BCA AG Maklerpool – Schafft man es jemals in die „schwarzen Zahlen“?

Der BCA Maklerpool gehört zu den größten Maklerpools in Deutschland. Größe hat aber nichts mit Umsatz und verdienen zu tun, das zeigt auch die letzte im Unternehmensregister hinterlegte Bilanz der BCA AG. Es ist durchauch interessant, einmal zu lesen, wie BCA das Geschäft, das Unternehmen und die Zukunft selber sieht.Leider findet man solche Ausführungen oft nur nach langem Suchen.

Unternehmensprofil

Die BCA-Gruppe (BCA) zählt zu den großen Maklerpools in Deutschland. Mit der Drei-Säulen-Strategie aus den Geschäftsbereichen Investment, Versicherungen und Haftungsdach setzt die BCA Maßstäbe im Markt für freie Finanzvermittler. Die Drei-Säulen-Strategie ermöglicht der BCA flexibel auf die Geschäftsmodelle ihrer Partner einzugehen: In den Bereichen Investment- und Versicherungsvermittlung dienen BCA AG und BCA Versicherungsvermittlungsservice GmbH (VVS GmbH; 100% bei BCA AG) als Abwicklungsplattform für die Beratungsleistungen ihrer Vermittler. Die BfV Bank für Vermögen AG (BfV AG), als 100-prozentige Tochtergesellschaft der BCA AG, bietet als Wertpapierhandelsbank ein mehrstufiges Haftungsdach für Anlageberatung und die Anlagevermittlung sowie standardisierte vermögensverwaltende Lösungen an.

Mit der Drei-Säulen-Strategie hebt sich die BCA AG als Lösungsanbieter für Finanzdienstleister klar gegenüber den Mitbewerbern ab, da es derzeit wenige Pools am deutschen Markt gibt, die als Investment- und Versicherungspool auch eine nationale Haftungsdachlösung in Form einer Wertpapierhandelsbank anbieten.

Hierfür stellt die BCA den angeschlossenen Finanzberatern die Beratungs-Software Business Plus zur Verfügung und trägt durch diese technologische Unterstützung dazu bei, qualifizierte und rechtskonforme und somit beratungssichere Finanzdienstleistungen zu erbringen.

Das regulatorische Umfeld stellt die Finanzberater zunehmend vor neue Herausforderungen in der Beratung. Auch nach Einführung der §§ 34f und 34h der Gewerbeordnung (GewO), die den freien Vertrieb von Investmentanteilen regeln, ist das Thema Regulierung nicht beendet. IMD II, MiFID II und GDV-Initiativen (Verhaltenskodex, Weiterbildung, ggf. Systemveränderungen in der Vergütung) sind Regelungen, die es gilt, sachgerecht in die Praxis umzusetzen.

Die BCA setzt sich frühzeitig mit zu erwartenden Regulierungsthemen auseinander und entwickelt entsprechende Lösungen für ihre Partner. Dies führt insbesondere im Bereich der Beratersoftware zu regelmäßigen Anpassungen und Erweiterungsinvestitionen.

Vorbemerkungen

Die BCA ist überzeugt, dass leistungsstarke IT-Lösungen auch in Zukunft den Wettbewerb unter den Pools bestimmen werden. Wegen der großen Bedeutung der Beratungs-Software Business Plus und nicht zuletzt der regulatorischen Anforderungen zum (technischen) Notfallmanagement wurde für 2014 erstmalig ein Bereichsbericht Informationstechnologie aufgenommen (siehe Abschnitt 4.1).

Zusätzlich wurden die Marktberichte, die Rückschau auf das Berichtsjahr und die Ausblicke nach Geschäftsfeldern zusammengeführt.

Markt und Wettbewerb

Der Markt für Investmentprodukte

Rückschau

Das Jahr 2014 stand im Zeichen der Umsetzung der Regulierungsmaßnahmen, die immer noch zu großer Unsicherheit in der Vermittlerschaft führten. Mit der Umsetzung der Vorgaben des § 34f GewO sowie der Verordnung über die Finanzanlagenvermittlung (FinVermV) hatten viele Vermittler Probleme. Zahlreiche zusätzliche Änderungen durch den Gesetzgeber, wie die Einführung des § 34h GewO für Honoraranlageberater, die Erweiterung der FinVermV durch den § 12a, die Änderung der Bereichsausnahme nach § 2 Abs. 6 Nr. 8 KWG, die Vorschriften nach FATCA (Steuerrecht USA) und verschärfte Hinweise zur Beachtung des Geldwäschegesetzes (GwG) erschwerten das Neugeschäft ganz eindeutig.

