenen mindestens einjährigen Schaden- und Unfallversicherungen im Geschäftsjahr
Versicherungszweige
Unfallversicherung 4.491 64
Haftpflichtversicherung 2.289 1.432
Hausratversicherung 1.085 803
Sonstige Sachversicherung 39.783 15.449
Beistandsleistungsversicherung 0 294
Rechtschutzversicherung 358 502
Sonstige Versicherung 245 0
Gesamtes Geschäft 48.251 18.544

Durch eine flexible Handhabung der Versicherungsdauer je nach Partner, ist die gesetzlich anzugebende Anzahl der Verträge geringer als die im Geschäftsjahr abgeschlossenen bzw. aktiven Policen in unserem Bestand.

Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter

PROVISIONEN UND SONSTIGE BEZÜGE DER VERSICHERUNGSVERTRETER, PERSONALAUFWENDUNGEN
In Euro
2020 2019
1. Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 2.551.995,03 1.412.793,05
2. Löhne und Gehälter 8.496.097,91 6.626.445,52
3. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 1.350.669,87 1.064.408,37
4. Aufwendungen für Altersversorgung 5.987,89 4.222,64
Aufwendungen insgesamt 12.404.750,70 9.107.869,58

Die Gesamtbezüge des Vorstands im Jahr 2020 betrugen 775.656 Euro (2019: 558.329 Euro).

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats im Jahr 2020 betrugen 12.500 Euro (2019: 12.500 Euro).

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahr 2020 durchschnittlich 115 (2019: 92) Mitarbeiter.

Honorare des Abschlussprüfers

Folgende Honorare wurden als Aufwand (netto) erfasst:

HONORARE DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Folgende Honorare wurden als Aufwand (netto) erfasst:

In Euro 2020 2019
Abschlussprüfungsleistungen 120.868,07 102.475,00
sonstige Leistungen 0,00 5.253,26
Aufwendungen insgesamt 120.868,07 107.728,26

Abschlussprüfer der ELEMENT Insurance AG ist die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Angaben zur Identität der Gesellschaft

Die ELEMENT Insurance AG mit Sitz Hardenbergstraße 32, 10623 Berlin ist beim Amtsgericht Charlottenburg unter HRB 182671 B eingetragen.

Ergebnisverwendung

Es wird vorgeschlagen, dass Ergebnis in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahrs wurde eine Kapitalerhöhung durch bestehende Investoren in Höhe von 6.000 Tsd. Euro vorgenommen.

 

Berlin, 30. April 2021

Der Vorstand

Dr. Christian Macht

Eric Schuh

Aufsichtsrat der ELEMENT Insurance AG

Dr. Birte Sewing

-Vorsitzende- (COO – finleap GmbH)

Ralf Wohltmann

-Mitglied- (Direktor – VZB Versorgungswerk Zahnärztekammer Berlin)

Naoyoshi Yoneyama

-Mitglied- (Managing Director – SBI Insurance Group)

Johannes Rath

-Mitglied- (Chief Digital Officer – Signal Iduna Gruppe)

Dr. Rolf Ulrich

-Mitglied- (Privat; zuvor Vorstandsmitglied der Zurich Gruppe Deutschland)

Stefan Imme

-Mitglied- (Chief Digital Officer – Volkswagen Financial Services AG)

Vorstand der ELEMENT Insurance AG

Dr. Christian Macht – Vorsitzender

Dr. Wolff Graulich (bis 30.06.2020)

Sascha Herwig (bis 30.09.2020)

Timo Hertweck (bis 31.12.2020)

Eric Schuh (seit 1.1.2021)

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die ELEMENT Insurance AG, Berlin

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der ELEMENT Insurance AG, Berlin (Gesellschaft) – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der ELEMENT Insurance AG, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

– entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

– vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotene Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:

Bewertung der Brutto-Teilschadenrückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt:

Die im Jahresabschluss der Gesellschaft ausgewiesene Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft unterteilt sich vor allem in die Brutto-Teilschadenrückstellungen für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle.

Die Bewertung der Brutto-Teilschadenrückstellung für bekannte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft erfolgt dabei einzeln je Schadenfall in Höhe des erwarteten Aufwands und basiert auf den Erkenntnissen und Informationen zum Stichtag sowie den Erfahrungen aus ähnlichen Schadenfällen.

