BWF Stiftung – wie geht es weiter? Informationen ein Jahr nach dem Skandal rund um Gold

Die Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchte am 25.02.2015 die Räume der BWF Stiftung in Berlin Zehlendorf und schloss zusammen mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistung den Geschäftsbetrieb. Der BWF Stiftung wurde durch aufsichtsrechtlichen Bescheid untersagt, Gold für Anleger zu halten und Garantien auszusprechen. Bereits zu Anfang der Ermittlungen wurden die Öffentlichkeit, besonders die gutgläubigen Vermittler und Anleger durch eine Gerücht schockiert: es sei Falschgold gefunden worden. Die Prüfung der Goldbestände durch die zuständige Bundesbank ist offenbar noch nicht beendet, fest steht wohl: entgegen den Ergebnissen der Prüfung durch Wirtschaftsprüfer im Jahre 2014 sind keine ca. 60 Mio. € Goldbestände vorhanden.
Zu dem damaligen Zeitpunkt war man sich nicht sicher, ob etwas an den Gerüchten daran gewesen sei, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht das Modell kritisch sähe. Die Öffentlichkeit glaubte an die präsentierten Goldbestände und tat die Kritik eher als Fragen rund um rechtliche Formalien ab und glaubte an eine ordentliche Abwicklung.Maßgebliche vermutliche Verantwortliche wie der Hintermann Herr Gerald Saik, seine Ehefrau, ein Vertriebsmitarbeiter namens B. und ein Mitarbeiter der Anwaltskanzlei Herr Oliver Over wurden dann in Untersuchungshaft genommen. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft Berlin vor, von Anfang an nie die Absicht gehabt zu haben, echtes Gold zu kaufen für die Anleger. Dieses begründet die Strafverfolgungsbehörde damit, dass man Rechnungen über den Einkauf von Gold-Barren-Dummies gefunden habe. Offenbar war von einem kleinen Kreis von Wissenden über Jahre Vertrieblern, Mitarbeitern und Kunden vorgespiegelt worden, dass die Firma sehr seriös und solide wirtschaften würde. Dreist wurden Wirtschaftsprüfern wie der KPMG Ende 2014 offenbar Goldbestände vorgezeigt, die es so nicht gab und das Vertrauen der Öffentlichkeit weiter erhöht.
Seit 2011 war die BWF Stiftung erfolgreich am Markt unterwegs und hatte fast 7.000 Kunden gewonnen. Gründe hierfür waren sicher der solide Auftritt, ordentliche Provisionen für Vertriebsmitarbeiter, die mangelnden Alternativen am Kapitalmarkt, der Gold-Hype nach der Finanzkrise 2008. Das beste Argument war aber die Politik des offenen Tresors: nicht nur Wirtschaftsprüfer konnte die Tresore besichtigen, sondern nach Vorankündigung Mitarbeiter, Vertriebsbeauftragte oder Kunden. Dort glänzte das Gold, aber nur von außen….
Videos über die Besichtigungen finden sich heute noch bei Youtube….
Nach einigem Hin- und Her wurde die Rechtsanwaltskanzlei Kübler zum Insolvenzverwalter und arbeitet sich jetzt durch die Daten, um den Verbleib der vielen Millionen, die fehlen, zu klären. Die Untersuchungshaft der am 02.09.2015 verhafteten vier Beschuldigten dauert an.
Nach amtlicher Schließung entstand eine Diskussion über Schuldzuweisungen und Verantwortlichkeiten…, allgemein wird kritisiert, dass die Rechtslage für die Geschäfte dieser Art unklar war, dass die Aufsichtsbehörden über Jahre zugesehen haben, es wird bedauert, dass die Aufklärung so lange dauert, so teuer ist und die Informationspolitik schlecht:
Nach ca. einem Jahr haben wir jetzt Rechtsanwälte, die nach unserer Kenntnis tätig sind im Sinne der Geschädigten interviewt und nach ihrer Meinung befragt:

info@anleger-helfen-anlegern.de
Thomas.diler@sommerberg-llp.de
sekretariat@rechtsanwaelte-pforr.de
forster@ra-lachmair.de
info@rae-bemk.de
info@peres-partner.com
mail@resch-rechtsanwalte.de
kanzlei@baum-reiter.de
office@kanzlei-roehkle.de
kanzlei@dr-spaeth.com

1. Wie haben die bisherigen Mandanten den Weg zu Ihnen gefunden? Haben Sie eine Funktion im Bereich Gläubigerausschuss?
2. Haben Sie eine Geschädigten-Gemeinschaft gegründet?
3. Falls ja, wie sind die Bedingungen der Gemeinschaft?
4. Hatten Sie Einsicht in die Strafakte?
5. Hatten Sie Einsicht in die Akte der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht?
6. Welche Personen und Firmen sehen Sie in der Haftung? Wie ist Ihre Strategie?
7. Haben Sie erfolgreich Klagen durchgeführt? Falls ja, gegen wen?
8. Wen wollen Sie verklagen?
9. Haften Versicherungen von Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Vertriebsmitarbeitern für den Schaden?
10. Haben Sie diejenigen in Anspruch genommen, welche sich in Untersuchungshaft befinden?
11. Wann rechnen Sie mit einem Strafverfahren gegen die Straftäter?
12. In Bezug auf „Goldlagerfirmen“ halten Sie das Rechtssystem für ausreichend.
13. Was halten Sie von der Rolle der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in dem Verfahren?
Wir wollen nächste Woche ausgewogen, fair und umfassend berichten, so dass eine Stellungnahme bis zum 25.01.2016 sehr freundlich wäre.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Bremer

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