Ein weiterer Faktor war die Verpflichtung für die Investmentvermittler gemäß § 34f GewO, erstmals für das Geschäftsjahr 2013 eine Prüfung ihres Finanzanlagenvermittlungsgeschäfts durchführen zu lassen. Diese Prüfung wurde mit Einführung der FinVermV notwendig und belegt, dass der Investmentvermittler sein Beratungsgeschäft und seinen Geschäftsbetrieb entsprechend der gesetzlichen Vorschriften aufgestellt hat. Bis zum 31. Dezember 2014 war dieser Prüfungsbericht bei der jeweils zuständigen Aufsichtsbehörde (IHK oder Gewerbeaufsicht) vorzulegen. Die BCA hat sehr erfolgreich die Finanzanlagenvermittler bei der Prüfungspflicht nach § 24 FinVermV unterstützt.

Bei den Investmentvermittlern, die aufgrund eines fehlenden Sachkundenachweises nur über eine vorläufige Erlaubnis nach § 34f GewO verfügten, führte ein bis zum 31. Dezember 2014 nicht geführter Nachweis zu einem Verlust der Zulassung per 01.01.2015. In der BCA betraf dies nur wenige Finanzvermittler, die somit keine Investmentberatung mehr erbringen dürfen.

Bei den meisten Depotstellen waren moderate Bestandszuwächse zu verzeichnen. Diese resultierten aus Neugeschäft, Bestandsübertragungen und den Kurszuwächsen am Kapitalmarkt. Überdies fanden in 2014 wieder Abflüsse durch weitere Teilliquidationen und dadurch sinkende Anteilspreise der geschlossenen (d. h. in Abwicklung befindlichen) „Offenen Immobilienfonds“ statt.

Wachstumsbremsend wirkte auch das nach wie vor zurückhaltende Kaufinteresse der privaten Kunden, die trotz Niedrigzinsphase die Chancen der Aktienmärkte und der entsprechenden Fonds nicht wahrnehmen. Noch immer liegen große Teile privater Vermögen auf Termin- und Festgeldkonten.

Laut DWS stellt der Bereich Riester / Altersvorsorge im Vergleich zum klassischen Depot den Löwenanteil des Neugeschäfts bei DWS dar.

In Business Plus wurde in 2014 ein deutlich verbessertes Depotreporting erarbeitet und integriert. Weiterhin wurde aufgrund der gesetzlichen Änderungen eine Vielzahl neuer Formulare, Formulierungshilfen und Informationsmodule aufgenommen.

Ende 2014 hat die BCA bekanntgegeben, dass sie mit dem Maklerpool FondsNet in Erftstadt eine IT-Kooperation eingegangen ist. Die BCA wird damit in ihrem Softwaresystem Business Plus eine völlig neue Software für das Investmentgeschäft einführen, in der die Erfahrungen beider Häuser einfließen. Diese Einführung soll Mitte 2015 beginnen.

Ausblick

Allgemein/Markt

Während der Erstellung des Jahresabschlusses hat der DAX erstmalig die Marke von 12.000 Punkten überschritten. Auch andere wichtige Aktienindizes konnten neue Höchststände markieren. Das nach wie vor weltweit historisch niedrige Zinsniveau, herbeigeführt durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken, und die niedrigen Rohstoffpreise, wie bspw. Rohöl, führen bei den global agierenden Unternehmen zu einer hohen Gewinndynamik und somit zu steigenden Unternehmensgewinnen. Daneben hat die EZB mit Beginn des Jahres 2015 ein Anleiheaufkaufprogramm von über 1 Billion Euro beschlossen, um deflatorischen Tendenzen in Europa entgegenzuwirken.

All diese Tatsachen könnten dazu führen, dass die von vielen Experten erwartete Kurskorrektur an den Aktienmärkten zunächst ausbleibt. Aus BCA-Sicht hat die EZB einen Großteil ihrer Instrumente bereits eingesetzt, um einerseits die europäische Konjunktur anzukurbeln und andererseits die Deflationsrisiken einzudämmen. Demnach sehen wir bei den derzeit weltweiten Indexständen eher Potenzial für Kursrückschläge an den Kapitalmärkten.

Konjunkturell gehen wir von einem leichten bis moderaten Wachstum in der Eurozone aus.

Überschattet werden kann dieses Szenario dann, wenn Griechenland, wie derzeit wieder heftig spekuliert wird, die Eurozone verlassen sollte. Fraglich ist, ob der Euroraum im Finanzsektor tatsächlich aufgrund der eingeführten Mechanismen, wie bspw. den Bankenrettungsschirm, in der Lage ist, den dann daraus resultierenden Folgen Herr zu werden.

