Bilanzanalyse der Zinsbaustein GmbH aus Anlegersicht – bilanziell überschuldete Gesellschaft

Published On: Sonntag, 26.05.2024By Tags:

Überblick

Die Zinsbaustein GmbH, mit Sitz in Berlin, ist im Bereich der Immobilien-Finanzierung tätig. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 zeigt einige wichtige finanzielle Entwicklungen und Herausforderungen, die für potenzielle Anleger relevant sind.

Aktiva

Anlagevermögen:

Gesamt: 298.697,49 EUR (2022) gegenüber 234.361,50 EUR (2021)
Immaterielle Vermögensgegenstände: 18.460,40 EUR (2022) gegenüber 16.495,40 EUR (2021)
Sachanlagen: 13.876,00 EUR (2022) gegenüber 21.109,80 EUR (2021)
Finanzanlagen: 266.361,09 EUR (2022) gegenüber 196.756,30 EUR (2021)

Umlaufvermögen:

Gesamt: 339.547,82 EUR (2022) gegenüber 1.022.299,39 EUR (2021)
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: 113.598,84 EUR (2022) gegenüber 910.885,65 EUR (2021)
Guthaben bei Kreditinstituten: 225.948,98 EUR (2022) gegenüber 111.413,74 EUR (2021)

Rechnungsabgrenzungsposten:

8.163,41 EUR (2022) gegenüber 0,00 EUR (2021)

Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag:

5.140.896,99 EUR (2022) gegenüber 3.047.755,80 EUR (2021)

Die Gesamtaktiva betrugen 5.787.305,71 EUR im Jahr 2022, gegenüber 4.304.416,69 EUR im Jahr 2021.

Passiva

Eigenkapital:

Gesamt: 0,00 EUR (2022) gegenüber 0,00 EUR (2021)
Gezeichnetes Kapital: 54.593,00 EUR (2022 und 2021)
Kapitalrücklage: 7.133.986,68 EUR (2022 und 2021)
Verlustvortrag: -10.236.335,48 EUR (2022) gegenüber -8.243.590,89 EUR (2021)
Jahresfehlbetrag: -2.093.141,19 EUR (2022) gegenüber -1.992.744,59 EUR (2021)
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag: 5.140.896,99 EUR (2022) gegenüber 3.047.755,80 EUR (2021)

Rückstellungen:

378.736,92 EUR (2022) gegenüber 388.271,33 EUR (2021)

Verbindlichkeiten:

Gesamt: 5.408.568,79 EUR (2022) gegenüber 3.916.145,36 EUR (2021)
Steuern: 83.685,92 EUR (2022) gegenüber 56.434,15 EUR (2021)
Soziale Sicherheit: 8.317,62 EUR (2022) gegenüber 7.035,04 EUR (2021)

Bewertung aus Anlegersicht

Positiv:

Anstieg des Anlagevermögens: Ein Anstieg des Anlagevermögens um ca. 27% (von 234.361,50 EUR auf 298.697,49 EUR) deutet auf Investitionen in langfristige Vermögenswerte hin, insbesondere im Bereich der Finanzanlagen, die um ca. 35% gestiegen sind.
Liquidität: Die liquiden Mittel (Guthaben bei Kreditinstituten) haben sich mehr als verdoppelt (von 111.413,74 EUR auf 225.948,98 EUR), was die kurzfristige Zahlungsfähigkeit verbessert.

Negativ:

Umlaufvermögen: Ein drastischer Rückgang des Umlaufvermögens von 1.022.299,39 EUR auf 339.547,82 EUR, insbesondere bei den Forderungen, die um ca. 87% gesunken sind.
Hohe Verbindlichkeiten: Ein erheblicher Anstieg der Verbindlichkeiten um ca. 38% (von 3.916.145,36 EUR auf 5.408.568,79 EUR), was auf eine erhöhte Verschuldung hinweist.
Eigenkapital: Die Gesellschaft hat weiterhin ein negatives Eigenkapital. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag ist von 3.047.755,80 EUR auf 5.140.896,99 EUR gestiegen. Dies deutet auf finanzielle Schwierigkeiten und eine hohe Abhängigkeit von Fremdfinanzierung hin.
Verluste: Der Jahresfehlbetrag hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht (von -1.992.744,59 EUR auf -2.093.141,19 EUR).

Zukunftsaussichten:

Die Geschäftsführung prognostiziert für das Geschäftsjahr 2023 einen weiteren Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 980 und für das Geschäftsjahr 2024 einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 380. Dies zeigt eine vorsichtige, aber positive Erwartung für die zukünftige Geschäftsentwicklung.
Die Gesellschaft hat Maßnahmen ergriffen, um die Liquidität zu sichern, einschließlich der Verlängerung der Laufzeit von Wandeldarlehen und der Verfügbarkeit von Betriebsmittelkreditlinien durch die Gesellschafter.

Fazit für Anleger

Die finanzielle Lage der Zinsbaustein GmbH ist angespannt. Das Unternehmen zeigt zwar Verbesserungen bei den liquiden Mitteln und im Anlagevermögen, kämpft jedoch weiterhin mit hohen Verlusten und einem signifikanten negativen Eigenkapital. Die steigenden Verbindlichkeiten und der hohe nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag sind besorgniserregend. Anleger sollten die zukünftige Geschäftsentwicklung und die Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Situation genau beobachten. Investitionen sollten nur nach sorgfältiger Prüfung und unter Berücksichtigung des hohen Risikos getätigt werden.

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