Deutschland – Geldwäscheland

Published On: Dienstag, 30.10.2012By Tags: , ,

Die Verdachtsmeldungen auf Geldwäsche sin im Jahr 2011 um 17 Prozent auf knapp 13.000 gestiegen, teilte Jörg Ziercke, der Chef des Bundeskriminalamts mit.

Mehr als 11.000 dieser Meldungen bekam das BKA von Banken. Von Versicherungen, Immobilienmakler oder Wirtschaftsprüfer kamen nur wenige Meldungen. Doch offenbar nicht, weil es in den Bereichen das Phänomen nicht gibt. Das BKA plant, vor allem auf die Immobilienbranche zuzugehen, um den Geschäftszweig stärker für das Problem zu sensibilisieren. Ziercke sagte, dass sich vor allem Immobilien für Geldwäsche eigneten, sei ein offenes Geheimnis.

Experten zufolge ist Deutschland schonlange ein Paradies für Geldwäsche. Seit 1993 existiert zwar ein Gesetz zur Geldwäsche, doch die mangelhafte Umsetzung und Kontrolle der Regelung mache es Kriminellen leicht. Zudem ist nicht klar, wer für die Umsetzung zuständig ist und Personal für Kontrollen vorhalten und schulen muss.

Geldwäscher versuchten einem Experten des BKA zufolge aus dem mittlerweile sehr gut kontrollierten Finanzsektor in weniger regulierte Bereiche auszuweichen. Ein Zielsektor ist vermehrt die Immobilienbranche, bei der es derzeit eine sehr hohe Dunkelziffer gebe und die einen deutlichen Nachholbedarf habe. Der Immobilienmarkt ist jedoch nur sehr schwer durch eine zentrale Behörde kontrollierbar, da er sehr kleinteilig ist.

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