Hinsichtlich des Außenwerts des Euros vertreten wir die Auffassung, dass der Euro gegenüber dem Dollar zunächst den größten Teil der Abwärtsbewegung hinter sich haben könnte. Der derzeitige Außenwert des Euros könnte zu einer weiteren Stimulation des Exports der Eurozone führen. Dem stehen höhere Einfuhrpreise, etwa für Rohöl, entgegen. Mit Blick auf das Inland erwartet die Bundesbank im Rahmen ihrer Prognose eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das Jahr 2015 um lediglich 1,0% (kalenderbereinigt 0,8%).

Regulatorik und IT-Unterstützung

Die Branche bereitet sich auf die Umsetzung der europäischen MiFID II- Richtlinie in das nationale Recht mit Beginn des Kalenderjahres 2017 vor. Neben der Erweiterung von Dokumentationspflichten erwartet die Branche hier auch Regelungen, welche Arten von Provisionen in der Anlageberatung und Vermögensverwaltung in Zukunft noch erlaubt sind. Mit Einführung der neuen Investmentsoftware und unter der Voraussetzung eines weiterhin freundlichen Marktumfelds rechnen wir insgesamt mit einer Zunahme des Investmentbestandes. Trotz diesem für die BCA freundlichem Umfeld rechnen wir nicht mit dem Ansteigen von Abschlussprovisionen, da der seit Jahren zu verzeichnende Trend Abschlussprovisionen zu rabattieren, weiter anhalten wird.

Für den Investmentbereich werden Teile der Investmentsoftware von FondsNet in das Softwaresystem Business Plus der BCA implementiert. Die neue Investmentsoftware soll ab Mitte 2015 eingeführt und den Vermittlern der BCA angeboten werden. Die Investmentsoftware von FondsNet hat in den letzten Jahren regelmäßig sehr gut im Vergleich zu anderen Pools abgeschnitten.

Der Maklerpool FondsNet hat ebenfalls einen regulierten Finanzdienstleister als Tochtergesellschaft und bietet den Finanzvermittlern dort die Vermögensverwaltung und das Haftungsdach als Finanzdienstleistung an. Dies führt dazu, dass die BfV Bank für Vermögen AG, als 100%-ige Tochtergesellschaft der BCA AG, künftig in den Bereichen Vermögensverwaltung und Haftungsdach ebenfalls Teile der FondsNet-Software nutzen wird.

Innovation und permanente technische Weiterentwicklungen von Investment- und Beratungstools werden eine maßgebliche Rolle für den künftigen Erfolg und das Bestehen am Markt spielen.

Weiterhin erwarten wir aufgrund der guten Performance- und Volumenentwicklung von Private Investing und des weitestgehend automatisierten Beratungsprozesses weitere Umschichtungen von Kundengeldern in die vermögensverwaltenden Strategien „Private Investing“ der Bank.

Riester / Rürup mit Investmentfonds

Rückschau

Das Neugeschäft ist im März 2014 deutlich eingebrochen. Auslöser war eine erneut negative Presse und Berichterstattung zu diesem Altersvorsorgeprodukt. Nach diesem starken Einbruch im März erfolgte in den folgenden Monaten eine Normalisierung bei den Neuabschlüssen. Insgesamt konnte der Einbruch im Jahresverlauf nicht mehr aufgeholt werden. Somit liegt die Entwicklung für das Kalenderjahr nach Stückzahlen insgesamt ca. 11% unter dem Vorjahr.

Der Großteil des Neugeschäfts im Markt erfolgt noch immer im Riester-Bauspargeschäft durch Umdeckungen bestehender Riester-Verträge.

Investment-Riester:

Die RiesterRente Premium (RRP) ist trotz des Rückgangs zum Vorjahr das mit Abstand meistverkaufte Riester-Produkt. RRP ist absolut kostentransparent, verfügt über ein dynamisches Wertsicherungssystem (i-CPPI) und ist in vielen verschiedenen Varianten zu nutzen (Wohn-Riester, Baby-Riester, Versorgungsausgleich, etc.). Für den Vermittler bietet es den Vorteil einer diskontierten Provision.

