Das Ende eines Premierministers

Aus Protest gegen die Amtsführung des britischen Premierministers Boris Johnson haben Finanzminister Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid am Dienstag ihren Rücktritt eingereicht. Sie zogen damit die Konsequenzen aus einer Reihe von Skandalen innerhalb der Regierung und der konservativen Tory-Partei. Für Johnson wird es eng.

Der Premier habe trotz aller Kritik keinen Kurswandel eingeleitet, betonte Javid in seinem am Abend veröffentlichten Rücktrittsschreiben. „Mir ist klar, dass sich diese Situation unter Ihrer Führung nicht ändern wird.“ Sunak schrieb, sein Ansatz und Johnsons seien „zu unterschiedlich“. Die Öffentlichkeit erwarte „zu Recht, dass die Regierung ordentlich, kompetent und seriös geführt wird“, schrieb Sunak. „Ich glaube, dass diese Standards es wert sind, für sie zu kämpfen, und deshalb trete ich zurück.“ Mehrere konservative Abgeordnete lobten die Politiker für ihre Haltung.

Zwar versicherten umgehend zahlreiche andere Kabinettsmitglieder wie Vizepremier und Justizminister Dominic Raab oder Außenministerin Liz Truss dem Premier ihre Unterstützung. Auch hat Johnson bereits mehrere Skandale überlebt, doch die Stimmung innerhalb seiner Konservativen Partei ist am Boden. Der Premier müsse zurücktreten, sagte ein Kabinettsmitglied dem Sender Sky News.

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