Die Erweiterung der Welt für Kapitalanlagen ist der Kampf gegen den Null-Zins

Die Welt starrt gebannt auf den Zinsmarkt – in der Meinung, dass die Zinsen bald wieder steigen. Wenn wir im Sinne von Kenneth Roggoff, Harvard University, denken, werden die Zeiten immer die gleichen sein, ebenso die Ergebnisse. Nach dieser Logik müssten die Zinsen wieder steigen – irgendwann. Während Rogoff Neuentwicklungen abstreitet, unterliegt die Welt dem Wandel. Dieser ist größer, als wir es in allen Bereichen der letzten Jahrhunderte erlebt haben. Der Hinweis auf den Verlauf einer Parabel mit der Potenzierung der Änderungen ist eine Chance, die neue Welt zu verstehen. Dazu gehört auch, dass unsere Welt nicht mehr im Voraus zu berechnen ist – insbesondere nicht durch Umfragen bei Wahlen.

Mit Social-Bots werden wir erleben, dass Menschen in Gruppen steuerbar werden und bisher unentschiedene Meinungen äußern, von denen sie glauben, dass es die ihren sind. Wir haben gelernt, dass Zinsen für die Hergabe von Geld gezahlt werden. Dabei haben wir in jüngster Zeit vergessen, dass Geld als Ausgleich für materielle Güter zur Verfügung stehen soll. Wenn Güter  und die Arbeit damit lukrativer geworden sind als ihr Ersatz in Form von Geld, wird für dieses weniger gezahlt oder von der anderen Seite weniger hergegeben werden.

Auf dem Kapitalmarkt, den es noch gibt, hatten sich zur Mischung von Risiken Rentenfonds gebildet. Das geschieht noch in dem Wissen der Thesen von Markowitz, dass 90% festverzinsliche Wertpapiere, ergänzt durch 10% hoch spekulative Aktien risikoärmer sind als 100% Staatspapiere. Markowitz hat uns dies 1949 gelehrt – mit dem Hinweis von 1952, dass es irgendwann Computer gäbe, die weniger als drei Tonnen wiegen und seine Behauptungen belegen können.

Der Markt hat reagiert und aufgezeigt, dass in 2016 Mischfonds erstmals ein größeres Volumen ausweisen als Rentenfonds. Das berücksichtigt die sicherheitsorientierten deutschen Anleger. Der Zinsmarkt zwingt sie jedoch anpassungsfähig zu sein oder zu werden. Die Niedrigzinsphase hat Anleger zum Umdenken gezwungen – auch wenn dieser Prozess sehr spät eingeleitet wurde.

Während in 2012 Mischfonds nur die Hälfte des Volumens der Rentenfonds auswiesen, tauschten beide in 2015 die Reihenfolge. Dabei stellt sich die Frage, ob die Anlage in Mischfonds tatsächlich ertragreicher ist. Die Entwicklung des Aktienmarkts ist von Problemen beeinflusst, wobei die Wahlen von Herrn Trump für die Aktienkurse eher positiv sind.

Die Welt wird Menschen zwingen zu erkennen, dass die Digitalisierung zu einer intensiven Kommunikation geführt hat, die von interdisziplinären Aspekten getragen ist. Dabei ist zu erkennen, dass unternehmerisches Engagement mehr bringen kann als der Sekundärmarkt von Geldanlagen. Unsere Welt wird eine andere sein, größer in der Erfassung, aber kleiner in ihrer Erkenntnis. Die Menschheit wird davon profitieren, dass die Grenzkosten sinken, totes Kapital wie Rohstoffe nur noch den aktuellen Bedarf repräsentiert und in Verbindung damit Zinsen niedrig bleiben.

Der Weg von den Mischfonds wird nicht zurück zu den Rentenfonds führen, sondern unternehmerische Beteiligungen und Aktienfonds als das Ziel des Zwecks von Vermögensanlagen bevorzugen. Diese werden den Weg zu Erfolgen aufzeigen – für Menschen, die digitale Strukturen als Dienstleistung unter sich arbeiten lassen.

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