Die ungeförderte Sparplanvariante DWS Vermögenssparplan Premium (VSP) liegt nur bei ca. 10% der Neuanträge. Dieser Anteil ist trotz leichtem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr deutlich zu gering, da sich mit diesem Produkt mit der nötigen Fachkenntnis große Kundenkreise erschließen lassen: Der VSP bietet als Sparplan (ohne Riester-Förderung) trotzdem die Vorteile eines Altersvorsorgeproduktes, wie eine Garantie der eingezahlten Beiträge, Abgeltungssteuerfreiheit für den Kunden und diskontierte Vergütung für den Vermittler. Auch wer schon einen geförderten Riestervertrag abgeschlossen hat, kann trotzdem zusätzlich einen VSP abschließen.

Die DWS TOP-Rente (nicht diskontiert) ist das Ur-Modell der Riester-Produkte der DWS und macht traditionell nach wie vor nur einen Teil (hier 18%) des Neugeschäfts von RRP aus und liegt in 2014 um 8% unter dem Vorjahr.

Das Rürup-Produkt DWS BasisRente Premium wird nur geringfügig verkauft. Rürup ist und bleibt scheinbar ein Versicherungsthema.

Übersicht: Anträge DWS Altersvorsorgeprodukte Riester/Rürup
Riester-Produkt 2013 2014 Diff.
RiesterRente Premium (RRP) 1.681 1.474 -12%
Vermögenssparplan Premium (VSP) 187 197 +5%
TopRente (TR) 296 272 -8%
BasisRente Premium (BRP) 44 26 -40%
Summe 2.208 1.969 -11%

Ausblick

Für das Riester-Geschäft mit Investmentfonds soll eine über das ganze Jahr 2015 hinweg laufende gemeinsame Kampagne mit DWS für neue Impulse sorgen. Schwerpunkt wird die ungeförderte Sparplanvariante DWS Vermögenssparplan Premium sein.

Der Markt für Beteiligungen / Geschlossene Fonds

Rückschau

Seit dem 01.01.2013 ist bei der Beratung in „Geschlossenen Fonds“ hinsichtlich der Protokollierung und Offenlegung von Vermittlungsprovisionen wie bei der Beratung von offenen Investmentfonds zu verfahren. Jeder Berater muss neben der Provisionsoffenlegung auch den Beratungsprozess bei geschlossenen Fonds dokumentieren.

Zudem wurde zum 22.07.2013 die AIFM-Richtlinie mit der „Zwangsheirat“ der offenen Investmentfonds mit den geschlossenen Fonds zum alternativen Investmentfonds (AlF) im neuen Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) umgesetzt: Damit wurden umfassende Zulassungs- und Aufsichtsanforderungen für Initiatoren eingeführt. Dies führte im Berichtszeitraum zu einer signifikanten Reduzierung der angebotenen Produkte.

Insgesamt gab im Berichtszeitraum der Umsatz im Segment „Geschlossene Fonds“ weiter stark nach. Dieser Entwicklung konnte sich auch die BCA nicht entziehen. Der Rückgang der Bruttoumsatzerlöse lag bei 35%.

Ausblick

Die Produktangebote im Bereich „Geschlossene Fonds“ haben seit Dezember 2014 wieder angezogen, sodass die Branche mit einer leichten Belebung der Geschäftsentwicklung für 2015 rechnet.

Wettbewerber im Bereich Investment

Die BCA AG als Vollsortimenter sieht sich im Investmentbereich im direkten Wettbewerb mit anderen, teilweise reinen Investment-Pools, die dem Vermittler eine ähnliche Produktpalette wie die der BCA AG zur Verfügung stellen. Die breit gefächerte Angebotspalette der BCA AG über eine Vielzahl von Plattformen und Depotstellen bietet dem freien Vermittler ein weites und unabhängiges Produktuniversum. Durch die neuen regulatorischen Vorschriften und umfangreichen Dokumentationspflichten in Zusammenhang mit dem ab 01.01.2013 geltenden § 34f GewO ist ein umfassendes System wie BCA Business Plus mit seiner kompletten Kundenverwaltung und der Beratungsdokumentation für den Makler unverzichtbar.

Als bedeutende Wettbewerber im Investmentbereich werden derzeit die FondsKonzept AG, Jung, DMS & Cie. AG und die Netfonds AG, die nach der Übernahme des Argentos-Pools und deren Software ihre Marktstellung stark ausgebaut hat. Hier spielt der Versicherungsbereich aber nur eine untergeordnete Rolle.

