Dominoeffekt

Die Krise der chinesischen Immobilienunternehmen zieht weite Kreise – und die Angst vor einem Dominoeffekt wächst. Nachdem der schuldenbeladene Konzern Evergrande Zahlungsfristen für Anleihezinsen überschritten hatte, ließ nun auch der kleinere Rivale Fantasia Holdings eine Frist für Zinszahlungen verstreichen. Zudem stuften Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit des Immobilienentwicklers Sinic zurück und warnten vor Zahlungsausfällen.

Zwar sind Fantasia und Sinic auf dem chinesischen Immobilienmarkt kleinere Akteure als Evergrande, doch werfen die Probleme der Unternehmen erneut ein Schlaglicht auf den Sektor und mögliche Ansteckungsgefahren für die chinesische Wirtschaft. Fantasia teilte am Montag in Shenzhen mit, dass es die fristgerechte Zahlung von Verbindlichkeiten in Höhe von 205,7 Millionen Dollar (rund 177 Mio. Euro) versäumte.

Zudem erklärte die Immobilienverwaltungsfirma Country Garden Services Holdings, dass eine Unternehmenseinheit von Fantasia die fristgerechte Rückzahlung einer Anleihe in Höhe von umgerechnet rund 93 Millionen Euro verpasst habe und eine Zahlungsunfähigkeit wahrscheinlich sei.

Auch Sinic befinde sich in einer ernsten Liquiditätskrise, und die Fähigkeit zur Schuldenbedienung sei fast erschöpft, begründeten die Experten von S&P ihre Ratingsenkung. Mitte Oktober werden bei Sinic Anleihezinsen im Ausmaß von 246 Millionen Dollar fällig.

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