Debi Select Verwaltungs GmbH: Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft Landshut – kommt jetzt ein weiteres Millionendesaster ?

Das hat uns am Mittwoch ein User mitgeteilt. Daraufhin haben wir natürlich sofort eine Presseanfrage an die Staatsanwaltschaft in Landshut übermittelt und diese um eine Bestätigung gebeten. Diese liegt nun vor und so können wir zu dem Thema natürlich jetzt berichten. Es geht um den Verdacht der Staatsanwaltschaft, dass Josef Geltingerdas die Insolvenz für Debi Select verschleppt habe. Ein nicht unbedeutender Straftatbestand, da sich damit auch eine persönliche Haftung von Josef Geltinger ergeben könnte, sollte die Staatsanwaltschaft in Landshut bei der Durchsuchung Beweise dafür finden, dass es eine Insolvenzverschleppung gegeben hat. Was uns an dem Gesamtvorgang dann natürlich direkt „stutzig“ macht,ist natürlich, dass Josef Geltinger seit 2 Jahren im Gesamtvorgang von einer profilierten deutschen Rechtsanwaltskanzlei begleitet wird. Sollten die das nicht mitbekommen haben, dass der Laden eigentlich schon lange Insolvenzgefährdet ist? Das wäre dann unbegreiflich. Man fragt sich nun, warum die Staatsanwaltschaft gerade jetzt auf die Idee kommt der Sache einmal auf den Grund zu gehen? Nun, die Kanzlei Klumpe aus Köln versucht sich seit 2 Jahren mit der Sanierung des Unternehmens. Da kommt aber außer nichtssagenden Wasserstandsmeldungen, alle halbe Jahre, nicht wirklich weiter. Das kann so manchen Rechtsanwalt auf Anlegerseite sicherlich schon „verärgert“ haben bzw. auch so manchen Anleger. Unseren Recherchen nach gibt es wohl einige hundert Vergleiche, die derzeit nicht vollstreckt wurden, um der Kanzlei Klumpe die Möglichkeit zu geben hier eine Sanierung durchzuführen. Unterstellt man aber, dass alle diese Vergleiche zur Zahlung fällig sein könnten, dann ist natürlich die Frage gestattet: „Hätte Josef Geltinger das mit Debiselect überhaupt bezahlen können?“. Genau diese Frage könnte dann auch bei der staatsanwaltschaftlichen Prüfung eine wesentliche Rolle spielen, denn Josef Geltinger hätte sicherlich davon ausgehen können, dass diese Vergleiche dann fällig gestellt werden. Hätten die Gelder dann zur vollkommenen Befriedigung der Vergleiche ausgereicht, dann kann Josef Geldtinger von DebiSelect den ganzen Ermittlungen entspannt entgegensehen. Wenn nicht, dann hat er möglicherweise ein echtes Problem. Man muss aber auch einmal die Arbeit der Kanzlei Klumpe hinterfragen. Was haben die eigentlich in den letzten 2 Jahren gemacht? Was haben die dafür an finanziellen Mitteln bekommen? Denn Rechtsanwalt Klumpe wird sicherlich nicht „kostenlos“ gearbeitet haben, für die Anleger aber vielleicht umsonst.  Der Vorgang Debiselect war eigentlich in der Öffentlichkeit schon fast in Vergessenheit geraten, auch weil es so viele andere große Skandale in der Zwischenzeit gegeben hat und gibt. Man sollte nicht vergessen bei Debiselect geht es auch um fast 100 Millionen an Anlegergeldern, die im Feuer liegen. Vielleicht war es vor 2 Jahren auch die falsche Entscheidung, die Knazlei Klumpe mit der Sanierung zu beauftragen. Nun, hinterher ist man immer schlauer. Es wird für die Staatsanwaltschaft recht einfach und in einem kurzen Zeitraum überprüfbar sein, ob sich die Tatbestandsvorwürfe gegen Josef Geltinger dann erhärten. Ist das der Fall, wird es auch sicherlich keine weitere Sanierung geben, sondern eher eine Insolvenzanmeldung für möglicherweise alle Fonds der Debi Select.  Wir werden auch zu dem Vorgang einmal bei der Kanzlei von Daniel Blazek nachfragen, denn hier gehört Rechtsanwalt Mark Ellerbrock zu den „Gläubigern“, die genau über obengenante Vergleiche verfügen. Mit dieser Entwicklung des Falles „Debi Select“ müssen Anleger nun wohl Handeln. Das Thema „Sanierung durch die Kanzlei Klumpe“ dürfte dann hinfällig sein.

Worum geht es bei DebiSelect überhauptt?

Rund 5000 Anleger investierten in den vergangenen Jahren in die Fonds, die ihnen acht Prozent Rendite garantierten. Angeblich sollte nur in hochsichere Geschäfte investiert werden. Hier in sogenanntes „Factoring“- heißt Vorfinanzierung von berechtigten Forderugen. In einer Zusammenarbeit war man mit dem Unternehmen Teldafax. Hier flossen die Gelder aus den Fonds auch wohl zum wesentlicen Teil hin. Der Billigstromanbieter Teldafax ist inzwischen insolvent, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts, es sei ein riesiges Schneeballsystem betrieben worden.  Debi Select schien sich rechtzeitig aus dem Teldafax-Sog befreit zu haben. Geschäftsführer Geltinger sagte, er habe erreicht, dass ausländische Investoren die Anteile an Teldafax, die vorher zur Debi-Gruppe gehörten, für 60 Millionen Euro kauften. Die Fonds seien stabilisiert, die Gelder der Anleger sicher. Das Problem: Der ausländische Investor dementierte, je einen Kaufpreis gezahlt zu haben. Es war wohl, so weiß man heute reine Vernebelungstaktik von Josef Geltinger. Die Anleger sollten „ruhig gestellt werden“, was auch zunächst recht gut gelang. Sein Pressefrontmann hatte dann auch noch die Kanzlei Klumpe für die angedachte Sanierung ins Boot geholt. Im Nachhinein betrachtet sicherlich ein kluger Schachzug, der aber mit der neuen Diskussion nicht noch weiter aufgehen wird. Es wird jetzt eine Diskussion entfacht werden, die man schon vielelicht vor 2 Jahren hätte führen können bzw. müssen.

 

One Comment

  1. feistelbauer Freitag, 15.05.2015 at 22:46 - Reply

    Pressefrontmann = Michael Oehme??

    Still geworden um den „Spezialisten“, war bis auf Infinus und BWF bei allen wichtigen Skandalen der jüngeren Vergangenheit beteiligt!

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