Der Markt für Versicherungsprodukte

Allgemeine Marktverfassung

Auch das Jahr 2014 brachte weitere Herausforderungen für die Assekuranz. Regulatorisch steht die Branche weiter unter den designierten Veränderungen im Bereich der Finanzanlagenberatung sowie der Überarbeitung der Versicherungsvermittlungs-Richtlinie (IMD II). Dabei steht grundsätzlich im Vordergrund, den Verbraucher besser und transparenter mit den entscheidungsrelevanten Informationen vor Abschluss zu versorgen, damit ihm ausschließlich solche Anlage- bzw. Versicherungsprodukte empfohlen werden, die zur jeweiligen Risikoaffinität respektive zum Bedarf passen.

Dabei stellt weiterhin die Niedrigzinsphase gerade die Lebensversicherungsunternehmen vor die Herausforderung, die für die private Altersvorsorge passenden Produkte attraktiv und rentabel zu gestalten. Gepaart mit den für die Versicherungsunternehmen zu berücksichtigenden zusätzlichen Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung lassen sich die für private Altersvorsorgeprodukte so wichtigen Sicherheitsaspekte immer schwerer gestalten und drücken damit die für den Kunden erwartete Rentabilität der Vorsorgeprodukte. Die aktuellen Diskussionen um fehlende Transparenz von Vorsorgeprodukten sowie die Reduktion des Rechnungszinses auf 1,25% ab dem 01.01.2015 sorgen für weitere Zurückhaltung der Verbraucher beim Abschluss entsprechender Produkte. Dabei soll das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) u. a. durch neue Bilanzierungsvorgaben bei der Zillmerung von Vergütungsleistungen zu einer höheren Attraktivität der Vorsorgeprodukte führen.

Sachversicherungsgesellschaften können in fast allen Bereichen steigende Beitragseinnahmen verzeichnen. Besonders das Firmen- und Gewerbegeschäft konnte im Vergleich zu den privaten Sachversicherungssparten stark zulegen. Allerdings verzeichnen alle Sparten auch steigende Schadenaufwendungen. Insbesondere die Sparte Wohngebäudeversicherung sieht sich weiterhin enormen Schadenquoten gegenüber, was sich auch in den Prämien für Bestand und Neugeschäft niederschlägt. Bemühungen um schlanke Abwicklungsprozesse über alle Bereiche, wie Verwaltung, Abwicklung sowohl für das Neugeschäft als auch für das Bestandsgeschäft, stehen bei den Versicherern immer mehr im Fokus. Dies macht sich u. a. bei dem Ausbau standardisierter und gesellschaftsübergreifender Prozessnormen bei Brancheninitiativen bemerkbar.

Die Einbrüche im Bereich der substituierenden Krankenversicherung, begründet aus der in 2012 eingeführten Begrenzung der Vergütung und der Verlängerung der Haftungszeiten sowie der Verunsicherung der Verbraucher durch negative Berichterstattung über die „Private Krankenversicherung (PKV)“, konnten eingedämmt werden. Der Versuch der Branche, sich verstärkt auf die qualitative Absicherung existenzieller Risiken zu fokussieren, zeigt erste positive Wirkungen.

Rückschau

2014 stand bei der BCA die Weiterentwicklung der Funktionalitäten der Plattform Business Plus im Fokus. Dazu zählt im Versicherungsgeschäft vor allem der Ausbau der detaillierten Abbildung von Versicherungsbeständen auf Vertragsebene in der Versicherungs-Vertrags-Verwaltung (VVV). Weiterhin wurden Normen der Brancheninitiative Prozessoptimierung (BiPro) genutzt und implementiert. Diese bieten den Anwendern bei Gesellschaften, die diese Normen bereits unterstützen, u. a. den Vorteil, dass die Antragstellung papierlos und vollelektronisch erfolgen kann. Gleichzeitig wird der so beantragte Versicherungsschutz ebenfalls vollelektronisch beim Versicherer bearbeitet und policiert. Andere BiPro-Normen ermöglichen dem Vermittler wiederum durch einfachen Klick auf die Vertragsnummer, in der Vertragsverwaltung ohne erneute Authentifizierung direkt auf Vertragsebene die Vertragsdetails und -informationen im Extranet des Versicherers einzusehen.

Im Sachversicherungsbereich konnte die BCA eine leichte Steigerung von +1,6% gegenüber dem Vorjahr erzielen. Grund war die kontinuierliche Optimierung der Abwicklungsprozesse im Retailgeschäft, z. B. über BiPro-Normen, und die Integration eines neuen Vergleichsrechners für das Kfz-Geschäft. Dieser erlaubt den angebundenen Vermittlern das aufwändige Geschäft einfach und komfortabel abzuwickeln. Weiterhin wurde die in 2012 begonnene Fokussierung auf das Gewerbesachgeschäft weiter verfolgt. Ergänzend zur bestehenden Gewerbeausschreibungsplattform wurden Online-Rechner zur einfachen Abwicklung des Standard-Gewerbegeschäfts diverser Gesellschaften implementiert.