Die Brutto-Teilschadenrückstellung für unbekannte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft wird aufgrund der fehlenden historischen Datengrundlage auf Basis der erwarteten (Ziel-)Schadenquoten in der jeweiligen Sparte ermittelt. Die auf Grundlage der verwendete Berechnungsmethoden ermittelten Rückstellungen werden darüber hinaus in der Sonstigen Schadenversicherung im Hinblick auf die Schadenquoten der Vorjahre adjustiert.

Aufgrund der vorzunehmenden Schätzungen und dabei zu treffenden Annahmen bestehen Unsicherheiten in der Bewertung der beiden Brutto-Teilschadenrückstellungen und damit Ermessensspielräume. Dies betrifft insbesondere die Brutto-Teilschadenrückstellung für bekannte Versicherungsfälle in den Haftpflicht-Sparten aufgrund der relativ langen Abwicklungsdauer und die Brutto-Teilschadenrückstellung für unbekannte Versicherungsfälle. Da infolgedessen das Risiko besteht, dass die Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle insgesamt und in den einzelnen Versicherungszweigen (insbesondere in den Haftpflicht-Sparten) nicht ausreichend bemessen ist, war die Bewertung der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ein besonders wichtiger Prüfungssachverhalt.

Prüferisches Vorgehen:

Wir haben uns mit den Prozessen der Schadenbearbeitung und der Ermittlung der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft durch Nachvollziehen der Bearbeitung einzelner Schadenfälle von der Schadenmeldung bis zur Abbildung im Jahresabschluss auseinandergesetzt. Dabei haben wir die in diesen Prozessen implementierten internen Kontrollen zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Bewertung getestet.

Weiterhin haben wir die bei der Bewertung der Brutto-Teilschadenrückstellungen für bekannte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft zur Anwendung gelangenden (versicherungsmathematischen) Verfahren für die Bewertung der jeweiligen Brutto-Teilschadenrückstellung methodisch nachvollzogen.

Ferner haben wir im Rahmen einer bewusst ausgewählten Stichprobe von einzelnen bekannten Versicherungsfällen für verschiedene Versicherungszweige (insbesondere die Haftpflicht-Sparten) und -arten anhand der Schadenaktenlage vor allem untersucht, ob die hierfür jeweils gebildeten Rückstellungen unter Berücksichtigung der vorliegenden Informationen und Erkenntnisse zum Bilanzstichtag ausreichend bemessen sind.

Bei der Prüfung der Ermittlung der Teilschadenrückstellung für unbekannte Versicherungsfälle haben wir vor allem die Ableitung der von der Gesellschaft für die Schätzung der Spätschadenreserve des Geschäftsjahres zugrunde gelegten Parameter (insbesondere erwarteter Schadenbedarf) nachvollzogen.

Zur Beurteilung der Schätzqualität haben wir analysiert, ob die Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle in den Vorjahren ausgereicht hat, um die tatsächlich eingetretenen Schadenfälle zu decken („Soll-Ist-Vergleich“).

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir eigene Spezialisten mit Kenntnissen der Versicherungsmathematik eingesetzt.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Bewertung der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben:

Die Angaben zur Bewertung der Brutto-Teilschadenrückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft sind im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ des Anhangs enthalten. Angaben zur Zusammensetzung der Brutto-Teilschadenrückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Geschäft für die betriebenen Versicherungszweige bzw. -arten finden sich im Abschnitt „Erläuterungen zur Bilanz – Passiva/​Versicherungstechnische Bruttorückstellungen“.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats nach § 171 AktG verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Bericht des Aufsichtsrats, der zum Zeitpunkt der Beendigung unserer Abschlussprüfung noch nicht in der finalen Fassung vorlag.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

– wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

– anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben.

Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

– identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

– gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;

– beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

– ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

– beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;

– beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft;

– führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden vom Aufsichtsrat am 12. Mai 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat uns mit Schreiben vom 30. Oktober 2020 beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der ELEMENT Insurance AG, Berlin, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dr. Thomas Kagermeier.

 

Hannover, 11. Juni 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Kagermeier, Wirtschaftsprüfer

Henkel, Wirtschaftsprüfer

Feststellung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde am 14. Juni 2021 festgestellt.

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