Auch im Jahr 2014 spielte die Absicherung der biometrischen Risiken (Hinterbliebenenvorsorge und Absicherung von Invalidität und Pflegerisiko) eine gewichtige Rolle. Ein weiteres Kernthema war erneut die betriebliche Altersvorsorge. Hierbei konzentrieren sich die Aktivitäten vor allem auf den Ausbau des Belegschaftsgeschäftes sowie der Versorgung von Führungskräften, Gesellschafter-Geschäftsführern und Vorständen (Neuinstallationen sowie Überprüfung bestehender Zusagen oder deren Auslagerung) über die unterschiedlichen Durchführungswege.

Erst Mitte des letzten Quartals nahm auch das Spargeschäft an Fahrt auf, sicherlich auch getrieben durch die Vergütungs- und Rechnungszinsänderungen auf Grund des LVRG. Im Ergebnis konnte damit das Vorjahresergebnis brutto um 3% übertroffen werden.

Im Bereich Krankenversicherung standen wieder zwei Themen im Vordergrund: „Qualitätsverkauf“, d. h. die Absicherung existenzieller Risiken auch bedingungsseitig verankert, und „Beitragsstabilität“. Leider konnte trotz dieser Initiativen die Zurückhaltung von Vermittlern und Verbrauchern nicht ganz kompensiert werden. Die steigende Nachfrage nach dem die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ergänzenden Versicherungsschutz konnte den Einbruch in der substitutiven Krankenversicherung nicht kompensieren. Im Gegenzug dazu gelang es mit den Themen rund um die betriebliche Krankenversicherung entsprechende Akquisitionsansätze umzusetzen und bis Ende des dritten Quartals das Geschäft auf Vorjahresniveau zu halten. Durch die Fokussierung der Vermittler auf Beratungen im Lebensversicherungsbereich durch das bevorstehende LVRG konnte dieser Trend aber nicht bis zum Jahresende durchgehalten werden. Somit schloss man das Jahr mit einem Minus von 4,2% ab.

Ausblick

Die Branche befindet sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen

dem Verdrängungswettbewerb im Sachversicherungsbereich,

der Abbildung des enormen Vorsorge- und Einkommenssicherungsbedarfs im Personenversicherungsbereich,

den technischen und prozessualen Veränderungen sowie

den Veränderungen in den politischen, aufsichtsrechtlichen, regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.

Dies bewirkt ständig erheblichen Anpassungsbedarf bei den Beteiligten: Versicherern, Vermittlern und Intermediären sowie Pools. Beispielsweise gilt es Antworten auf regulatorische Anforderungen in der Versicherungsvermittlung aus IMD II zu finden. Ebenso stellen politisch unterstützte Verbraucherschutzanforderungen bei der Vermittlungsvergütung Herausforderungen für alle Beteiligten dar. Begleitet vom Schutz personenbezogener Daten gilt es über alle Bereiche und Prozesse geeignete Lösungen zu finden.

Des Weiteren hat die Branche mit dem sog. „Code of Conduct“ den Verhaltenskodex aus dem Jahr 2010 überarbeitet, um „eine noch höhere Qualität im Versicherungsvertrieb zu erreichen“ (Quelle: GDV). Der GDV weiter: „Die neuen Regeln sollen das Bewusstsein der Unternehmen und Vermittler für die Interessen der Verbraucher weiter schärfen und zugleich Vertriebspraktiken unterbinden, die den Belangen der Kunden widersprechen.“ Eine der 11 Leitlinien beinhaltet die Weiterbildung. Mit der bis dato freiwilligen Weiterbildungsinitiative „Gut beraten“ des GDV, die sich an alle Versicherungsvermittler richtet, soll die Qualität in der Beratung flächendeckend gesteigert werden. Seit Herbst 2013 unterstützt die BCA-Akademie die Brancheninitiative. Gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, der Deutschen Makler Akademie DMA, wurden umfangreiche Weiterbildungs-Angebote konzipiert, mit denen Vermittler ihre Fachkompetenz und Beratungsqualität beim Kunden nachweisen können. Bereits im September 2013 wurden für BCA-Partner Bildungspunkte angerechnet und die Angebote wurden in 2014 weiter ausgebaut.

Insgesamt verfügen die Versicherer mit ihrem Angebots- und Dienstleistungsspektrum an private Haushalte und Unternehmen hinsichtlich der Absicherung der vielfältigen Lebens- und Existenzrisiken nach wie vor über große Attraktivität. Dies stellt zwar einerseits enormes Absatzpotenzial dar, andererseits prägen aber auch eher nachfragedämpfende Faktoren die Geschäftsentwicklung. Genannt seien dabei z. B. negative Berichterstattungen in der Presse, eine hohe Marktdurchdringung oder die ohnehin seit längerem ausgeprägte vorsichtige und abwartende Haltung der privaten Haushalte gerade bei längerfristigen finanziellen Bindungen. Diese Haltung steht einer eigentlich notwendigen stärkeren Ausweitung der kapitalgedeckten Alters- und Gesundheitsvorsorge entgegen.

Wettbewerber im Bereich Versicherungen

Die BCA AG steht mit unterschiedlichen Anbietern von Versicherungslösungen im Wettbewerb. Dazu gehören andere Pools und Maklerverbünde, die Versicherungsunternehmen selbst sowie Internet-Anbieter. In erster Linie muss sich die BCA AG neben anderen Poolanbietern positionieren, die ihre Dienstleistungen und Software der gleichen Zielgruppe, den freien Vermittlern bzw. – davon rechtlich getrennt – den Mehrfachagenten, zur Verfügung stellen.

Im statistischen Mittel verfügt jeder Vermittler über zwei Poolanbindungen. Dies kann vor allem dadurch begründet werden, dass sich Pools im Versicherungsbereich in der Vergangenheit meist auf eine Sparte fokussiert haben und nicht auf den ungebundenen Vermittler mit seiner kompletten Bedürfnisstruktur. Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der BCA wird damit sein, alle Geschäftsbereiche des selbstständigen Vermittlers abzudecken.

Zusätzlich ist es für eine gute Marktposition wichtig, die Beratungs-, Berechnungs- und Dokumentationsprozesse des ungebundenen Vermittlers gerade vor dem Hintergrund sich verschärfender rechtlicher Rahmenbedingungen einfach, komfortabel, haftungs- und damit rechtssicher zu gestalten.

Auch Versicherungsunternehmen nehmen derartige Unterstützungsleistungen als „zusätzliche Services für den Makler“ in den Fokus, sie verfügen über größere Vertriebs- und Betreuungskapazitäten in den Direktanbindungen mit ungebundenen Vermittlern und stellen so ebenfalls Wettbewerber für die BCA AG dar.

Der besondere Mehrwert der BCA für die ungebundenen Vermittler besteht kurz gesagt im Angebot versicherungsgesellschaftsübergreifender Dienstleistungen und Kompetenzen.

Eine vergleichsweise neue Konkurrenz, nicht nur für die BCA AG, sondern für den gesamten Bereich der ungebundenen Vermittler, wird in Internet-Vergleichsportalen gesehen. Mit ihren einfachen Vergleichs- und Abwicklungsmöglichkeiten sprechen sie zielgerichtet die Kunden der BCA-Vermittler an. Insofern gilt es zukünftig, den Blick auch auf die Bedürfnisse der Endkunden zu richten und daraufhin die Ausgangslage der ungebundenen, beratenden und dienstleistenden Vermittler so zu gestalten, dass sie wettbewerbsfähig bleiben und den Endkunden mit gleichem Komfort und einfachen Abwicklungsprozessen begeistern können.
3 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung

Im Geschäftsjahr 2014 sanken die Umsatzerlöse um 1,9 Mio. EUR auf 34,7 Mio. EUR (Vorjahr: 36,6 Mio. EUR). Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich auf 1,4 Mio. EUR erhöht (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR). Der Personalaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 0,1 Mio. EUR. Dadurch, dass im Vorjahr Personalkosten im Zusammenhang mit der Herstellung von Business Plus noch aktiviert wurden, ist die Vergleichbarkeit der aktuellen Personalaufwendungen mit dem Vorjahr nur eingeschränkt gegeben. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2014 auf 3,6 Mio. EUR (Vorjahr: 3,4 Mio. EUR).

In den Erträgen aus Beteiligungen sind die Erträge der Tochter BCA WS GmbH in Höhe von 0,29 Mio. EUR enthalten.

Finanz- und Vermögenslage

Anlagevermögen

Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen. Die im Jahre 2012 erworbenen Nutzungsrechte für Kundenstammdaten in Höhe von insgesamt 0,3 Mio. EUR wurden im Geschäftsjahr 2014 vollständig planmäßig abgeschrieben.

Es wurden keine selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände aktiviert (Vorjahr: 0,6 Mio. EUR). Nach den planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR wird zum Bilanzstichtag ein Buchwert für immaterielle Vermögensgegenstände von insgesamt 2,1 Mio. EUR ausgewiesen (Vorjahr: 2,9 Mio. EUR).

Die BCA AG hält 100 % der Anteile an der Carat Fonds Service AG, Oberursel. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2014 51 TEUR und der Jahresfehlbetrag beträgt 960 TEUR. Nach der Wertberichtigung der Beteiligung im Jahr 2013 erfolgte in 2014 eine Restrukturierung der Gesellschaft. Im Ergebnis wurde auf der Grundlage der erwarteten künftigen Entwicklung der im Vorjahr ermittelte Beteiligungsbuchwert beibehalten.

Die 50%-Beteiligung an der FiBo GmbH, Bayreuth, welche die BCA AG seit August 2009 in ihren Büchern führt, wurde in 2013 auf Werthaltigkeit geprüft und vollständig abgeschrieben. Im Wirtschaftsjahr 2014 haben die Gesellschafter der Tochtergesellschaft FiBo Finanzservice GmbH deren Liquidation beschlossen und eingeleitet, nachdem sich ihr Geschäftsmodell als nicht tragfähig erwiesen hatte.

Dadurch wird die Struktur des BCA-Konzerns weiter verschlankt und zusätzlich werden zuvor gebundene Managementkapazitäten wieder frei für das Kerngeschäft.

Umlaufvermögen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von rund 6,9 Mio. Euro beinhalten größtenteils Forderungen an Kapitalverwaltungs- und Versicherungsgesellschaften für die Provisionsabrechnung des Monats Dezember 2014. Diese Forderungen wurden im Januar und Februar 2015 von den Gesellschaften beglichen.

Nach der Regelung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes wurde für die erworbenen eigenen Anteile gemäß § 272 Abs. 1a HGB die Nettomethode angewendet. Die erworbenen eigenen Anteile wurden zum rechnerischen Wert offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und rechnerischem Wert wurde mit den frei verfügbaren Rücklagen eigener Anteile verrechnet. Der darüber hinaus in Höhe des rechnerischen Werts der eigenen Anteile frei werdende Betrag der Rücklage für eigene Anteile wurde den anderen Gewinnrücklagen zugeführt. Zum 31. Dezember 2014 hielt die BCA AG unverändert zum Vorjahr 156.013 Stück eigene Anteile.

Eigenkapital

Zum 31. Dezember 2014 sank das Eigenkapital der BCA AG auf gerundete 8,7 Mio. EUR (Vorjahr: 9,1 Mio. EUR). Durch den im abgelaufenen Jahr erzielten Jahresfehlbetrag beträgt der Bilanzverlust 5,6 Mio. EUR; nach einem Bilanzverlust von 5,2 Mio. EUR im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote sank auf 47,16% (Vorjahr: 48,37 %).

Rückstellungen

Die Rückstellungen betrugen zum Bilanzstichtag 0,4 Mio. EUR. Wesentliche Posten: Tantiemen/Bonus 0,1 Mio. EUR und Konzern- und Jahresabschlusskosten 0,1 Mio. EUR.

Verbindlichkeiten

Insgesamt blieben die Verbindlichkeiten mit 9,3 Mio. EUR (Vorjahr: 9,3 Mio. EUR) auf dem Vorjahresniveau. Wie im Vorjahr bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7,9 Mio. EUR entfallen auf Verbindlichkeiten aus der Provisionsabrechnung zum Jahresultimo. Diese bestehen gegenüber den bei der BCA AG angeschlossenen Vermittlern/Maklern und wurden im Januar und Februar 2015 fast vollständig an diese ausgezahlt. Es wurden Verbindlichkeiten für die Aufsichtsratsvergütung i.H.v. 64 TEUR gebildet, welche im 2. Halbjahr 2015 an die Mitglieder ausgezahlt werden.

Erläuterungen zur Liquiditätslage

Die liquiden Mittel bzw. das Guthaben bei Kreditinstituten erhöhten sich im Jahr 2014 auf 3,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro). Die Liquiditätslage der Gesellschaft ist angemessen, Engpässe werden nicht erwartet.

Erläuterungen zur wirtschaftlichen Lage

Die BCA AG rechnet weiterhin mit einem von der Regulierung geprägten Wettbewerb und somit weiteren technischen Anpassungen in der IT-Landschaft. Die BCA setzt ihr stringentes Kostenmanagement fort. Die BCA AG rechnet damit, für 2015 ein operativ verbessertes Ergebnis präsentieren zu können.

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